Sternenkind

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Regina Fouqué

Sternenkind

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Die detaillierten bibliografischen Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

Lektorat: Traumstunden Verlag

Umschlagbild: Regina Fouqué

Umschlaggestaltung: cbvisions photography

Buchgestaltung: Krishan Govardhan

www.traumstunden-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten, wie Nachdruck oder Vervielfältigung, das Abdruckrecht für Zeitungen und Zeitschriften, das Recht zur Gestaltung und Verbreitung von gekürzten Ausgaben, Funk- und Fernsehsendungen. Auch Nachdruck einzelner Teile nur mit schriftlicher Genehmigung des Verfassers.

Erste Auflage Mai 2016

© Regina Fou qué

Kapitel 1

„Mir ist soooo schrecklich langweilig! Ich mag diesen Planeten nicht!“ Unmutig stapfte Tama mit dem Fuß auf.

Pat, ihr Erzieher, ein menschlicher Androide, - blickte sie traurig an. „Du wirst dich noch etwas gedulden müssen, bis wir von dieser Welt wieder wegkommen. Du weißt, die Arbeiten an unserem Sternenschiff werden wohl noch eine Weile dauern.“

„Hach, und warum darf ich dann nicht mit den Kindern da unten in der Ansiedlung spielen? Die sehen doch genauso aus wie wir“, nörgelte Tama weiter.

Pat seufzte. Er konnte Tama zwar verstehen, denn Zuhause hatte sie jede Menge Spielgefährten. Aber hier auf der Erde ging das nicht so einfach. Sie konnte nicht so ohne Weiteres wie aus dem Nichts inmitten des Dorfes auftauchen, das er am Fuß des Gebirges entdeckt hatte. Bereits vor der Bruchlandung musste er feststellen, dass dieser Planet mit seiner Technologie noch Jahrhunderte hinter der ihm bekannten Technik zurücklag.

Tama durfte hier einfach nicht allein herumzuspazieren. Er selbst musste sich um die notwendigen Reparaturarbeiten kümmern. Er hatte keine Zeit, das Kind zu begleiten.

Ihr Herkunftsplanet lag Lichtjahre von der Erde entfernt. Er war so völlig anders. Dort gab es Land- und Meeresbewohner. Das heißt, nicht nur die tierischen Meeresbewohner lebten unter Wasser.Tamas Großeltern gehörten zu den Landbewohnern, während Tama und ihre Eltern in einer Unterwasserstadt im Meer wohnten.

Pat war schon froh, dass er in einem Landstrich mit einigermaßen atembarer Luft gelandet war. In gespielter Verzweiflung verstrubbelte er Tamas Haare. Worauf prompt ein giftiges „Lass das!“ ertönte.

„Geh und spiele auf dem Holodeck. Dort kannst du doch sämtliche Kinder, die wir von hier aus beobachten, in Hologramme umwandeln.

Tama zog einen Flunsch. „Die blöden Holobilder sind aber keine echten Kinder. Ich will da runter und mit richtig lebendigen Kindern spielen. Sie anfassen können. Aber nichts darf ich!“ Tama begann zu heulen. „Außerdem will ich wieder nach Hause. Ich hasse diese Welt, wo ich nicht einmal mit anderen Kindern spielen darf. Weshalb sucht uns denn keiner?“

Na, prima! Jetzt waren mal wieder sämtliche Schleusen geöffnet. Pats Androidenherz schmolz bei dem Anblick des weinenden Mädchens. Er schloss Tama in die Arme und putzte ihr die Tränen ab. „Es nützt doch nichts, wenn du weinst. Komm setz dich zu mir.“ Pat ließ sich auf einer Felskante nieder und zog Tama auf seinen Schoß. „Ich habe dir doch bereits erklärt, dass ich im Weltraum eine Suchboje ausgesetzt habe. Dieses plötzlich aufgetauchte Wurmloch hat uns völlig unverhofft erwischt. Dadurch sind wir hier gelandet. Außerdem wurde unser Schiff bei dem Austritt„ - eher Rauswurf, dachte Pat,- „aus dem Wurmloch beschädigt.“

Tama wischte sich mit dem Ärmel ihres Overalls über Augen und Nase. Was ihr einen verwarnenden Blick von Pat einbrachte.

„Aber das Elektronensystem hat doch unsere Daten gespeichert. Danach brauchst du die Koordinaten zu unseren Welten nur noch bestimmen lassen.“

Pat drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Natürlich! Nur muss ich unseren Raumgleiter erst mal reparieren, der hat einiges abgekriegt. Wie der aussieht kommen wir hier nicht weg. Zudem ist der Gleiter nur für Kurzstrecken gebaut worden. Überleg mal, wir sind dummerweise Lichtjahre von unserer Heimat entfernt.“

Tama kuschelte sich an den Androiden. „Warum bittest du die Menschen nicht um Hilfe.“

Pat seufzte und lachte zugleich. „Auch das habe ich dir bereits erklärt. Die Menschen hier leben ziemlich vorzeitlich. Du findest auf dieser Welt niemanden, der mit der Technologie unseres Shuttles zurechtkäme.“

Tama gab sich keineswegs mit Pats Auskunft zufrieden. Sie hatte noch einen Trumpf in der Hand. Glaubte sie zumindest. „In den Filmbildern, die von den komischen Satelliten abgestrahlt werden, weißt du, die am Himmel rumfliegen, habe ich viele andere Welten und auch Orbitschiffe gesehen. In der Sendung, die sich Nachrichten nennt und Informationen über diesen Planeten gibt, zeigten sie so ulkige Schiffe, die sie Raketen nennen. Tama trumpfte auf: „Also können die Menschen doch ihren Planeten verlassen.“

Pat zupfte Tama an den Zöpfen. „Dass was du von den anderen Welten gesehen hast, sind nur fiktive Geschichten, also Märchen. Die Raketen sind sehr schwerfällig, sie besitzen lediglich eine für uns völlig veraltete Technik. Die nutzt uns bei dem Shuttle überhaupt nichts. Mit diesen Raketen können die Menschen nicht einmal ihr eigenes Sonnensystem erkunden. Glaub mir, dieser Planet steht erst am Beginn des Technikzeitalters. Er ist ja auch noch sehr jung.“

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