Nacht über dem Himmel

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Nacht über dem Himmel
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Die Liebe ist wie ein

Fallschirm-

um sich zu entfalten muss sie sich erst öffnen.

(Für meine Liebe)

Schreie. Überall sind wieder diese Schreie zu hören. So echt. So laut. So nah. Schreie, die zeigen, sie wissen, dass sie es nicht überleben werden. Schreie voller Angst und Verzweiflung.

Ich werde wach. Schweiß strömt aus jeder Pore meines Körpers. Mein Herz rast. Mit der rechten Hand wische ich mir die Schweißperlen aus dem Gesicht, mit der anderen stütze ich mich auf meinem Bett ab. Ich fühle mich elendig. Das geht schon seit einem halben Jahr so und wird wohl nie vergehen. Ich werde lernen müssen damit zu leben. Irgendwie. Aber es geht nicht. Das weiß ich.

Hier in meiner Wohnung fühle ich mich schon lange nicht mehr wohl. Die Umzugskartons sind längst gepackt und warten nur noch darauf, morgen von der Spedition abgeholt zu werden. Dann ist es endlich soweit: Ich beginne ein neues Leben. Doch kann ich das überhaupt? Nein. Trotzdem muss ich hier raus, also lasse ich die schnelllebige und mir mittlerweile fremdgewordene Großstadt hinter mir.

Von morgen an lebe ich ganz oben im Norden. In einem Ort mit nur wenigen Einwohnern, an einem kleinen See. Es ist gut, dass mich dort niemand kennt.

Dort am See habe ich ein kleines Haus gemietet, abgelegen vom Trubel der Kleinstadt. Abgelegen von allem.

Dort werde ich versuchen zu leben.

Dort werde ich versuchen, nicht täglich mein Spiegelbild zu hassen.

Ich werde es versuchen und dennoch scheitern.

Natürlich endet auch die letzte Nacht in der alten Wohnung genauso wie alle anderen Nächte der vergangenen sechs Monate:

Nach knapp zwei Stunden quälendem und unruhigem Schlaf bleibe ich wach und laufe im Schlafzimmer nur noch auf und ab. Hin und her. Vor und zurück. Immer und immer wieder. Wie ein Tier in einem Käfig. Nur das ich in keinem Käfig gefangen bin, sondern in mir selbst.

Niemand wird mir helfen können. Freunde haben sich, bis auf ein paar wenige, von mir abgekapselt, Familie habe ich keine. Ich bin allein. Ich hasse mich.

Langsam beginnt die Morgendämmerung hereinzubrechen. Fast erleichtert atme ich auf. Endlich kann ich hier weg. Ich ziehe eilig meine zerschlissenen Jeans und meinen uralten Pullover an. Beides hat dieselbe Farbe. Schwarz. Wie die Nacht. Wie meine Seele. Wie mein Herz.

Es klingelt an der Tür. Das kann nur die Spedition sein, denn Besuch hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr. Das letzte Mal lachten hier Menschen, es klirrten Gläser, Musik lud zum Tanzen ein und aus der Küche strömte ein herrlicher Duft vom Buffet. Das alles ist vorbei.

Mit großen, schnellen Schritten öffne ich den Kollegen die Tür. Ich zeige ihnen alles was sie mitnehmen sollen. Viel ist es nicht. Ich brauche nicht viel. Doch als sich einer der beiden Spediteure auf den grünen Karton hinzubewegt, springe ich ihm fast buchstäblich entgegen: “Nein!! Den nicht!!!“.

Den irritierten Blick meines Gegenübers sehe ich nicht, ich sehe nur noch den Karton. „Den werde ich selbst nehmen“, sage ich leise.

Behutsam streiche ich über das Grün des Kartons. Mein Herz zieht sich krampfhaft zusammen. Wut und Enttäuschung machen sich breit. Aber kaum auszuhalten ist diese Mischung aus unendlicher Traurigkeit und Selbstverachtung. Mein Leben ist vorbei. Noch bevor es richtig angefangen hat.

Schlagartig werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als die Spediteure sagen, sie haben soweit alles verstaut.

Mein Blick hängt immer noch an dem grünen Karton. Auspacken werde ich ihn wohl nie wieder.

Wieder zwinge ich mich zu einer normalen Handlung. Noch einmal schaue ich in jedes Zimmer, nehme die wenigen Sachen, den Karton und gehe hinaus zu meinem Wagen. Dort verstaue ich alles im Kofferraum und setze mich hinters Steuer. Wie in Trance nehme ich die Menschen auf den Bürgersteigen war, die Straßenbahnen, die an mir vorbeifahren. Die Hektik einiger ist ihnen buchstäblich im Gesicht anzusehen. Am liebsten würde ich es hinausschreien. Wie verrückt doch alle sind, sich davon das Leben bestimmen zu lassen. Es gibt so vieles Wichtigere. Doch bei mir ist es zu spät. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Ich starte den Wagen und fahre davon. Weg von hier. Weg von mir selbst. Ich weiß, es wird mich bald wieder einholen. Schon heute Nacht werden die Schreie und alles andere wieder da sein. Sie werden mich auch dort oben im Norden finden.

Wenn ich an das kleine verlassene Haus am Waldrand denke, empfinde ich keine Freude, denn Freude habe ich für den Rest meines Lebens ausgeschlossen. Dennoch habe ich so etwas wie ein gutes Gefühl, weil mich dort niemand kennt.

Dort bin ich allein. Dort kann ich bleiben.

Nach vier Stunden Fahrt und einigen hunderten Kilometern bin ich am Ziel. Nicht am Ziel meiner Träume, aber schon längst am Ende meines Lebens.

Ich fahre bis auf wenige Meter an das Haus heran und steige aus. Ich atme diese fremde Luft ein, die ab jetzt meinen Lebensmittelpunkt bestreiten wird. Frisch ist sie, nicht so verpestet wie in der Großstadt.

Das kleine rote Holzhaus sieht verlassen aus. Die weißen Fenster sind geschlossen und verriegelt. Der Garten ringsherum ist verwildert. Holz für den Kamin liegt lieblos herum. Es ist genau richtig für mich.

Den Schlüssel zu meiner neuen Bleibe hat mir mein Vermieter nach meinem gründlichen Flehen, Bitten und Betteln unter die Fußmatte gelegt. Ich will hier nicht schon am ersten Tag jemandem begegnen.

Das hat schon mal gut geklappt. Ich nehme den grünen Karton und die anderen Sachen aus meinem Wagen und gehe hinüber zur Türschwelle. Die Fußmatte brauche ich nicht anzuheben, es liegt ein kleiner Umschlag direkt obendrauf. Für Jack. Das bin ich. Das ordentliche Öffnen des Umschlags erspare ich mir und reiße ihn einfach auf. Sofort fällt mir ein kleiner silberner Schlüssel entgegen. Doch es ist noch etwas anderes in dem Umschlag. Ein kleiner Zettel:

Hallo Jack,

willkommen in Sommerland am See. Schön, dass Du da bist. Da es hier nur wenige Einwohner gibt, sind wir alle beim „Du“. Also, fühl Dich wohl und wie zu Hause. Wenn Du etwas brauchst, melde Dich.

Gruß, Tom Müller

Tom Müller. Mein Vermieter. Scheint nett zu sein. Zu nett für meine Begriffe. Ich brauche Abstand. Am wenigsten will ich neue Leute kennenlernen. Das ist nichts mehr für mich. Oder besser gesagt, ich bin nicht gut für diese Leute. Schnell überfliege ich noch einmal die Zeilen.

„Fühl dich wohl und wie zu Hause“.

Pah, der hat doch gar keine Ahnung.

Ich schließe die weiße Holztür meiner neuen vier Wände auf und suche, noch bevor ich mich überhaupt umsehe, den Mülleimer für diesen Brief.

Nachdem ich mich dieser Last entleert habe, schaue ich mich in dem Haus um. Groß ist es nicht, aber als Mann ohne jeglichen Anhang braucht man auch nicht viel Platz.

Eine kleine Wohnküche, geräumig aufgeteilt mit einer Sitzecke im hellen Küchenbereich und einem Kamin im etwas dunkleren Wohnbereich. Daneben einen noch kleineren Flur und einer direkt angrenzenden Abstellkammer. Im Obergeschoss befinden sich das Schlafzimmer, das Bad und ein weiteres Zimmer. Dieses könnte als Büro genutzt werden.

Bei mir wird es leer bleiben.

Gleich wird auch die Spedition mit meinen Möbeln ankommen. Sie bringen mein Schlafzimmer und mein Sofa. Die Küche habe ich hier direkt übernommen. Mehr habe und brauche ich nicht.

Ich höre den LKW vor dem Haus. Noch bevor sie klopfen müssen, eine Klingel gibt es nicht, öffne ich den Spediteuren die Tür.

„Das Sofa hier vorne hin, den Schrank und das Bett oben in das Schlafzimmer. Die Tür steht offen“, gebe ich Anweisungen und zeige ihnen, wo die Möbel stehen sollen.

„Alles klar“ kommt zum Glück nur monoton zurück.

Ich mag keine großen Unterhaltungen. Ich komme immer direkt zum Punkt. Nach nur ein paar Minuten stehen alle meine Möbel an ihrem Platz und ich bin wieder alleine.

Alleine in diesem Haus, was jetzt mein neues zu Hause ist. Ich seufze. Das hätte ich mir so auch nie vorgestellt. Aber nun ist es so. Nun werde ich eben so leben müssen. Oder zumindest die langen Tage im Winter und die kurzen Tage im Sommer hier aushalten müssen.

Meine Sachen aus dem Auto habe ich soweit ausgepackt. Nur den einen grünen Karton habe ich noch nicht wieder angerührt. Er steht noch genauso im Flur, wie ich ihn nach meiner Ankunft hingestellt habe. Unberührt. Wohin nur damit? Hier stehen lassen kann ich ihn nicht. Er muss weg. Ich überlege, was ich machen soll. Ich brauche eine schnelle Lösung, denn ich spüre, wie die Bilder zurückkommen und sich meine Kehle zuschnürt. Am besten stelle ich ihn oben in das leere Zimmer. Ich hebe ihn an, und bei dem Herumgerutsche des Inhalts, ist es mir, als ob ich auf eine heiße Herdplatte gefasst habe - ich will ihn so schnell wie möglich aus der Hand haben.

Über die Treppen renne ich ins Obergeschoss und stoße den Karton fast schon zu fest in das leere Zimmer.

Ich lasse die Tür laut ins Schloss knallen. Völlig außer Atem lehne ich mich dagegen. Jetzt ist er erst verstaut und ich bin froh, ihn nicht mehr sehen zu müssen. Mit lauter Gedanken gehe ich ins Wohnzimmer zurück und setze mich auf mein Sofa.

Nun bin ich also hier. Diese Ruhe im Haus ist schön und zugleich beängstigend.

Ich schaue auf die Uhr: 15.30. Früher Nachmittag. Was mache ich jetzt?

Ich sollte etwas einkaufen, hier im Wald ist der nächste Supermarkt zum Glück nicht direkt um die Ecke. Das heißt aber auch, wenn ich nicht jeden Tag irgendwem begegnen will, muss ich schon einen Großeinkauf machen.

 

Ich zwinge mich zum Aufstehen, nehme etwas Geld und eine Tasche. Dann mache mich auf den Weg in den Supermarkt.

Knapp zwei Kilometer von meinem Haus und dem dort angrenzenden Wald entfernt, erreiche ich den nächsten Supermarkt. Passend zu dem Dorf hier, ist er klein und überschaubar. Genau das richtige für mich.

Schnell verschaffe ich mir einen Überblick und kaufe das ein, was mich am Leben hält: Wasser, Brot, etwas Käse. Weitere Ausflüchte in die Gänge links und rechts erspare ich mir. Ich habe alles.

An der Kasse holt mich allerdings die Tatsache in einem Dorf zu sein, in die Realität zurück. Die rundliche Kassiererin mit der Hausmütterchen-Frisur schaut über ihre schwarze Hornbrille mit einem prüfenden Blick zu mir hoch.

„Sie sind aber neu hier.“

Ich nicke und antworte etwas genervt mit einem knappen „Ja.“

„Dann kommen Sie doch morgen zum Stadtfest, direkt um die Ecke. Die Leute würden sich bestimmt freuen, endlich mal wieder ein neues Gesicht in der Stadt“.

Die Kassiererin, die ich Anfang 60 schätze, ist ganz aus dem Häuschen. Sie freut sich anscheinend wirklich ein neues Gesicht zu sehen. Dabei wollte ich gerade das nicht. Mir sollte niemand ins Gesicht sehen. Vielleicht würde man ES sehen. Die Gedanken, die Angst, die Schreie. Ich will niemanden um mich herum. Schon gar nicht auf einem Stadtfest.

„Nein, danke“ antworte ich.

So schnell ich kann packe ich meine Sachen in die Tasche und bin raus aus dem Laden. Die fragenden Gesichter an der Kasse ringsherum sind mir egal. Ganz egal. So ist das einfach. So bin ich nun mal.

Wieder zu Hause angekommen, schließe ich die Tür hinter mir. Ich bin ganz außer Atem. Zu Hause, wie das klingt. Eigentlich schön, aber dieses zu Hause ist eher zweckmäßig. Ich verriegle jedes Fenster mit den schwarzen blickdichten Jalousien, so dass auch von außen ganz klar erkennbar ist: Ich will keinen Besuch!

Mein Vermieter hat mir zur Begrüßung einige Flaschen Bier in den Kühlschrank gestellt. Davon nehme ich mir eine heraus und öffne sie. Mit der Flasche in der Hand schlendere ich hinüber zu meinem Sofa in der Ecke und lasse mich fallen.

Mit vielen Gedanken und neuen Eindrücken vom Tag trinke ich mehrere große Schlucke und wundere mich gar nicht, dass die Flasche schon fast leer ist.

Eines ist mir schon jetzt klar: Ich werde hart sein müssen. Hart zu den Einwohnern und zu mir selbst. Sicherlich wird es mir nicht immer leicht fallen, aber es muss sein. Ich will keinen falschen Eindruck von mir vermitteln. Es ist eben so: Ich bin nicht gut. Punkt.

Hell. Dunkel. Hell. Dunkel. Hell. Flammen. Überall Flammen. Diese Hitze. Sie kreischen vor Angst. Ich winde mich umher.

Plötzlich ein riesen Knall.

Ich schrecke hoch. Muss mich kurz sortieren. Ich fühle wieder den Schweiß über meine Stirn laufen. Langsam setze ich mich auf. Nach kurzem Durchatmen stelle ich fest, dass ich wohl auf dem Sofa eingeschlafen bin. Der Knall kam von der Bierflasche. Ich habe sie umgeworfen. Sie liegt vor mir auf dem Fußboden und rollt noch leicht nach links und rechts.

ER war wieder da. Selbst hier, so viele etliche Kilometer weit weg, und trotzdem war ER wieder da: Mein täglicher Albtraum.

Nicht nur in der Nacht, nein, ich trage ihn 24 Stunden bei mir. Nur am Tag kann ich es besser steuern und die Gedanken in die Ecke drängen. In der Nacht gelingt es mir nicht, dann bin ich ihm ausgeliefert.

Mein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich drei Stunden geschlafen habe. Wenn der Morgen hereinbricht, wird es langsam besser. Bis dahin, mache ich das, was ich immer mache: Ich laufe auf und ab.

Diese Bilder - ich bekomme sie einfach nicht aus dem Kopf.

Auch nicht hier.

„Was hast du denn erwartet, Jack? Das es von jetzt auf gleich vorbei ist? Einfach weg? So wie du selbst auch weggelaufen bist?“

Plötzlich meldet sich meine innere Stimme zu Wort. Sie ist so deutlich zu hören, als ob jemand zu mir spricht. Aber was viel schockierender ist: Sie hat Recht. Was habe ich eigentlich erwartet? Meine ehrlich Antwort ist mehr als ernüchternd: Ich weiß es nicht. Ich erwarte nicht mehr so viel.

Die von mir umgeworfene Flasche hebe ich auf, stelle sie zurück auf den Tisch und werfe einen Blick durch das Fenster. Obwohl die Morgendämmerung noch nicht ganz hereingebrochen ist und die Kälte der Nacht noch deutlich zu spüren ist, gehe ich mit nacktem Oberkörper und einer kalten Flasche Wasser aus dem Kühlschrank hinaus auf die Terrasse. Von dort kann ich direkt auf den See schauen. Er ist fast genauso schwarz wie ich mich fühle. Für einen kurzen Moment überlege ich, ob ich einfach hineinspringen soll.

„Und dann? Willst du etwa ins Schwarze schwimmen? Einfach untertauchen?“

Ja warum eigentlich nicht? Trotzig ignoriere ich meine innere Seele, die anscheinend immer wieder versucht gegen mich zu kämpfen.

Aber sie wird verlieren.

Jeden Tag aufs Neue.

Wie lange ich hier stehen bleibe, weiß ich nicht, aber als ich meine Flasche Wasser geleert habe, wirft die Sonne ihre ersten warmen Strahlen auf den See. Und langsam wird schwarz zu grau.

Der neue Tag erwacht zum Leben und für mich bedeutet das: Bleibe im Haus. Lasse dich nirgendwo sehen und schaue wie du die nächsten Stunden bis zum Abend schaffst. Die nächsten Stunden bis zum Abend schaffen, das heißt, ich habe viel Zeit um über vieles nachzudenken. Um mir die Fragen zu stellen, die mir keiner mehr beantworten kann. Um mich noch mehr zu hassen.

„Willst du das jetzt für den Rest deines Lebens machen? Du kannst nicht ewig so in den Tag hineinleben und grübeln.“

Schon wieder meldet sich mein inneres. Ein lächelartiger Seufzer kommt über mich. Wann gibt es endlich auf?

Mit der Morgendusche lasse ich mir das heiße Wasser über meinen Körper laufen. Es kann gar nicht heiß genug sein. Nicht, weil ich es so mag, nein, weil ich ES so näher spüren kann.

Diese Hitze, die alle anderen spüren mussten. Wegen mir. Fühlen, wie das Prickeln auf der Haut immer stärker wird. Wenn jeder Wassertropfen zur Qual wird, weil er sich in die Poren einbohrt. Der dadurch entstehende Schmerz, der immer größer wird. Ja, genau das kann ich dann spüren.

So fühle ich mich näher bei ihnen.

Mein Körper wird auch nach 30 Minuten solcher Hitze nicht verbrennen. Mittlerweile gibt es keine Brandblasen mehr. Mittlerweile hat sich mein Körper auch an diese Art der täglichen Qual gewöhnt. Ich schließe die Augen und sofort wird das laute prasselnde Wasser zu Schreien. Die Hitze zu Flammen. Instinktiv drehe ich das warme Wasser noch stärker auf. Erst als sie kaum noch auszuhalten sind, diese Schreie, diese Flammen, drücke ich das Wasser aus. Stille. Von der einen auf die andere Sekunde. Nichts ist mehr zu hören. Gar nichts.

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