Finn und der einsame Hund

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Finn und der einsame Hund
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Andrea Lieder-Hein

Finn und der einsame Hund

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Gute Nacht, Eefke

Finn und Nathan vor den Schranken

Abenteuerland SOMMER

VERBOTEN

Franziska

Abenteuerland ZOO

Wieder zu Hause

Schlaf schön, Eefke

Impressum neobooks

Gute Nacht, Eefke

Mama, liest du mir was vor? Eine „Gute Nacht“ Geschichte?

Welche möchtest du denn?

Was von Finn. Vielleicht „Finn und Jule auf Weltreise“.

Ja, die ist schön. Aber ich habe gestern das neue Buch von Finn gekauft. „Finn und der einsame Hund“. Wie findest du das?

Ist das was mit Tieren?

Ja, und einem geheimnisvollen Berg voller Überraschungen und Abenteuer.

Au ja, Mama, das will ich.

OK, Eefke. Zähne geputzt?

Jaaaa, Mama.

Auch gewaschen?

Alles erledigt. Es kann losgehen.

Teddy?

MAMA, ich bin doch kein Baby mehr. Ich hab’ jetzt immer Wuschel im Bett. Der ist für große Kinder, so wie ich.

Stimmt.

Amke Heineken sah liebevoll auf ihre Tochter Amke, wie sie im Bettchen lag, gewaschen und müde, mit ihrem Kuschel-Schaf „Wuschel“ im Arm. Nächstes Jahr würde Eefke eingeschult werden. Dann war sie schon fast groß.

Ein wenig nachdenklich stand Amke auf, um das neue Kinderbuch zu holen.

Gleich darauf begann sie, das neue Abenteuer von Finn vorzulesen.

Finn und Nathan vor den Schranken

Nathan’s Laune schwankte zwischen missmutig und gelangweilt. Seit Frauchen wieder in der Leeraner Klinik arbeitete, war er viel alleine. Morgens mit Frauchen eine halbe Stunde joggen und abends einmal um den Häuserblock mit dem Fahrrad, das war’s. LANGWEILIG.

Voller Tatendrang stand der große graue Hund direkt vor der Haustüre und versuchte, etwas Spannendes auf der Straße zu erblicken. Aber NEIN. Die Scheibe war irgendwie KRÜSSELIG, wie kaputt, irgendwie komisch. Er konnte kaum etwas erkennen. Immer dieser moderne Kram.


Sehnsüchtig blickte er zur Seite, auf die Heizung. DA hing seine Leine. Ob er einfach mal eine kleine Reise....??? Allein??? Aber WOHIN? Borkum! Da war er schon oft gewesen, mit Frauchen. Da konnte er laufen, im Sand herumfetzen, durch die Wellen sausen. Ja, Borkum, das war’s. Oder Norderney? Da war man viel schneller. Und der Strand war genauso schön. Egal, er würde sich entscheiden, wenn er am Bahnhof war.

Einfach war das nicht für Nathan, er war ja schließlich ein Hund. Aber er schaffte es dennoch, seine Leine zu greifen und die kleine Tasche mit seinem Maul zu schnappen und ..... los ging’s. Die Tasche war wichtig. Da waren ein Wassernapf, eine Bürste und ein paar Leckerli drin, immer gepackt für spontane Insel-Besuche.

Zum Bahnhof waren es nur 900 Meter, aber Nathan kam es vor wie eine Weltreise. Manche Leute blieben stehen und glotzten ihn an. Manche fragten: „Na, hast dein Frauchen verloren?“ Oder „WO willst DU denn hin?“

An den Schranken der Bremer Straße legte Nathan erst einmal ein Päuschen ein. Die Schranken waren geschlossen. Wie eigentlich immer. Es dauerte dann eine gefühlte EWIGKEIT, bis die Züge durch waren. Lange Züge, voller Autos, die zum Verladen an die Küste fuhren. Oder Züge mit vielen Leuten drin, die in den Urlaub fuhren, oder zur Arbeit.

***

Finn schaute aus dem Fenster hinaus in die Johannstraße in Leer. Es war Herbst, und das Laub tanzte durch die Straßen. Überall hörte er Laubsauger oder sah Menschen mit Laubharken. „LANGWEILIG“, dachte er. Ob er seine Freundin Jule von der Schule abholen sollte? Jule wohnte im Einzugsgebiet der Plytenbergschule. Das war ein ganz schön langer Weg, aber es dauerte auch noch, bis Jule Schulschluss hatte. Da konnte er sicher eben beim Hafen die schönen Schiffe gucken gehen.