Die Rede von Jesus Christus als Glaubensaussage

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Fußnoten

1

Im Unterschied zum lutherischen Verständnis, dem gemäß den Aussagen der Bekenntnistexte eine dauerhafte Verbindlichkeit für die kirchliche Lehre zukommt, betrachtet der reformierte Protestantismus die Bekenntnisschriften als einen zunächst situativ verbindlichen Ausdruck menschlichen Glaubens und wahrheitsgemäßer Schriftauslegung, dessen Geltung weitgehend auf den Kontext der Bekenntnisentstehung beschränkt ist. Daher sind, anders als im Luthertum, auch in den Jahrhunderten nach der Reformation zahlreiche reformierte Bekenntnistexte entstanden. Aus lutherischer Sicht ist dagegen die Bekenntnisbildung mit dem Konkordienbuch abgeschlossen. Dem widerspricht nicht die etwa in der Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland vom 7. Januar 2012 begegnende Nennung der Barmer Theologischen Erklärung, von der lediglich gesagt wird, in ihr sei das »in den altkirchlichen Bekenntnissen und in den lutherischen Bekenntnisschriften« ausgelegte »Evangelium von Jesus Christus […] aufs Neue bekannt worden« (http://www.kirchenrecht-nordkirche.de/document/24017#s00000040 – Zugriff am 29.08.2017).

2

Textgrundlagen: (1) Unser Glaube. Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Ausgabe für die Gemeinde. Im Auftrag der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hg.v. Amt der EKD. Redaktionell betreut von Johannes Hund und Hans-Otto Schneider, 6., völlig neu bearbeitete Auflage, Gütersloh 2013 (= UG); (2) I. DINGEL (Hg.), Die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Vollständige Neuedition, im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland, Göttingen 2014 (= BSELK).

3

G. KRETSCHMAR, Die Bedeutung der Confessio Augustana als verbindliche Bekenntnisschrift der Evangelisch-Lutherischen Kirche, in: H. Fries (Hg.), Confessio Augustana. Hindernis oder Hilfe?, Regensburg 1979, 31–77, 63. Speziell im Blick auf die Konkordienformel von 1577 hat Kretschmar festgestellt, dass eine lutherische Bekenntnisgemeinschaft zwar ohne, »aber nicht gegen sie möglich ist« (a.a.O., 76 Anm. 61); vgl. auch G. WENZ, Theologie der Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Eine historische und systematische Einführung in das Konkordienbuch I; Berlin/New York 1996, 31.

4

https://de.lutheranworld.org/sites/default/files/documents/Constitution%20DE%20final.pdf – Zugriff am 29.08.2017 (Hervorh. R.L.). In der Präambel der Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens vom 13. Dezember 1950 in der Neufassung vom 14. Dezember 2007 werden dagegen etliche weitere Texte aus dem Konkordienbuch aufgezählt: »Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens steht getreu dem Glauben der Väter auf dem Evangelium von Jesus Christus, wie es in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments gegeben und in den drei altkirchlichen Symbolen, in der unveränderten Augsburgischen Konfession von 1530, in der Apologie, in den Schmalkaldischen Artikeln, in den Katechismen Martin Luthers und in der Konkordienformel als den Bekenntnisschriften unser evangelisch-lutherischen Kirche bezeugt ist« (http://www.evlks.de/landeskirche/kirchenrecht/rechtssammlung/doc/1.1.1_Verfassung_Ev.-Luth._Landeskirche_Sachsens.pdf – Zugriff am 29.08.2017).

5

Gemeint ist die Lehre von der Mitteilbarkeit der göttlichen Allgegenwart an die menschliche Natur Jesu Christi, die in den Artikeln 7 und 8 der Konkordienformel eine Rolle spielt; vgl. dazu T. MAHLMANN, Das neue Dogma der lutherischen Christologie. Problem und Geschichte seiner Begründung, Gütersloh 1969; O. BAYER, Das Wort ward Fleisch. Luthers Christologie als Lehre von der Idiomenkommunikation, in: O. Bayer/B. Gleede (Hg.), Creator est Creatura. Luthers Christologie als Lehre von der Idiomenkommunikation, TBT 138, Berlin/New York 2007, 5–34.

6

M. LUTHER, Wahrheitsbekräftigung aller Artikel Martin Luthers, die von der jüngsten Bulle Leos X. verdammt worden sind (1520), in: DERS., Lateinisch-Deutsche Studienausgabe (= LDStA) I: Der Mensch vor Gott, Leipzig 2006, 71–217, 81,30–33 (Übersetzung S. ROLF).

7

Vgl. dazu genauer R. LEONHARDT, Schriftbindung und religiöse Subjektivität im Protestantismus, in: N. Slenczka (Hg.), Deutung des Wortes – Deutung der Welt im Gespräch zwischen Islam und Christentum, XXII. Reihlen-Vorlesung/XVI. Bonhoeffer-Vorlesung, BThZ.B (2014), 128–150; DERS., Wie viel Exegese braucht die Dogmatik?, in: W. Kraus/M. Rösel (Hg.), Update-Exegese 2.1. Ergebnisse gegenwärtiger Bibelwissenschaft. Mit einem Geleitwort von H. Bedford-Strohm, Leipzig 2015, 266–271.

8

F.H.R. VON FRANK, Die Theologie der Concordienformel historisch-dogmatisch entwickelt und beleuchtet I: Die Artikel vom summarischen Begriff der Lehre, von der Erbsünde und vom freien Willen, Erlangen 1858, 9.

9

Vgl. W. PANNENBERG, Die Krise des Schriftprinzips (1962), in: DERS., Grundfragen systematischer Theologie 1, Göttingen 1967, 11–21.

10

W. HÄRLE, Dogmatik, Berlin/New York 1995, 119.

11

Diese Unterscheidung ist der Sache nach vorgebildet in der von Luther geübten innerbiblischen Sachkritik sowie in seiner regelmäßig vorgetragenen Kritik der Schriftlichkeit des in der Bibel enthaltenen Wortes Gottes.

12

M. HECKEL, Vom Religionskonflikt zur Ausgleichsordnung. Der Sonderweg des deutschen Staatskirchenrechts vom Augsburger Religionsfrieden 1555 bis zur Gegenwart, ABAW.PPH 130 (2007), 10.

13

Diesem Aspekt wird hier nicht weiter nachgegangen. Zu verweisen ist insbesondere auf die zahlreichen luziden Texte von Martin Heckel zum reichsrechtlichen Koexistenz-System im konfessionellen Zeitalter. Vgl. ferner W.-D. HAUSCHILD, Die Geltung der Confessio Augustana im deutschen Protestantismus zwischen 1530 und 1980 (aus lutherischer Sicht), ZThK 104 (2007), 172–206; J. ROHLS, Die Confessio Augustana in den reformierten Kirchen Deutschlands, ZThK 104 (2007), 207–245.

14

F. SCHLEIERMACHER, Über die Glaubenslehre. Zwei Sendschreiben an Lücke (1829), in: DERS., Kritische Gesamtausgabe (im Folgenden: KGA) I/10: Theologisch-dogmatische Abhandlungen und Gelegenheitsschriften, Berlin/New York 1990, 307–394, 355,20–24 (Zweites Sendschreiben). Stofforganisatorisch bzw. gliederungstechnisch hat sich Schleiermachers Absage an die ältere Inspirationstheorie so niedergeschlagen, dass er im Rahmen der »Glaubenslehre« seine Schriftlehre der Ekklesiologie inkorporiert hat, vgl. F. SCHLEIERMACHER, Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt (1821/22), in: DERS., KGA I/7,1–2 [1980], 7,2, 218–239 (= §§ 147–150); DERS., Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt. Zweite Auflage (1830/31), in: DERS., KGA I/13,1–2 [2003], 13,2, 316–341 (= §§ 128–132). Im Zweiten Sendschreiben an Lücke hat er sein Erstaunen darüber geäußert, dass er wegen der Positionierung und der Behandlung der Schriftlehre »nicht stärker […] angefochten und der Annäherung an den Katholicismus beschuldigt worden« sei (Über die Glaubenslehre, KGA I/10 [1990], 356,5f.).

15

SCHLEIERMACHER, Der christliche Glaube, Zweite Auflage (s.Anm. 14), KGA I/13,1 [2003], 175,9–14 (§ 27, Leitsatz).

16

A.a.O., 176,1–4 (§ 27,1).

17

M. OHST, Schleiermacher und die Bekenntnisschriften. Eine Untersuchung zu seiner Reformations- und Protestantismusdeutung, BHTh 77 (1989), 213.

18

A.a.O., 218.

19

Vgl. zum Folgenden auch LEONHARDT, Schriftbindung (s.Anm. 7), 128–130.

20

Perspektiven für das Reformationsjubiläum 2017. Konzeptionsschrift des Wissenschaftlichen Beirats der Lutherdekade, Nr. 8 (www.luther2017.de/fileadmin/luther2017/material/grundlagen/perspektiven_luther2017_de.pdf – Zugriff am 30. März 2016).

21

»Der erste Brief, den er nicht mehr als Luder, sondern als Luther unterzeichnete, war eben jener Brief, den er am 31. Oktober 1517 zusammen mit den Thesen an Albrecht von Brandenburg sandte« (B. HAMM, Die Einheit der Reformation in ihrer Vielfalt. Das Freiheitspotential der 95 Thesen vom 31. Oktober 1517, in: DERS./M. WELKER, Die Reformation. Potentiale der Freiheit, Tübingen 2008, 29–66, 40). Es handelt sich um den in WA.Br 1, 110–112 abgedruckten Brief Nr. 48. Vgl. ferner H. SCHILLING, Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs. Eine Biographie, München 2012, 144–179, bes. 170f.

 

22

T. KAUFMANN, Das Bekenntnis im Luthertum des konfessionellen Zeitalters, ZThK 105 (2008), 281–314, 297.

23

Vgl. dazu E. TROELTSCH, Protestantisches Christentum und Neuzeit (1906/1909/1922), hg.v. V. Drehsen in Zusammenarbeit mit C. Albrecht, Ernst Troeltsch. Kritische Gesamtausgabe 7, Berlin/New York 2004, 217: »Das wichtigste Werk des lutherischen Staatskirchentums war die Schaffung der Bekenntniseinheit und des Bekenntniszwanges.«

24

E. HIRSCH, Geschichte der neuern evangelischen Theologie im Zusammenhang mit den allgemeinen Bewegungen des europäischen Denkens II, Gütersloh 31964, 119; vgl. auch a.a.O., 95: »Die letzte Gewißheit aller religiösen und theologischen Erkenntnis liegt ihm in der persönlichen religiösen Erfahrung der frommen Subjektivität.«

25

Vollständiger Titel: Die Freyheit der Gläubigen. Von dem Ansehen der Menschen in Glaubens-Sachen. In gründlicher Beantwortung der so genanndten Abgenöthigten Schutz-Schrifft, welche im Namen deß Evangelischen Hamburgischen Ministerii von Herrn D. Johann Friedrich Meyern außgefertiget worden, Frankfurt 1691 (danach die Zitatnachweise im Text).

26

Vgl. dazu M. BRECHT, Philipp Jakob Spener, sein Programm und seine Auswirkungen, in: ders. (Hg.), Geschichte des Pietismus I: Der Pietismus vom siebzehnten bis zum frühen achtzehnten Jahrhundert, Göttingen 1993, 279–389, 344–352.

27

Als Beleg dafür wird eine Passage aus Luthers Schrift »De instituendis ministris ecclesiae ad clarissimum senatum Pragensem Bohemiae« von 1523 zitiert (LDStA III [s.Anm. 6], 575–647, 625,41f.; 626,1–9), wobei er die in Band 2 der Altenburger Ausgabe enthaltene deutsche Übersetzung von Paulus Speratus zugrunde legt: »Wie man Diener der Kirchen wählen und einsetzen soll.«

28

Vgl. dazu K. ANER, Theologie der Lessingzeit, Halle 1929; E. HIRSCH, Geschichte der neuern evangelischen Theologie im Zusammenhang mit den allgemeinen Bewegungen des europäischen Denkens IV, Gütersloh 31964, 1–204.

29

Vgl. dazu A. BEUTEL, Kirchengeschichte im Zeitalter der Aufklärung. Ein Kompendium, Göttingen 2009, 258–261.

30

[F.G. LÜDKE,] Vom falschen Religionseifer, Berlin 1767 (danach auch die Zitatnachweise im Text). In einer etwas später unter seinem Namen publizierten Schrift (»Ueber Toleranz und Gewissensfreiheit«) hat Lüdke die Argumente von 1767 in kritischer Auseinandersetzung mit der seitdem dagegen vorgebrachten Kritik verteidigt und angereichert. Von Bedeutung an diesem späteren Text ist u.a. die eingehende Berücksichtigung des philosophischen Toleranzdiskurses, die sich im 6. Kapitel der Schrift in der umfänglichen Rezeption von John Lockes Toleranzbrief (Epistola de tolerantia/A Letter Concerning Toleration, 1689) niedergeschlagen hat; vgl. dazu F.G. LÜDKE, Ueber Toleranz und Gewissensfreiheit insofern der rechtmäßige Religionseifer sie befördert, und der unrechtmäßige sie verhindert. Erstes und zweites Buch, Berlin 1774, 251–263.

31

ANER, Theologie der Lessingzeit (s.Anm. 28), 266.

32

Vgl. dazu M. LAUBE, Die Unterscheidung von öffentlicher und privater Religion bei Johann Salomo Semler. Zur neuzeittheoretischen Relevanz einer christentumstheoretischen Reflexionsfigur, ZNThG 11 (2004), 1–23.

33

Vgl. dazu A. VON SCHELIHA, Protestantische Ethik des Politischen, Tübingen 2013, 95: »Damit wird nicht nur, wie bisher, die Funktionslogik religiöser Institution und politischer Obrigkeit voneinander unterschieden, sondern auch diejenige von öffentlicher und privater Religion.«

34

Vgl. dazu G. HORNIG, Zur Begründung der Unterscheidung von Religion und Theologie, in: ders. (Hg.), Johann Salomo Semler. Studien zu Leben und Werk des Hallenser Aufklärungstheologen, Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 2, Tübingen 1996, 160–179.

35

Vgl. dazu auch R. LEONHARDT, Das Problem theologischer Verbindlichkeit aus evangelisch-lutherischer Sicht, in: J.E. Hafner/M. Hailer (Hg.), Binnendifferenzierung und Verbindlichkeit in den Konfessionen, ÖR.B 87 (2010), 148–183, 168–178.

36

OHST, Schleiermacher und die Bekenntnisschriften (s.Anm. 17), 152.

37

F. SCHLEIERMACHER, Ueber den eigenthümlichen Werth und das bindende Ansehen symbolischer Bücher, in: KGA I/10 [1990], 119–144.

38

Vgl. dazu K. NOWAK, Schleiermacher. Leben, Werk und Wirkung, Göttingen 22002, 365–368.

39

F. SCHLEIERMACHER, An die Herren D.D.D. von Cölln und D. Schulz, in: KGA I/10 [1990], 395–426.

40

D. VON COELLN/D. SCHULZ, Über theologische Lehrfreiheit auf den evangelischen Universitäten und deren Beschränkung durch symbolische Bücher. Eine offene Erklärung und vorläufige Verwahrung von D. Dan. v. Coelln und D. Dav. Schulz, Professoren der Theologie und Consistorialräthen zu Breslau, Breslau 1830, abgedruckt in: KGA I/10 [1990], 486–503. Der theologiegeschichtliche Hintergrund wird in der von den Herausgebern des KGA-Bandes I/10, H.-F. Traulsen und M. Ohst, stammenden Historischen Einführung skizziert (vgl. KGA I/10 [1990], LXXXVIII–CXII, bes. LXXXVIII–XCII).

41

D. VON COELLN/D. SCHULZ, Zwei Antwortschreiben an Herrn D. Friedrich Schleiermacher, Leipzig 1831. Das erste Schreiben (a.a.O., 3–39), hat vermutlich von Coelln, das zweite (a.a.O., 40–79) wahrscheinlich Schulz verfasst.

42

F. SCHLEIERMACHER, Predigten. Sechste Sammlung (1831), in: KGA III/2 [2015], 257–419 (261–280: Vorrede; 281–419: Predigten).

43

OHST, Schleiermacher und die Bekenntnisschriften (s.Anm. 17), 152–174.

44

A.a.O., 157.

45

SCHLEIERMACHER, Werth (s.Anm. 37), 121,6–10.

46

SCHLEIERMACHER, Predigten (s.Anm. 42), 264,11f.

47

SCHLEIERMACHER, Werth (s.Anm. 37), 143,32; 136,18.32–35 (Hervorh. R.L.).

48

SCHLEIERMACHER, Predigten (s.Anm. 42), 288,25–31.

49

SCHLEIERMACHER, Werth (s.Anm. 37), 136,43–137,4; 137,7–9; 138,39–139,1. Vgl. auch SCHLEIERMACHER, Der christliche Glaube (s.Anm. 14), 176,10f. (§ 27,1): »Denn diese Schriften [sc. die reformatorischen Bekenntnisse] sind offenbar das erste gemeinsam protestantische.«

50

SCHLEIERMACHER, Werth (s.Anm. 37), 134,5f.

51

A.a.O., 135,3f.

52

Vgl. dazu COELLN/SCHULZ, Lehrfreiheit (s.Anm. 40), 503,10–33, wo die Vision eines auf freier und allgemeiner Zustimmung aller Christen beruhenden neuen Einheitsbekenntnisses vor Augen gestellt wird. Dazu merkt Schleiermacher süffisant an, die Forderung nach einer schriftlich fixierten normativen Lehrgrundlage sei »das einzige«, »worin Einer von den Schriftstellern der evangelischen Kirchenzeitung [und damit des Publikationsorgans, in dem der Hallesche Theologenstreit durch die Kritik am Rationalismus an der Theologischen Fakultät der Saalestadt ausgelöst wurde] mit Ihnen [sc. den Breslauern] harmoniert« (SCHLEIERMACHER, An die Herren D.D.D. von Cölln und D. Schulz [s.Anm. 39], 426,1f.).

53

J.P. Gabler, Über die Autorität der Symbolischen Bücher der Kirche und der für Leopold II. verfassten königlichen Vorschrift, sie zu bewahren (Wahlkapitulation Artikel II, § 8), unter angemessener Würdigung der den evangelischen Gemeinden eigentümlichen Freiheit (29. Juni 1791), in: R. LEONHARDT, Johann Philipp Gablers Rektoratsrede über die Autorität der Symbolischen Bücher (1791). Ein Dokument politischer Ethik vom Ende der Stabilisierungsmoderne, KuD 59 (2013), 164–185. 272–307, 179 (Z. 292–294); vgl. dazu a.a.O., 292f.

54

SCHLEIERMACHER, An die Herren D.D.D. von Cölln und D. Schulz (s.Anm. 39), 423,24f.

55

A.a.O., 424,4.

56

SCHLEIERMACHER, Predigten (s.Anm. 42), 288,27f.

57

SCHLEIERMACHER, An die Herren D.D.D. von Cölln und D. Schulz (s.Anm. 39), 406,24–28.

58

SCHLEIERMACHER, Predigten (s.Anm. 42), 274,26–28.

59

A.a.O., 273,26–29.

60

A.a.O., 274,11–13.

61

SCHLEIERMACHER, An die Herren D.D.D. von Cölln und D. Schulz (s.Anm. 39), 407,16.23.

62

A.a.O., 407,15.32.

63

Vgl. die Hinweise bei G. HOFFMANN, Apostolikum II. Im Protestantismus, RGG3 1 (1957), 513–516, 515: »Als Phasen des A. [sc. Apostolikums]streites zeichnen sich ab: um die Jahrhundertmitte der Fall Rupp, die Lichtfreunde und die Preußische Generalsynode von 1846; im ersten Jahrzehnt nach der Reichsgründung die Fälle Lisco, Sydow, Hossbach u.a. in Berlin; in den neunziger Jahren der Fall Schrempf in Württemberg, Harnacks berühmte Stellungnahme (keine Abschaffung des A.s, aber Kritik an Einzelaussagen) [dazu gleich] mit einer Flutwelle von Streitliteratur; vor dem ersten Weltkriege die Fälle Jatho und Traub in Altpreußen (1911–12), nach dem Kriege Leimbach und Knote in Bayern (1922, 1924).«

64

Vgl. dazu H.-U. WEHLER, Deutsche Gesellschaftsgeschichte III: Von der ›Deutschen Doppelrevolution‹ bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. 1849–1914, München 22006, 700–847.

65

K. NOWAK, Geschichte des Christentums in Deutschland. Religion, Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1995, 181.

66

 

A.a.O., 162.

67

Vgl. dazu sowie zu den weiteren ähnlich gelagerten Debatten in der Zeit des Kaiserreichs J. WINNEBECK, Apostolikumsstreitigkeiten. Diskussionen um Liturgie, Lehre und Kirchenverfassung in der preußischen Landeskirche 1871–1914, AKThG 44, Leipzig 2016. Dieser Titel war zum Zeitpunkt der Fertigstellung des vorliegenden Aufsatzes (Ende März 2016) noch nicht zugänglich und muss daher – leider – unberücksichtigt bleiben. Speziell zu Harnacks Position ist immer noch einschlägig K.H. NEUFELD, Adolf Harnacks Konflikt mit der Kirche. Weg-Stationen zum ›Wesen des Christentums‹, IThS 4, Innsbruck/Wien/München 1977, 114–132.

68

NOWAK, Geschichte des Christentums in Deutschland (s.Anm. 65), 162.

69

Die Vorgänge um Harnacks Berufung sind dokumentiert bei E.R. HUBER/W. HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts III: Staat und Kirche von der Beilegung des Kulturkampfs bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1983), Darmstadt 2014, 645–658: Nr. 269–281.

70

Zitiert nach HUBER/HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert (s.Anm. 69), 660: Nr. 283.

71

Vgl. dazu a.a.O., 666: Nr. 289.

72

So Martin Rade in einer Anmerkung, die er in seiner Eigenschaft als Herausgeber der Zeitschrift »Die christliche Welt« der dort am 18. August 1892 publizierten »Erklärung Adolf Harnacks zum apostolischen Glaubensbekenntnis« vorangestellt hat. Der aus neun durchnummerierten Absätzen bestehende Text Harnacks wird hier zitiert nach HUBER/HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert (s.Anm. 69), 669–672: Nr. 290) – danach die Zitatnachweise im Text.

73

N. SLENCZKA, Die Theologische Fakultät 1880–1945, in: R. vom Bruch/H.E. Tenorth (Hg.), Geschichte der Universität Unter den Linden 1810–2010. Im Auftrag des Präsidenten der Universität V: Transformation der Wissensordnung, Berlin 2010, 53–106, 70.

74

K. NOWAK, Historische Einführung. Adolf von Harnack – Wissenschaft und Weltgestaltung auf dem Boden des modernen Protestantismus, in: ders. (Hg.), Adolf von Harnack als Zeitgenosse. Reden und Schriften aus den Jahren des Kaiserreichs und der Weimarer Republik I: Der Theologe und Historiker, Berlin/New York 1996, 1–99, 31.

75

Vgl. A. VON HARNACK, Das apostolische Glaubensbekenntnis. Ein geschichtlicher Bericht nebst einem Nachwort, Berlin 201892 (danach der folgende Zitatnachweis). Ein unbedeutend veränderter Nachdruck der 26. Auflage (ebenfalls 1892, hier mit dem Untertitel »Ein geschichtlicher Bericht nebst einer Einleitung und einem Nachwort«), dem das August-Votum zur studentischen Anfrage vorangestellt wurde, ist enthalten in: NOWAK, Adolf von Harnack als Zeitgenosse (s.Anm. 74), 500–544.

76

M. Luther, Das Taufbüchlein verdeutscht (1523), in: WA 12, 42–48; DERS., Das Taufbüchlein verdeutscht, aufs neu zugerichtet (1526), in: WA 19, 537–541. Vgl. dazu M. BRECHT, Martin Luther. Sein Weg zur Reformation 1483–1521, Stuttgart 1981, 124f.

77

»Gleubstu an Jhesum Christ, seynen eynigen son, unsern herrn, geporn und gelitten?« (WA 12, 45,25f.); »Gleubestu an Jhesum Christ seinen einigen sohn, unsern herrn, geporn und gelitten?« (WA 19, 540,30–541,1).

78

Vgl. dazu J. MEHLHAUSEN, Das Recht der Gemeinde. Carl Immanuel Nitzschs Beitrag zur Reform der evangelischen Kirchenverfassung im 19. Jahrhundert, in: DERS., Vestigia verbi. Aufsätze zur Geschichte der evangelischen Theologie, AKG 72, Berlin/New York 1999, 273–299; ferner M.H. JUNG, Der Protestantismus in Deutschland von 1815–1870, KGE III/3, Leipzig 2000, 91f. Vor allem W.H. NEUSER, Landeskirchliche Reform-, Bekenntnis- und Verfassungsfragen. Die Provinzialsynoden und die Berliner Generalsynode von 1846, in: J.F.G. Goeters/J. Rogge (Hg.), Die Geschichte der Evangelischen Kirche der Union I: Die Anfänge der Union unter landesherrlichem Kirchenregiment, hg. im Auftrag der Evangelischen Kirche der Union, Leipzig 1992, 342–366, 350–361.

79

Der Text ist abgedruckt in: E.R. HUBER/W. HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts I: Staat und Kirche vom Ausgang des alten Reichs bis zum Vorabend der bürgerlichen Revolution (1973), Darmstadt 2014, 616–621: Nr. 273.

80

A. VON ZAHN-HARNACK, Der Apostolikumsstreit des Jahres 1892 und seine Bedeutung für die Gegenwart, Marburg o.J. (1950), 12.

81

A.a.O., 14.

82

OHST, Schleiermacher und die Bekenntnisschriften (s.Anm. 17), 172.

83

Der Text ist abgedruckt in: HUBER/HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert (s.Anm. 69), 677–679: Nr. 298 – danach die Zitatnachweise im Text.

84

Vgl. erneut HUBER/HUBER, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert (s.Anm. 69), 671: Nr. 8.