Sonnentanz

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Drake hatte sich eine Yamaha XV 1900 ausgesucht. In dem Motorradladen, wohin auch die Maschine geliefert wurde, konnte er sich auch die Klamotten aussuchen. Er hatte sich für eine leichte und weiche Lederhose entschieden, natürlich in Schwarz. Dazu eine passende Lederjacke aus demselben Material und Boots. Ein schwarzer Helm und schwarze Handschuhe komplettieren sein Outfit. Und er fühlte sich wohl darin. Dann hatte er eine Runde auf der Autobahn gedreht. Autobahnen hatte er erst hier richtig kennengelernt und dann diese ewigen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Was für ein Horror. In Montana, dort, wo er lebte, gab es das nicht. Sie fuhren einfach durch die Prärie, natürlich dort, wo sie die Natur so wenig wie möglich störten.

Die Yamaha war leicht zu händeln und fuhr sich super. 190 stand auf dem Tacho und die hatte er auch voll ausgefahren. Nun war er mit Adrenalin vollgepumpt. Je näher er zu ihrer Wohnung kam, desto unruhiger wurde er. Er hatte das Visier geöffnet und trug, wie fast immer, eine schwarze Sonnenbrille. Er versuchte die ganze Zeit, ihren Geruch zu finden, aber hier in der Stadt war das wirklich schwer. Die ganzen Menschen, die verschiedenen Gerüche und vor allem diese ganzen Abgase. Dort, wo er herkam, gab es das nicht. Dort war alles rein und klar und man konnte die Natur wahrnehmen.

An ihrer Wohnung angekommen, stellte er das Motorrad auf einen freien Parkplatz und kickte den Seitenständer runter. Dann blieb er auf dem Motorrad sitzen. Heute sah er sie, bevor er sie roch, denn der Wind trug ihren Duft fort von ihm. Sie kam gerade mit Soleigh vom Rhein hoch und Soleigh sah nass aus. Bestimmt war sie Baden gewesen. Mit dem dicken Fell war ihr natürlich auch viel wärmer. Den Helm hatte er mittlerweile abgenommen. Nun stützte er sich mit dem Ellbogen auf dem Tank ab und wartete auf sie.

Sie sah wunderschön aus. Ihre rotblonden langen Haare hatte sie zu einem Zopf gefasst, aber viele Strähnen hatten sich gelöst. Sie trug eine kurze weiße Jeans und ein gestreiftes Shirt. Und wie sie mit Soleigh umging. Ja, sie hatte auch ein Händchen für Tiere und vor allem wohl für Hunde. Soleigh liebte sie und himmelte sie an. Drake sah, wie sich Emily zu Soleigh runter beugte. Soleigh schüttelte sich genau in diesem Moment und Drake konnte die Wassertropfen, die durch die Luft flogen und Emily trafen, sehen. Emily lachte und wuselte durch Soleighs Fell. Drake lachte auch und Soleigh hob den Kopf und heulte. Da sah sich Emily endlich um. Es dauerte einen Moment, bis sie ihn sah und dann auch wirklich erkannte.

Drake stieg von seinem Motorrad ab und ging ein paar Schritte in ihre Richtung. Soleigh war hin und her gerissen zwischen Emily gehorchen und bleiben oder losrennen. Emily hob den Arm und winkte, vorsichtig. Drake winkte zurück. Sie machte eine Handbewegung und Soleigh lief los. Langsam kam Emily hinterher. Drake hatte sich hingekniet und Soleigh rannte ihn um und leckte ausführlich über sein Gesicht.

Emily

Emily hatte den Motorradfahrer wohl bemerkt. Klar, das Motorrad konnte man schließlich nicht überhören. Aber das es Drake sein könnte, daran hatte sie nicht gedacht. Als Soleigh Drake schließlich umrannte, lachte sie. Er war da, ihr Herz machte einen Sprung, er war wirklich wieder da. So ganz geglaubt hatte sie es nicht. Am liebsten hätte sie ihn begrüßt wie Soleigh es getan hatte. Auf ihn zu rennen und ihn nie wieder loslassen. Ihr Herz schlug schneller und sie versuchte, langsam auf ihn zu zugehen. Ein paar Meter vor ihm blieb sie stehen. Drake stand auf, sah sie an, lächelte und öffnete die Arme. Dann lief sie doch. Sie rannte und sprang in seine Arme.

„Du bist zurück!“, lachte sie atemlos. „Du bist zurück!“ Dann nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn. Er hielt sie festumschlungen und küsste sie wild und leidenschaftlich. Soleigh sprang um sie herum und Drake ging langsam in die Knie und ließ sich auf den Rücken fallen. Emily ließ sich auf ihn fallen, lachte und weinte. „Du bist zurück!“

Schon im Aufzug konnten sie die Finger kaum voneinander lassen und küssten sich immer wieder. Und als sich ihre Wohnungstür hinter ihnen schloss, riss Drake sie in seine Arme, presste sie mit dem Rücken an die Wand und küsste sie hemmungslos. Ihre Münder konnten sich nicht loslassen, ihre Zungen suchten sich. Während sie sich küssten, zog sich Drake die Jacke aus und ließ sie einfach fallen. Auch seine Schuhe bekam er irgendwie von den Füßen und trat sie einfach weg.

Emilys Hände fuhren über seinen Körper, seine Brust und seinen Bauch, dann über seinen Rücken zu seinen Schultern. Sie hielt sich daran fest und stöhnte leise an seinem Mund, während seine Hände über ihren Oberkörper wanderten. Als er seitlich über ihre Brust strich, stöhnte sie. „Ja!“, flüsterte sie an seinem Mund und Drake knurrte. Ihre Hände krallten sich in seine Schultern. Sie waren nicht schnell genug überall gleichzeitig. Sie fluchte innerlich, warum konnte sie nicht sechs Hände haben! Ihre Hände glitten zurück zu seiner Hose, dann zog sie ihm das T-Shirt aus der Hose. Erst huschten ihre Hände unter seinem Shirt über seine nackte Haut und Drake stöhnte an ihrem Mund. Dann zog sie ihm das Shirt über den Kopf und fast zeitgleich zog auch Drake ihr das Shirt über den Kopf. Dann presste er sie an sich. Endlich konnte sie seine Haut wieder auf ihrer spüren. Eine Hand griff in ihre Haare und zog das Haargummi raus. Ihre Haare fielen über ihren Rücken. Sein Mund löste sich von ihrem und Drake begann, mit heißen Küssen und leichten Bissen, ihren Hals hinunter zu wandern. Emily beugte leicht den Kopf und er folgte dem Verlauf über ihre Schultern, bis hin zu ihrem BH-Träger. Seine Hände griffen in ihren Rücken. Zärtlich war er nicht gerade, aber es tat auch nicht weh. Sie fühlte an seinen Oberarmen, dass er zitterte. Seine Hände fuhren tiefer, bis zu ihrem Po, während sein Mund einen Weg zu ihrem Busen suchte. Seine Zunge strich an dem Rand ihres BHs entlang über die weiche Haut ihres Busens. Zeitgleich kneteten seine Hände ihren Po. Sie hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und zog an seinen Haaren. Drake biss sie leicht in eine Brustwarze und Emily konnte das Stöhnen nicht verhindern. Sie bog ihren Rücken durch. Das brachte Drake zum Stöhnen. Ungeduldig hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer.

Seine Hände auf ihrer Haut, sein Mund dazu, Emily konnte kaum noch klar denken. Es kribbelte wie tausend Ameisen. Sein Mund hinterließ eine feuchte Spur, als seine Zunge über ihre Haut leckte. Seine Hände schoben die Träger ihres BHs über ihre Schultern und die Arme hinab, bis ihre Brüste frei lagen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, gefesselt zu sein, aber es störte sie nicht. Im Gegenteil, es machte sie noch heißer, falls das überhaupt möglich war und sie stöhnte leise. Drakes Mund fand erneut ihre Brustwarze und begann, zu saugen. Wild, fest. Emily bog sich ihm entgegen. Ein lautes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Eine seiner Hände fasste um sie herum und stützte sie im Rücken. Die andere Hand strich über ihren Bauch bis zu ihren Hüften und wanderte langsam ihren Oberschenkel herab. Er presste seine Finger in ihr Bein und stöhnte an ihrer Brust. Dann löste sich sein Mund von ihrer Brust und wanderte langsam über ihren Bauch zu ihrem Bauchnabel und dann noch tiefer. Seine Hände nahmen ihre Hände und sie verkrallten sich ineinander. Seine Zunge fuhr den Bund ihrer Hose nach und sein heißer Atem machte sie verrückt. Emily hob leicht das Becken an und Drake stöhnte laut ihren Namen: „Emily.“

„Drake, Drake“, flüsterte sie. „Küss mich, küss mich.“ Ihre Hände zogen an ihm. Langsam kam er wieder hoch bis zu ihrem Mund. Während sie sich küssten, versuchte Emily, ihn umzudrehen. Sie wollte, dass er auf dem Rücken lag. Ihr gelang das natürlich nicht sofort, er war viel zu schwer und zu stark. Aber als Drake verstand, was sie wollte, drehte er sich mit ihr um.

Nun konnte sie ihn erkunden. Emilys Kuss wurde langsamer, leidenschaftlicher, erotischer. Dann wanderte ihr Mund über sein Kinn seinen Hals entlang. Vorsichtig biss sie ihn in die Halsbeuge und Drake stöhnte leise. Ihre Hände strichen über seine Brust. Wie sehr hatte sie es vermisst, von ihm berührt zu werden, aber auch, ihn zu berühren. Seine weiche Haut, die noch etwas Dunkler war, als sie in Erinnerung hatte, zu streicheln, liebkosen, küssen. Ihr Mund wanderte über seine Brust. Mit der Zunge strich sie über eine der Brustwarzen. Dann nahm sie sie vorsichtig in den Mund und begann an ihr zu saugen. Drake stöhnte auf und griff ihr in die Haare. Emily lachte leise. Konnte es sein, dass er an den Brustwarzen auch so empfindlich war, wie sie? Ihre Hände und ihr Mund wanderten weiter. Tiefer. Sie leckte durch seinen Bauchnabel, bevor sie seinen Körper weiter erkundete und immer noch tiefer glitt. Ihr Mund hatte den Bund seiner Lederhose erreicht. Ihre Hände glitten extrem nah an seiner Erektion vorbei, aber ohne ihn zu berühren, und dann über seine Oberschenkel. ‚Was er kann, kann ich auch‘ dachte Emily. Dann hob sie den Kopf über seine Erektion. Sie berührte ihn nicht, aber sie war sich sicher, dass er ihren warmen Atem spüren konnte. Sie hörte, wie er die Luft anhielt.

„Emily!“, stöhnte er.

„Halt still. Halt einfach still.“, wisperte sie. „Trägst Du heute Unterhosen?“

„Ja.“ Drake war verwundert. „Warum?“

„Ach, nur so.“, lächelte sie und begann seine Hose zu öffnen.

„Emily, nicht.“ Er wollte ihre Hände festhalten, doch diesmal ließ sie sich nicht aufhalten. Sie sah zu ihm auf und konnte direkt in seine Augen sehen, denn er hatte den Kopf gehoben. „Halt einfach still, Drake, bitte, und tu deine Hände weg. Leg sie unter Deinen Kopf oder schraub sie ab, ist mir egal, aber halt still!“.

„Sicher?“

„Oh ja!“

Er holte tief Luft, dann ließ er ihre Hände los. Er nahm sich ein Kissen, dass er sich unter den Kopf schob und verschränkte seine Hände unter seinem Kopf. „Ok.“, sagte er leise.

 

Emily öffnete ganz vorsichtig seine Hose, versuchte, ihn dabei nicht wirklich zu berühren. Dann zog sie ihm die Hose aus. Nun kniete sie vor dem Bett, seine Füße standen auf dem Boden. Seine Beine zitterten und Emily lächelte. Sie konnte seinen Schwanz sehen, der die engen Boxershorts fast zum Platzen brachte, so sah es aus. Sein Schwanz sah groß aus und sicherlich war er hart, so hart. Sie schluckte. Sie schob ihren BH zurecht und legte ihre Hände auf seine Knie. Dann biss sie ihn vorsichtig. Auf der Innenseite seines Oberschenkels. Drake zuckte.

„Emily!“, stöhnte er leise und Emily lachte.

„Ja?“ flüsterte sie unschuldig, wobei ihr Mund und ihre Hände langsam weiter nach oben wanderten.

„Du weißt nicht, was Du da tust. Das ist gefä . . . ooh.“ Sie hatte ihn wieder gebissen. Mittlerweile war sie an seiner Leiste und immer noch berührte sie seinen Schwanz nicht. Nicht wirklich.

Sie flüsterte: „Soll ich auf aufhören, Drake?“

„Ja!“

„Soll ich wirklich aufhören?“

„Ja!“

Emily hob den Kopf ein klein wenig und ihr heißer Atem strich über seinen Schwanz. „Bist Du Dir ganz sicher?“

„Nein.“

Eine Hand berührte ihn. Ihre Fingerspitzen fuhren von seinem Hoden, der ganz geschwollen war, hoch zu seiner Spitze. Seine Hose war schon ein wenig feucht.

Drake knurrte.

Drake

Die Frau brachte ihn um den Verstand. Was tat sie da nur? Das war zu gefährlich, wusste sie das nicht? Nein, natürlich nicht. Er konnte sich in ihrer Nähe sowieso kaum beherrschen und nun hatte er sich ihr fast – ausgeliefert, ja das war das richtige Wort dafür. Er durfte noch nicht mit ihr schlafen. Er wollte, oh ja und wie er es wollte, aber dann würde er sie . . . markieren. Und dass konnte und wollte er nicht ohne ihre Zustimmung machen. Aber sie war so bestimmt gewesen und das gefiel ihm. Sie ließ sich nicht von ihm einschüchtern und scheinbar wusste sie ganz genau, was sie wollte.

Er hatte sich ein Kissen unter dem Kopf zurecht geschoben. Ja, er hatte ihr versprochen still zu halten und ja, er hatte ihr auch versprochen, seine Hände wegzunehmen. Aber als er jetzt ihren Atem an seinem Schwanz spürte, hatte er eine Hand genommen und ihr die Haare aus dem Gesicht gestrichen. Wenn sie ihn wirklich berührte, wenn sie ihn wirklich in den Mund nehmen würde – allein bei dem Gedanken zuckte sein Schwanz – er atmete tief ein und knurrte. Das wollte er sehen. Er wollte sehen, wie ihre Hand ihn streichelte, wie ihr Mund ihn aufnahm. Dieses Bild würde er niemals, NIEMALS wieder aus seinem Kopf kriegen. Es würde ihn sein Leben lang begleiten. So, wie hoffentlich sie.

Drake konnte sehen, wie sie ihre kleine Hand auf seinen harten Schwanz legte und biss sich auf die Lippen. Sie drückte ihn einmal kurz und er stöhnte. Sie hob den Kopf und Drake war sich sicher, ihm würden gleich die Augen aus dem Kopf fallen. Dann legte sie ihren Mund auf seinen Schwanz und er zuckte wieder. Nein, nein, er spürte sie noch nicht, ihre Lippen, aber ihren heißen Atem fühlte er. Und dann stöhnte sie an seinem Schwanz auf.

„Bitte!“, rief er.

„Drake?“. Sie sah in fragend an. Drake konnte sich kaum auf das konzentrieren, was sie sagte.

„WAS?“, knurrte er.

„Wirst Du heute mit mir schlafen?“, fragte sie leise.

Schlagartig war er wieder klar im Kopf. „Oh Emily! Das fragst Du mich jetzt?“ Er stütze sich auf einen Arm und fasste unter ihr Kinn. „Ich kann noch nicht . . . ich . . . wahrscheinlich nicht, Onida. Es tut mir leid.“ Seine Stimme war immer leiser geworden.

Emily küsste ihn auf den Bauch, dann schlug ihre Hand leicht auf seinen Oberschenkel und sie lachte.

Verwirrt sah Drake sie an. Lachend stand sie auf.

„Was – was machst Du?“, fragte er, irgendwie leicht zornig.

„Nun, es war doch schön, oder?“, fragte sie, machte diesen unschuldigen Augenaufschlag dabei.

„Oh ja und wie! Komm zurück und beende was Du angefangen hast.“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. „Komm her, ich kümmere mich um Dich!“, sagte er heiser.

Wieder lachte sie. „Du weißt doch, man soll immer aufhören, wenn es am Schönsten ist!“ Sie warf ihm noch eine Kusshand zu und ging ins Bad. Er konnte hören, wie sie abschloss.

„Argh! Du Teufelsweib, komm sofort wieder hierhin. Dann zeige ich Dir, was Du mit mir machst.“, rief er laut. Er hörte sie lachen.

„Aber das ist es doch, was Du mit mir machst!“

„Oh nein, DU hast ja sowas von keine Ahnung! Komm raus, sofort, damit ich Dich leiden lassen kann!“

„Geh duschen, Drake“, rief sie lachend. „Das mach ich jetzt auch.“

Emily

Emily stand mit dem Rücken an der Badezimmertür und atmete tief ein und aus. Puh, das war ganz schön knapp gewesen. Aber sie fand, sie hatte sich gut geschlagen. Sie hörte ihn nochmals nach ihr rufen und meckern, aber sie antwortete nicht mehr, sondern stellte die Dusche an. Sie war so heiß auf ihn. Ihre Hände strichen über ihren nackten, nassen Körper. Aber sie wollte sich nicht selber anfassen und befriedigen. Sie wollte, dass er das übernahm.

*****

Emily

Nun lagen sie eng umschlungen in der Hollywood-Schaukel, die auf ihrer Terrasse stand und Emily schaute in die Sterne. Mit ihm zusammen war alles so leicht, aber auch so schwer. Sie hatten was beim Chinesen bestellt und liefern lassen, so mussten sie nicht mehr raus. Beim Essen hatte sie sich kaputt gelacht, denn Drake hatte noch nie mit Stäbchen gegessen und da Emily es tat, versuchte er es auch. Aber so richtig gelang ihm das nicht. Irgendwann hatte er dann doch zur Gabel gegriffen. Drake trug, wie immer eigentlich, nur eine Hose. Heute war es doch tatsächlich mal eine Jogginghose. Emily lag an Drakes rechter Seite, ihr Kopf ruhte auf seiner nackten Brust, eine Hand auf seinem Bauch. Er atmete tief und langsam.

„Schläfst Du?“, flüsterte sie.

„Nein, ich beobachte die Sterne. Weißt du, hier sieht man gar nicht viele. In Montana sieht man viel, viel mehr, in einer klaren Nacht. Ich hoffe, ich kann sie dir eines Tages zeigen.“ Drake drehte sich zu ihr um und legte seinen Kopf auf seinen rechten Arm. Durch die Bewegung schaukelte die Hollywood-Schaukel ein klein wenig. Wie immer, wenn sie sich ansahen, versanken sie in einander. Lange sagte keiner ein Wort. Doch dann umfasste Drake ihr Kinn und er küsste sie. Langsam, vorsichtig, fast bedächtig.

Drake

Nach dem sie sich voneinander gelöst hatten, holte Drake tief Luft. „Emily“, begann er, nur um dann nicht weiter zu reden. Sofort schossen Emily die Tränen in die Augen, sie konnte es nicht verhindern.

„Wirst Du mich jetzt verlassen?“, hauchte sie.

„Nein. Hör zu Emily, ich mein das wirklich ernst. Ich mein das mit uns wirklich ernst und auch für den Fall, dass ich mich wiederhole, aber ich WILL, dass das hier funktioniert. Wenn es nur nach mir gehen würde, dann würde ich Dich nie mehr verlassen. NIE mehr, hörst Du! Wir würden für immer zusammen bleiben. IMMER! Aber ich kann das nicht allein entscheiden.“

„Dein Vater? Deine Familie?“

„Ja, auch, aber nicht nur. Emily, auch . . .“ Er sprach nicht weiter. ‚Du‘, hatte er sagen wollen. ‚Auch Du‘.

„Dein Geheimnis?“

Fragend sah er sie an.

„Drake“, sagte sie. „Mir ist bewusst, dass Du mir immer noch nicht alles gesagt hast. Ich weiß, Du hast mir noch nicht die ganze Wahrheit erzählt und ich weiß immer noch nicht alles. Aber das macht nichts. Jedenfalls zurzeit. Ich hoffe, dass Du mir irgendwann soweit vertrauen wirst, dass Du mir alles erzählst. Ich habe Dir gesagt, ich will Dir vertrauen, aber Du musst mir natürlich auch vertrauen. Und solange Du mir nicht vertraust, wirst Du es mir nicht sagen.“

„Nein, Emily“, widersprach Drake. „So einfach ist das nicht.“

„Doch, ich glaube schon, dass es so einfach ist. Ich für meinen Teil habe beschlossen, Dir zu vertrauen. Ich werde einfach die Tage, solange wie ich Dich habe, mit Dir genießen und sie so nehmen, wie sie kommen. Wenn es noch hundert Jahre dauert mit uns, perfekt. Wenn es nächste Woche zu Ende sein soll, werde ich daran zugrunde gehen, da bin ich mir sicher. Aber Drake, ich werde nicht untergehen. Irgendwann werde ich aufstehen, wieder atmen und weiterleben. Und wenn es sein muss, dann auch ohne Dich. Was sollte ich sonst auch tun?“

Wieder küsste er sie, doch seine Gedanken überschlugen sich. ‚Du musst es ihr sagen. Du kannst es ihr sagen! Nein, noch nicht, zu früh!‘

„Also, was hat Dein Vater gesagt? Willst Du es mir erzählen? Wie war es zu Hause?“

„Nun, meine Eltern haben sich gefreut, dass ich wieder da war. Mein Vater hatte wohl gehofft, dass das mit Dir vorbei sei und ich nun bleiben würde. Aber das ging natürlich nicht, denn Du bist ja hier und nicht dort. Also sprach ich erst mal mit meiner Mutter. Sie hat irgendwie mehr Verständnis und ich hab auch meiner Schwester von Dir erzählt. Die beiden wollten alles von Dir wissen. Beim Gespräch mit meinem Vater waren dann auch die anderen dabei, also die Jungs. Das hat mir geholfen. Sie sind sehr für Dich eingesprungen, Emily, und haben mich unterstützt.

Mein Vater hat nun folgendes gesagt: Er hat mir ein Jahr Zeit gelassen. Also bis Ende Mai, im Juni zum Sonnentanz muss ich wieder dort sein. Mein Vater hat gemeint, bis dahin soll ich mir die Hörner abstoßen. Aber dann muss ich zurück. Hoffentlich ohne Dich, aber ansonsten mit Dir. Wenn ich nach diesem Jahr immer noch nicht genug von Dir habe – und glaube mir, das werde ich nicht haben – dann musst Du mitkommen und er wird Dich auf die Probe stellen.

Ich weiß, Emily, hier bei Euch ist das anders. Aber bei mir, bei meinem . . . Stamm . . . es ist halt anders. Er kann nicht glauben, dass Du die Eine für mich bist. Das ist bei unserem . . . Stamm nämlich noch nie vorgekommen. Wir finden immer Partner in dem eigenen . . . in den eigenen Reihen.

Nun darf ich also offiziell hierbleiben, also in Reichenau. Dafür muss ich aber ein paar Aufgaben für ihn hier erledigen, also . . . Stammesaufgaben. Ich muss mich mit ein paar anderen . . . in Verbindung setzen. Meinem Vater geht es gut, aber er will die Führung in den nächsten Jahren immer weiter an mich abtreten. Und dafür muss ich nun seit geraumer Zeit immer wieder mal Aufgaben übernehmen. Da ich nicht in Montana bin, muss ich mich hier um die . . . Versprengten kümmern. Und auch ein wenig Spionieren. Ich muss herausfinden, wo mein Onkel väterlicherseits ist und wie sein Rudel, also sein Stamm mein ich, wie sein Stamm zu meinem Vater steht und zu mir.

Ich werde versuchen, alle vier Wochen, immer wenn Du Dein freies Wochenende hast, für eine Woche bei Dir zu sein. Die anderen drei Wochen werde ich unterwegs sein. Und ich bin dann leider auch sehr schlecht erreichbar. Da, wo ich hingehe, werde ich sicher selten Handyempfang haben. Aber ich werde Dir immer einen der Jungs da lassen. Er wird auf dich aufpassen und sie können mich auch immer erreichen. Wenn also was Schlimmes passiert, können sie mich erreichen. Also, nicht dass ich davon ausgehe, dass etwas passiert, aber man weiß ja nie.“

Er holte tief Luft. „Und wenn ich darf, würde ich dann diese eine Woche bei Dir wohnen wollen. Oder soll ich mir ein Hotel besorgen?“

„Nein, auf keinen Fall.“, sagte Emily an seinen Lippen. „Natürlich wohnst Du hier.“ Sie schlang die Arme um ihn und sie küssten sich.

*****

Drake

Die Woche war viel zu schnell vorbei gegangen. Sie hatten viel zusammen unternommen, waren Schwimmen gewesen mit Soleigh, hatten zusammen gelacht und auch geweint, waren im Kino gewesen und Motorrad gefahren. Emily erstaunte ihn immer wieder. Sie hatte gar keine Probleme gehabt, mit ihm Motorrad zu fahren. Sie hatte sogar eigene Bikerklamotten im Schrank und einen Helm. Er war verwundert, aber er fragte nicht nach. Wenn sie hinten drauf saß und sich an ihm festhielt, fühlte er sich fast frei.

Am Sonntag überraschte ihn Emily. Beim Frühstücken meinte sie, ob sie nicht heute eine Runde Motorrad fahren wollten. Es war wieder tolles Wetter und er hatte sofort Lust dazu.

„Hey cool, ja, auf jeden Fall. Hast Du denn Lust dazu?“

„Oh ja!“ Sie lachte. Oh, wie er es liebte, wenn sie lachte. Sein ganzer Schmerz wurde kleiner dadurch.

Drake war schon fertig angezogen und wartete auf sie im Flur.

„Emily, was ist denn jetzt? Mach mal hinne!“

„Drake, pass auf. Ich brauch noch einen Moment. Geh doch schon mal runter. Ich bin gleich da.“

 

Nun stand er an seiner Yamaha, der Schlüssel steckte schon, sein Helm stand auf dem Sitz und er wartete. ‚Was braucht sie denn heute so lange?‘, fragte er sich. Hatte sie wirklich Lust zum Motorrad fahren oder tat sie es nur ihm zu liebe und trödelte.

Das Tor zur Tiefgarage öffnete sich, aber es kam nur ein Motorradfahrer heraus. Das Motorrad fuhr langsam an ihm vorbei und der Fahrer nickte. Natürlich nickte er zurück, denn alle Motorradfahrer auf der Welt grüßten sich. Meistens, in dem sie eine Hand hoben oder auch das Bein streckten, aber das ging natürlich nicht immer, also nickte man. Die Maschine hatte eine metallic-blaue Lackierung. Eine Kawasaki ZZR 600. ‚Schönes Model.‘ dachte Drake. Er konnte sie schon riechen, aber wo war sie? Ungeduldig schaute er sich um. Die Kawasaki fuhr bis zum Ende der Straße zum Wendehammer und kam zurück. Dann blieb das Motorrad neben ihm stehen. Drake nahm an, dass der Typ auf dem Motorrad sich seine Yamaha ansehen wollte und ging einen Schritt an die Seite.

Dann erst sah Drake genauer hin. Es war eine Frau auf dem Motorrad! Die Kurven waren, wenn man genau hinschaute, nicht zu übersehen. Erst dann fielen ihm die rotblonden, langen Haare auf, die zu einem Zopf geflochten über den Rücken hingen.

„Emily?“, fragte er fassungslos.

Sie schob das Visier hoch und lachte. „Hey, keine Lust zu fahren?“

„Du hast ein Motorrad? Du fährst selber Motorrad?“ Oh, wie er diese Frau liebte!

Wie gut, dass Maddox Soleigh genommen hatte. So konnten sie den ganzen Tag unterwegs sein. Er fuhr fast nur hinter ihr. Drake glaubte, dass er durch reine Willenskraft auf sie aufpassen konnte. Zumindest war sie richtig geschützt angezogen. Sie trug eine leichte schwarze Goretex-Hose mit Kniepolstern. Ihre Jacke war blau-weiß-schwarz mit Schulter- und Rückenschutz und Ellbogenpolstern. Auch ihr Helm war blau-weiß-schwarz. Typisch Frau, es passte halt alles zusammen. Oft meinte er, sie lachen zu hören. Sie war einfach unglaublich.

*****

Drake

Dies war seine letzte Nacht bei ihr. Morgen musste er wieder fort. Der Tag war nahezu perfekt gewesen. Erst hatten sie zusammen gekocht und dabei fast die ganze Küche verwüstet, weil er sich nicht aufs Kochen konzentrieren konnte, sondern sie immer wieder anfassen und küssen musste.

„Drake! Konzentrier Dich!“, hatte sie ihn ermahnt. Und sie hatte ja Recht, schließlich kamen nicht nur Maddox, sondern auch ihre Freunde zum Mittagessen. Am Abend hatten sie dann im Blue Moon gesessen, da die Waterfalls heute Abend wieder einen Auftritt hatten. Es war Sonntagabend und sie spielten heute nur bis zehn. Es wurde elf, bis sie wieder zurück waren. Sie sprachen kaum ein Wort miteinander, beiden fiel das Reden heute schwer.

Er hatte sich angewöhnt, sich im Gästebad fertig zu machen. Als er ins Schlafzimmer kam, trat Emily gerade aus dem Bad. Sie hatte geduscht, sich den Tag und alle Gerüche von der Haut gewaschen und roch jetzt wieder so, wie er sie liebte. Nach Lilien und wie der Wald, in dem er zu Hause war. Rein. Sie trug eine rote, kurze und verdammt enge Boxershort und das passende Spagetti-Top. Sofort war er heiß, was er nicht verstecken konnte und auch nicht wollte. Er wollte, dass Emily wusste, dass er eigentlich immer heiß auf sie war. Drake trug wieder nur kurze Shorts und seine Erektion war deutlich sichtbar.

Sie krochen zusammen ins Bett und kuschelten sich aneinander. Hielten sich fest. Küssten sich, sanft. Streichelten sich, vorsichtig. Versicherten sich gegenseitig, wie sehr sie sich vermissen würden. Nun schlief sie, mit dem Rücken zu ihm in seinem Arm und er küsste liebevoll ihre Schultern. Er wollte nicht schlafen. Er wollte diese Nacht erleben. Sie bewusst im Arm halten. Sie riechen, ihren Duft festhalten für die nächsten Wochen.