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Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1

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»Gleichviel,« fuhr Taverney fort, »meine Tochter ist also untergebracht. Ich, siehst Du, brauche nichts, denn der König hat mir eine Pension gegeben, von der ich leben kann. Doch ich gestehe, ich hätte gern irgend eine Rente gehabt, um Maison-Rouge wieder aufzubauen, wohin ich mich am Ende zurückziehen will; mit Deinem Ansehen, mit dem meiner Tochter  . . .«

»Ei!« machte ganz leise Richelieu, der verloren, wie er war, in die Betrachtung seiner eigenen Größe nicht bis dahin gehört hatte und durch die Worte: »das Ansehen meiner Tochter,« plötzlich erweckt wurde;  . . . »ei! ei! Deine Tochter  . . . das ist eine junge Schönheit, welche die gute Gräfin in Schatten stellt; es ist ein kleiner Scorpion, der sich unter den Flügeln der Dauphine erwärmt, um irgend Jemand in Luciennes zu beißen. Ah! ah! wir wollen nicht schlimm Freund sein, und was die Dankbarkeit betrifft, so wird die liebe Gräfin, die mich zum Minister gemacht hat, sehen, ob ich sie im Falle der Roth verletze.«

Dann sprach er mit hochmüthigem Tone zum Baron von Taverney:

»Fahren Sie fort.«

»Meiner Treue, ich komme zum Ziele,« sagte dieser, entschlossen, in seinem Innern über den geckenhaften Marschall zu lachen, wenn er nur von ihm das erhalten würde, was er haben wollte; »ich denke also nur noch an meinen Sohn Philipp, der einen sehr schönen Namen führt, dem es aber stets an Gelegenheit fehlen wird, diesen Namen glänzen zu machen, wenn ihm Niemand hilft. Philipp ist ein braver und bedachtsamer Junge, vielleicht ein wenig zu bedachtsam, doch das ist eine Folge seiner beengten Lage: das Pferd, das man zu kurz hält, bückt den Kopf, wie Du weißt.«

»Was geht das mich an,« dachte der Marschall mit den unzweideutigsten Zeichen des Aergers und der Ungeduld.

»Ich müßte,« fuhr Taverney unbarmherzig fort, »ich müßte einen hochgestellten Mann, wie Du bist, haben, damit Philipp eine Compagnie bekäme  . . . Die Frau Dauphine hat ihn bei ihrem Einzug in Straßburg zum Kapitän ernennen lassen; ja, aber es fehlen ihm nur hundert tausend Livres, um eine schöne Compagnie in irgend einem bevorzugten Cavalerieregiment zu bekommen. Mache, daß ich dies erhalte, mein alter Freund.«

»Ihr Sohn,« sagte Richelieu, »ist der junge Mann, der der Frau Dauphine einen Dienst geleistet hat, nicht wahr?«

»Einen großen!« rief Taverney; »er hat auf der letzten Station die Pferde Ihrer königlichen Hoheit zurückgehalten, welche der Dubarry mit Gewalt nehmen wollte.«

»O weh!« sagte Richelieu in seinem Innern, »das ist es gerade; das Verhaßteste, was es unter den Feinden der Gräfin gibt  . . . Er kommt schon an, dieser Taverney! er nimmt als Gnadentitel die Titel förmlichen Ausschlusses.«

»Sie antworten mir nicht, Herzog,« sprach Taverney ein wenig erbittert durch das hartnäckige Stillschweigen des Marschalls.

»Dies Alles ist unmöglich, mein lieber Herr Taverney,« erwiederte der Marschall, der nun aufstand, um damit zu bezeichnen, die Audienz sei beendigt.

»Unmöglich? eine solche Erbärmlichkeit unmöglich? Das sagt mir ein alter Freund!«

»Warum nicht?  . . . Ist es ein Grund, weil man Freund ist, wie Sie sagen, daß man den Einen zu einer Ungerechtigkeit, den Andern zu einem Mißbrauch des Wortes Freundschaft zu veranlassen sucht? Sie haben mich zwanzig Jahre nicht besucht, ich war nichts; nun bin ich Minister, und Sie kommen.«

»Herr von Richelieu, Sie sind es, der in diesem Augenblick eine Ungerechtigkeit begeht.«

»Nein, mein Lieber, nein; ich will nicht, daß Sie sich in den Vorzimmern umherschleppen; ich bin ein wahrer Freund, folglich  . . .«

»Sie haben einen Grund, um mich abzuweisen?«

»Ich!« rief Richelieu, sehr unruhig über den Verdacht, den Taverney haben konnte; »ich! einen Grund  . . .«

»Ja, ich habe Feinde.«

Der Herzog konnte antworten, was er dachte, damit offenbarte er aber dem Baron, daß er Madame Dubarry aus Dankbarkeit schonte, damit gestand er, daß er Minister durch den Weg einer Favoritin war, und dies hätte der Marschall nicht um ein Kaiserreich zugestanden; er antwortete daher eiligst dem Baron:

»Sie haben keinen Feind, mein lieber Freund; doch ich, ich habe; sogleich und ohne Prüfung der Ansprüche solche Gunstbezeugungen bewilligen, hieße mich der Gefahr aussetzen, daß man sagte, ich fahre fort wie Choiseul. Mein Lieber, ich will Spuren meiner Thätigkeit in den öffentlichen Angelegenheiten zurücklassen. Seit zwanzig Jahren brüte ich über Fortschritten; sie werden zu Tage ausgehen; das Günstlingswesen richtet Frankreich zu Grunde, ich will mich mit dem Verdienst beschäftigen. Die Schriften unserer Philosophen sind Fackeln, deren Licht meine Augen nicht vergebens erblickt haben sollen; alle Finsterniß der vergangenen Tage ist verschwunden, und es war die höchste Zeit für das Wohl des Staates  . . . Ich werde auch die Ansprüche Ihres Sohnes prüfen, nicht mehr und nicht minder als die des ersten, des besten Bürgers; ich werde dieses Opfer meinen Ueberzeugungen bringen, ein schmerzliches Opfer allerdings, jedoch vielleicht nur eines Menschen zum Nutzen von dreimal hundert tausend anderen  . . . Scheint mir Ihr Sohn, Herr Philipp von Taverney, meine, Gunst zu verdienen, so soll er sie haben, nicht weil sein Vater mein Freund ist, nicht weil er sich nach dessen Namen nennt, sondern weil es ein Mann von Verdienst sein wird: das ist mein Plan, nach dem ich verfahren werde.«

»Nämlich Ihr Cursus der Philosophie,« erwiederte der alte Baron, der sich vor Wut die Spitze der Finger zernagte und auf seinem Groll das ganze Gewicht einer Unterredung lasten ließ, die ihn so viel Unterwürfigkeit, so viel kleine Feigheiten gekostet hatte

»Philosophie, es mag sein, mein Herr, das ist ein schönes Wort.«

»Das von vielen Dingen freispricht, nicht wahr, Herr Marschall?«

»Sie sind ein schlechter Höfling,« erwiederte Richelieu mit kaltem Lächeln.

»Die Leute von meinem Stand sind nur Höflinge des Königs!«

»Ei! was Ihren Stand betrifft, Herr Rafté, mein Secretaire, hat tausend solche täglich in meinen Vorzimmern,« sprach Richelieu, »und sie kommen, ich weiß nicht aus welchem Loch der Provinz, wo man unhöflich gegen vorgebliche Freunde zu sein lernt, während man über den Einklang predigt.«

»Oh! ich weiß wohl, daß ein Maison-Rouge, dessen Adel in die Kreuzzüge zurückgeht, sich nicht so gut auf den Einklang versteht, als Vignerot der Spielmann.«

Der Marschall hatte mehr Geist als Taverney.

Er konnte ihn zum Fenster hinauswerfen lassen, aber er begnügte sich, die Achseln zu zucken und zu erwiedern:

»Sie sind noch zu weit zurück, mein Herr aus den Kreuzzügen; Sie sind erst bei der verleumderischen Denkschrift der Parlamente im Jahr 1720, und Sie haben die nicht gelesen, welche die Herzoge und Pairs darauf machten. Gehen Sie in meine Bibliothek, mein lieber Herr, Rafté wird sie Ihnen zu lesen geben.«

Und als er so seinen Gegner mit dieser feinen Erwiederung abwies, öffnete sich die Thüre und ein Mann trat geräuschvoll ein und rief:

»Wo ist er, der liebe Herzog?«

Dieser Mann mit geröthetem Gesicht, mit Augen erweitert durch die Zufriedenheit, mit Armen gerundet durch das Wohlbehagen, war nicht mehr und nicht weniger als Jean Dubarry.

Beim Anblick des Eintretenden wich Taverney vor Erstaunen und Aerger zurück.

Jean sah diese Geberde, er erkannte diesen Kopf und wandte den Rücken.

»Ich glaube zu verstehen und entferne mich,« sprach ruhig der Baron, »ich lasse den Herrn Minister in vollkommener Gesellschaft.«

Und er ging mit edlem Anstand hinaus.

XC.
Entzauberung

Wüthend über diesen Abgang voll Herausforderung, machte Jean zwei Schritte hinter dem Baron, zuckte aber dann die Achseln und kehrte zum Marschall zurück.

»Sie empfangen das in Ihrem Hause?« sagte er.

»Ei!, mein Herr, Sie täuschen sich, ich jage das im Gegentheil fort.«

»Sie wissen, wer dieser Herr ist?«

»Leider! ja.«

»Aber wissen Sie es auch genau?«

»Es ist ein Taverney.«

»Es ist ein Herr, der seine Tochter in das Bett des Königs bringen will.«

»Gehen Sie doch!«

»Ein Herr, der uns ausstechen will und alle Wege zu diesem Ende einschlägt . . . Ja, doch Jean ist da, und Jean sieht klar.«

»Sie glauben, er wolle  . . .«

»Nicht wahr, das ist sehr schwer zu sehen?  . . . Partei des Dauphin, mein Lieber  . . . und man hat seinen kleinen Totschläger.«

»Bah!«

»Man hat einen jungen Menschen, der ganz dazu dressirt ist, den Leuten in die Waden zu beißen, einen Raufer, der Jean, dem armen Jean, Degenstiche in die Schulter gibt  . . .«

»Ihnen?  . . . Es ist also ein persönlicher Feind von Ihnen, mein lieber Graf?« fragte Richelieu, der den Erstaunten spielte.

»Ja wohl, es ist mein Gegner bei der Angelegenheit des Relai. Sie wissen?  . . .«

»Ah! Sie sehen, welche Sympathie! ich wußte das nicht und ließ ihn mit allen seinen Bitten abfahren; nur würde ich ihn, hätte ich es gewußt, nicht abgewiesen, sondern fortgejagt haben. Seien Sie unbesorgt, Graf, nun ist dieser würdige Raufer unter meiner Faust, und er soll das spüren.«

»Ja, Sie können machen, daß er den Geschmack an Angriffen. auf der Landstraße verliert  . . . Doch ich habe Ihnen noch nicht meinen Glückwunsch ausgesprochen.«

»Ja wohl, Graf; es scheint, die Sache ist definitiv entschieden.«

»Oh! ganz und gar  . . . Erlauben Sie, daß ich Sie umarme?«

»Von ganzem Herzen.«

»Meiner Treue. man hat einen bösen Standpunkt gehabt; doch das Böse ist nichts, wenn man durchdringt. Sie sind zufrieden, nicht wahr?«

»Soll ich offenherzig mit Ihnen sprechen?  . . . ja, ich glaube, ich werde nützlich fein können  . . .«

»Zweifeln Sie nicht daran; doch es ist ein starker Schlag, und man wird brüllen.«

»Bin ich im Publicum nicht beliebt?«

»Sie? . . . Man ist weder für Sie noch gegen Sie; er ist verhaßt.«

 

»Er? . . .« versetzte Richelieu erstaunt; »wer, er?«

»Ganz gewiß,« erwiederte Jean. »Oh! die Parlamente werden sich empören, das ist eine Wiederholung der Peitsche von Ludwig XIV.; sie sind gepeitscht, Herzog. sie sind es!

»Erklären Sie mir  . . .«

»Das erklärt sich durch den Haß der Parlamente gegen den Urheber ihrer Verfolgung.«

»Ah! Sie glauben, daß  . . .«

»Ich bin dessen gewiß, wie ganz Frankreich. Gleichviel, Herzog, Sie haben sehr wohl daran gethan, ihn kommen zu lassen, so lange die Luft noch ganz warm war.«

»Wen denn?  . . . aber wen denn, Graf? Ich stehe auf Dornen und begreife nicht ein Wort von dem, was Sie mir da sagen.«

»Ich spreche von Herrn von Aiguillon, von Ihrem Neffen.«

»Nun, hernach?«

»Ich sage, daß Sie sehr wohl daran gethan haben, ihn kommen zu lassen.«

»Ah! sehr wohl, sehr wohl  . . . er werde mir helfen, wollen Sie sagen.«

»Er wird uns Allen helfen  . . . Sie wissen, daß er auf’s Beste mit Jeannette steht?«

»Wahrhaftig?«

»Auf’s Beste. Sie haben schon mit einander gesprochen und verstehen sich vortrefflich, darauf wette ich.«

»Sie wissen das?«

»Das ist leicht. Jeannette ist die trägste Schläferin der Welt.«

»Ah!«

»Und sie verläßt das Bett nie vor neun Uhr, zehn Uhr oder eilf Uhr.«

»Ja; und dann?«

»Nun, diesen Morgen in Luciennes war es höchstens sechs Uhr, als ich den Wagen von Herrn von Aiguillon wegfahren sah.«

»Um sechs Uhr!« rief Richelieu lächelnd.

»Am Morgen, diesen Morgen?«

»Am Morgen, diesen Morgen. Sie können sich denken, um so frühzeitig auszustehen und zu einer solchen Stunde Audienz zu geben , muß Jeanne in Ihren teuren Neffen vernarrt sein.«

»Ja. ja,« sagte Richelieu, sich die Hände reibend; »um sechs Uhr. Bravo! Aiguillon!«

»Die Audienz muß um fünf Uhr angefangen haben  . . . In der Nacht! das ist wunderbar!  . . .«

»Das ist wunderbar!  . . .« wiederholte der Marschall. »In der That wunderbar, mein lieber Jean!«

»Und Ihr drei seid nun wie Orastes, Pilades und noch ein anderer Pilades.«

In diesem Augenblick, und indeß sich der Marschall auf das Freudigste die Hände rieb, trat Aiguillon in den Salon.

Der Neffe verbeugte sich vor dem Oheim mit einer Miene des Bedauerns, welche für Richelieu genügte, wenn nicht um die Wahrheit zu begreifen, doch wenigstens um den größeren Theil derselben zu errathen.

Er erbleichte, als ob er eine tötliche Wunde erhalten hätte: sogleich kam ihm der Gedanke, daß es bei Hof weder Freunde noch Verwandte gebe, und daß Jeder seinen Vortheil an sich reiße.

»Ich war ein großer Dummkopf,« sagte er zu sich selbst. »Nun, Herr von Aiguillon?« fragte er, einen schweren Seufzer unterdrückend.

»Nun, Herr Marschall?«

»Das ist ein starker Schlag für die Parlamente,« sprach Richelieu, die Worte von Jean wiederholend.

Aiguillon erröthete.

»Sie wissen?« sagte er.

»Der Herr Graf hat mir Alles mitgetheilt, selbst Ihren Besuch in Luciennes, an diesem Morgen vor Tagesanbruch; Ihre Ernennung ist ein Triumph für meine Familie.«

»Glauben Sie mir, Herr Marschall, zu meinem ganzen Bedauern.

»Was Teufels sagt er da?« murmelte Jean, die Arme kreuzend.

»Wir verstehen uns,« unterbrach ihn Richelieu, »wir verstehen uns.«

»Das ist etwas Anderes; aber ich verstehe … Ihr Bedauern nicht; ah! Doch, ja, weil er nicht sogleich als Minister anerkannt werden wird. Ja, ja … sehr gut.«

»Ah! Es wird ein Interim stattfinden,« sagte der Marschall, der die Hoffnung, diesen ewigen Gast des Ehrgeizigen und des Liebenden in sein Herz zurückkehren fühlte.

»Einen Interim, ja, Herr Marschall.«

»Aber mittlerweile,« rief Jean, »ist er so ziemlich gut bezahlt: das schönste Commando von Versailles.«

»Ah!« sagte Richelieu, von einer neuen Wunde durchdrungen, »ein Commando?«

»Herr Dubarry übertreibt vielleicht,« sprach der Herzog von Aiguillon.

»Aber was für ein Commando ist es denn?«

»Die Chevauxlegers des Königs.«

Richelieu fühlte, wie abermals Blässe sein runzliges Gesicht überströmte.

»Oh! ja,« sagte er mit einem Lächeln, dessen Ausdruck nichts zu schildern vermöchte, »ja, das ist sehr wenig für einen so reizenden Mann; doch was wollen Sie, Herzog, das schönste Mädchen der Welt kann nur geben, was es hat, und wäre es die Geliebte des Königs.«

Jean schaute die schönen Murillo des Marschalls an.

Richelieu schlug seinem Neffen auf die Schulter und fuhr fort:

»Zum Glück haben Sie das versprechen eines nahe bevorstehenden Avancement  . . . Meine Glückwünsche, Herzog, meine aufrichtigen Glückwünsche  . . . Ihre Gewandtheit, Ihre Geschicklichkeit in Unterhandlungen kommen Ihrem Glück gleich  . . . Gott befohlen, ich habe Geschäfte, vergessen Sie mich nicht, so lange Sie in Gunst stehen, mein lieber Minister.«

Aiguillon antwortete nur:

»Sie, das bin ich, Herr Marschall, ich, das sind Sie.«

Und er verbeugte sich vor seinem Oheim und ging hinaus, die ihm natürliche Würde behauptend, indem er sich so aus einer der schwierigsten Lagen seines mit so vielen Schwierigkeiten besäten Lebens herauszog.

»Was gut an ihm ist,« sagte Richelieu hastig, als er weggegangen war, zu Jean, der nicht wußte, was er von dem Austausch von Höflichkeiten zwischen Oheim und Neffen halten sollte, »was bewunderungswürdig an Aiguillon ist, das ist seine Naivität. Er ist ein Mann von Geist und unschuldig, er kennt den Hof und ist ehrlich wie ein junges Mädchen.«

»Und dann liebt er Sie!«

»Wie ein Lamm.«

»Ei! mein Gott!« rief Jean, »das ist eher Ihr Sohn, als Herr von Fonsac.«

»Meiner Treue, ja, Graf  . . .«

Während Richelieu dies antwortete, ging er ganz aufgeregt um seinen Lehnstuhl; er suchte und fand nicht.

»Marschall,« sprach Jean voll Schlauheit, »wir Vier werden mit einander das berühmte Bündel des Alterthums bilden; Sie wissen das, welches man nicht zerreißen konnte.«

»Wir Vier? Wie soll ich das verstehen, mein lieber Herr Jean?«

»Jeanne die Macht, Aiguillon das Ansehen, Sie den Rath und ich die Wachsamkeit.«

»Sehr gut! sehr gut!«

»Dann komme man und greife Jeanne an! Ich fordere Alles und Alle heraus.«

»Bei Gott!« rief Richelieu, dessen Gehirn kochte.

»Man stelle nun Nebenbuhler entgegen!« rief Jean, trunken von seinen Plänen und seinen siegreichen Ideen.

»Oh!« sprach Richelieu, indem er sich vor den Kopf schlug.

»Was denn! was ergreift Sie denn, lieber Marschall?«

»Nichts, ich finde Ihren Bündnißgedanken vortrefflich.«

»Nicht wahr?«

»Und ich trete mit Händen und Füßen in Ihre Meinung ein.«

»Bravo!«

»Wohnt Taverney mit seiner Tochter in Trianon?«

»Nein, er wohnt in Paris.«

»Ist sie schön, diese Tochter, lieber Graf?«

»Wäre sie schön wie Kleopatra, oder wie  . . . Jeanne, ich fürchte sie nicht mehr, sobald wir verbunden sind.«

»Sie sagen, Taverney wohne in Paris, in der Rue Saint-Honoré, glaube ich?«

»Ich habe nicht gesagt in der Rue Saint-Honoré: er wohnt in der Rue Coq-Héron. Haben Sie zufällig eine Idee, um die Taverney zu züchtigen?«

»Ich glaube, ja, Graf, ich glaube, ich habe eine Idee.«

»Sie sind ein unvergleichlicher Mann; ich verlasse Sie und verschwinde, um ein wenig zu erfahren, was man in der Stadt spricht.«

»Adieu also, Graf  . . . Ah! Sie haben mir das neue Ministerium nicht genannt.«

»Oh! Zugvögel: Terray, Bertin, ich weiß nicht mehr wer  . . . Das Interim, bis Herr von Aiguillon, der vertagte Minister, auftritt.«

»Der es auch vielleicht unbestimmte Zeit ist,« dachte Richelieu, während er Jean sein anmuthigstes Lächeln als Abschiedsschmeichelei zusandte.

Jean ging weg. Rafté trat wieder ein. Er hatte Alles gehört und wußte, wie die Dinge standen: sein ganzer Verdacht hatte sich verwirklicht. Er sagte nicht ein Wort zu seinem Herrn, denn er kannte ihn zu gut.

Er rief nicht einmal den Kammerdiener, sondern kleidete ihn selbst aus und führte ihn zu seinem Bett, in das sich der alte Marschall alsbald versenkte, nachdem er eine Pille genommen hatte, die ihn sein Secretaire verschlucken ließ.

Rafté schloß die Vorhänge und ging hinaus. Das Vorzimmer war voll von eifrigen, horchenden Bedienten. Rafté nahm den ersten Kammerdiener beim Arm und sagte zu ihm:

»Pflege wohl den Herrn Marschall, er leidet. Er hat diesen Morgen einen heftigen Aerger gehabt; er mußte dem König ungehorsam sein.«

»Dem König ungehorsam sein?« rief der Kammerdiener erschrocken.

»Ja, Seine Majestät schickte Monseigneur ein Portefeuille; der Marschall wußte, daß dies durch die Vermittlung der Dubarry geschah, und er schlug es aus! Oh! das ist herrlich, und die Pariser sind ihm einen Triumphbogen schuldig; der Schlag war hart und unser Herr ist krank; pflege ihn wohl!«

Nach diesen paar Worten, von denen er wußte, wie gewichtig sie waren, wenn sie in Umlauf kamen, kehrte Rafté in sein Cabinet zurück.

Eine Viertelstunde nachher kannte ganz Versailles das edle Benehmen und die hochherzige Vaterlandsliebe des Marschalls, der einen tiefen Schlaf auf der Volksthümlichkeit schlief, die ihm sein Secretaire erbaut hatte.

XCI.
Das kleine Couvert des Herrn Dauphin

An demselben Tag verließ Fräulein von Taverney um drei Uhr ihr Zimmer, um sich zu der Frau Dauphine zu begeben, welche sich vor der Mittagstafel vorlesen zu lassen pflegte.

Der Abbé, der erste Vorleser J. K. H. übte diese Function nicht mehr. Er hielt sich an die höhere Politik, seit gewissen diplomatischen Intriguen, bei denen er ein schönes Talent für dergleichen Angelegenheiten entwickelt hatte.

Fräulein von Taverney verließ ihr Zimmer ziemlich geputzt, um sich an ihren Posten zu begeben. Sie mußte, wie alle Gäste von Trianon, mit den Schwierigkeiten einer etwas ungestümen Einquartierung kämpfen. Sie hatte nichts organisirt, weder ihre Bedienung, noch die Ausstattung ihres kleinen Mobiliars, und sie wurde vorläufig von einer Kammerfrau von Frau von Noailles angekleidet, von dieser wunderlichen Dame, welche die Dauphine Madame l’etiquette nannte.

Andrée trug ein Kleid von blauer Seide mit langer, spitzig zulaufender Taille, wie der Leib einer Spinne; dieses Kleid öffnete und theilte sich vorn, um ein Unterkleid von Mousseline mit drei Reihen gestickter Einsätze sehen zu lassen; kurze, ebenfalls gestickte Aermel von festonnirter und von den Schultern übereinandergesetzter Mousseline begleiteten das gestickte Halstuch, das schamhaft den Busen des Mädchens verbarg. Fräulein Andrée hatte einfach ihre schönen Haare mit einem blauen, ihrem Kleide ähnlichen Band aufgeschlagen; diese Haare, welche von ihren Wangen auf ihren Hals und auf ihre Schultern in langen, dicken Locken herabfielen, erhöhten viel mehr als die Federn, die Zitternadeln und sie Spitzen, die man, damals trug, die stolze und zugleich bescheidene Miene des schönen Mädchens mit der matten, reinen Gesichtshaut, welche die Schminke nie besteckt hatte.

Während sie ging, steckte Andrée in ihre Fäustlinge die zartesten und gerundetsten Finger, die man sehen konnte, während sie in den Sand des Gartens die Spitze des hohen Absatzes ihrer Pantoffeln von zartblauem Atlaß eindrückte.

Sie erfuhr, als sie in den Pavillon von Trianon kaut, die Frau Dauphine mache einen Spaziergang mit ihrem Baumeister und ihrem Obergärtner. Man hörte jedoch im oberen Stock das Rad der Drehbank schwirren, auf der der Herr Dauphin ein Sicherheitsschloß für eine Lade machen ließ, die er besonders liebte.

Um zu der Dauphine zu gelangen, ging Andrée durch den Blumengarten, wo, trotz der vorgerückten Jahreszeit, bei Nacht sorgfältig bedeckte Blumen ihr bleiches Haupt emporstreckten, um die flüchtigen Strahlen einer Sonne einzusaugen, welche noch bleicher war als sie. Und da schon der Abend anbrach, denn in dieser Jahreszeit kommt die Nacht um sechs Uhr, so waren Gärtner damit beschäftigt, daß sie gläserne Glocken auf die empfindlichsten Pflanzen jeder Rabatte setzten.

An der Biegung einer Allee von grünen Bäumen, welche, zu Hecken geschnitten und von bengalischen Rosenstöcken begränzt, nach einem schönen Rasenstück ausmündeten, erblickte plötzlich Andrée einen von diesen Gärtnern, der sich, als er sie sah, auf seinen Spaten erhob und sie mit einer gewandteren und verständigeren Artigkeit grüßte, als es die Artigkeit des Volkes ist.

Sie schaute und erkannte in diesem Arbeiter Gilbert, dessen Hände trotz der Arbeit noch weiß genug waren, um Herrn von Taverney zur Verzweiflung zu gereichen.

Andrée erröthete unwillkührlich; es kam ihr vor, als wäre die Gegenwart von Gilbert das Resultat einer seltsamen Gefälligkeit des Schicksals.

 

Gilbert verdoppelte seinen Gruß und Andrée erwiederte ihn, während sie ihres Weges ging.

Doch sie war ein zu redliches und zu muthiges Geschöpf, um einer Bewegung ihres Gemüths zu widerstehen und eine Frage ihres unruhigen Geistes ohne Antwort zu lassen.

Sie wandte sich um, und Gilbert, der schon bleich geworden war und ihr mit finsterem Blicke folgte, kehrte plötzlich wieder zum Leben zurück und machte einen Sprung, um sich ihr zu nähern.

»Sie hier?« sagte Andrée mit kaltem Tone.

»Ja, mein Fräulein.«

»Durch welchen Zufall?«

»Mein Fräulein, man muß wohl leben und ehrlich leben.«

»Wissen Sie, daß Sie Glück haben?«

»Oh! viel, mein Fräulein,« rief Gilbert.

»Wie beliebt?«

»Ich sage, mein Fräulein, daß ich, wie Sie denken, viel Glück habe.«

»Wer hat Sie hier in den Dienst gebracht?«

»Herr von Jussieu, ein Beschützer von mir.«

»Ah!« versetzte Andrée erstaunt, »Sie kennen Herrn von Jussieu?«

»Er war der Freund von meinem ersten Beschützer, von meinem Herrn, von Herrn Rousseau.«

»Guten Muth, Herr Gilbert,« sagte Andrée, die sich weiter zu gehen anschickte.

»Sie befinden sich besser, mein Fräulein?« fragte Gilbert mit einer so zitternden Stimme, daß man errieth, sie habe sich ermüdet auf dem Weg von seinem Herzen, von dem sie jede Vibrirung offenbarte.

»Besser? Wie so?« sagte Andrée kalt.

»Der Unfall?  . . .«

»Ah! ja  . . .; ich danke, Herr Gilbert, ich befinde mich besser, es war nichts.«

»Oh! Sie wären beinahe umgekommen,« sprach Gilbert, im höchsten Maße erschüttert, »die Gefahr war furchtbar.«

In diesem Augenblick dachte Andrée, es wäre wohl Zelt, das Gespräch mit einem Arbeiter mitten im königlichen Park abzukürzen.

»Guten Tag, Herr Gilbert,« sagte sie.

»Will das Fräulein nicht eine Rose annehmen?« fragte Gilbert zitternd und mit Schweiß bedeckt.

»Mein Herr,« entgegnete Andrée, »Sie bieten mir an, was nicht Ihnen gehört.«

Erstaunt. niedergeschmettert, erwiederte Gilbert nichts. Er beugte das Haupt, und als ihn Andrée mit einer gewissen Freude, daß sie ihre Ueberlegenheit kundgegeben, anschaute, erhob er sich wieder, riß einen ganzen blühenden Zweig von dem schönen Rosenstock ab, und fing an die Rosen mit einer edlen Kaltblütigkeit zu entblättern, welche ihren Eindruck auf das Mädchen nicht verfehlte.

Sie war zu billig und zu gut, um nicht einzusehen, daß Sie willkührlich einen Niedrigeren beleidigt hatte, dem nur das Verbrechen einer Artigkeit zur Last fiel. Sie setzte auch, wie alle stolze Menschen, die sich eines Unrechts schuldig fühlen, ihren Spaziergang fort, ohne ein Wort beizufügen, während vielleicht eine Entschuldigung oder eine Genugthuung auf ihren Lippen schwebte.

Gilbert fügte auch kein Wort bei; er warf den Rosenzweig weg und nahm wieder seinen Spaten; doch in seiner Natur war der Stolz mit der List verbunden; er bückte sich, ohne Zweifel, um zu arbeiten, aber auch, um Andrée weggehen zu sehen, welche an der Biegung einer Allee zurückzuschauen sich nicht erwehren konnte. Sie war Weib.

Gilbert begnügte sich mit dieser Schwäche, um sich zu sagen, er habe bei diesem neuen Streit den Sieg davon getragen.

»Sie ist weniger stark als ich, und ich werde sie beherrschen,« sagte er zu sich selbst. »Stolz auf ihre Schönheit, aus ihren Namen, auf ihr wachsendes Glück, anmaßend durch meine Liebe, die sie vielleicht erräth, ist sie nur um so wünschenswerther für den armen Arbeiter, der zittert, wenn er sie anschaut. Oh! dieses Zittern, diesen eines Mannes unwürdigen Schauer, ah! die Feigheiten, die sie mich zu begehen zwingt, sie soll sie eines Tags bezahlen; ich habe genug gearbeitet,« fügte er bei, »ich habe den Feind besiegt. Ich, der ich hätte schwächer sein müssen, weil ich liebe, ich bin zehnmal stärker gewesen.«

Er wiederholte noch einmal diese Worte mit einer wilden Freude und mit einer Hand auf seiner gescheiten Stirne, von der er seine schönen schwarzen Haare zurückstrich; er stieß kräftig seinen Spaten in die Rabatte, eilte wie ein Reh durch eine Reihe von Cypressen und Eibenbäumen, durchschritt, leise wie der Wind, eine Gruppe von Pflanzen unter Glocken, von denen er, trotz der wüthenden Geschwindigkeit seines Laufes, nicht eine berührte, und stellte sich am Ende der Diagonale auf, die er beschrieben hatte, um den Weg zu vermeiden, dem Andrée folgte.

Hier sah er sie in der That abermals nachdenkend und beinahe gedemüthigt, ihre schönen Augen zur Erde niedergeschlagen, ihre Hand, feucht und träge, sachte auf ihrem rauschenden Kleide geschaukelt; er hörte sie, hinter den dichten Hagenbuchen verborgen, zweimal seufzen, als ob sie mit sich selbst spräche. Endlich ging sie so nahe an den Blumen vorüber, daß Gilbert, seinen Arm ausstreckend, den von Andrée hätte berühren können, wie es ihm ein wahnsinniges, schwindelartiges Fieber zu thun rieth.

Doch er faltete die Stirne mit einer Bewegung des Willens, die dem Haße glich, legte eine krampfhaft zusammengezogene Hand an sein Herz und sagte zu sich selbst:

»Abermals feig  . . .« Dann fügte er leise bei:

»Sie ist auch so schön!«

Gilbert wäre vielleicht lange in seiner Betrachtung verharrt, denn die Allee war ausgedehnt und der Gang von Andrée sehr langsam und abgemessen; aber diese Allee hatte Gegenalleen, aus denen ein Ueberlästiger hervorkommen konnte, und der Zufall behandelte Gilbert so schlimm, daß wirklich ein Ueberlästiger aus der ersten Seitenallee links, nämlich der Baumgruppe gegenüber, wo sich Gilbert verborgen hielt, hervorkam.

Dieser Ueberlästige ging methodischen und abgemessenen Schrittes einher; er trug den Kopf hoch, hielt seinen Hut unter dem rechten Arm und die linke Hand auf dem Degen. Er hatte einen Sammetrock unter einem mit Zobelpelz gefütterten Mantel und streckte beim Marschiren ein Bein, das er schön, und eine Fußbiege aus, die er hoch besaß, wie ein Racemensch.

Dieser Herr erblickte, während er einherschritt, Andrée, und die Tournure des Mädchens kam ihm ohne Zweifel angenehm vor, denn er verdoppelte den Schritt, schräge einschneidend, um sich auf der Linie zu finden, der Andrée folgte, und sie so bald als möglich zu kreuzen.

Als Gilbert diese Person erblickte, stieß er unwillkührlich einen kleinen Schrei aus und entfloh wie eine Amsel, die man unter dem Sumach erschreckt hat.

Dem Ueberlästigen gelang sein Manoeuvre er war ohne Zweifel daran gewöhnt, und ehe drei Minuten vergingen, schritt er Andrée voran, der er drei Minuten zuvor in ziemlich großer Entfernung gefolgt war.

Als Andrée diesen Schritt hinter dem ihrigen hörte, trat sie zuerst ein wenig auf die Seite, um den Mann vorübergehen zu lassen; als er vorübergegangen war, schaute sie nach seiner Seite.

Der Herr schaute auch und zwar mit allen seinen Augen; er blieb sogar stehen, um besser zu sehen, und sagte sich umwendend, nachdem er gesehen hatte, mit ganz liebenswürdigem Tone:

»Ah! mein Fräulein, ich bitte, wohin laufen Sie so rasch?«

Beim Ton dieser Stimme erhob Andrée den Kopf und sah dreißig Schritte hinter sich zwei Officiere von den Garden, welche langsam gingen; sie sah unter dem Zobelpelz desjenigen, welcher sie angesprochen hatte, das blaue Band und sagte ganz bleich, ganz erschrocken über dieses unerwartete Zusammentreffen und die huldvolle Unterbrechung, indem sie sich tief verbeugte:

»Der König!«

»Mein Fräulein,« fuhr Ludwig XV. näher hinzutretend fort, »verzeihen Sie, ich habe so schlechte Augen, daß ich genöthigt bin, Sie um Ihren Namen zu fragen.

»Fräulein von Taverney,« flüsterte Andrée so verwirrt, so zitternd, daß sie sich kaum selbst hörte.

»Ah! ah! Sie machen eine glückliche Reise in Trianon, mein Fräulein,« sagte der König.

»Ich wollte mich zu Ihrer königlichen Hoheit der Frau Dauphine begeben, die mich erwartet,« erwiederte Andrée, immer mehr zitternd.

»Mein Fräulein, ich werde Sie zu ihr geleiten,« sagte Ludwig XV., »denn ich bin im Begriff, meiner Tochter als Landnachbar einen Besuch zu machen.«

Andrée fühlte es wie eine Wolke über ihr Gesicht hinziehen und in wirbelnden Wellen mit ihrem Blut bis in ihr Herz hinabsteigen. In der That, eine solche Ehre für das arme Mädchen, der Arm des Königs, dieses souveränen Herrn Aller, eine so unerwartete, so unglaubliche Huld, eine Gunst, um die sie ein ganzer Hof beneidet hätte!

Sie machte auch eine so tiefe und so fromm schüchterne Verbeugung, daß der König sich verbunden glaubte, sie noch einmal zu grüßen. Fiel es Ludwig XV. ein, sich Ludwig XIV. zu erinnern, so geschah es stets in Fragen des Ceremoniels und der Höflichkeit. Diese Ueberlieferungen der Höflichkeit kamen übrigens von ferner her, sie kamen von Heinrich IV.