Völlige Hingabe für den Erfolg, Teil 1

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Völlige Hingabe für den Erfolg, Teil 1
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Susanna Egli

Völlige Hingabe für den Erfolg, Teil 1

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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5

Impressum neobooks

1

Ich werde Ihnen, liebe Leser, genau den Grund geben, eifersüchtig und etwas neidisch auf mich sein. Sie wollen wissen warum?

Ich besitze mittlerweile eine Kette von Schönheitssalons in ganz Europa verteilt. Durch diese Geschäfte konnte ich ein erhebliches Vermögen ansammeln. Sie brauchen noch einen weiteren Grund? Gerne:

Ich bin eine sehr attraktive, perfekt gewachsene und völlig gesunde junge Frau in den besten Jahren. Nun, sind Sie neidisch?

Aber ich habe für alles hart gearbeitet und genau davon will ich Ihnen erzählen. Ich werde gnadenlos berichten, wie ich zu meinem Vermögen gelangte.

Aber ich will nicht vorgreifen: Ich habe mir vorgenommen, alles schön der Reihe nach zu erzählen, das soll mein letzter Racheakt sein, dann will ich mich zufriedengeben.

Rein materiell gesehen, könnte ich längst zufrieden sein. Man kann schon von einem Schönheitssalon leben, wenn man auch die speziellen Wünsche der männlichen Kundschaft erfüllt; von zwei solchen Salons kann man auch dann leben, wenn man anständig bleiben will - nur muss man dann selbst mitarbeiten.

Mit meiner Kette von Etablissements über ganz Europa verteilt bin ich fein raus und brauche nichts Verbotenes zu tun, weder Kosmetikerinnen ins Haus schicken noch oder manuelle Massagen in München zu machen, ganz zu schweigen von dem, was hier in Rom in den Salons im Allgemeinen an Extras geboten wird.

Ich bin arriviert; es hat genau acht Jahre gedauert, und ich bin heute sechsundzwanzig. Dass ich jünger aussehe, kann ich nicht behaupten, schließlich war allerlei los in diesen acht Jahren; ja manchmal, wenn ich nach einer langen Nacht vor dem Spiegel sitze und das Make-up aus dem Gesicht wische, fühle ich mich schon sehr viel älter. Aber dafür bin ich so weit gekommen, wie andere erst mit vierzig, fünfundvierzig - oder niemals.

Pünktlich um elf Uhr erscheint mein Geschäftsführer, so wie von mir angeordnet. Er betreut meine Salons, kontrolliert die Niederlassungsleiter und sorgt dafür, dass die Geschäfte laufen.

Albert Magenheim, so heißt mein Geschäftsführer, kommt auf die Terrasse. Ich habe es nicht für nötig befunden, mit etwas anzuziehen. Ich liebe es, mich zu Hause völlig hüllenlos zu bewegen. Es ist ein freies Gefühl komplett nackt durch die Räume zu gleiten. Und wegen meinem Geschäftsführer sehe ich keinen Grund, mir etwas anzuziehen. Außerdem ist es heute viel zu heiß für Kleidung.

Ich lächle, weise auf einen Sessel, denn ich sehe ihm an, dass er lieber stehen bleiben möchte, um mich mit den Augen zu verschlingen, so wie ich da liege, nur mit dem Schreibblock bedeckt, braun, ohne weiße Streifen, mit makelloser Haut, sorgfältig frisiert, eine echte Blondine, deren goldenes Schamhaar zu einem schmalen Streifen auf dem Venushügel rasiert ist.

Magenheim weiß, dass ich ihn verachte, und er genießt diese Verachtung, denn sie ist die einzige Form von Interesse, die er von mir erwarten kann.

Ich lese die Gedanken hinter seiner schon ein wenig zu hohen Stirn: er möchte mich aus der Hängematte reißen, mit der Schnur fesseln, über die Balkonbrüstung legen und dann von hinten vögeln. Danach würde er mir den Finger in den Hintern bohren, weil ich dort für ihn zu eng bin, würde ihn mir in den Mund stecken, damit ich ihn ablecken muss, und sich in die Hängematte legen.

Er würde Johanna, mein Dienstmädchen, rufen, die mir erzählt hat, dass er ihr immer unter den Rock greift, wenn sie ihm die Tür öffnet und ihn hinausbegleitet. Er würde mich von Johanna peitschen lassen und von mir verlangen, dass ich ihm hier, in meiner Hängematte, auf meiner Terrasse, einen ablutsche.

Das alles lese ich hinter der Stirn meines Angestellten, meines Geschäftsführers Albert Magenheim, aber es erregt mich überhaupt nicht.

Denn erstens kenne ich das alles, und die Herren Campe und Nassau, Hackledt und Medici und wie sie alle hießen, waren keineswegs besser oder auch nur appetitlicher als dieser gescheiterte Bonvivant, dem ich zu einem späten Glanz vor halbreifen Wichserinnen verholfen habe.

Und zweitens weiß ich genau, dass Magenheim ebenso gut wie all jene netten Schweinereien zu verüben sich auf die Brüstung der Terrasse schwingen und die fünfzehn Meter auf die Piazza hinunterspringen könnte, denn wenn ich ihn feuere, ist er ruiniert, kann er aufgeben, ist für ihn wie für seine ganze Familie Feierabend bei seinen Vorstrafen und seinen achtundvierzig Jahren.

Es kann sein, dass er ahnt, wie ich zu meiner Salonkette gekommen bin; seine Freundin, die Niederlassungsleiterin aus Nürnberg, weiß einiges von mir und meiner Liaison mit dem Herzog von Burgund, der schließlich an der ganzen Côte d' Azur zu bekannt war, um unbemerkt das Zeitliche segnen zu können.

Aber was ich von Magenheim weiß, ist sehr viel besser, denn jene reizende Münchner Kosmetikassistentin mit den zwei Backfischzöpfen war in dem Augenblick, als Magenheim ihr seinen Schwanz in den Mund schob, noch keine sechzehn Jahre alt...

Aber ich wollte doch der Reihe nach erzählen. Also werde ich jetzt Magenheim berichten lassen und dann meine Aufzeichnungen zu Rate ziehen, jene zum Teil sehr genauen Notizen, die ich mir als Chefsekretärin mit jener Ausdauer gemacht habe, die man von mir erwartete.

Es fing natürlich schon in der Schule an. Als ich die Wirtschaftsschule besuchte, waren wieder kurze Röcke modern.

Die Herren vom Lehrkörper machten große Augen, die Damen guckten giftig, wenn ein Schwarm von uns Teenagern die Treppen hinaufwippte, und wir brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass wir vor allem beim Sitzen im Klassenzimmer unsere Lehrer auf die einfachste Weise in Verwirrung bringen konnten. Nicht einer von diesen wohlgedrillten Superpädagogen war imstande, unbefangen weiterzusprechen, wenn wir die Beine so übereinanderschlugen, dass zwischen Strumpf und Slip ein Stückchen nacktes Fleisch zu sehen war, oder wenn wir gar ein wenig zur Seite rückten und die Beine zweckdienlich spreizten...

Am schlimmsten war dies alles für unseren jungen Geographielehrer. Er war ohnedies schon verlegen, wenn er vor die Klasse trat, geriet beim Vortrag leicht außer Atem oder fing an zu stottern und lief rot an, wenn er jemanden aufrief.

Bis zum Abitur hatte er ein Internat besucht und seit jener Zeit eine Vorliebe für hübsche Knaben bewahrt. Wir Mädchen setzten ihm natürlich umso mehr zu, und eines Tages bekamen wir ihn denn auch in unsere Gewalt.

Er unterrichtete in Geschichte, Geographie und in Wirtschaftskunde, worin wir alle sehr schlecht waren, weil wir uns sehr viel Zahlen merken sollten und kaum etwas verstanden. Herr Tattenbach gab darum in diesem Fach auch Nachhilfeunterricht, sein Gehalt war ja nicht allzu hoch, aber nur für Schüler, nicht für Schülerinnen.

Tobias, ein arger Filou, machte mit uns gemeinsame Sache. Als Herr Tattenbach an einem Sommernachmittag zum Nachhilfeunterricht zu ihm kam, empfing er ihn im Garten, in der Badehose, und bat den Lehrer in eine Laube unter dem Vorwand, im Haus seien Handwerker an der Arbeit.

Wir beobachteten hinter den Weinreben, wie sich Tattenbach neben den halbnackten Tobias setzte, beim Unterricht immer näher rückte, dem Jungen den Arm um die Schulter legte und seinen Kopf an sich zog.

Auf einmal schrie Tobias auf, stieß Tattenbach beiseite und rannte aus der Laube, die zerrissene Badehose vor den Pimmel haltend. Das war für uns das Signal. Mit entrüstetem Buhgeschrei stürmten wir die Laube, wo Tattenbach saß, hochrot im Gesicht und mit zitternden Lippen.

„Was haben Sie mit Tobias gemacht?", fragte ich, obwohl ich es ganz genau wusste.

„Nichts... äh...", stammelte Tattenbach, „nichts Besonderes..."

Er zog sich wie ein Tier in den hintersten Winkel der Laube zurück, die wir anderen, vier Mädchen und zwei Jungen, nun erobert hatten. Als Tobias zurückkam, hatte er statt der Badehose weiße Leinenshorts an und trug das Corpus delicti an einem Stäbchen vor sich her. Das Verhör ging weiter. Die Badehose war zerrissen, Tattenbach schwor, höchstens zufällig darangekommen zu sein, und wir drohten mit einer Meldung beim Direktor.

„Wenn ihr das tut...“, sagte Tattenbach tonlos, und auf einmal stotterte er überhaupt nicht mehr, „wenn ihr das tut, dann muss ich mich umbringen, denn dann bin ich erledigt, keine Schule stellt mich mehr ein, ja vielleicht komme ich sogar ins Gefängnis!"

„Also werden Sie alles tun, um das zu vermeiden?", hakte ich ein.

„Alles!", antwortete Tattenbach, ohne aufzublicken.

Tobias blitzte mich an. Genau das hatten wir beabsichtigt. Nun ging es darum, ihn rettungslos zu

kompromittieren, dann hatten wir in ihm das Werkzeug, das wir brauchten, um durch die Abschlussprüfung zu rutschen.

 

Was sich danach im Garten abspielte, in den gottlob niemand hineinsehen konnte, weiß ich noch ganz genau. Es war schließlich das erste Mal, dass ich mit Sex so richtig in Berührung kam.

Tobias holte seinen Digitalfotoapparat, und dann ging es los. Tattenbach wurde blass, als er merkte, worauf wir hinauswollten, aber wir waren sieben gegen einen. Er hatte keine andere Chance mehr, ein Zurück wäre das sichere Verderben gewesen, spielte er mit, so bestand noch ein Fünkchen Hoffnung für ihn.

Zunächst musste er sich ausziehen, dieses Fest wollten wir Mädchen uns gönnen, denn wenn auch die eine oder andere unter uns schon ein wenig herumgeschmust hatte, einen nackten Geographielehrer im vollen Sonnenlicht auf einem Gartenbeet stehen zu sehen wie eine Statue, das war doch eine Sensation für sich.

„Und jetzt, Herr Tattenbach", befahl ich dann, „jetzt erklären Sie uns am lebenden Modell den männlichen Geschlechtsapparat. Tobias, bitte!"

Tobias streifte grinsend die Shorts ab, drückte mir die Digitalkamera in die Hand und trat neben Tattenbach. Der duckte sich ein wenig, lief rot an, sein Schwanz hob sich in pulsierenden Stößen, und dann griff er so hastig, als könne der Junge sich ihm abermals entziehen, nach dem weißen, weichen Schwanz von Tobias, den ich bei dieser Gelegenheit zum ersten-, aber nicht zum letzten Mal sah.

Klick! Ich hatte das erste Foto im Kasten.

„Und weiter...", befahl ich, „jetzt masturbieren Sie ihn, los."

„Da müsst ihr euch ausziehen!", protestierte Tobias, „sonst habe ich überhaupt nichts davon!"

Das war nun nicht eingeplant gewesen. Wir Mädchen warfen einander unsichere Blicke zu.

„Habt euch nicht so", sagte schließlich Sarah, „die beiden sind längst nackt, und wir sind ein halbes Dutzend, was soll da schon passieren!"

Also streiften wir unseren Fummel ab und legten die Kleider in der Laube zusammen. Es war schön und schrecklich zugleich, nackt in den Garten hinauszulaufen, wo Mitschüler waren, wo man angestarrt wurde, und auf einmal war ich gar nicht mehr glücklich über meine Hauptrolle, denn nun würden sich immer alle Augen auf mich richten.

„Seht euch die Isabella an", rief er und wies mit dem Finger auf mich, „das sonst so forsche Fräulein Falkenberg schämt sich auf einmal!"

Das war genau das, was mir noch gefehlt hatte. Vor Aufregung stolperte ich beinahe über meine eigenen Beine, während Tobias und seine Freunde mich lachend umringten, mich von allen Seiten betrachteten und sich auch nicht scheuten, mich in die Brust und in den Hintern zu kneifen.

„Ich weiß was Prächtiges", verkündete dann Tobias, „die zweite Serie machen wir mit Tattenbach und Isabella."

„Ihr vergesst wohl ganz, worum es geht", schrie ich wütend, „unseren Spaß können wir noch den ganzen Sommer über haben, aber erst mal brauchen wir alle ein anständiges Abschlusszeugnis. Los, Tobias, stell dich in Positur, und Sie, Herr Lehrer, fangen jetzt gefälligst mit der Arbeit an, und lassen Sie sich durch mich nicht stören!"

Die Wut hatte mir auch Kraft gegeben. Während Tobias mit immer blasser werdendem Lächeln die nackten Mädchen im Garten musterte, massierte Tattenbach zitternd den langen, dünnen Pimmel des Jungen, und ich schlich um die beiden herum wie eine gelernte Bildreporterin.

Dann legten sich die beiden ins Gras, die Mädchen bildeten eine hübsche Gruppe, aber so, dass Tattenbach nicht verdeckt wurde, und in dem Augenblick, da Tobias spritzte, drückte ich zum letzten Mal auf den Auslöser. Sechsunddreißig Aufnahmen, das musste für unsere Zwecke genügen.

Ein Mädchen hatte das Sperma von Tobias zwischen die Brüste bekommen und starrte entsetzt auf den weißen Schleim, den sie wohl zum ersten Mal sah.

„Nun, Herr Tattenbach", sagte ich freundlich, „wollen Sie die junge Dame nicht von der Besudelung befreien, an der ausschließlich Ihre abartige Veranlagung schuld ist?"

„Ich... ich hole gleich mein Taschentuch!", stotterte Tattenbach diensteifrig, aber ich hatte etwas anderes im Sinn.

„Taschentuch... Sie sind mir ein trauriger Erotiker. Sie werden das sorgfältig ablecken, und ich werde diese Sühnehandlung fotografieren!"

Wie unlogisch es war, einen Mann, den man der Homosexualität überführen wollte, bei solch einer Handlung zu fotografieren, ging uns damals noch nicht auf. Uns trieb ein wildes, gieriges Verlangen nach Rache, und am liebsten hätten wir es all unseren Lehrern und Lehrerinnen ebenso heimgezahlt, aber die anderen waren eben vorsichtiger.

Wir waren davon überzeugt, dass sie alle heimlichen Lastern nachgingen - was sollten sie in Augsburg auch anderes tun?

Tattenbach leckte, das Mädchen kicherte verlegen, und ich fotografierte alles.

„So jetzt reicht es“, erklärte Tobias. „Nun darf er sich um Isabella kümmern!“

„Nein... ich, ähhh...“, stammelte ich, hatte gegen die applaudierende Gruppe keine Chance.

Mir wurde die Kamera abgenommen, dann wurde ich an das Holzspalier der Laube gebunden, die Arme hoch erhoben, die Beine leicht gespreizt.

Eine Weinranke baumelte zwischen meinen Brüsten und kitzelte mich, so dass die Brustspitzen sogleich hart wurden, und da alle anderen sich inzwischen wieder angezogen hatten und um mich herumstanden, schämte ich mich so, dass ich glaubte, auf der Stelle sterben zu müssen.

„Auf die Knie, Herr Tattenbach", befahl Tobias. „Sie werden unsere Schönheit jetzt hingebungsvoll lecken. Das haben Sie vermutlich noch nie gemacht, wer zeigt es ihm?“

„Ich!", rief Sarah.

Ich suchte ihren Blick, aber sie wagte es nicht, mich anzusehen, kniete schnell vor mir im Gras nieder und küsste zärtlich mein kurzrasiertes Schamhaar. Dann strich sie sanft über meine Klitoris und begann anschließend mich flink und geschickt zu lecken.

„Ein schönes Bild", sagte Tobias maliziös, „entschuldigt, wenn ich euch unterbrechen muss, denn was wir brauchen, ist der leckende Tattenbach."

Bedauernd erhob sich Sarah und trat beiseite. Sie hatte mich erstaunlich schnell in Stimmung gebracht, und ich empfing unseren stotternden Geographen mit heißem und feuchtem Äquator, sodass er sich vor Ekel beinahe übergab.

„Zieht ihm ein paar über", befahl Tobias ungerührt.

Der andere Junge, dessen Namen ich vergessen habe, den ich aber noch wie leibhaftig vor mir sehe, zog den Gürtel aus den Schlaufen und schwang ihn über Tattenbachs nacktem Gesäß. Es klatschte kräftig, die Mädchen applaudierten, und der Herr Lehrer tauchte seine Zunge in meine feuchte Möse, begann schließlich, Geschmack an der Sache zu finden, und bearbeitete mich mit jenem Ungeschick, das manchmal mehr Lust bereitet als die glatte Perfektion der Routiniers, wie ich heute weiß.

Als es mir kam, zerrte ich an meinen Fesseln und zuckte so wild hin und her, dass die dünnen Stäbe des Spaliers vernehmlich krachten und knackten.

Tobias gab dem Tattenbach einen Tritt, dass dieser zur Seite kullerte, sprang zurück und fotografierte nur mich, nackt im Orgasmus; die anderen schwiegen andächtig.

Ein paar Wochen darauf war die Abschlussprüfung, aber sie schreckte uns nicht, denn Tattenbach arbeitete tapfer und brachte uns alle Aufgaben, alle Fragen, das ganze Prüfungsmaterial, was immer er in Gesprächen im Konferenzzimmer oder bei den Besprechungen ergattern konnte.

Ob Tobias ihn dafür mit Zärtlichkeiten belohnte, weiß ich nicht; es gab Jungen in der Klasse, die behaupteten, er sei bi. Und dann erhielten wir alle unverdient prächtige Zeugnisse und sahen den Himmel voller Geigen.

Ich hätte mir gern einen faulen Sommer gegönnt, baden und flirten, gelegentliche Ausflüge nach München, aber zu Hause ging alles schief.

Seit dem Tod meines Vaters betrieb meine Mutter einen kleinen Käseladen. Sie hatte ihn von der Versicherungssumme gekauft, die wir nach seinem Arbeitsunfall erhielten, ein Eigentumsladen in einer Neubaugegend in Neusäß, der zunächst auch sehr gut ging. Seit aber auch in den Augsburger Vorstädten ein Supermarkt nach dem anderen seine Pforten öffnete, brachte der Laden nur noch so wenig ein, dass die Verkäuferin entlassen werden musste. Zu Hause hätte ich mich also als Käsemamsell mit weißer Schürze hinter den Ladentisch stellen müssen und dafür höchstens ein Taschengeld bekommen.

Aber das war noch nicht alles. Ich hätte meiner Mutter vielleicht ein Jahr oder so geholfen, damit sie einmal ausspannen, eine Kur machen und es sich gutgehen lassen konnte.

Aber Onkel Alexander stand zwischen uns, Mamas Freund, Geschäftsführer in einer Lebensmittelspedition, ein etwas vierschrötiger, aber munterer Mann mit einem dicken, roten Nacken, kleinen, lebhaften Augen und einem blonden Schnurrbart.

Er hatte für Mutter eine raue und vorwiegend fleischliche Zuneigung und fuhr auch ganz gut mit ihr, sie war damals schließlich noch keine vierzig Jahre alt und hielt als Geschäftsfrau sehr auf sich.

Aber seit ich fünfzehn geworden war, sah er mir mitunter nach, und seit meinem sechzehnten Geburtstag betatschte er mich, wo immer er konnte, an den Armen, an den Schenkeln, am Hintern und einmal - ein einziges Mal allerdings nur - auch an der Brust.

Er richtete es immer so ein, dass es beinahe harmlos wirkte, lachte dröhnend, stellte alles als Spaß dar und wendete sich dann gleich mit heftigen Zärtlichkeiten meiner Mutter zu. Ich erriet, dass er sich an meinem jungen Körper aufgeilte und diese Geilheit dann an Mama stillte. Sie freute sich natürlich über die neu erwachte Leidenschaft, aber sie war nervös und unruhig, wenn er sich mit mir beschäftigte.

Dabei weiß sie bis heute nicht, dass einmal tatsächlich etwas passierte, und darum kam es für mich auch nicht in Frage, zu Hause zu bleiben.

Es war an einem Sonntagvormittag. Onkel Alexander sollte uns um zehn mit dem Wagen abholen, mich am Badesee absetzen und dann mit Mama den Sonntag verbringen.

Er kam aber nicht um zehn, sondern um neun. Mama war in der Kirche, ich in der Wanne. Als der Schlüssel sich im Schloss drehte, wunderte ich mich zwar, dass der Gottesdienst schon zu Ende sein sollte, nahm aber natürlich an, dass meine Mutter heimgekommen wäre - und plötzlich stand Onkel Alexander im Badezimmer.

„Oh, pardon", sagte er, „ich hab' geglaubt, deine Mutter plätschert hier herum."

Dazu lachte er so breit, dass ich gleich erkannte: das war alles geplant. Er wusste schließlich genauso gut wie ich, dass Mutter um diese Zeit in der Kirche war und dass sie um sieben Uhr badete, nicht um neun. Ich weiß heute nicht mehr, ob ich in erster Linie erschrocken oder wütend war, auf jeden Fall aber schämte ich mich entsetzlich.

Es war vor der Sache mit Tattenbach, noch nie hatte mich jemand nackt gesehen, außer meiner Mutter, und nun stand ausgerechnet dieses Ekel vor mir, das mich ohnedies in einem fort betatschte und mit den Augen verschlang, wenn ich einmal - weil ich schließlich zu Hause war - nicht allzu viel auf dem Leib hatte.

Blitzschnell schüttete ich die ganze Flasche Schaumbad ins Wasser, schlug um mich und machte so viel Schaum, dass er nur noch meine Schultern sehen konnte.

Aber da lernte ich den wahren Charakter dieses sogenannten Onkels und Ersatzvaters erst richtig kennen. Seine kleinen Augen wurden noch kleiner, sein Blick geradezu stechend.

„Aha", knurrte er, „das Fräulein schämt sich. Was für die Mama gut genug ist, ist dem Fräulein Tochter nicht fein genug. Bist wohl was Besseres gewöhnt?"

Während er sich so in seine Wut hineinsteigerte, hatte er die Brause an dem Schlauch ergriffen und heißes Wasser aufgedreht. Ich konnte ihn nicht daran hindern, ohne mich aufzurichten, und wartete zitternd unter der Schaumdecke, was nun kommen würde. Er riss den Stöpsel an der Kette hoch, sodass das Badewasser unter mir langsam abzufließen begann, und richtete dann den Strahl der heißen Brause voll auf mich.

Ich schrie entsetzt auf: es war brennend heiß!

Er lachte brüllend, während der heiße Schwall die Schaumflocken von meinem Körper spülte; ich warf mich in der Wanne hin und her, um nicht voll getroffen zu werden, aber er stand groß und breit vor mir und richtete den Strahl mit so teuflischer Geschicklichkeit auf mich, dass ich nach wenigen Minuten splitternackt und krebsrot in der Wanne kniete und um Gnade flehte.

„Steh auf!", sagte er rau.

Er war nun sehr erregt, und ich wusste, dass etwas geschehen würde. „Steig heraus und trockne dich ab, aber weh dir, wenn du etwas anziehst!"

Während ich mich zitternd abtrocknete, maß er mich ungeniert mit seinen Blicken. Sie brannten mindestens ebenso wie der heiße Wasserstrahl eben zuvor. Dann musste ich vor ihm her ins Wohnzimmer gehen.

 

„Leg eine CD in den Player, so eine, nach der du mit deinen Klassenkameraden immer herumhüpfst!"

Er ließ seinen schweren Leib krachend in einen Sessel fallen, zündete sich eine Zigarre an, und ich musste nackt vor ihm tanzen.

Endlich sah er auf die Uhr, sagte sich wohl, dass Mama nun bald heimkommen müsse, und befahl:

„Hol ihn mir' raus - und schön lecken und knabbern! Dass ich dich entjungfere, will ich deiner Mutter nicht antun, aber so eine kleine Gefälligkeit kannst du mir schon erweisen!"

Er zog mich nicht zwischen seine Beine, sondern an seine Seite, sodass er mit der Rechten an meinen Brüsten spielen konnte und, wenn er sich aus dem tiefen Sessel ein wenig herausbeugte, auch an meinem Hintern und meiner komplett rasierten Spalte. Ich trug nur einen schmalen Streifen Schamhaare auf dem Venushügel. Die meisten meiner Freundinnen rasierten sich komplett, aber mir gefiel eine Intimhaarfrisur, die ich immer über meiner Spalte wachsen ließ und unterschiedlich frisierte.

Während ich seinen knallharten Pimmel zwischen den Lippen hatte, fuhr mir seinen dicken Mittelfinger immer zwischen Anus und Scheide hin und her, bis ich klitschnass war.

Und dann - dann kam meine Rache, und ihr verdanke ich es, dass er mich seither nicht mehr angefasst hat:

Ich machte es, so gut ich konnte, aber ich ließ mir Zeit!

Mama musste jeden Augenblick kommen, und da ich ihren Schritt auf dem Korridor erkannte, er aber nicht, brachte ich ihn genau in dem Augenblick auf den Höhepunkt, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte.

Ich wusste, dass noch keine Gefahr war: Mutter hätte nicht um die Welt das Wohnzimmer mit den Straßenschuhen betreten. Aber er wusste es nicht. Er wehrte sich wie verzweifelt, versuchte mir den schon zuckenden Schwanz zu entreißen, keuchte mit rotem Gesicht und wagte doch keinen Lärm zu machen, und ich biss und sog und ließ mich mit den Fäusten bearbeiten, aber ich gab nicht auf. Unter tausend Ängsten, wild um sich blickend und nach dem Taschentuch suchend, spritzte Onkel Alexander quer durch die ganze Stube, ich aber grinste ihn spöttisch an und entschwand ins Schlafzimmer.

Mama konnte natürlich nicht wissen, was sich ereignet hatte, aber dass irgendetwas nicht so war, wie sonst, musste ihr wohl aufgegangen sein.

Schon ihr: „Du bist heute schon da?", klang nicht sehr entzückt, sie wusste ja auch, dass er sich für mich interessierte, und dass er nicht in seinem phlegmatischen Normalzustand, sondern reichlich aufgeregt war, das musste schließlich auch einer braven Käsehändlerin auffallen.

Sie widersprach darum auch nicht, als ich ihr bei der Überreichung des Prüfungszeugnisses meinen Entschluss ankündigte, nicht bei ihr zu arbeiten, sondern mir eine Stellung zu suchen. Nur als ich sagte, dass ich nicht mehr zu Hause wohnen wolle, sondern mir das Hinterstübchen im Laden einrichten würde, da zog sie die Brauen hoch:

„Das ist doch sicher wegen irgendeines jungen Kerls!"

„So jung ist der gar nicht", antwortete ich spitz, „es ist nämlich unser lieber Onkel Alexander, der mir langsam auf die Nerven geht. Ich kann nicht verhindern, dass er gelegentlich in Papas Bett steigt, aber ich habe nicht die Absicht, mir das noch länger anzuschauen und mir dazu noch seine Zudringlichkeiten gefallen zu lassen."

Mama sah mich betroffen an, zog es aber vor, nicht nach Einzelheiten zu fragen. Das was sie bis dahin schon mitangesehen hatte, schien ihr reichlich zu genügen.

„Ich kann die Lieferungen annehmen, die vor dem Aufsperren kommen", versprach ich noch, „dadurch kannst du länger schlafen und musst erst um acht im Laden sein."

So hatte ich mit siebzehn Jahren meine erste sturmfreie Bude, klein, aber sauber, trotz des zarten Camembert Duftes, und ruhig bis auf das leise, warnende Scheppern der leeren Dosen im Schaufenster, wenn Herr Markus Campe es in meinem Bett zu arg trieb.

Doch mit Herrn Campe, meinem ersten Chef, beginnt ein neuer Abschnitt!

Wenn ich sage, Campe war Installateur, so gehörte das eigentlich damals schon längst der Vergangenheit an. Als ich ihn kennenlernte, war er ein Dichter, Denker, ein Apostel, Adept, und die Installationsfirma, die nominell er, in Wirklichkeit aber seine bekümmerte Frau leitete, diente nur noch dazu, diesen ganzen vierdimensionalen Betrieb zu finanzieren. Sie schaffte es spielend, denn die Schwaben bauten unermüdlich in der ganzen reizlosen Ebene zwischen Lech und Wertach, und die Firma Campe installierte alles, was gewünscht wurde, vom Bad im Schrank bis zur Wasserspülung im Kuhstall, von der Senkgrube bis zur geräuschlosen Gäste Toilette in herrschaftlichen Villen.

Herr Campe war ein Mann mit Intelligenz und Ideen. Über seinem schmalen, langen Gesicht wölbte sich eine beängstigende Denkerstirn, und sein vager Blick war stets in unendliche Fernen gerichtet. Er besaß eine Villa, auf die ich noch zurückkommen werde, ein Appartementhaus, von dem allein die Campes hätten leben können und das der Trost seiner Frau bei all diesem nichts einbringenden Poetisieren und Spintisieren war, und ein schönes Stadthaus mit den Büro- und Ausstellungsräumen, einem Dutzend bunter Badezimmer, die für die verschwendungssüchtige Kundschaft aufgebaut waren.

Als ich mich mit fünf anderen Bewerberinnen bei Herrn Campe einfand - er hatte in seinem Inserat ausdrücklich auf ein einnehmendes Äußere Wert gelegt, und ich bildete mir in dieser Hinsicht schon einiges ein - blitzte es in seinen Augen.

Ich sah dieses Blitzen noch öfter, es ging immer irgendeinem Gedanken voran und wirkte sehr viel stärker als der Gedanke selbst. Er widmete den anderen Bewerberinnen, von denen nur eine noch so jung war wie ich, von diesem Augenblick an nur noch eine zerstreute Aufmerksamkeit, rief mich in sein protziges Chefbüro und erledigte alle Präliminarien mit erstaunlicher Schnelligkeit, ja beinahe mit Hast.

Das Gehalt, das er mir bot - ich hatte zwar eine Wirtschaftsschule absolviert, war aber immerhin nur Anfangssekretärin - war so auffallend gut, dass ich von vornherein auf eine Überraschung gefasst war.

Der Mann hatte offensichtlich Hintergedanken!

Aber es schien zunächst nicht so schlimm zu werden. Ich sollte nach einer kurzen technischen Einschulung, die er persönlich übernehmen würde (aha!), im Kundendienst arbeiten, die Ordner über die Bestellungen verwalten und in den Ausstellungsräumen im ersten Stock alle Typen von Badezimmern, Küchen und WCs erläutern.

Meine Arbeitskleidung bestand aus einem kurzen weißen Mantel, unter dem ich einen von der Firma Campe gestifteten schwarzen Bikini trug. Kamen Ehepaare, so führte ich die Badezimmer im weißen Mantel vor; kamen Herren allein, so musste ich möglichst unauffällig und geschäftsmäßig aus dem Mantel schlüpfen, mich im Bikini in die Wanne setzen, brausen und so weiter. Das WC vorzuführen, blieb mir glücklicherweise erspart.

Das also war der Gedankenblitz des Herrn Markus Campe gewesen, als er unter den Bewerberinnen um den ausgeschriebenen Posten ein hübsches Mädchen entdeckt hatte - wie man sieht, ein Mann auf der Höhe seiner Zeit.

Von diesem Trick abgesehen, ging es bei Campe korrekt zu, auch mir trat er nicht zu nahe, obwohl er seine Blick oft sehr intensiv auf mir ruhen ließ, wenn ich im Bikini an den Hähnen hantierte oder gar unter der Brause stand.

Eines Tages dann kam, lange angekündigt und mit Spannung erwartet, ein großes Tier, ein Industrieller, der für seine Belegschaft ein Erholungsheim im Allgäu bauen wollte. Die Gesamtinstallation des Vierzig-Zimmer-Hauses war zwar ein so fetter Brocken, dass auch die Münchner Konkurrenz eifrig hinter dieser Bestellung her war.

Der große Mann kam spät. Ich war sauer, denn ich sah schon den freien Abend flöten gehen, das Rendezvous mit einem reizenden, aber ungemein schüchternen Jungen, für den die Enttäuschung sicherlich eine seelische Katastrophe bedeutete.

Und dann kam die Bikinitour. Der Boss lächelte nicht, als ich aus dem Mantel schlüpfte. Er sagte keinen Ton, als ich mich so sinnlich-graziös wie nur möglich unter der Brause wand. Aber plötzlich hörte ich den mächtigen Mann ganz laut, so, als ob ich Luft wäre, zu Campe sagen:

„Wenn die Kleine die restlichen Badezimmertypen ohne Bikini vorführt, kriegen Sie den Zuschlag!"

„Aber, ich weiß doch gar nicht...“, stammelte Campe.

Sein Blick ging unsicher zwischen mir und dem Kunden hin und her, seine Unterlippe zitterte.