Wenn Beteigeuze explodiert

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Marie-Anne Lenormand (1843)

Geht es um Prophezeiungen zum Schicksal Frankreichs und der Stadt Paris, so darf eine Hellseherin nicht fehlen: Marie-Anne Lenormand (1772–1843). Zur Zeit der französischen Revolution und der napoleonischen Zeit lebte sie in Paris und arbeitete dort als Wahrsagerin der Reichen, Schönen und Mächtigen. Marie-Anne Lenormand ist Teil der französischen Geschichte und die bekannteste Wahrsagerin Frankreichs aller Zeiten. Geht man in Deutschland in einen beliebigen Esoterik-Buchladen, so wird man mit etwas Glück auch die bekannten Lenormand-Wahrsagekarten finden. Diese gehen (angeblich) auf jenes Kartenspiel zurück, das Maria-Anne Lenormand selbst benutzt hat. Viele Esoteriker kennen die Karten. Allerdings weiß praktisch niemand etwas von den Vorhersagen dieser Seherin zum Untergang von Paris, und damit auch zum “dritten Weltkrieg“. Ähnlich ist es übrigens mit Hildegard von Bingen: Ihre Medizin z. B. ist in esoterischen Kreisen sehr bekannt, aber keiner will etwas von ihren Vorhersagen zu einer Art “dritten Weltkrieg“ wissen, nichts zu der anschließenden Friedenszeit und schon gar nichts von der darauffolgenden Antichrist-Zeit.

Zu Paris sagt Marie-Anne Lenormand:

Der Pariser selbst wird mit der Wut und der Verzweiflung im Herzen und erfüllt von der Lehre, welche der Moskowite [siehe unten°] uns gab, mit wütender Hand die Anstrengungen unterstützen, womit die Barbaren die Königin der Städte vernichten wollen. Brennende Fackeln werden auf die Dächer der Häuser geworfen. Ganz Paris wird nun mehr eine ungeheure Brandstätte sein.61

Auch hier die völlig absurde Situation: Von außen nähert sich der Stadt Paris ein militärischer Feind – die »Barbaren« –, doch statt die Verteidigung zu organisieren, stecken die Bürger ihre eigene Stadt an. Geht’s noch?

Wer die Barbaren sind, sagt die Seherin nicht. Infrage kämen aber wohl nur Russen und Deutsche, eben ein potenter militärischer Gegner von östlich des Rheins. Die europäische Prophetie insgesamt stellt klar: Es sind die Russen. Auf Russland deutet auch die Lehre der Moskowite, wenn auch die konkrete Deutung schwierig ist, denn die Zeiten, in denen die Russen eine Lehre oder Ideologie verbreiten, sind längst vorbei. Trotzdem bleibt es ein Hinweis auf Russland.

Natürlich steht bei Marie-Anne Lenormand nichts von Jugendlichen und schon gar nichts von Immigranten oder deren Nachkommen. Doch den Worten nach, mit denen die Seherin die Situation in Paris beschreibt, geht es nicht um das bloße Ausagieren irgendeiner Wut oder etwa darum, die Herrschenden durch ein Schockerlebnis, durch einen gewalttätigen Hilfeschrei zum Dialog zu zwingen. Dazu hätte ein einziger abgefackelter Häuserblock voll und ganz „gereicht“. Das ist keine Warnung, das ist Krieg.

Das ist der Wille zur Vernichtung. Wer so handelt, glaubt, dass ihm nachher kein Polizist und kein Gericht etwas anhaben kann. Er glaubt, dass Frankreich dem Untergang geweiht ist. Und das glaubt er eben zum einen, weil die Russen im Anmarsch sind, und zum anderen, weil er selbst nie ein Franzose im Herzen war, weil er keine innere Verbindung zur französischen Kultur hat. In seinem Herzen gibt es kein vive la France.

Ja es stimmt, auch bei Marie-Anne Lenormand steht nichts von Immigranten oder deren Nachkommen. Aber das ist letztlich nicht so wichtig. Die entscheidende Frage lautet: Tut so etwas ein Franzose?

So oder so – im Gesamtkontext der europäischen Prophetie müsste die Selbstzerstörung der Stadt Paris zu einer Zeit stattfinden, in der Europa viele Fremde von außerhalb Europas beherbergt; vor allem in den Großstädten. Und diese Fremden ohne europäische Wurzeln müssten sich bei dem Pariser Brandszenario eben irgendwie positionieren. Es fragt sich: Würden die Fremden in Paris den wutentbrannten Söhnen der „Biofranzosen“ in den Arm fallen und sie anbrüllen: „Um Himmels Willen! Was tut ihr da?“ Oder würden die Fremden ein klein bisschen mitmachen? Oder wären sie gar die treibende Kraft? ... Tja, wie war’s denn 2005?

Wie gesagt: Marie-Anne Lenormand ist die berühmteste Wahrsagerin Frankreichs aller Zeiten. Aber es gibt natürlich noch den berühmtesten Wahrsager Frankreichs, nämlich Nostradamus (Michel de Nostredame) (1503–1566). Und selbstverständlich sagt auch Nostradamus etwas zum Schicksal der französischen Hauptstadt. Orientiert man sich dabei am bekannten deutschen Nostradamus-Interpreten Kurt Allgeier, so findet sich bei Nostradamus jedoch kein stichhaltiger Anhaltspunkt dafür, dass die Pariser ihre eigene Stadt anzünden. Folgt man Kurt Allgeier, findet sich bei Nostradamus vielmehr knapp ein halbes Dutzend Vorhersagen zur atomaren Zerstörung von Paris im Rahmen des “dritten Weltkrieges“.62

Zudem: Auch bei Marie-Anne Lenormand finden sich Details, die in Richtung auf eine atomare Zerstörung deuten, ebenso bei ein paar anderen französischen Sehern. Dort heißt es unter anderem, dass sich nach der Zerstörung der Stadt vorübergehend nicht einmal mehr die Tiere in die Stadt wagen.63

Im ersten Moment scheint die Überlagerung von Selbstentzündung und atomarer Zerstörung zwar verwirrend, aber bei genauerem Hinsehen sortiert sich das recht schnell. Der etwas spätere atomare Angriff dürfte etwas mit militärischen Zielen im Stadtgebiet wie Kommunikationszentren usw. zu tun haben bzw. insgesamt mit einer Eskalation des Krieges ein paar Wochen nach Kriegsbeginn. Paris wäre eines von wohl nicht ganz einem halben Dutzend Zielen atomarer Angriffe in West- und Mitteleuropa, was sich etwa mit der Situation in Japan im August 1945 vergleichen ließe, wo auf wesentlich kleinerem Territorium zwei Atombomben zum Einsatz gekommen sind.

Hier eine weitere Quelle zur teilweisen Selbstzerstörung der Stadt Paris.

Don Bosco (1888)

Der Italiener Giovanni Melchiorre Bosco (1815–1888) – kurz Don Bosco wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, wurde 1841 zum katholischen Priester geweiht und gründete in späteren Jahren den Orden der Salesianer, der sich der Jugendbetreuung widmete, und bis zum Tode Don Boscos auf 250 Niederlassungen angewachsen war. Zeitweise wurden über 100 000 männliche Jugendliche durch diesen Orden betreut!

Don Bosco hatte seit seinem neunten Lebensjahr Visionen und hielt diese schriftlich fest, jedoch wurde nur ein Teil davon veröffentlicht. Im Jahre 1929 wurde er von Papst Pius XI. heiliggesprochen. Letzteres soll uns hier als Anhaltspunkt für eine ausreichende Glaubwürdigkeit genügen.

Bei der dritten Heimsuchung wirst du [Paris°] in fremde Hand fallen. Von der Ferne werden deine Feinde sehen, wie deine Paläste in Flammen aufgehen.64

Im Gesamtzusammenhang der europäischen Prophetie ist hier Folgendes anzumerken: Da der Angriff Russlands in Form eines Überraschungsangriffes erfolgen soll und die russischen Truppen in weniger als einer Woche am Rhein stünden (evtl. in zwei Tagen, im Falle von Luftlandetruppen für spezielle Ziele wie Brücken in nur einer Stunde), hätten sie keine Zeit, um Paris durch Artillerie und Bombenangriffe in Schutt und Asche zu legen. Mag sein, dass man schon vereinzelte strategisch wichtige Ziele innerhalb der Stadt angreift, doch entsprechende Waffen (Kampfflugzeuge, Drohnen, Raketen) würden vor allem eingesetzt, um den Schwung und das Tempo des Vormarsches der Bodentruppen Richtung Rhein aufrechtzuerhalten. Die russische Luftwaffe würde überwiegend dazu eingesetzt, militärische Ziele in Nähe der Front auszuschalten. Die »fremde(n) Hände« wären demnach Fremde innerhalb der Stadt Paris und nicht identisch mit den Feinden, die sich der Stadt nähern und diese aus der Ferne brennen sehen. Zudem: Welchen Sinn hätte es, eine brennende Stadt in Besitz zu nehmen?

Die Vorhersagen zu Paris insgesamt sind wie dargelegt etwas kompliziert, da Paris ein paar Wochen nach den von eigenen Bürgern gelegten Bränden zusätzlich auch noch atomar zerstört werden müsste. Paris wäre neben Prag, der Nordsee (!) und evtl. dem Mittelmeer vor Marseille, eines der ganz wenigen atomaren Angriffsziele im Westen und in der Mitte des Kontinents. Wie groß die Brände in Paris im Endeffekt wirklich wären, bleibt unklar. Glaubt man Marie-Anne Lenormand, dürfte vom Zentrum nicht viel übrig bleiben.

Der Vollständigkeit halber sei auch noch die deutsche Ordensfrau Erna Stieglitz (1975 in Augsburg gestorben) erwähnt, die ebenfalls eine Selbstzerstörung von Paris vorausgesagt haben soll.65 Deren Voraussagen wurden 1980 von Wolfgang Johannes Bekh veröffentlicht, allerdings nur auf Grundlage einer mündlichen Überlieferung. Von daher ist die Glaubwürdigkeit dieser Quelle und vor allem die Qualität der einzelnen überlieferten Voraussagen schwer einzuschätzen.

Lichtbotschaft aus den Tiefen des Alls

Erlauben wir uns jetzt eine kleine Pause von den Dramen auf dem Planeten Erde. Richten wir unseren Blick in die Tiefen des Alls:

Mitte Januar 2020 tauchten in unseren Medien Berichte auf über eine etwa 600 Lichtjahre entfernte Sonne namens Beteigeuze; ein sogenannter Roter Überriese im Sternbild Orion. Beteigeuze, so einige Wissenschaftler, könnte in nächster Zukunft zur Supernova werden, das heißt: Der Rote Überriese Beteigeuze – mit schlappem bis zu 700-fach größerem Durchmesser als unsere heimische Sonne und einer bis zu rund 100 000-fachen Leuchtkraft – könnte mit einem Riesenwumms explodieren, mit einer solchen gigantischen Detonation, dass man es auch noch in 600 Lichtjahren Entfernung auf der Erde tagsüber mit bloßem Auge sehen könnte. Potzblitz!

 

Trotz seiner enormen Entfernung würde Beteigeuze am irdischen Himmel als sehr großes Licht erscheinen: deutlich größer und sehr viel heller als alle Kometen, die die Menschheit bisher je gesehen hat. Beteigeuzes Explosion wäre der absolute Mega­flash und könnte sogar so hell wie der Vollmond am Himmel erscheinen! Es wäre die Lightshow des Jahrtausends.

Mit katastrophalen Folgen auf der Erde selbst – das gleich vorweg – rechnen die Wissenschaftler allerdings nicht. Gott sei Dank.

Dass Beteigeuze als Supernova endet, ist wissenschaftlich unstrittig. Laut Wikipedia vermuten einige Wissenschaftler, dies könne innerhalb der nächsten tausend Jahre geschehen, also theoretisch auch morgen, andere tippen auf frühestens in 100 000 Jahren. Diese Bandbreite zeigt: Was den genauen Zeitpunkt des großen Knalls betrifft, haben die Wissenschaftler auf Deutsch gesagt keinen blassen Schimmer.

Wie auch immer, es gibt, wie Sie nachfolgend lesen können, ein paar Prophezeiungen, denen nach es wenige Wochen oder Monate vor Ausbruch des “dritten Weltkriegs“ ein außergewöhnliches Himmelsphänomen geben soll. Das könnte Beteigeuze sein. Eine dieser Prophezeiungen, die Botschaft von Garabandal (1961–1965), verwendet zwar nicht das Wort Supernova, erlaubt den konkreten Beschreibungen nach aber kaum eine andere Deutung. So wird in dieser Botschaft eine plötzliche dramatische Zunahme der Helligkeit in Bodennähe vorausgesagt; also auf den Straßen und Plätzen, Feldern und Äckern; eine extreme Helligkeit, die aber nur wenige Minuten andauern soll. Das allerdings weltweit. Im Prinzip beschreibt die Botschaft von Garabandal eine Situation, in der „irgendjemand“ für ein paar Minuten das Licht an der freien Luft bis zum Anschlag voll aufdreht. Ein äußerst starkes Indiz für eine Supernova.

Hinzu kommen zwei weitere Quellen, die zwar auf den ersten Blick ein anderes Lichtphänomen am Himmel beschreiben, letztlich aber auch auf eine Supernova deuten. Diese zwei Quellen werden dann noch flankiert von zwei weiteren Quellen meines Datenpools, die ein besonderes Himmelszeichen kurz vor Kriegsausbruch sahen, das betreffende Himmelszeichen aber nicht weiter beschrieben.

Die mir bekannte Quellenbasis zu diesem besonderen Himmelsereignis ist somit recht schmal; im Kern sind es nur drei Quellen, eigentlich nur zwei. Umso wichtiger wird es, sich diese Quellen genau anzusehen und sich bewusst zu sein, wo im konkreten Fall die Deutung beginnt und wie plausibel oder zwingend die jeweilige Deutung ist.

Die Supernova ein Fingerzeig Gottes?

Teil einer solchen Deutung kann dann natürlich auch die Betrachtung des Phänomens aus einem spirituellen Kontext heraus sein. Das kann konkret bedeuten – und dafür wäre die Botschaft von Garabandal die Schlüsselquelle –, dass zwischen diesem Ereignis tief in der Galaxie in 600 Lichtjahren Entfernung zur Erde und der geistig-spirituellen Entwicklung der Menschheit ein innerer Zusammenhang besteht!

In monotheistischen Worten ausgedrückt: In einer geschichtlichen Phase, in der die Menschen schon deutlich spüren, dass die Dinge an vielen Punkten und vielen Ebenen auf der Erde außer Kontrolle geraten, schickt Gott uns ein seit Menschheitsgedenken nie gesehenes Himmelszeichen als Beweis für die Existenz einer höheren Ordnung, sowohl in spiritueller Hinsicht als auch in astrophysikalischer Hinsicht.

Der Planet Erde versinkt scheinbar im Chaos, befindet sich gefühlt in der größten Krise der Menschheit, gleichzeitig offenbart sich aber durch die Aktivität eines weit entfernten Roten Überriesen eine höhere kosmische Ordnung; es offenbart sich eine Art interstellares Netzwerk, ein Netzwerk zwischen den Sonnen. Mindestens.

Und das soll Zufall sein? Glauben Sie das? Ich nicht. Für einen Zufall wäre das Ereignis einfach viel zu groß, und das Timing wäre viel zu gut.

So weit eine mögliche spirituelle Deutung: Wir sind Teil einer beseelten, bewussten Struktur, die weit hinausreicht in unsere Galaxie. Mindestens.

Beteigeuze auf Focus-Online

Werfen wir jetzt einen Blick auf das, was in den Massenmedien Anfang 2020 über Beteigeuze zu erfahren war. Ich selbst wurde auf Beteigeuze aufmerksam durch einen Focus-Online-Artikel vom 14. Januar 2020, den ich hier exemplarisch anführe – Überschrift:

Riesen-Stern droht zu explodieren – wird Beteigeuze ein zweiter Mond am Himmel?

Als ich das las, war ich einigermaßen elektrisiert. Denn in der Prophezeiung eines gewissen Caesarius von Heisterbach, gestorben im Jahre 1240, ist wortwörtlich die Rede von »zwei Monden«, die man – und auch das passt zu einer Supernova – (nur) vier Stunden lang am Himmel sehen werde. Die entsprechende Prophezeiung des Caesarius sehen wir uns nachfolgend genauer an. Vorher zitiere ich weiter aus dem Focus-Online-Artikel:

Es könnte die erdnächste Supernova sein, die es in der Geschichte der Menschheit jemals gab. Der Welt steht womöglich ein nie dagewesenes Himmelsspektakel bevor.

Beteigeuze, ein Roter Riesenstern, könnte in absehbarer Zeit in einer Supernova-Detonation verglühen. Die Explosionswolke würde dann wochen- oder sogar monatelang so hell wie der Vollmond am Himmel leuchten.

Hier ergibt sich eine Abweichung zu den vier Stunden bei Caesarius von Heisterbach; ich komme darauf zurück.

Der Stern steht [rund 600°] Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Orion. Damit wäre es die erdnächste Supernova, die Menschen je sahen.

Die bislang hellste Supernova in historischer Zeit, die im Jahr 1054 detonierte, war 6523 Lichtjahre entfernt. Sie wird in chinesischen Schriften erwähnt […]. Beteigeuze […] ist einer der hellsten Sterne am Firmament und selbst am Nachthimmel der Großstädte mit bloßem Auge gut sichtbar. […] Er ist ein so genannter Roter Überriese, deshalb schimmert er auch von der Erde aus gesehen rötlich. Zudem ist er ein veränderlicher Stern, deshalb schwankt seine Helligkeit. Im Maximum sendet er 100 000-mal mehr Licht aus als die Sonne. Zugleich variiert sein Durchmesser zwischen 580 und 960 Millionen Kilometern. [Zum Vergleich: der Durchmesser der Erd-Sonne beträgt 1,4 Mio. Kilometer]


Abb.8: Beteigeuze im Sternbild Orion

Bei der jeweils größten Ausdehnung erreicht Beteigeuze fast den 700fachen Durchmesser unseres Tagesgestirns. […] Rote Überriesen haben eines der letzten Entwicklungsstadien im Leben massereicher Sonnen erreicht. In dieser Phase schwillt ihr Durchmesser dramatisch an, und große Gasblasen bewegen sich in ihren Atmosphären auf und ab, ähnlich dem Brodeln von kochendem Wasser in einem Topf. Diese so genannte Konvektion bewirkt, dass die Himmelskörper mächtige Materiewolken ausstoßen, die sich in ihrer Umgebung ansammeln und sie einhüllen. Auch Beteigeuze ist von einer so entstandenen Hülle umgeben.

Seit kurzem verhält sich Beteigeuze merkwürdig. Himmelsforscher bemerkten, dass der Stern immer dunkler wird. „Seine Helligkeit fiel bereits weit unter das übliche Minimum“, erklärt der Astronom Edward Guinan von der US-amerikanischen Villanova University, der das Phänomen entdeckte. „Sie liegt jetzt außerhalb der normalen Parameter und damit auch außerhalb der Komfortzone.“

Bislang galt, dass Beteigeuze in einem Tag detonieren kann – oder in 100 000 Jahren – den genauen Zeitpunkt können die Astronomen nicht bestimmen. Jetzt aber sehen einige [!°] von ihnen die sinkende Helligkeit als Vorboten der Explosion.

Bei der Frage, ob eine Supernova-Explosion unmittelbar bevorsteht, halten sich die Himmelsforscher jedoch bedeckt. „Es gab bislang keine direkten Beobachtungen von Supernovae, bevor sie hochgingen“, sagt Villanova-Astronom Guinan. „Einige in der Fachwelt glauben, dass es bis in die letzten Stunden davor KEINE sichtbaren Anzeichen gibt, andere aber denken, dass sich die Vorläufersterne etwa ein Jahr vor der Detonation zu verdunkeln beginnen“. Es gebe in der Wissenschaft also keinen Konsens.

Die Explosionswolke würde wochen- oder sogar monatelang so hell wie der Vollmond am Himmel leuchten.

Hier haben wir, wie schon erwähnt, mit wochen- und monatelang eine Abweichung zu den obigen vier Stunden bei Caesarius von Heisterbach. Vermutlich liegt diese Abweichung aber noch im Rahmen der derzeit in der Wissenschaft bestehenden Berechnungsungenauigkeiten. Die Wissenschaftler wissen ja noch nicht einmal, ob Beteigeuze morgen oder erst in 100 000 Jahren explodiert. Sie wissen also nicht, was gerade jetzt (bzw. vor 600 Jahren) im Inneren von Beteigeuze vor sich geht. Woher wollen sie dann wissen, wie hell Beteigeuze wird und wie lange der Supernova-Blitz des Roten Überriesen andauert?

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang kurz aus dem Buch ›Supernovae und kosmische Gammablitze‹ zitieren:

… dass […] [Gamma-°] Blitze sich zwei unterschiedlichen Gruppen zuordnen lassen. Einerseits gibt es die Klasse der kurzen Gammablitze mit weniger als zwei Sekunden Dauer und im Mittel etwa 0,5 Sekunden Länge. Ihr Energiespektrum ist härter als das der langen Gammablitze, die eine typische Dauer von rund 30 Sekunden besitzen, aber auch viele Minuten Aktivität zeigen können. In seltenen Fällen erstreckt sich die Gammaemission über mehr als eine Stunde. […]66

Behalten Sie die vielminütigen Gammablitze im Hinterkopf. Diese werden uns weiter unten wieder begegnen. Weiter heißt es im Focus:

Jede der Explosionen sendet eine gewaltige Strahlenflut ins All. Die Frage ist, ob diese das Leben auf der Erde bedrohen kann, schließlich liegt Beteigeuze in unserer kosmischen Nachbarschaft. Doch Astrophysiker beruhigen: Unser Planet käme nicht in Gefahr. Denn eine Supernova müsste näher als 60 Lichtjahre sein, um die Biosphäre zu beeinträchtigen. Innerhalb dieser Zone ist jedoch kein Kandidat bekannt, der uns gefährlich werden könnte.

So weit der Auszug aus dem Focus-Online-Artikel vom 14. Januar 2020.

Der Hinweis darauf, dass es abgesehen von Beteigeuze in unserer nächsten galaktischen Nachbarschaft keine weitere Sonne gibt, die vor einer Explosion steht, bedeutet: Entweder explodiert Beteigeuze oder es explodiert gar nichts!

Von einem „zweiten Mond“ war dann auch in einem Artikel der Welt am 13. Januar 2020 die Rede. Und auch der aus dem deutschen Staatsfernsehen bekannte Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Professor Harald Lesch hat sich am 28. Januar 2020 des Themas angenommen.67 Auch Lesch sagt, Beteigeuze könne so hell werden wie der Vollmond.

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