Erfolg mit Sicherheit

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Erfolg mit Sicherheit
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Vorwort

Kindertage

Ausbildung und beruflicher Werdegang

Nach der Bundeswehr

Abend der Veränderung

Erster Schritt in die Selbstständigkeit

Weitere Unternehmen

Übernahme

Der Mauerfall

Baugebiet Pingelshagen

Kirchner & Co 1991

Apartment im Schwarzwald

Kapitel 2

Kurioses & Ärgerliches

Heros

Unfälle

Der Streit

Polizist Krähe und seine Attacken

Überfall

Feuerwehr knackt Geldtransporter

Kapitel 3

Außergewöhnliche Menschen

Tanno Schild

Günter Gatzen

Dr. Eickmeyer

Walter Tebben

Günter Marten

Dieter Gembler

Harald Loges

Reinhard Schneider

Kapitel 4

Reisen und Freizeit

Sport

Der ECW

Große Reisen und viele Länder

Bali

Heute

Impressum neobooks

Erfolg mit Sicherheit

Konfetti Verlag 2022

Urwaldstraße 2

26340 Zetel

1. Auflage

Titelbild Foto Sander

Vorwort

Neben Glück und Gesundheit war ich immer aufmerksam und fleißig. „Wie hast du das nur geschafft?“ Oft werde ich nach meinem Erfolgsgeheimnis gefragt.

Mit diesem Buch hoffe ich, alle Fragen zu beantworten. Ich schreibe über mein Leben vom Anfang bis zum heutigen Tag. Viel habe ich erlebt und aus dem Erlebten meine Lehren gezogen. Energie in Erfolg umgewandelt. Es ging nicht immer nur geradeaus. Es gab Höhen und Tiefen, es gab gute und schlechte Zeiten. Auch wenn es manches Mal nicht einfach war, so habe ich mich nicht aus der Bahn werfen lassen und meine Ziele weiter verfolgt.

Wenn ich Umwege nehmen musste, war das kein Grund, an dem Erfolg zu zweifeln. Ganz im Gegenteil, ich war immer ein Kämpfer und wenn es schwierig wurde, war mein Interesse umso mehr geweckt. Nicht aufgeben, das habe ich mir mein Leben lang vor Augen gehalten.

Ich habe viel erlebt und möchte nichts davon missen. Alles gehört zu meinem Leben und hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.

Kindertage

An einem Montag, im Jahr 1944, wurde ich in dem kleinen friesischen Dorf Bredehorn geboren. Es war eine schwere Zeit. Meine Mutter lebte mit meiner fünfzehn Jahre älteren Schwester Anneliese und unserer Oma auf einer kleinen landwirtschaftlichen Hofstelle. Mein Vater, der ebenfalls Otto hieß, kämpfte damals, wie fast alle Männer, im aussichtslosen Krieg.

„Der Junge soll Otto heißen. Falls mein Otto nicht zurückkommt, habe ich immer eine Erinnerung an ihn“, soll meine Mutter damals gesagt haben. Den Zweitnamen Walter bekam ich von meinem Onkel, der aus dem 2. Weltkrieg nicht zurückkehrte. Von meinem Opa bekam ich den Namen Georg. Er fiel 1916 während des Ersten Weltkrieges in Frankreich.

Mein Vater kam zurück, somit wurde ich Otto Wilhelms Junior und meine Mutter war glücklich, dass sie nun zwei „Ottos“ im Haus hatte.

Die Zeiten waren schwer, doch hatten wir als Landwirte den Vorteil, dass wir uns selbst versorgen konnten. Auf unserer Hofstelle lebten damals sieben Kühe, zwanzig Schweine, ein Pferd, ein Ziegenbock, Hühner, Kaninchen und ein Hund.

Mein Vater ging jeden Tag ins Moor, um Torf zu stechen. Es war eine schwere und harte Arbeit, aber auf diese Weise verdiente er etwas Geld für die Familie dazu.

Ein Auto besaßen wir nicht, dafür waren wir zu arm. Wenn wir nach Wilhelmshaven wollten, konnten wir mit dem Bus fahren. Ich erinnere mich, dass der Mann, der das Dorf mit Lebensmitteln versorgte, uns mal nach Münster gefahren hat. Warum, weiß ich allerdings nicht mehr.

Mit sechs Jahren wurde es Zeit für die Schule. Mit drei weiteren Jungen wurde ich eingeschult. Ich erinnere mich noch an Wilfried Steuer und Sjuit Gerdes, an den dritten Jungen erinnere ich mich leider nicht mehr. Unser Lehrer hieß Specht und der Schuldirektor war Johann Fischer, ein alter Ostpreuße, Jäger und Baumschulist.

Er hatte immer einen Stock vom Nussbaum dabei, mit dem es etwas auf die Finger gab, wenn man sich seiner Meinung nach nicht richtig verhalten hatte. Dazu gehörte zum Beispiel, dass die Hausaufgaben nicht gemacht wurden oder Schüler zu spät zum Unterricht kamen.

Schuldirektor Fischer schlug mit dem Stock auf die Handinnenflächen. Wenn dieser dabei zerbrach, musste der Geschlagene am nächsten Tag einen neuen Stock vom Nussbaum mitbringen; wenn er das vergaß, gab es für jeden Tag einen weiteren Schlag.

Ich erinnere mich an Mitschüler, die laufend von unserem Direktor Schläge kassierten. Es schien ihnen gar nicht auszumachen. Sie machten trotzdem keine Schulaufgaben und waren unordentlich.

Ich hingegen hatte großen Respekt vor dem Stock. Ich wollte mich von dem Direktor nicht durch Schläge demütigen lassen, daher passte ich die ganzen acht Schuljahre auf. Tatsächlich habe ich es geschafft, ohne schlagkräftige Strafen durch die Schulzeit zu kommen.

Damals war es normal, dass Kinder durch Stockschläge erzogen wurden. So kam es auch nie vor, dass Eltern sich über eine Prügelstrafe beschwerten.

Mein Vater war in dieser Hinsicht anders. Ein einziges Mal habe ich von ihm eine Tracht Prügel erhalten. Aus heutiger Sicht kann ich ihn sogar verstehen und muss schmunzeln, wenn ich daran zurückdenke.

Ich war etwa sieben oder acht Jahre alt und klaute heimlich von unseren Hühnern die Eier, um diese beim Kaufmann zu verkaufen. Von dem Geld kaufte ich Zigaretten. Damit fühlte ich mich gleich ein bisschen erwachsener. Unbemerkt schlich ich mich auf den Dachboden, um zu rauchen. Hier lagerten wir trockenes Stroh und Heu.

Mittendrin saß ich und zog genüsslich am Glimmstängel, als plötzlich mein Vater vor mir stand und mir die Zigarette aus der Hand riss.

Nachdem er mit mir fertig war, habe ich nie wieder auf dem Dachboden geraucht. Ich habe mich geschämt, als mir bewusst wurde, dass ich unser aller Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Vater hatte sich schon vorher gewundert, dass unsere Hühner plötzlich so wenig Eier legten. Meine Karriere als Eierdieb dauerte jedenfalls nicht lange an.

Mit sieben oder acht Jahren entdeckte ich meine Vorliebe für das Boßeln. Die Boßler saßen damals immer im Stiener Kroog in Bredehorn und nahmen mich bei sich auf. Aus der Vorliebe wurde schnell eine Leidenschaft. Ich wurde ein recht guter Boßler, machte bei Meisterschaften und Punktspielen mit. In der kalten Jahreszeit war das sonntägliche Boßeln eine willkommene Abwechslung. Bis zu meinem 28. Lebensjahr war ich dabei, dann wechselte ich zum Fußball.

Im Ganzen war ich als Kind immer recht fleißig und machte das, was man mir sagte. So gab es keinen Ärger. Mein bester Freund in Kindertagen war damals Heinz Steuer. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Leider ist er jung, mit 21 Jahren, verstorben.

 

Ausbildung und beruflicher Werdegang

Mit vierzehn Jahren beendete ich die Volksschule in Bredehorn. Meine Zensuren konnten sich sehen lassen und so bekam ich gleich zwei Lehrstellen angeboten. Die Vareler Maschinenfabrik Heinen bot mir eine Ausbildungsstelle zum Maschinenbauer an. Bei Olympia in Wilhelmshaven bekam ich die Möglichkeit, eine Lehre zum Feinmechaniker zu absolvieren. Ich entschied mich für Letztere, weil ich mich dort besser aufgehoben fühlte.

Jeden Tag fuhr ich mit dem Bus nach Roffhausen. Mutter packte mir warmes Essen in einen Alu-Pott. Mein monatlicher Lohn lag bei 30 Mark, davon gingen schon 24 Mark für das Busticket drauf. Ich hatte von meinem Lehrgeld 6 Mark im Monat übrig. Das war nicht viel, doch ich verdiente mir immer etwas dazu.

Ich machte den Treckerführerschein und bekam zum 16. Geburtstag von meinen Eltern eine neue Kreidler Florett. Zu damaliger Zeit durfte man das Moped mit diesem Führerschein fahren.

Mit meinen jungen Jahren und damals ohne PKW-Führerschein fuhr ich mit dem Opel Olympia unseres Nachbarn, des Viehhändlers Abrahams, zum Schweine-

wiegen. Bei den Landwirten in der Umgebung lud ich die Tiere auf. Mit meinem Anhänger brachte ich sie zum Stiener Koog, dort gab es eine Viehwaage. Danach lieferte ich sie dem Viehhändler und die Landwirte bekamen ihr Geld. Manchmal wurde meine Arbeit ebenfalls bezahlt und ich sparte, so viel ich konnte.

Meine erste Bekanntschaft mit Alkohol habe ich übrigens auch bei Abrahams gemacht. Er gab mir nach getaner Arbeit einfach ein paar Schnäpse und bedankte sich. Als ich dann abends mit meinem Fahrrad, das mir meine Eltern neu zur Konfirmation geschenkt hatten, nach Hause torkelte und vor die Stufen unserer Haustür fuhr, war mein Vater nicht gerade begeistert.

Ich vermute, dass er später unserem Nachbarn ein paar deutliche Worte gesagt hat, denn fortan war dieser nicht mehr so freigiebig mit Alkohol.

Meine Ausbildungszeit in Wilhelmshaven verlief bestens. Für mich war die Arbeit bei Olympia kein Muss, nein, sie machte mir Spaß und ich freute mich auf jeden Tag dort. Die Lehrzeit verging wie im Flug und ich wurde Feinmechaniker. Mein Engagement hatte sich bis in die Chefetage herumgesprochen, denn ich gehörte zu den wenigen Lehrlingen, die übernommen wurden.

Ab sofort wechselte ich in die Versuchs-

werkstatt von Olympia. Das gefiel mir damals außerordentlich. Ich hätte mir keinen schöneren Beruf vorstellen können, bis zu dem Tag, als sich plötzlich alles änderte.

Für die Akkordarbeit wurden nicht genügend Frauen gefunden und ich wurde versetzt. Ab sofort bohrte ich tagein und tagaus Löcher in die Schreibmaschinen-

wagen. Diese eintönige Arbeit war nichts für mich. Schweren Herzens sah ich mich nach einem neuen Arbeitgeber um.

Meine Zeugnisse waren sehr gut und ich suchte nicht lange und fing bei VFW Focker Motorenwerke in Varel an. Das Unternehmen war im Flugzeugbau tätig. Ich verdiente dort sagenhafte 1000 Mark im Monat. Das war damals wirklich sehr viel Geld.

Mein Glück dauerte jedoch nicht lange und ich bekam nach vier Wochen einen Einberufungsbescheid zum Wehrdienst. Verzweifelt versuchte ich, mich zurückstellen zu lassen. Ich war ein junger Mensch und wollte beruflich weiterkommen. Längst hatte ich mich zur Technikerschule angemeldet.

Die Bundeswehr reagierte auf meine Bitte, indem sie mich sofort einzog und die Träume einer beruflichen Zukunft damit zunichtemachte.

Der Grundwehrdienst dauerte drei Monate, in denen ich wieder 30 Mark im Monat verdiente. Danach versuchte ich in die Fahrzeugabteilung zu kommen, um wenigstens meinen Führerschein machen zu können, doch daraus wurde nichts. „Für Sie haben wir eine bessere Verwendung“, wurde mir gesagt. Ich landete im 26. FlaRak Bataillon in Upjever.

1965 heiratete ich meine Freundin Lisa, um wenigstens nachts zuhause schlafen zu dürfen. Außerdem konnte ich dadurch meine Essensmarken verkaufen und damit Geld verdienen.

Mein Ehrgeiz bei der Bundeswehr hielt sich stark in Grenzen. Ich konnte nicht verstehen, dass man mir auf diese Weise meine beruflichen Träume zerstörte. In den insgesamt 18 Monaten beim Bund schaffte ich es gerade mal zum Gefreiten. „Dienst nicht ernst genommen“, stand später in meiner Beurteilung von der Bundeswehr.

Ich machte alles, was man mir sagte, und gab keine Widerworte, doch eine Freude am Dienst konnte man mir nicht unterstellen. Wenn es hieß: Hinlegen!, dann habe ich mich einfach hingelegt. Vorgesetzte, die mich ärgern wollten, haben das nicht geschafft, ich blieb stoisch.

Als diese Zeit endlich vorbei war, schmiedete ich wieder Zukunftspläne. Mit meiner Frau lebte ich bei meinen Eltern oben im Haus. Lisa und ich bewohnten eine kleine Dreizimmerwohnung. Unten lebte meine Schwester Anneliese mit ihrem Mann Ewald. Früher waren die Räume eben kleiner und Großfamilien waren auf dem Land normal.

Ich kaufte ein Grundstück in Grabstede und wollte dort ursprünglich bauen. Meine Mutter fand das damals zu teuer und schlug vor, den ehemaligen Stall auszubauen. Gemeinsam mit meinem Vater und meinem Schwager Ewald bauten wir das Haus, in dem ich heute noch lebe. Die Baukosten lagen damals bei 20.000 Mark.

Nach der Bundeswehr

Während meiner Wehrdienstzeit hatte ich Zeit zum Überlegen. Der Traum vom Studium war geplatzt, weil ich kein Geld mehr dafür hatte. Ein Leben an der Fräsbank konnte ich mir allerdings auch nicht vorstellen.

Zwischenzeitlich hatte ich mir mein erstes Auto gekauft, einen Lloyd Arabella. Bezahlt wurde damals über Wechsel, die monatlich eingelöst wurden, bis das Fahrzeug zum Eigentum wurde.

Nach dem Wehrdienst suchte ich eine neue Arbeitsstelle und wurde 1966 bei Taylorix in Oldenburg fündig. Das Unternehmen gehörte damals zu den zwei stärksten EDV-Firmen am Markt. Der Hauptsitz war in Stuttgart. Neben einem Verkäufer arbeiteten dort Chef und Chefin sowie drei Leute in der Werkstatt.

Für einen Monatslohn von 650 Mark fing ich dort als Büromaschinenmechaniker an. Finanziell verschlechterte ich mich, aber in der aufschwingenden Computer-

branche sah ich die Zukunft. Mein damaliger Chef versprach mir, dass ich mich im Unternehmen hocharbeiten könne. Das war ein Anreiz.

Man schickte mich für vier Wochen zur Weiterbildung nach Göteborg/Schweden. Dort erlernte ich mit anderen Techniker*innen das Programmieren.

Komischerweise fallen mir heute immer große Mengen Pommes mit Mayonnaise ein, wenn ich an diese Zeit zurückdenke. Das war damals unser Hauptnahrungs-

mittel, weil wir wenig Zeit hatten. Es gab keine Gewerkschaft, wo man wegen Überstunden herum quakte. Die Schulung war für alle Teilnehmer eine Belohnung, ganz egal, wie viele Stunden wir am Tag lernten.

Weitere Fortbildungen folgten. Ich reiste dafür quer durch Deutschland.

Ich wurde Techniker und später Organisationsberater. Abrechnungsprogramme für Behörden, Kurverwaltungen, Spielbanken und große Unternehmen gehörten zu meinem Spezialgebiet.

Ich reiste viel im Nordwesten und schulte unsere Kunden im Umgang mit den Programmen. Viele Jahre musste ich jede Woche auf die Insel Borkum. Damit es schnell ging, reiste ich mit dem Flugzeug.

Im Grunde war die Arbeit für mich keine Arbeit, denn ich liebte die Abwechslung und die ständigen Herausforderungen. Mein Kundenstamm war zufrieden. Es gab keinerlei Abwerbungen durch Mitbewerber.

Das sollte sich ändern, als der unerfahrene Sohn des Chefs anfing, im Unternehmen herumzuwühlen.

Ursprünglich hatte er studieren wollen. Das Studium schaffte er nicht, so wurde Taylorix für ihn zum Rettungsanker.

Der Junge wollte natürlich unbedingt Karriere machen und gut dastehen, nachdem er so versagt hatte. Allerdings hatte er keine Ambitionen oder den nötigen Fleiß, sich selbst einen Kundenstamm aufzubauen.

Durch mehrfache Beschwerden meiner Mandanten bekam ich schließlich davon Wind und wurde böse. „Wenn du noch einmal meine Kunden ansprichst, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen“, drohte ich ihm. Als Sohn vom Chef fühlte er sich sicher und lachte.

Dummerweise bekam seine Mutter zufällig meinen Ausbruch mit. Fortan wurde mir die Arbeit, der ich mit Herzblut nachging, unnötig schwer gemacht.

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