Das Geheimnis des Schabbat

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Das Geheimnis des Schabbat
Font:Smaller АаLarger Aa

Andrea Pirringer

Das Geheimnis des Schabbat

Was Christen vom Judentum lernen können

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Einleitung

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben

Die Bedeutung des Wortes G’ttes für das jüdische Volk

Das Geheimnis des Schabbat

Die Nächstenliebe

Der Haussegen

Die Wohltätigkeit

Das Gebet

Der Alltag im Angesicht G’ttes

Die religiöse Erziehung

Das Miteinander von Juden und Christen heute

Über die Autorin

Impressum neobooks

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

was kann man als Christ vom Judentum lernen? Wo sind die Anknüpfungspunkte zwischen Judentum und Christentum?

Wie unterscheidet sich die jüdische von der christlichen Spiritualität – oder gibt es da vielleicht gar keine Unterschiede?

Als Christen erfreuen wir uns an einer wunderbar blühenden Pflanze, deren Wurzeln in einem Erdreich stecken, welchem wir kaum Aufmerksamkeit schenken.

Wir verehren einen Mann namens Jesus, der als Messias bezeichnet wird. Wer ist Er? Woher kommt Er? Aus welchen spirituellen Quellen schöpft Er? Woran glaubt Er und was ist Seine Hoffnung?

Um all diesen spannenden Fragen auf den Grund zu gehen, habe ich mich mehrere Monate lang intensiv mit dem Thema Judentum befasst. Ich habe mich durch Bild-, Ton- und Textquellen gearbeitet. Das Ergebnis meiner daraus gewonnenen Erkenntnisse ist dieses Buch.

Wer nach dieser Lektüre neugierig geworden ist und mehr über das jüdische Leben lesen möchte, dem empfehle ich folgendes Werk von Rachel Salamander: Die jüdische Welt von gestern (ISBN 3-423-30700-5).

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

die Autorin

Rosenheim, am Dreifaltigkeitssonntag 2014

Einleitung

Das Judentum – eine Jahrtausende alter Glaube, bildet die geistig-geistliche Basis für das spätere Christentum. Die jüdische Religion weist eine Besonderheit auf, die sie so einzigartig macht: Es steht ein G’tt im Zentrum des Lebens und Denkens der Menschen. Es ist nicht einfach eine undefinierbare höhere Macht, nein, es ist ein personaler G’tt, ein Du, das sich den Menschen in vielfältiger Weise zeigt und mit ihnen kommuniziert.

Der Mensch erkennt in Ihm den Schöpfer alles Seins. Er fühlt sich eingebettet in die Schöpfung, begreift sich selbst als Abbild G’ttes und erkennt am Allmächtigen menschliche Züge.

Der Geist G’ttes spricht durch die Propheten und nimmt so Einfluss auf die Geschicke der Menschen. Diese wiederum lassen sich vom Geist und vom Wort G’ttes leiten und richten ihr Handeln danach aus.

Die ersten G’tteserfahrungen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Ereignisse, Gedanken und Worte werden aufgeschrieben, um die Zeiten zu überdauern. Aus der Frage, welches die rechte Weise der G’ttesverehrung ist, entwickeln sich Rituale und Bräuche im Jahreslauf.

Aus diesen entsteht eine spezielle Kultur, in der sich die nachfolgenden Generationen heimisch und geborgen fühlen. Die Weisheit von Schriftgelehrten ergänzt und erweitert – bis heute – das Wissen und die Erkenntnisse aus den jahrhundertelangen Erfahrungen.

(Buchtipp: S. Ph. de Vries, Jüdische Riten und Symbole, ISBN-10: 3499187582)

So erfasst der Geist G’ttes das Denken und erfüllt die Herzen der Menschen mit Seiner wunderbaren Gegenwart.

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben

Wenn Jesus diese Worte, die im Johannes-Evangelium 20, Vers 29, überliefert sind, spricht, dann schöpft Er damit zutiefst aus dem jüdischen Glauben.

Niemand hat – bis zum Kommen des Messias – G’tt je gesehen. Und dennoch hat das Volk treu am Wort G’ttes festgehalten. Das ist das größte Verdienst des Glaubens, das jemals Menschen vollbracht haben. Dies allein für sich betrachtet ist bereits ein derart großes Wunder, welches nur durch das großartige Wirken G’ttes erklärt werden kann!

Aus diesem beharrlichen, innigen, sehnsuchtsvollen, brennenden Glauben, Hoffen und Beten über Generationen hinweg konnte der Nährboden für die Ankunft des Messias überhaupt erst entstehen.

---

Philippus sagt in Johannes 14, 8 zu Jesus: „Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.“

Jesus enthüllt das Geheimnis um den Vater jedoch nicht. Er fordert Philippus zu einem Akt des Glaubens auf (Joh 14,9), indem Er sagt: „Wer Mich sieht, der sieht den Vater“.

Wie klein wäre G‘tt, wenn wir Ihn mit unserem Verstand erfassen könnten! (nach Augustinus)

Der Schleier wird aber nicht weggenommen. - Schon im 2. Buch Mose, Kapitel 33, Vers 18 ff (Neues Leben. Die Bibel) steht: Doch Mose hatte noch eine weitere Bitte: »Lass mich deine Herrlichkeit sehen.«"

Der Herr antwortete: »Ich will Meine Güte an dir vorüberziehen lassen und will Meinen Namen `der Herr´ vor dir ausrufen. Ich schenke Meine Gnade und Mein Erbarmen, wem ich will.

Mein Gesicht kannst du jedoch nicht sehen, denn jeder Mensch, der Mich sieht, muss sterben.«

Dann fuhr der Herr fort: »Stell dich hier auf diesen Felsen neben Mich.

Wenn ich dann in Meiner Herrlichkeit vorüberziehe, werde ich dich in die Felsspalte stellen und Meine Hand schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin.

Dann will ich Meine Hand wegnehmen und du wirst Mir hinterher sehen. Mein Gesicht aber kann niemand sehen.«“

Der Ewige weiß, wie schwer es für die Menschen ist, an etwas zu glauben, was sie nicht sehen und be-greifen können. Deshalb hat Er sich ihrer erbarmt und den Messias gesandt, Ihm aus einer menschlichen Mutter menschliche Gestalt gegeben. – Das ist das noch viel größere Wunder. – Wer es fassen kann, der fasse es!

You have finished the free preview. Would you like to read more?