Tierisch gute Meisterdetektive

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Tierisch gute Meisterdetektive
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Marion Mollenhauer + Ingrid Siano

Tierisch gute Meisterdetektive

lösen ihren ersten Fall

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Einleitung

Charaktere

Tierisch gute Meisterdetektive lösen ihren ersten Fall

Impressum neobooks

Einleitung

Tierisch gute Meisterdetektive lösen die Kriminalfälle, in die sie verwickelt werden, auf eine manchmal etwas nostalgische, aber immer sehr effektive Art und Weise. Sie vermeiden, im Gegensatz zu den tierischen Ganoven, unnötiges Blutvergießen. Sie setzen auf Logik, verlassen sich auf ihren Spürsinn und manchmal auch auf ihre sensiblen Schnüffelnasen.

Charaktere

Miss Spagatha Misty, die reizende, etwas altjüngferlich wirkende Malteserdame, hat ihren ausgeprägten Spürsinn bei der Verbrechensbekämpfung schon oft unter Beweis gestellt. Wegen ihrer ruhigen, besonnenen Art wird sie meistens von ihren Gegnern unterschätzt. Neben ihrer Tätigkeit als Amateurdetektivin schreibt sie erfolgreich Kriminalromane.

Sir Terry Homes ist ein Profi-Detektiv, der mit seinem überdurchschnittlichen Terrier-Intellekt und seiner Kombinationsgabe schon die schwierigsten Fälle gelöst hat. Aufgrund seiner Verdienste wurde er von der Queen in den Adelsstand erhoben.

Mr. Ogilvy Swinger, ein etwas altmodischer, älterer Spitz, ist Spagatha Mistys treuester Freund und glühender Verehrer. Er ist stets hilfsbereit, oft etwas tollpatschig, aber manchmal auch die letzte Rettung.

Duke of Dattlefield, der steinreiche, gut aussehende schottische Terrier, stammt aus einem uralten Adelsgeschlecht, besitzt ein feudales Schloss und ist ein guter Freund von Spagatha Misty und Terry Homes. Einladungen zu seinen pompösen Festen sind sehr begehrt.

Benita von Söderbaum, ihres Zeichens Gräfin, heißt eigentlich Roswitha Schulz und kann ihre wahre Herkunft nicht immer verleugnen. Von ihrer Mama hat sie die Pudellöckchen, vom Papa die stämmigen Beine. Vor ihrer Heirat, mit dem ebenso alten, wie reichen Grafen von Söderbaum, arbeitete sie in einem ziemlich verruchten Etablissement. Nach dem Tode ihres Gatten hat sie das Söderbaumsche Vermögen und den Titel geerbt, und gehört ihrer Meinung nach zur sogenannten feinen Gesellschaft.

Hata Sari ist eine junge, sehr attraktive Siamkatze, die ihren Lebensunterhalt als Tänzerin verdient. Aufgrund ihres einzigartigen, akrobatischen Tanzstils ist sie in aller Munde. Sie verkehrt überwiegend in Kreisen, die für ihre Karriere wichtig sind. Dabei ist es ihr völlig schnurrrrz, ob es Katzen oder Hunde sind, die ihr den Weg zum Star ebnen.

Dan Tooly, eine Bulldogge, die merkwürdigerweise eine Perücke mit Mittelscheitel trägt, als Butler arbeitet und sich auf besondere Weise um die Gäste des Lord of Dattlefield kümmert.

Lord und Lady of Shamrock, die beiden adeligen Windhunde legen größten Wert auf Etikette und behalten in allen Lebenslagen die Kontenance. Das Markenzeichen des Lords ist sein an einer Goldkette baumelndes Monokel, mit dem er bei Bedarf alles und jeden scharf fixiert, insbesondere schöne Hundedamen. Letzteres geschieht sehr zum stillen Ärger der Lady of Shamrock.

Lord und Lady Curchester, das Spaniel Pärchen fehlt auf keiner Festivität. Lady Curchester neigt trotz ihrer Vergnügungssucht zu Ohnmachtsanfällen und trägt deshalb stets ein Riechfläschchen bei sich.

Duke und Duchess of Manderly, die beiden Pekinesen haben ein sehr schönes Anwesen und sind die Nachbarn des Duke of Dattlefield. Man erkennt sie seit Generationen überall an ihrem kaum vorhandenen Profil.

Tierisch gute Meisterdetektive lösen ihren ersten Fall

Grell zuckte ein Blitz. Schwarz, drohend und unheilvoll stand die Gewitterwand über Schloss Dattlefield. Jedoch durch die erleuchteten Fenster des Schlosses strahlte ein warmes und freundliches Licht in den Abend. Besitzer des Schlosses war seit vielen Generationen die schottische Terrier-Familie „of Dattlefield“. Ein Urahn des jetzigen Schlossherrn war einst von der englischen Königin geadelt worden, weil er zusammen mit seinen tapferen Söhnen das Land von einer furchtbaren Rattenplage befreit hatte.

Anlässlich des Rennwochenendes in Summertown gab der Duke of Dattlefield sein alljährliches Sommerfest. Wegen des schlechten Wetters fand die Party diesmal nicht im Schlosspark, sondern in der prachtvollen Eingangshalle des Schlosses statt, die für solche Festlichkeiten wie geschaffen war.

Riesige Kronleuchter hingen von der Decke herab. Elegante, dunkelblaue Samtportieren umrahmten die hohen Fenster und stilvolle Blumenarrangements entzückten die Gäste. Auch die große Freitreppe, die auf die Galerie in der ersten Etage hinaufführte, war mit einer dicken Blumengirlande und Schleifen geschmückt.

Ehrengast des diesjährigen Festes war die in der Hundewelt wohlbekannte Schriftstellerin Miss Spagatha Misty, eine ältere weißhaarige Malteserdame. In ihren jungen Jahren hatte sie das Summertown-Rennen gewonnen.

Zur damaligen Zeit war es sehr gewagt, als Dame an einem Pferderennen teilzunehmen, dieses im Herrensitz zu reiten und dann auch noch zu gewinnen. Aber Miss Spagatha machte immer schon das, was sie wollte, war auf eine charmante Art unangepasst und manchmal etwas eigensinnig.

Dieser Wesenszug hatte sich immer dann als sehr hilfreich erwiesen, wenn sie mal wieder in einen Kriminalfall verstrickt war. Mit ihrer Beharrlichkeit und ihrer sensiblen Spürnase hatte sie die meisten dieser Fälle gelöst. Ihre spannenden Erlebnisse schrieb sie anschließend nieder. Auf diese Weise war sie zu einer der bekanntesten Schriftstellerinnen des Landes geworden.

Mittlerweile waren etliche der Gäste aus Aristokratie und Geldadel bereits eingetroffen. „Sehen Sie nur, Mr. Swinger", raunte Spagatha Misty ihrem etwas unscheinbaren, älteren Begleiter zu. „Da kommt die Gräfin Benita von Söderbaum, wie außerordentlich interessant.“

Mr. Swinger, ein älterer Spitz, blickte sich unauffällig um. In der Tür stand eine stattliche Pudeldame, mit silberblau gefärbten Löckchen. Ihr etwas gewöhnlicher Gesichtsausdruck bildete einen starken Kontrast zu ihrer außergewöhnlichen Abendgarderobe. Trotz des schwülen Wetters trug sie eine sündhaft teure Nerzjacke über dem paillettenbestickten, pinkfarbenen, tief dekolletierten Abendkleid. Auffällige, ja fast protzige Schmuckstücke funkelten mit den Facetten der Kronleuchter um die Wette. Um den Hals trug die Gräfin eine sechsreihige, edel schimmernde Perlenkette, in deren Mitte ein großer, kreisrund geschliffener Diamant von ungewöhnlicher Farbe hing.

„Du liebe Güte“, murmelte Mr. Swinger und konnte seine Augen nicht abwenden, „was für ein glanzvoller Auftritt. Sie ist geschmückt wie ein Christbaum.“

„Eher wie ein Söderbaum“, antwortete Spagatha Misty mit der für sie typischen Ironie und lächelte tiefgründig. „Man ist regelrecht geblendet.“

Miss Misty kannte sich in den adeligen Stammbäumen Europas sehr genau aus und erklärte Mr. Swinger, was es mit der Familie von Söderbaum auf sich hatte:

Gräfin Benita von Söderbaum war eine geborene Roswitha Schulz. Sie hatte den kranken, unglaublich reichen und ebenso alten Grafen von Söderbaum gepflegt. Der alte Herr heiratete Roswitha aus Dankbarkeit. Einige Wochen nach der Hochzeit hatte der Graf das Zeitliche gesegnet. Doch kurz vorher hatte er zum Ärger der restlichen Söderbäume seine ihm frisch angetraute Gemahlin zur Alleinerbin seines riesigen Vermögens eingesetzt.

Jetzt war Benita, wie sie sich nannte, weil sie diesen Namen aristokratischer fand, unendlich reich, und das zeigte sie auch.

„Glück muss der Mensch haben“, dachte Miss Spagatha Misty bei sich und nahm mit Mr. Swinger in einer Ecke der Halle Platz. Von dort hatte sie einen guten Überblick. Sie liebte es, die Leute unauffällig zu beobachten und auch Mr. Swinger fand das sehr amüsant.

„Sehen Sie nur“, er beugte sich zu Miss Misty hinüber, „der Herr mit dem Monokel und die Dame mit der Federboa! Sind das nicht Lord und Lady of Shamrock?“ Ein elegantes Windhundpärchen hatte die Halle betreten und wurde vom Duke of Dattlefield begrüßt.

„Ich bin sehr erfreut, meine gute Freundin Lady Adelaide of Shamrock hier zu treffen“, entgegnete Spagatha und wippte vergnügt mit einer Pfote, denn die Musik hatte eingesetzt. Mittlerweile war eine illustre Gesellschaft zusammengekommen. Sie erspähte Lord und Lady Curchester. Obwohl die beiden Spaniel nicht mehr die Jüngsten waren, fehlten sie auf keinem Fest. Und da waren auch der Duke und die Duchess of Manderly, die auf einem der benachbarten Landsitze wohnten. Ihre platten Pekinesen Nasen waren unverkennbar und wurden in jeder Generation weiter vererbt.

„Ich bin sehr gespannt auf die Überraschung, die der Duke of Dattlefield angekündigt hat, Mr. Swinger“, sagte Spagatha. „Aber lassen Sie uns doch vorher auch noch ein Tänzchen wagen.“ Mr. Swinger, der seine alte Freundin heimlich verehrte, ließ sich das nicht zweimal sagen. Gemessenen Schrittes drehte er sich mit Spagatha zu einem English Waltz und machte ihr ein artiges Kompliment: „Das blaue Schleifchen mit der Perle sieht in ihrem weißen Haar besonders edel aus.“

 
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