Pelus der Elfenzauberer

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From the series: Seelus letzte Welt #4
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Pelus der Elfenzauberer
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Sascha Zaremba

Pelus der Elfenzauberer

Das vierte Tor

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Impressum neobooks

Kapitel 1

Pelus der Elfenzauberer

Das vierte Tor

,,Seelus letzte Welt“

Es war noch gar nicht so lange her, als sie aus der dritten Welt zurückgekehrt waren.

Pelus hatte sich in letzter Zeit sehr zurückgezogen. Die einzigen die immer bei ihm saßen, waren Kelas, Maren und seine Freundin Raven.

Gugs kam an den kleinen Bach, wo die Jungs sehr viel saßen. Genau unter der großen Weide träumten sie immer öfter von dem vierten Tor des sagenumwobenen Buches. Eines hatte Pelus aber noch nicht getan, das Buch den beiden Zwillingen gezeigt. Sie fragten fast jeden Tag danach aber Pelus dachte sie wären noch nicht bereit dafür.

„Komm mal zu mir Pelus! Ich muss dich etwas fragen.“, sagte der Alte grinsend.

„Was gibt es denn, du großer Märchenerzähler.“, lachte Pelus verstohlen.

„Ja, Pelus! Das bin ich! Aber was mich wirklich her treibt ist das ihr Beiden euch immer mehr

zurück zieht!“

„Weißt du Gugs, meine innerliche Unruhe treibt mich immer öfter zu meiner Truhe.“

„Ja, der Zauberer in dir spürt dass es in dieser vierten Welt Menschen gibt die deine Hilfe brauchen.“

„Genauso denke und träume ich jede Nacht. Es wird immer stärker von Tag zu Tag.“

„Bei mir ist es auch so.“, sagte Kelas der plötzlich zu ihnen getreten war.

„Also wenn ich ehrlich bin kann ich selbst nicht mehr richtig schlafen.“, sagte Gugs und strich sich vorsichtig durch seinen langen Bart. „Eigentlich wollte ich nicht mehr mitkommen aber die Abenteuer die uns erwarten, lassen mich auf einmal nicht mehr los.“

„Du meinst also wir sollten das vierte Tor aufschließen?“, sagte Pelus verdutzt.

„Ich glaube wir sollten es in den nächsten Tagen versuchen. Die Neugierde macht uns sonst noch krank.“, grinste Kelas lässig.

„Du hast Recht! Wir brechen in zwei Tagen auf und werden uns in die neuen Abenteuer stürzen.“ Pelus bemerkte wie Kelas zu seiner Maren sah, auch er hatte denselben Gedanken. Kelas sah sich plötzlich um. „Du sollst doch nicht meine Gedanken lesen.“, zischte er grinsend. Pelus drehte sich sofort weg, doch die beiden Mädchen hatten es gehört.

„Was kannst du?“, fragte Raven etwas verwundert. „Hast du unsere Gedanken auch schon gelesen?“ Pelus lächelte etwas.

„Ich weiß gar nicht was ihr von mir wollt.“ Sofort zog er Kelas ein wenig zur Seite. „Ja, ich habe deine Gedanken gelesen. Aber nur weil ich dasselbe denke wie du. Sollen wir die Beiden mitnehmen oder nicht, Kelas?“ Nun musste auch Kelas etwas lächeln. Genau an so etwas hatte er gedacht und die Beiden schlugen sich in die Hände.

„Du sagst es deiner Maren und ich sage es Raven.“, kicherte Pelus leise. Nun klopfte Pelus den alten Gugs auf die Schulter. „Ich hoffe du hast nichts dagegen, alter Mann.“

„Nein, warum auch? Sie müssen das selbst entscheiden.“, knurrte Gugs grimmig.

„Hör mal Raven, was würdest du sagen wenn du einmal in so eine Welt reisen könntest von der Gugs euch immer erzählt?“

Raven hatte lange blonde Haare und war fast so groß wie Pelus. Er fühlte sich zu ihr hingezogen und hoffte sie würde ja sagen.

„Du meinst, ich soll mit dir durch so ein Tor gehen von dem ihr immer heimlich sprecht?“

„Ja, genau das meine ich. Du wirst eine Welt sehen die du dir nicht vorstellen kannst. Für manche bringt so eine Welt den Tod und für manche sagenumwobene Abenteuer.“ Raven sah ihn lange an, dann aber lächelte sie plötzlich.

„Ja, ich würde mir so eine Welt gerne einmal ansehen und komme mit.“

„Gut!“, rief Pelus. „Ich sage dir in zwei Tagen Bescheid. Ach, um eines muss ich dich aber bitten. Sage zu keinem etwas von unserer Reise.“

„Ich sage zu keinem ein Wort. Du kannst dich auf mich verlassen.“

Auch Kelas saß bei Maren, die Beiden beobachteten den Sternenhimmel.

„Wie schön wäre es wenn wir einmal zu den Sternen reisen könnten.“, sagte sie leise. Kelas wusste dass Maren gerne auf Abenteuer steht.

„Ich könnte dir einmal so eine Welt zeigen von der euch Gugs immer erzählt. Aber nur wenn du willst.“

„Was, was sagst du da? Du würdest mir so eine Welt zeigen in der ihr diese viele Abenteuer erlebt habt?“

„Ja, das würde ich Maren.“

„Weißt du Kelas, ich habe schon lange davon geträumt dich einmal zu begleiten.“

„Eigentlich ist das sehr gefährlich und viele sind dabei umgekommen.“

„Das macht mir nichts aus. Du bist ja bei mir.“, lächelte sie ihn an.

„Gut, halte dich in zwei Tagen bereit. Ich werde dich holen wenn es losgeht, doch sage keinen ein Wort von unserer Reise.“

Sie standen auf und gingen zu den Anderen zurück.

Am anderen Tag saßen die vier wieder zusammen und schon nervten die Beiden Mädchen die Jungen.

„Sag mal Pelus, wo ist eigentlich euer Freund Lexe?“, fragte Maren neugierig. „Man erzählt, er ist in einer anderen Welt gestorben.“ Kelas lachte auf einmal laut los. Er wusste das es Lexe gut geht wo er jetzt ist. Pelus sah die Beiden Mädchen lange schweigend an.

„Gut, ihr begleitet uns sowieso. Ich werde euch jetzt etwas zeigen das nur ich kann.“, sagte Pelus und wischte mit der Hand durch die Luft. Wie aus dem Nichts war plötzlich ein Spiegel da und man konnte Lexe mit Hida sehen. Kelas drängte sich vor, auch er hatte seinen Freund eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Mit großen Augen und offenen Mund standen die Beiden Mädchen vor dem Spiegel, der Lexe zeigte. Er saß bei Hida und die Beiden bewunderten die Sterne des Nachthimmels.

„Der große Stern da ist Pelus der uns zusieht.“, sagte Lexe freundlich.

„Ja mein Lieber, deine Freunde sind immer bei uns.“

„So, habt ihr nun gesehen dass es Lexe gut geht?“ Und mit einer erneuten Handbewegung wischte Pelus den Spiegel wieder weg.

Die Beiden Mädchen sahen ihn mit riesigen Augen an.

„Du bist wirklich ein Zauberer!“, sagte Raven aufgeregt.

„Der alte Gugs erzählt immer von dir.“, rief Maren aufgeregt.

„Warum soll ich der Zauberer in seinen Geschichten sein?“, lachte Pelus.

„Weil du den Spiegel herzu gezaubert hast.“, grinste Raven zurück.

„Warum kicherst du, Kelas?“, fragte Maren aufgeregt.

„Eigentlich darf ich es euch gar nicht sagen, aber weil ihr nun mal mitkommt, kann ich es euch ja sagen. Das mit dem Spiegel war eine seiner leichtesten Übung.“ Die Beiden Schwestern sahen sich verdutzt an.

„Also nun bin ich erst recht gespannt was uns in dieser neuen Welt erwartet.“, sagte Raven ruhig.

„Lasst uns noch eine Weile zu unseren Bach gehen, denn Morgen sind wir nicht mehr hier.“

Es war schon spät als auch Gugs zu ihnen stieß.

„Hast du den kleinen Rackern wieder unsere Geschichten erzählt?“, grinsend Kelas lässig.

„Ja habe ich, denn Morgen werde ich unser friedliches Dorf vermissen.“

„Was willst du mit „friedlichem Dorf“ sagen?“, kicherte Raven.

„Das, meine Kleine, wirst du sehen wenn sie dich in diese Welt mitnehmen. Ihr habt so etwas noch nicht erlebt und müsst viel lernen. In dieser Welt ist alles anders als bei uns.“, knurrte Gugs in seinen Bart.

„Ich habe eine Frage, alter Mann.“, sagte Maren.

„Frag ruhig!“, sagte Gugs voller Stolz.

„Bist du mit den vielen Abenteuern zurechtgekommen in dieser fremden Welt?“

„Ja, ich habe gelernt mit all den Abenteuern zu Recht zu kommen. Es war zwar am Anfang sehr schwer, doch ich habe es geschafft.“ Und dabei sah er Pelus nachdenklich an. Maren fing an zu lachen.

„Dann sind wir auch stark genug für diese Abenteuer.“ Gugs Gesicht wurde finster.

„Wehe ihr ruft nach euer Mutter wenn es gefährlich wird.“ Schnell verging Maren das Lachen als der alte Gugs das sagte.

„Was verstehst du unter gefährlich?“, fragte Raven ruhig.

„Hört jetzt auf. Gugs hat eine blühende Fantasie.“, sagte Kelas laut. Da lachten die Mädchen wieder, doch tief im Inneren hatte Raven so ein ungutes Gefühl.

Alle gingen zurück ins Dorf und auch diese Nacht ging zu Ende.

Am andern Morgen waren Alle bei Pelus in der Hütte.

„Hole endlich dieses sagenumwobene Buch hervor.“, rief Maren ungeduldig.

Als Pelus auf die Truhe zu trat fing sie wieder an zu vibrieren. Wie aus dem Nichts flog der Deckel auf. Alle außer Pelus, schreckten zurück. Ganz vorsichtig nahm er das Buch heraus.

 

Jetzt standen die beiden Mädchen wie angewurzelt da. Mit großen Augen sahen sie auf das faszinierende Buch. Die Goldbeschläge waren so prachtvoll das sie nur so funkelten.

„Was ist das für ein Riegel?“, fragte Maren leise.

„Er schützt das Buch vor neugierigen Blicken.“, lachte Kelas. Wie aus dem Nichts, bekam er einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Hör auf uns Angst zu machen.“, zischte Maren. Als Pelus den Riegel zurück schob, kam die ganze Pracht zum Vorschein. Langsam legte er den Deckel um und der Spruch kam zum Vorschein.

„Hat er sich wieder verändert?“, rief Kelas neugierig.

„Ja! Jetzt steht wieder ein neuer Spruch hier.“

„Pelus, was steht da?“, fragte Raven leise.

„Gut, dann werde ich euch sagen was hier steht.“

„Gehst du durch dieses Tor,

als eine andere Person trittst du hervor.

Du bist um vieles Reicher,

und wirst für andere der Begleiter.“

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Raven.

„Ja Pelus, diesen Spruch kann ich nicht deuten.“, sagte Gugs aufgeregt.

„Das erkläre ich euch später wenn wir in der neuen Welt sind.“ Er dachte gleich an den Weisen der Weisen, doch er behielt es noch für sich.

„Jetzt seit still, ich will die nächste Seite umblättern.“ Als er die Seite aufgeschlagen hatte staunten Raven, Maren und der alte Gugs wie kleine Kinder. Da war es wieder das sagenumwobene Tor. Es flimmerte in tausend Farben. So etwas hatten die Mädchen noch nie gesehen.

„Wie wird das Tor geöffnet?“, fragte Raven verblüfft. Pelus lächelte ein wenig.

„Tretet alle etwas zurück.“ Und er nahm seinen golden Schlüssel vom Hals. Er steckte ihn in das Schloss und drehte ihn um. Wie aus dem Nichts öffnete sich neben dem Buch ein riesiges Luft Tor. Der Sog war so groß, dass er die beiden Mädchen fast umgerissen hätte. Im letzten Moment zog sie Kelas zurück denn er kannte die Gefahr schon. Jetzt zog Pelus den Schlüssel wieder ab und hing ihn sich sofort um den Hals. Er rannte zu der Truhe, hing seinen Beutel um wo die beiden Zauberbücher drin waren. Als er sich umsah, bemerkte er gerade noch wie Kelas und Gugs durch das Tor sprangen.

„Was ist mit euch?“, fragte Pelus. Doch die beiden Mädchen hatten Angst vor diesen Tor. „Kommt mal her! Ich zeige euch etwas.“ Er streckte seine Hand in das Tor, was die Beiden auch taten. „Seht ihr, es ist nichts was ihr fürchten müsstet.“ Mit einem kleinen Schups, fielen die Beiden Mädchen in das Tor und flogen durch einen Tunnel auf die andere Seite. Jetzt sah Pelus sich noch mal um, doch auch er sprang durch das Tor. Sofort war das Tor verschwunden, das Buch schloss sich wieder und wurde unsichtbar.

Gugs und Kelas fielen auf eine riesige Wiese, doch diesmal war ihre Landung sehr sanft. Dann kamen die beiden Mädchen herausgeflogen und landeten gleich neben den Beiden.

Eine kleine Weile später schoss Pelus heraus aber auch er fiel sehr weich auf den Boden. Die Anderen standen inzwischen schon wieder, aber auch Pelus kam schnell auf die Beine. Sofort schloss sich das Luft Tor wieder.

„Wie sollen wir es wieder finden?“, rief Maren erschrocken.

„Wenn wir wieder auf diese Wiese kommen erscheint das Tor von ganz allein.“, lachte Kelas.

Alle sahen sich erst mal um, denn jeder wollte wissen in welcher Welt sie gelandet waren. Maren und Raven konnten es gar nicht glauben. So eine schöne Wiese hatten sie noch nie gesehen. Die Pflanzen waren hier ganz anders als bei ihnen zu Hause. Auch Gugs staunte über diese sagenhafte Gegend.

„Hier sieht es friedlich aus. Aber wie heißt es immer, meistens kommt es anders als man denkt.“, lachte Gugs grimmig.

„Ja, so kommt es meistens.“, sagte Pelus als er seine Sachen aufhob und schon ein Stück gegangen war.

„Warte auf uns!“, rief Kelas aber dann gingen auch die Anderen los.

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte der alte Gugs neugierig.

„Immer der Nase nach. Woher soll ich wissen welche die richtige Richtung ist?“, rief Pelus nach hinten. Die beiden Mädchen erfreuten sich an der Blumenpracht die sie von zu Hause nicht kannten.

Gut zwei Stunden waren sie nun schon unterwegs, als die beiden Mädchen Hunger bekamen. „Woher sollen wir hier nur etwas zu essen bekommen? Wir Beiden haben schrecklichen Hunger.“, rief Raven.

„Ja Pelus, ich habe auch schrecklichen Hunger.“, sagte Gugs leise.

„Also gut! Setzen wir uns hier in die Wiese und werden erst Mal richtig speisen.“ Die beiden Mädchen mussten auf einmal Lachen.

„Wo in aller Welt willst du hier etwas zu Essen auftreiben.“, sagte Maren grinsend. Pelus schloss kurz seine Augen und im nächsten Moment stand die berühmte Tafel auf der riesigen Wiese. Alles was das Herz begehrte war auf der Tafel und die beiden Mädchen staunten nicht schlecht. Kelas und Gugs aber machten sich sofort über die guten Speisen her. Raven sah Pelus etwas verdutzt an. Sie wusste nun das Pelus wirklich ein Zauberer war.

„Was kannst du alles noch?“, fragte sie grinsend.

„Das wirst du sehen wenn es so weit ist. Aber wenn ihr euch nicht bald an die Tafel setzt bleibt nicht mehr viel übrig.“, lachte der alte Gugs grimmig. Jetzt setzten sich auch die beiden Mädchen und ließen sich die guten Speisen schmecken.

Sie waren gerade so richtig beim Essen als ein junger Mann über die Wiese geritten kam. Er wurde von einen Trupp Reitern verfolgt und ritt genau auf sie zu. Wie ein Gehetzter, sprang er aus dem Sattel und versteckte sich unter dem Tisch.

„Sie wollen mich töten!“, rief er mit zitternder Stimme.

„Oh nein! Geht das schon wieder los.“, sagte Gugs genervt.

„Sei ganz ruhig!“, flüsterte Pelus dem jungen Mann zu. „Ich erledige den Rest“.

Es dauerte nicht lange und der Trupp Reiter traf bei ihnen ein. Der Anführer sah eine ganze Weile schweigend auf das leere Pferd.

„Wo ist Prinz Will?“, fragte er dann mit seiner dunklen Stimme.

„Was für Prinz?“, fragte Pelus ruhig und speiste weiter.

„Du willst uns aber nicht hinters Licht führen?“, schrie der Anführer wobei er sein Schwert zog. Da schoss ihm Pelus eine Kraftladung entgegen. Mit voller Wucht wurde er aus dem Sattel geschleudert. Erst ein paar Meter weiter schlug er sehr unsanft auf den Boden auf.

Raven und Maren trauten ihren Augen nicht. So etwas hatten sie nicht erwartet. Die Anderen aus dem Trupp, griffen sofort nach ihren Waffen worauf Pelus kurz seine Augen schloss. Wie aus dem Nichts standen plötzlich hundert Schattenkrieger hinter ihnen. Auch Pelus und Kelas, trugen auf einmal Waffen. Es war ein kurzer Kampf und der Trupp war besiegt.

„Steh auf!“, sagte Pelus zu dem Anführer der seine Aufforderung sofort nachkam. Er zitterte am ganzen Leib denn er hatte erkannt dass Er einen Zauberer vor sich hatte. Aber genau so ein dummes Gesicht hatten die beiden Mädchen.

„Was für ein Junge ist das?“, sagte Maren leise zu Raven denn sie konnte es immer noch nicht glauben was sie gerade gesehen hatte.

„Ich glaubte ihn zu kennen, aber das übersteigt meinen Verstand.“, flüsterte Raven.

„Ja man glaubt einen Menschen zu kennen und muss dann feststellen, man weiß gar Nichts über ihn.“, lachte der alte Gugs sie an. „Eines steht aber fest, wir sind hier die Guten.“

„Wer bist du?“, fragte Pelus den Anführer. Nun kam auch Prinz Will unter dem Tisch hervor. Er glaubte noch immer nicht was gerade geschehen war. Der Anführer sah den Prinzen eine Weile schweigend an, doch dann wandte er sich Pelus zu.

„Ich bin Ritter Ross und diene König Adrian.“

„Gut, und was wollen sie von dir, Prinz Will?“

„Sie wollen mich entführen um meinen Vater König Schandor zu erpressen.“

„Warum wollen sie deinen Vater erpressen?“, fragte Kelas der neben Maren stand. Sie hatte immer noch den Schreck in den Gliedern denn so etwas kannte sie nur aus den Erzählungen die Gugs ihnen am Lagerfeuer vortrug.

„Seitdem dieser Zauberer Seelu aufgetaucht ist, seitdem ist König Adrian unser Feind.“

„Was hast du gerade gesagt.“, lachte der alte Gugs los. „Zauberer Seelu ist bei König Adria?“

„Ja!“, sagte der Prinz ruhig.

„Dann ist es kein Wunder das der König euer Feind ist.“

Nein, Gugs! Nicht der König ist sein Feind sondern Seelu ist hier das Problem.“, schrie Pelus etwas ärgerlich.

„Ich schätze ihr kennt euch. Doch Freunde scheint ihr nicht zu sein.“, sagte Raven grinsend zu Pelus.

„So könnte man es sagen.“, und er wandte sich dem Anführer zu. „Reite nach Hause und sagen dem Zauberer das ein junger Mann namens Pelus hier ist. Er weiß dann schon was das heißt.“ Ritter Ross nahm sein Schwert auf und schwang sich in den Sattel.

„Wir sehen uns wieder!“ Ohne ein weiteres Wort ritt er wie der Wind davon.

„So nun zu dir, mein junger Freund. Ich glaube du lädst uns auf das Schloss deines Vaters ein.“, grinste Kelas.

„Gern!“, sagte er freundlich und etwas erleichtert.

„Warum siehst du uns so an, mein Freund?“, sagte Maren die es bemerkt hatte.

„Ihr seid aber nicht von hier.“, kicherte er leise.

„Nein sind wir nicht. Unser Reich liegt weit weg von hier.“ Die beiden Mädchen sahen Pelus verwundert an doch Kelas und Gugs schmunzelten nur. Als sie ihr Essen beendet hatten, zogen sie in Richtung des Schlosses weiter.

„Wie heißt euer Reich eigentlich?“, fragte Gugs nach einer ganzen Weile.

„Ich komme aus dem Reich Fürma. Aber das Reich Gram wo König Adrian herrscht ist viel größer als unseres. Er war mal ein friedlicher und gütiger König, aber wie gesagt das ist lange her.“

„Lass uns erst mal zu deinen Vater reiten. Mal sehen was wir tun können.“, sagte Pelus zufrieden.

„Du wirst nicht viel für uns tun können. König Adrian hat ein riesiges Heer. Das einzig Gute daran ist, das seine Fürsten genau wie unsere zerstritten sind. Er und dieser Seelu müssen sie erst mal alle holen bevor sie angreifen können.“

„Dieser Seelu braucht die Fürsten nicht und eigentlich habt ihr schon verloren. Jetzt aber sind wir da und da sieht die Sache schon etwas anders aus.“, grinste Pelus Prinz Will an. Raven und Maren ahnten bei diesen Worten nichts Gutes, doch sie schwiegen lieber und so marschierten sie noch ein paar Stunden bis das Schloss in Sichtweite kam.

Es war gewaltig, so das Pelus erst mal stehen blieb.

„Ich habe schon viele gewaltige Schlösser gesehen, dieses aber ist gewaltig groß. Gegen wen schützt ihr euch eigentlich?“, sagte er ruhig und sah Prinz Will genau ins Gesicht.

„Dieses Schloss ist erst seit dem dieser Zauberer Seelu da ist so groß geworden. Nicht nur der König und Seelu sind die Gefahr. Wir müssen uns auch gegen riesige Drachen verteidigen.

Außerdem schickt der Zauberer auch Monster die wir gar nicht kennen und die kommen immer in der Nacht.“

„Ich verstehe immer nur Drachen und Monster.“, rief Maren etwas verängstigt.

„Das ist noch gar nichts. Jetzt sprechen wir nur darüber, ihr müsst erst mal erleben wenn diese Drachen und Monster kommen.“, lachte der alte Gugs.

„He Maren, du wolltest doch mitkommen, also sei still und warte ab was kommt.“, flüsterte Kelas ihr zu.

„Ich weiß nun warum ich in letzter Zeit immer unruhiger geworden bin. Wir sind im richtigen Moment aufgebrochen.“, sagte Pelus ruhig.

„Nun lasst uns endlich reingehen. Die Dunkelheit kommt langsam und damit auch die Gefahr, hier sterben zu können.“, sagte Prinz Will besorgt. Sie liefen weiter und es dauerte nicht lange da wurde der Wind immer stärker.

„Warum bläst der Wind auf einmal so stürmisch?“, rief Raven etwas nervös. Als Kelas und Prinz Will sich umsahen, trauten sie ihren Augen nicht.

„He Kelas, warum ziehst du auf einmal so ein furchterregendes Gesicht?“, schrie Maren voller Angst. Alle drehten sich um und sahen zum Horizont.

„Oh nein, was ist das?“, schrie Maren los.

„Was ist das?“, rief auch der alte Gugs aber Pelus bewahrte die Ruhe.

„Das sind die Gulgos die uns immer überfallen.“, flüsterte Prinz Will kreidebleich. Da ertönten lauter Hörner und alle Menschen außerhalb des Schlosses, stürmten in Richtung Schloss.

Pelus schärfte seinen Blick und sah die Gulgos etwas deutlicher. Es waren eine Art Krieger die auf riesigen Rössern an gebrächt kamen. Ihr Aussehen musste jeden Angst einflössen, denn sie waren bis an die Zähne bewaffnet.

„Reitet vor und nehmt die Mädchen mit. Wir kommen nach.“, sagte Pelus zu Prinz Will.

 

Das ließen sich die Drei nicht zweimal sagen. Ohne noch etwas zu sagen stürmten sie los.

„So, meine zwei Freunde und nun lasst sie kommen.“, kicherte Pelus.

„Was hast du vor?“, fragte Kelas ganz ruhig und Gugs konnte man ansehen dass er auf die Antwort sehr gespannt war.

„Erstmal stellen wir ein kleines Heer auf. Ich glaube sie lassen nicht mit sich reden.“

„Das glaube ich schon die ganze Zeit.“ Doch im nächsten Moment standen gut tausend Schattenkrieger hinter Gugs. Natürlich hatten auch Pelus und Kelas seine Kampfkleidung wieder an.

„Ich gehe lieber etwas zurück.“, kicherte der alte Gugs leise und stellte sich zu den Schattenkriegern.

„Wie wäre es, wenn ihr ein paar Krieger nehmt und das Schloss schützt?“, sagte Pelus zu den Beiden. „Ich werde das hier allein klären.“ Die Beiden ließen sich das nicht ein zweites Mal sagen und verschwanden eiligst. Nun wandte Pelus sich den Gulgos zu. Es dauerte nicht lange und sie näherten sich Pelus. Jetzt erst sah er wie gefährlich sie aussahen, doch er blieb ganz ruhig.

Auch Kelas und Gugs hatten das Schloss sicher erreicht. Prinz Will war bei seinem Vater der alle Wachen auf die Schlossmauer befohlen hatte.

Auch Raven und Maren standen neben dem Prinzen und sahen wie Pelus die Gulgos empfing.

„Wer bist du Zwerg?“, schrie der Anführer den jungen Pelus an.

„Mein Name ist Pelus, du weist es nur noch nicht aber ich bin dein größter Albtraum.“

„So?“, lachte der riesige Ritter auf seinem gewaltigen Ross. Nun zog er sein Schwert das fast so groß wie Pelus selbst war. Keiner der Krieger hatte bemerkt das Pelus seine Augen schloss und nun breitete er seine Arme aus.

„Was ist mit dir los? Ich werde dich in Stück hauen.“, schrie der Anführer ihn an. Da war sie wieder. Diese berühmte tausend farbige Wolke die sich ganz langsam anfing zu drehen.

„Was ist das für eine Wolke über Pelus?“, rief Raven verwundert.

„Ich habe euch doch gesagt, ihr werdet viel erleben und heute fängt es an.“, lachte der Alter Gugs grimmig. Gugs und Kelas wussten was nun gleich kommen würde. Nur die Anderen waren gespannt was diese Wolke zu bedeuten hat. Auch König Schandor sah mit seinem Sohn wie sich Pelus diesen Gulgos entgegen stellte. Als die tausendfarbige Wolke genau über den Kriegern war, wurde sie immer schneller und schneller. Der Anführer hatte gerade sein riesiges Schwert erhoben um Pelus zu erschlagen. Genau in diesem Augenblick lies Pelus die Wolke explodieren und die riesige Druckwelle ließ das kleine Heer der Gulgos in alle Himmelsrichtungen zerstreuen. Der König und auch die Anderen trauten ihren Augen nicht, mit so etwas hatten sie nicht gerechnet. Gugs lächelte Raven und Maren an. Er hatte ihre entsetzten Gesichter bemerkt.

„Das er so ein großer Zauberer ist, hätte ich nie gedacht.“, sagte Raven leise.

„Das ist noch gar nichts. Ihr werdet euch noch wundern was Pelus alles kann.“ Auch der König und Prinz Will staunten nicht schlecht, denn so etwas hatten sie noch nie gesehen.

„Dieser Zauberer ist zur richtigen Zeit gekommen. Auch König Adrian hat einen Zauberer.“, sagte der König freundlich.

„Ich glaube er wird uns nicht umsonst helfen.“, flüsterte Prinz Will seinem Vater zu. Da stieß ihn Gugs leicht an.

„Was glaubt ihr wer wir sind? Wir lassen uns nicht für die Hilfe bezahlen, das ist eine Beleidigung.“ Der König sah dass der Alte sehr aufgebracht war und entschuldigte sich für seinen Sohn.

„Tut mir Leid aber wir haben zurzeit nicht viele Freunde. Wenn uns König Adrian angreift haben wir schlechte Karten.“ Pelus hatte inzwischen wieder die Arme runter genommen, auch er lief ganz gemütlich in Richtung Schloss. Kelas kam ihn mit den Schattenkriegern entgegen, aber auch die lies Pelus wieder verschwinden. Sie wurden nicht mehr gebraucht.

„Du hättest die Augen sehen müssen von den zwei Mädchen.“, lachte Kelas.

„Kann ich mir gut vorstellen aber jetzt gehen wir erst mal zum Schloss.“

Pelus wurde empfangen wie ein Held als er in den Thronsaal kam. König Schandor war der erste der ihn begrüßte.

„Ihr kommt zur rechten Zeit, mein junger Zauberer. Wie heißt euer Königreich?“

„Das ist sehr, sehr weit von hier und ich glaube ihr habt es noch nie gehört.“, sagte Pelus ruhig.

„Dürfen sie nicht wissen dass wir aus einer anderen Welt kommen?“, flüsterte Raven.

„Nein, jetzt noch nicht. Wenn ich es für richtig halte, sage ich es ihnen und nun sei still.“

„Ihr wollt uns helfen gegen König Adrian zu kämpfen.“

„Wenn wir es können, dann helfen wir euch.“, grinste Pelus den König an. Da flog die Tür zum Thronsaal auf und Fürst Garnisch tobte herein.

„Was soll das heißen, mein Besitz ist beschlagnahmt wenn ich dir keine Krieger gebe?“, schrie er wütend. Er hatte viele seiner Ritter und Krieger mitgebracht.

„Warum immer du, Fürst Garnisch?“, schrie König Schandor. „Ich bin immer noch der König wenn ich rufe habt ihr zu folgen.“

„Aber ihr denkt immer nur an euer eigenes Wohl.“ Am liebsten wäre er den König an die Kehle gesprungen aber er wusste dass er hier nichts gegen ihn unternehmen konnte.

„Gut ich bleibe an deiner Seite aber wenn alles vorbei ist komme ich darauf zurück.“, zischte er den König an. Er setzte sich mit seinen Leuten an die riesige Tafel.

„Hast du noch mehr von deinen Fürsten, die die Gefolgschaft verweigern?“, fragte der alte Gugs ruhig.

„Ja, nicht nur die Gefolgschaft. Sie töten sogar meine Leute wenn ich sie zu ihnen schicke. Das ist alles das Werk dieses Zauberers Seelu, davon bin ich überzeugt.“

Pelus sah Kelas eine Weile schweigend an und lächelte dann. „Denkst du auch was ich denke?“, fragte er ruhig.

„Ja, ich glaube schon.“ Und Kelas wandte sich dem König zu. „Wer ist euer Heerführer?“, fragte er grinsend.

„Das ist Fürst Idil. Er setzt sich gerade neben Fürst Garnisch.“

„Wir behalten ihn ein wenig im Auge.“, sagte Pelus leise.

„Hast du alles erledigt was ich dir aufgetragen habe?“

„Ja, Garnisch. Habe ich!“

„Ich hoffe du hast mit den anderen Fürsten alles klar gemacht?“

„Habe ich, Garnisch. Aber es dauert noch eine Weile bis wir zuschlagen können.“ Fürst Idil schob einen großen Krug Wein zu Garnisch rüber.

„Also auf unseren Sieg.“

Auch Maren und Raven hatten sich an die große Tafel gesetzt. Prinz Will setzte sich genau neben Raven, er hatte sich etwas in sie verguckt.

„Ist eure Heimat schön?“, fragte er freundlich aber Gugs stieß sie leicht an so dass sie verstand was er wollte.

„Sie ist sehr schön aber es gibt keine Kriege wie bei euch.“

„Was? In so einem Reich möchte ich auch mal leben.“, lachte Will. Da ertönten die Trompeten und jeder wusste dass die Königin angekündigt wurde.

„Wer kommt jetzt?“, fragte Maren aufgeregt.

„Meine Stiefmutter, die neue Königin.“, sagte Will grimmig. „Sie geniest immer ihren Auftritt und das hasse ich.“ Königin Mila trat wie eine Herrscherin in den Thronsaal und alle standen auf. Außer Pelus und seine Gefährten, die natürlich sitzen blieben. Königin Mila blieb kurz bei Pelus und seinen Gefährten stehen. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte aber sie ging weiter. Als sie sich neben König Schandor setzte, beugte sie sich leicht zu ihm rüber.

„Wer sind diese Fremden die es wagen bei meiner Ankunft sitzen zu bleiben?“

„Das sind Freunde von Prinz Will, sie werden uns helfen.“ Königin Mila hatte von der Vernichtung des kleinen Heeres der Gulgos nichts mitbekommen. Das Pelus ein Zauberer war konnte sie daher nicht wissen.

„Du weist das ich einen guten Freund habe der sein Heer zu uns führen will. Wir brauchen keine fremde Hilfe.“

„Ich weiß, meine Königin. Aber dieser Freund…“, doch weiter kam er nicht denn Pelus winkte ihn zu sich. „Entschuldige mich einen Moment. Ich komme gleich wieder.“, sagte der König und ging zu Pelus. „Was gibt es, mein Freund?“, lachte der König zu Frieden.

„Hör zu König, ich halte es für keine gute Idee der Königin zu sagen dass ich ein Zauberer bin.“

„So? Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“

„Wie lange kennt ihr eure Gemahlin schon? Oder ist sie aufgetaucht als dieser Zauberer Seelu bei König Adrian eintraf?“ Der König sah ihn eine Weile schweigend an dann ganz langsam sagte er.

„Also wenn ich es recht bedenke, war es so wie du gerade gesagt hast. Ja sie erschien erst bei mir als dieser Zauberer bei Adrian war und er Krieg gegen mein Land führen will. Was eigentlich willst du mir damit sagen?“, flüsterte der König leise. Königin Mila spitzt ihre Ohren um zu hören was die Beiden zu besprechen hatten. So sehr sie auch horchte, hören konnte sie nichts.

„Was ich damit sagen will wirst du noch früh genug erfahren. Sage zur Königin kein Wort, wir werden auf dich achten König.“ Als der König weg war, beugte sich Raven zu ihm rüber. „Was ist mit der Königin?“, fragte sie neugierig. Pelus war noch nicht bereit ihr zu sagen das er glaubte die Königin wäre eine Hexe die Zauberer Seelu geschickt hat. Für Seelu ging es um fast alles. Es war die letzte Welt die er noch beherrschen konnte. Wenn er sie auch noch verlieren würde, müsste er in seine eigene Welt flüchten. Er würde sie auf keinen Fall aufgeben, das wusste Pelus ganz genau.