Der Koran

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74. Und sie sprechen: „Das Feuer wird uns nur gezählte Tage berühren.“ Sprich: „Habt ihr mit Allah einen Bund (daraufhin) gemacht? Dann wird Allah nimmer seinen Bund brechen. Oder sprecht ihr von Allah, was ihr nicht wisset?

75. Nein, wer Übles erworben hat und wen seine Sünde umgiebt, jene werden des Feuers Gefährten sein und werden ewig darin verweilen.

76. Wer aber glaubt und das Rechte thut, die werden des Paradieses Gefährten sein und werden ewig darinnen verweilen.

77. Und als wir mit den Kindern Israel einen Bund schlossen, (sprachen wir:) „Dienet keinem denn Allah, Tut Gutes euern Eltern und Verwandten und Waisen und Armen und sprecht von den Leuten nur Gutes und verrichtet das Gebet und entrichtet das Almosen.“ Hernach kehrtet ihr euch bis auf wenige ab und wurdet abtrünnig.

78. Und als wir einen Bund mit euch schlossen, daß ihr nicht euer Blut vergösset und euch nicht aus euern Wohnungen vertriebet, da gelobtet ihr es, und ihr waret selber Zeugen.

79. Dann aber waret ihr diejenigen, die ihr euch erschluget, und ihr vertriebt einen Teil von euch aus seinen Wohnungen, indem ihr in Sünde und Feindschaft einander wider sie beistandet. Kommen sie aber als Gefangene zu euch, so löset ihr sie aus, wo es euch doch verwehrt war sie zu vertreiben. Glaubt ihr denn nur einen Teil der Schrift und verleugnet einen andern? Wer aber solches unter euch thut, den trifft kein andrer Lohn als Schande in diesem Leben, und am Tag der Auferstehung werden sie der schwersten Strafe überantwortet werden; denn Allah ist nicht achtlos eures Thuns.

80. Sie sind die, welche das irdische Leben für das Jenseits erkaufen; deshalb soll ihre Strafe ihnen nicht erleichtert werden, und sie sollen keine Hilfe finden.

81. Und dem Moses gaben wir die Schrift und ließen ihm Gesandte nachfolgen; und wir gaben Jesus, dem Sohn der Maria, die deutlichen Zeichen und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. So oft euch aber ein Gesandter brachte, was euch nicht gefiel, wurdet ihr da nicht hoffärtig und ziehet einen Teil der Lüge und erschlugt andere?

82. Und sie sprachen: „Unsre Herzen sind unbeschnitten.“ Nein; verflucht hat sie Allah wegen ihres Unglaubens, und so glaubten nur wenige.

83. Und als zu ihnen ein Buch von Allah kam ihre frühere Offenbarung zu bestätigen, – und zuvor hatten sie um Sieg über die Ungläubigen gefleht, – und als nun zu ihnen kam, was sie kannten, da verleugneten sie es. Drum Allahs Fluch auf die Ungläubigen!

84. Für einen schlechten Preis verkauften sie ihre Seelen, daß sie nicht glaubten an das, was Allah niedergesandt, aus Neid, daß Allah in seiner Huld, wem von seinen Dienern er will, offenbart. Zorn über Zorn haben sie sich zugezogen. Und die Ungläubigen trifft schändende Strafe.

85. Und als man zu ihnen sprach: „Glaubet an das, was Allah auf euch niedersandte,“ sprachen sie: „Wir glauben an das, was auf uns niedergesandt ward.“ Sie glauben aber nicht an das Spätere, wiewohl es die Wahrheit ist, bestätigend, was sie besitzen. Sprich: „Und weshalb erschlugt ihr Allahs Propheten zuvor, so ihr Gläubige seid?“

86. Und es kam auch Moses mit den deutlichen Zeichen zu euch. Dann aber nahmt ihr euch das Kalb in seiner Abwesenheit und sündigtet.

87. Und als wir den Bund mit euch schlossen und den Berg über euch hoben, (sprachen wir:) „Nehmet an, was wie euch brachten, mit Kräften und höret.“ Sie sprachen: „Wir hören und rebellieren.“ Und sie mußten um ihres Unglaubens willen das Kalb in ihre Herzen trinken. Sprich: „Schlimmes befahl euch euer Glaube, so ihr Gläubige seid.“

88. Sprich: „Wenn eure künftige Wohnung bei Allah für euch besonders ist und nicht für die andern Menschen, so wünschet euch den Tod, wenn ihr wahrhaft seid.“

89. Nimmer aber vermögen sie's zu wünschen wegen dessen, was ihre Hände vorausgesandt. Und Allah kennt die Frevler.

90. Und fürwahr du findest, daß sie noch gieriger am Leben hängen als die Götzendiener. Der eine von ihnen wünscht tausend Jahre zu leben; aber nicht brächte er sich fern von der Strafe, auch wenn er am Leben bliebe. Und Allah schaut ihr Thun.

91. Sprich: „Wer Gabriels Feind ist,“ denn er ist's, der deinem Herzen mit Allahs Erlaubnis (den Koran) offenbarte, als eine Bestätigung des Früheren und eine Leitung und eine Heilsbotschaft für die Gläubigen:

92. Wer ein Feind ist Allahs und seiner Engel und seiner Gesandten und Gabriels und Michaels, - (den trifft Allahs Zorn) denn siehe, Allah ist ein Feind der Ungläubigen.

93. Und auch zu dir sandten wir deutliche Zeichen hernieder, und nur die Frevler glauben sie nicht.

94. So oft sie einen Bund (mit dir) eingehen, will ihn ein Teil von ihnen verwerfen? Ja, die meisten von ihnen glauben nicht.

95. Und als zu ihnen ein Gesandter von Allah kam, ihre Offenbarung bestätigend, da warf ein Teil jener, denen die Schrift gegeben war, Allahs Buch hinter ihren Rücken, als ob sie es nicht kenneten.

96. Und sie folgten dem, was die Satane wider Salomos Reich lehrten; nicht daß Salomo ungläubig war, vielmehr waren die Satane ungläubig, indem sie die Leute Zauberei lehrten und was den beiden Engeln in Babel, dem Harut und Marut, offenbart war. Doch lehrten sie keinen, bevor sie nicht sprachen: „Wir sind nur eine Verführung; sei daher kein Ungläubiger.“ Von ihnen lernte man, womit man Zwietracht zwischen Mann und Weib stiftet; doch konnten sie niemand ohne Allahs Erlaubnis damit Schaden thun. Und sie lernten, was ihnen schadete und nichts nützte; und sie wußten wohl, daß, wer solches erkaufte, keinen Teil hätte am Jenseits. Und fürwahr, um Schlimmes verkauften sie ihre Seelen. O daß sie es wüßten!

97. Hätten sie aber geglaubt und wären gottesfürchtig gewesen, so hätten sie bessern Lohn von Allah erhalten. Hätten sie das doch gewußt!

98. O ihr, die ihr glaubt, sprechet nicht: „Raina“, sondern sprechet: „Unsurna“, und gehorchet; denn den Ungläubigen wird schmerzliche Strafe zu teil.

99. Die Ungläubigen unter dem Volk der Schrift und den Götzendienern wünschen nicht, daß irgend etwas Gutes von euerm Herrn auf euch herabgesandt wird. Allah aber erwählt für seine Barmherzigkeit wen er will, denn Allah ist voll großer Huld.

100. Was wir auch an Versen aufheben oder in Vergessenheit bringen, wir bringen bessere oder gleiche dafür. Weißt du nicht, daß Allah über alle Dinge Macht hat?

101. Weißt du nicht, daß Allahs ist die Herrschaft der Himmel und der Erde, und daß ihr außer Allah keinen Schützer noch Helfer habt?

102. Oder wollt ihr euern Gesandten fragen wie Moses zuvor gefragt ward? Wer aber den Glauben mit dem Unglauben vertauscht hat, der ist schon abgeirrt vom ebenen Weg.

103. Viele vom Volke der Schrift möchten euch, nachdem ihr gläubig geworden, wieder ungläubig machen, aus dem Neid ihrer Seelen, nachdem ihnen die Wahrheit deutlich kund gethan ward. Vergebt ihnen und meidet sie, bis Allah mit seinem Befehl kommt. Siehe, Allah hat Macht über alle Dinge.

104. Und verrichtet das Gebet und zahlt die Armenspende; und was ihr Gutes für eure Seelen voraussendet, das werdet ihr finden bei Allah. Siehe, Allah schaut euer Thun.

105. Und sie sprechen: „Nimmer geht ein ins Paradies ein andrer denn Juden oder Nazarener.“ Solches sind ihre Wünsche. Sprich: „Bringt her euern Beweis, so ihr wahrhaft seid.“

106. Nein; wer sein Angesicht Allah hingiebt und Gutes thut, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn, und keine Furcht kommt über sie, und nicht werden sie traurig sein.

107. Und es sprechen die Juden: „Die Nazarener (fußen) auf nichts;“ und es sprechen die Nazarener: „Die Juden (fußen) auf nichts.“ Und doch lesen sie die Schrift. Ebenso sprechen gleich ihren Worten die, so da keine Kenntnis haben. Allah aber wird richten unter ihnen am Tag der Auferstehung über das, worin sie uneins sind.

108. Und wer ist sündiger als wer verhindert, daß in Allahs Moscheen sein Name genannt wird, und sich beeifert sie zu zerstören? Jene können sie nicht anders als in Furcht betreten. Hinieden trifft sie Schande und im Jenseits schmerzliche Strafe.

109. Und Allahs ist der Westen und der Osten, und wohin ihr euch daher wendet, dort ist Allahs Angesicht. Siehe Allah ist weit (und breit) und wissend.

110. Und sie sprechen: „Allah hat einen Sohn erzeugt.“ Preis Ihm! Nein; was in den Himmeln und auf Erden, alles gehorcht ihm.

111. Der Schöpfer der Himmel und der Erde, und so er ein Ding beschließt, spricht er nur zu ihm „Sei!“ und es ist.

112. Und es sprechen die, welche kein Wissen haben: „Wenn doch Allah zu uns spräche oder du uns ein Zeichen brächtest!“ So sprachen auch gleich ihren Worten die Früheren; ihre Herzen sind einander ähnlich; schon zeigten wir deutlich die Zeichen für Leute von Glauben.

113. Siehe, wir entsandten dich mit der Wahrheit als einen Freudenboten und einen Warner; und nicht wirst du nach den Bewohnern des Höllenpfuhls befragt werden.

114. Nicht werden die Juden und die Nazarener mit dir zufrieden sein, es sei denn, du folgtest ihrer Religion. Sprich: „Siehe, Allahs Leitung, das ist die Leitung. Und fürwahr, folgtest du nach dem, was dir von der Kenntnis zuteil ward, ihren Gelüsten, so würdest du bei Allah keinen Schützer noch Helfer finden.

115. Die, denen wir die Schrift gaben und die sie richtig lesen, die glauben an sie; wer aber nicht an sie glaubt, das sind die Verlorenen.

116. O ihr Kinder Israel, gedenket meiner Gnade, mit der ich euch begnadete, und daß ich euch vorzog vor aller Welt.

117. Und fürchtet einen Tag, an dem eine Seele für die andre nichts leisten kann, an dem kein Lösegeld von ihr angenommen wird, an dem ihr keine Fürbitte frommt, und an dem sie keine Hilfe finden. –

 

118. Und als Abraham von seinem Herrn durch Gebote, die er erfüllte, geprüft ward, sprach er: „Siehe, ich mache dich zu einem Imam für die Menschen.“ Er sprach: „Und von meiner Nachkommenschaft?“ Er sprach: „Meinen Bund erlangen nicht die Ungerechten.“

119. Und als wir das Haus zu einem Versammlungsort für die Menschen und einem Asyl machten und (sprachen:) „Nehmt Abrahams Stätte als Bethaus an,“ und wir Abraham und Ismael verpflichteten: „Reinigt mein Haus für die es Umwandelnden und darin Verweilenden und die sich Beugenden und Niederwerfenden!“

120. Und als Abraham sprach: „Mein Herr, mache dieses Land sicher und versorge sein Volk mit Früchten, wer da glaubet von ihnen an Allah und an den Jüngsten Tag,“ sprach Er: „Und wer nicht glaubt, dem will ich wenig geben; alsdann will ich ihn stoßen in die Feuerspein; und schlimm ist die Fahrt (dorthin).“

121. Und als Abraham und Ismael die Fundamente des Hauses legten, (sprachen sie:) „O unser Herr, nimm es an von uns; siehe, du bist der Hörende, der Wissende.

122. O unser Herr, und mache uns dir zu Moslems und von unsrer Nachkommenschaft eine Gemeinde von Moslems. Und zeige uns unsre Riten und kehre dich zu uns, denn siehe, du bist der Vergebende, der Barmherzige.

123. O unser Herr, und erwecke unter ihnen einen Gesandten, der ihnen deine Zeichen verkündet und sie lehret die Schrift und die Weisheit und sie reiniget; siehe, du bist der Mächtige, der Weise.“

124. Und wer, außer dem, dessen Seele thöricht ist, verschmähte die Religion Abrahams? Fürwahr, wir erwählten ihn hinieden, und siehe, wahrlich im Jenseits gehört er zu den Rechtschaffenen.

125. Als sein Herr zu ihm sprach: „Werde Moslem,“ sprach er: „Ich ergebe mich völlig dem Herrn der Welten.“

126. Und Abraham legte es seinen Kindern ans Herz, und Jakob (sprach:) „O meine Kinder, siehe, Allah hat euch den Glauben erwählt; so sterbet nicht, ohne Moslems geworden zu sein.“

127. Oder waret ihr Augenzeugen, als der Tod Jakob nahte? Da er sprach zu seinen Söhnen: „Was werdet ihr nach mir anbeten?“ Sie sprachen: „Anbeten werden wir deinen Gott und den Gott deiner Väter Abraham und Ismael und Isaak, einen einigen Gott, und ihm sind wir völlig ergeben.“

128. Jenes Volk ist nun dahingefahren; ihm ward nach seinem Verdienst, und euch wird nach euerm Verdienst. Und nicht werdet ihr nach ihrem Thun befragt werden.

129. Und sie sprechen: „Werdet Juden oder Nazarener, auf daß ihr geleitet seid.“ Sprich: „Nein; die Religion Abrahams, der den rechten Glauben bekannte und kein Götzendiener war, (ist unsre Religion.“)

130. Sprecht: „Wir glauben an Allah und was er zu uns niedersandte, und was er niedersandte zu Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und den Stämmen, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward den Propheten von ihrem Herrn. Keinen Unterschied machen wir zwischen einem von ihnen; und wahrlich wir sind Moslems.“

131. Glauben sie demnach, was ihr glaubt, so sind sie geleitet; wenden sie sich jedoch ab, dann sind sie Abtrünnige, und Allah wird dir wider sie genügen, denn er ist der Hörende, der Wissende.

132. Die Taufe Allahs (haben wir), und was ist besser als Allahs Taufe? Und wahrlich ihm dienen wir.

133. Sprich: „Wollt ihr mit uns rechten über Allah, wo er unser Herr und euer Herr ist? Wir haben unsre Werke, und ihr habt eure Werke, und wir sind aufrichtig zu ihm.

134. Oder wollt ihr sprechen: „Siehe, Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme waren Juden oder Nazarener?“ Sprich: „Wißt ihr es besser oder Allah? Und wer ist sündiger als wer ein Zeugnis verbirgt, das er von Allah hat? Aber Allah ist nicht achtlos eures Thuns.“

135. Jenes Volk ist nun von hinnen gefahren. Ihm ward nach Verdienst, und euch wird nach Verdienst; und nicht werdet ihr befragt werden nach ihrem Thun.

136. Sprechen werden die Toren unter dem Volk: „Was wendet er sie ab von ihrer Kibla, die sie früher hatten?“ Sprich: „Allahs ist der Westen und der Osten; er leitet, wen er will, auf den rechten Pfad.“

137. Und so machten wir euch zu einem Volk in der Mitte, auf daß ihr Zeugen seid in betreff der Menschen; und der Gesandte wird in betreff eurer Zeuge sein.

138. Und wir setzten die Kibla ein, die du früher hattest, allein um zu wissen, wer dem Gesandten folgte, und wer sich auf seiner Ferse umkehrt. Wahrlich ein schweres Ding ist's, doch nicht für die, welche Allah geleitet hat. Und nicht läßt Allah euern Glauben verlorengehen. Siehe, Allah ist wahrlich gütig und barmherzig gegen die Menschen.

139. Wir sahen dich dein Antlitz in den Himmel kehren, aber wir wollen dich zu einer Kibla wenden, die dir gefallen soll. Wende dein Angesicht nach der Richtung der heiligen Moschee, und wo immer ihr seid, wendet eure Angesichter nach der Richtung zu ihr; und siehe jene, denen das Buch gegeben ward, wissen wahrlich daß dies die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Und Allah ist nicht achtlos ihres Thuns.

140. Brächtest du denen, welchen die Schrift gegeben ward, jegliches Zeichen, so würden sie doch deiner Kibla nicht folgen; und auch du sollst ihrer Kibla nicht folgen; die einen von ihnen folgen nicht der Kibla der andern. Und wahrlich folgtest du ihren Gelüsten nach dem, was dir von der Kenntnis zuteil ward, siehe, wahrlich dann wärest du einer der Ungerechten.

141. Sie, denen wir die Schrift gaben, kennen ihn, wie sie ihre Kinder kennen; und siehe wahrlich ein Teil von ihnen verbirgt die Wahrheit, wiewohl sie sie kennen.

142. Die Wahrheit ist von deinem Herrn, sei daher keiner der Zweifler.

143. Und jeder hat eine Richtung, nach der er sich kehrt; wetteifert daher nach dem Guten; wo immer ihr seid, Allah wird euch zusammenbringen; siehe, Allah hat Macht über alle Dinge.

144. Von wannen du immer herauskommst, kehre dein Angesicht in der Richtung der heiligen Moschee; denn siehe, wahrlich es ist die Wahrheit von deinem Herrn, und Allah ist nicht achtlos eures Thuns.

145. Von wannen du immer herauskommst, kehre dein Antlitz in der Richtung der heiligen Moschee, und wo ihr immer seid, kehret euer Angesicht in der Richtung zu ihr, damit die Leute keinen Streitgrund wider euch haben, außer wider die Ungerechten unter ihnen. Fürchtet sie nicht sondern fürchtet mich; und ich will meine Gnade gegen euch vollenden, und vielleicht werdet ihr geleitet.

146. Demgemäß entsandten wir zu euch einen Gesandten aus euch, euch unsre Zeichen zu verlesen und euch zu reinigen und euch das Buch und die Weisheit zu lehren, und euch zu lehren, was ihr nicht wußtet.

147. Drum gedenket mein, daß ich eurer gedenke, und danket mir und seid nicht undankbar gegen mich.

148. O ihr, die ihr glaubt, suchet Hilfe in Standhaftigkeit und Gebet; siehe Allah ist mit den Standhaften.

149. Und sprechet nicht von denen, die erschlagen wurden in Allahs Pfad: „Sie sind tot.“ Nein, (sprechet:) „Sie sind lebendig.“ Doch ihr versteht es nicht.

150. Und wahrlich prüfen werden wir euch mit Furcht und Hunger und Verlust an Gut und Seelen und Früchten; aber Heil verkünde den Standhaften:

151. Ihnen, die da, so ein Unheil sie trifft, sprechen: „Siehe wir sind Allahs, und siehe zu ihm kehren wir heim.“

152. Sie, – Segnungen über sie von ihrem Herrn und Barmherzigkeit! Und sie, sie sind die Geleiteten.

153. Siehe, Safa und Merwah sind auch Heiligtümer Allahs; drum, wer immer nach dem Hause (Allahs) pilgert oder in ihm einkehrt, der begeht keine Sünde, wenn er beide umwandelt. Wer aber aus freien Stücken Gutes thut, siehe so ist Allah dankbar und wissend.

154. Siehe sie, die etwas verbergen von dem, was wir herabsandten an deutlichen Zeichen und Leitung, nach dem, was wir deutlich kund thaten den Menschen in der Schrift, verfluchen wird sie Allah, und verfluchen werden sie die Fluchenden:

155. Außer denen, die da umkehren und sich bessern und deutlich (die Zeichen) kundtun; zu ihnen kehre ich mich um, denn ich bin der Vergebende, der Barmherzige.

156. Siehe, wer ungläubig ist und als Ungläubiger stirbt, sie, über sie der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt!

157. Ewig verweilen sie in ihm; nicht wird ihnen erleichtert die Strafe und nicht werden sie angeschaut.

158. Und euer Gott ist ein einiger Gott; es giebt keinen Gott außer ihm, dem Erbarmer, dem Barmherzigen.

159. Siehe, in der Schöpfung der Himmel und der Erde, und in dem Wechsel der Nacht und des Tages, und in den Schiffen, welche das Meer durcheilen mit dem, was den Menschen nützt, und was Allah vom Himmel niedersendet an Wasser, womit er die Erde belebt nach ihrem Tode, und was er auf ihr ausbreitete an allerlei Getier, und in dem Wechsel der Winde und der Wolken, die fronen müssen dem Himmel und der Erde, wahrlich darinnen sind Zeichen für ein Volk von Verstand!

160. Und doch giebt es Leute, die neben Allah Götzen setzen und sie lieben wie man Allah lieben soll. Aber die Gläubigen sind stärker in der Liebe zu Allah; obgleich die Frevler sehen werden, wenn sie die Strafe sehen, daß die Stärke Allahs ist allzumal, und daß Allah streng im Strafen ist:

161. Wenn sich einst die Anführer von den Verführten lossagen, nachdem sie die Strafe sahen, und die Stricke zwischen ihnen zerschnitten sind:

162. Und die Verführten sprechen: „O wäre uns doch eine Rückkehr, dann würden wir uns von ihnen lossagen, wie sie sich von uns lossagten!“ Also wird Allah ihnen ihre Werke zeigen. Seufzen wird über sie kommen, und nicht entrinnen sie dem Feuer.

163. O ihr Menschen, esset von dem, was auf Erden erlaubt und gut ist, und folget nicht den Fußstapfen des Satans; siehe, er ist euch ein offenkundiger Feind.

164. Er heißt euch nur Übles und Schändliches, und daß ihr gegen Allah sprechet, was ihr nicht wisset.

165. Und wenn man zu ihnen spricht: „Befolget, was Allah herabgesandt hat,“ sprechen sie: „Nein, wir befolgen, was wir an unsren Vätern erschauten.“ Wie? Obgleich ihre Väter nichts wußten und nicht geleitet waren?

166. Die Ungläubigen gleichen dem, der da anruft, was nichts hört als einen Ruf oder eine Stimme. Taub, stumm, blind, so haben sie keinen Verstand.

167. O ihr, die ihr glaubt, esset von den guten Dingen, mit denen wir euch versorgten, und danket Allah, so ihr ihm dienet.

168. Verwehrt hat er euch nur Krepiertes und Blut und Schweinefleisch und das, über dem ein andrer als Allah angerufen ward. Wer aber dazu gezwungen wird, ohne Verlangen danach und ohne sich zu vergehen, auf dem sei keine Sünde; siehe Allah ist verzeihend und barmherzig.

169. Siehe die, welche die Schrift verbergen, die Allah herabgesandt hat, und sie für einen winzigen Preis verkaufen, die werden nichts anders in ihre Bäuche fressen als das Feuer, und Allah wird nicht sprechen zu ihnen am Tag der Auferstehung und wird sie nicht für rein erklären; und für sie ist schmerzliche Strafe.

170. Sie sind's, welche die Leitung für den Irrtum verkauften und die Verzeihung für die Strafe. Drum, wie werden sie leiden im Feuer!

171. Dies, dieweil Allah herniedersandte das Buch mit der Wahrheit; und siehe, wer uneins ist über das Buch, wahrlich die sind in großer Abtrünnigkeit.

172. Nicht besteht die Frömmigkeit darin, daß ihr eure Angesichter gen Westen oder Osten kehret; vielmehr ist fromm, wer da glaubt an Allah und den Jüngsten Tag und die Engel und die Schrift und die Propheten, und wer sein Geld aus Liebe zu Ihm ausgiebt für seine Angehörigen, und die Waisen und die Armen und den Sohn des Weges und die Bettler und die Gefangenen; und wer das Gebet verrichtet und die Armensteuer zahlt; und die, welche ihre Verpflichtungen halten, wenn sie sich verpflichtet haben, und standhaft sind in Unglück, Not und Drangsalszeit; sie sind's, die da lauter sind, und sie, sie sind die Gottesfürchtigen.

173. O ihr, die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch die Wiedervergeltung im Mord: Der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, und das Weib für das Weib! Der aber, dem von seinem Bruder etwas verziehen wird, bei dem lasse man Güte walten; doch Entschädigung sei ihm reichlich.

174. Dies ist eine Erleichterung von euerm Herrn und eine Barmherzigkeit. Und wer sich nach diesem vergeht, den treffe schmerzliche Strafe.

175. Und in der Wiedervergeltung liegt Leben für euch, o ihr Leute von Verstand; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig.

176. Vorgeschrieben ist euch, wenn einem von euch der Tod naht und er Gut hinterläßt, für die Eltern und die Verwandten in Billigkeit zu verfügen; eine Pflicht für die Gottesfürchtigen!

 

177. Und wer die Verfügung ändert, nachdem er sie hörte, dann trifft die Schuld die, welche sie ändern. Siehe, Allah ist hörend und wissend.

178. Wer aber vom Erblasser eine Unbill oder Sünde befürchtet und zwischen ihnen Frieden stiftet, der begeht keine Sünde; siehe Allah ist verzeihend und barmherzig.

179. O ihr, die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es den Früheren vorgeschrieben ward; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig.

180. Gezählte Tage! Wenn aber einer unter euch krank ist oder auf Reisen, (der faste die gleiche) Anzahl von andern Tagen; und sie, die es vermöchten (und nicht fasten), sollen zur Sühne einen Armen speisen. Und wer aus freien Stücken Gutes thut, dem soll Gutes werden; und daß ihr fastet, ist euch gut, wenn ihr es begreift.

181. Der Monat Ramadan, in welchem der Koran herabgesandt wurde als eine Leitung für die Menschen und als Zeugnis der Leitung und Unterscheidung, – wer von euch den Mond sieht, der beginne das Fasten in ihm. Wer jedoch krank ist oder auf einer Reise, der (faste) eine (gleiche) Anzahl andrer Tage. Allah wünscht es euch leicht und nicht schwer zu machen, und daß ihr die Zahl (der Tage) erfüllt und Allah dafür, daß er euch leitet, preist; und vielleicht seid ihr dankbar.

182. Und wenn dich meine Diener nach mir fragen, siehe so bin ich nahe; ich will antworten dem Ruf des Rufenden, so er mich ruft; doch sollen sie auch auf mich hören und sollen an mich glauben; vielleicht wandeln sie recht.

183. Erlaubt ist euch zur Nacht des Fastens eure Weiber heimzusuchen. Sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, daß ihr euch selbst betrogt; doch kehrt er sich zu euch und vergiebt euch. Und jetzt ruhet bei ihnen und trachtet nach dem, was Allah euch vorschrieb. Und esset und trinket, bis ihr einen weißen Faden von einem schwarzen Faden in der Morgenröte unterscheidet. Alsdann haltet streng das Fasten bis zur Nacht und ruhet nicht bei ihnen, sondern verweilet in den Moscheen. Dies sind die Schranken Allahs; kommt ihnen nicht zu nahe. Also deutet Allah seine Zeichen den Menschen; vielleicht werden sie gottesfürchtig.

184. Und fresset nicht euer Gut unter euch unnütz und bestechet nicht damit die Richter, auf daß ihr einen Teil des Gutes der Leute sündhaft fresset, wiewohl ihr es wisset.

185. Sie werden dich nach den Neumonden befragen. Sprich: „Sie sind Zeitbestimmungen für die Menschen und die Pilgerfahrt. Und Frömmigkeit ist's nicht, daß ihr von hinten in eure Häuser geht, sondern Frömmigkeit besteht in Gottesfurcht. Drum betretet eure Häuser durch die Türen und fürchtet Allah; vielleicht ergeht es euch wohl.

186. Und bekämpft in Allahs Pfad, wer euch bekämpft; doch übertretet nicht; siehe Allah liebt nicht die Übertreter.

187. Und erschlagt sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung ist schlimmer als Totschlag. Bekämpft sie jedoch nicht bei der heiligen Moschee, es sei denn sie bekämpften euch in ihr. Greifen sie euch jedoch an, dann schlagt sie tot. Also ist der Lohn der Ungläubigen.

188. So sie jedoch ablassen, siehe, so ist Allah verzeihend und barmherzig.

189. Und bekämpfet sie, bis die Verführung aufgehört hat, und der Glauben an Allah da ist. Und so sie ablassen, so sei keine Feindschaft, außer wider die Ungerechten.

190. Der heilige Monat – für den heiligen Monat und (für) die heiligen Stätten Vergeltung! Wenn sich einer wider euch erhebt, erhebet euch wider ihn, so wie er sich wider euch erhob, und fürchtet Allah und wisset, daß Allah mit den Gottesfürchtigen ist.

191. Und spendet in Allahs Weg und stürzt euch nicht mit eigner Hand ins Verderben; und thut Gutes, denn siehe, Allah liebt die Gutes Thuenden.

192. Und vollziehet die Pilgerfahrt und den Besuch um Allahs willen; und so ihr behindert seid, dann bringt ein kleines Opfer dar. Und schert eure Häupter nicht eher, als bis das Opfer seine Opferstätte erreicht hat. Und wer von euch krank ist oder einen Schaden am Haupt hat, der leiste Ersatz dafür mit Fasten, einem Almosen oder einem Opfer. Und so ihr in Sicherheit seid – wer dann Vergnügen findet am Besuch (erst) an der Pilgerfahrt, bringe ein kleines Opfer dar. Wer aber nichts findet, der faste drei Tage während der Pilgerfahrt und sieben, wenn ihr zurückkehrt; das sind zehn im ganzen. Solches thue auch der, dessen Familie nicht die heilige Moschee aufsuchte. Und fürchtet Allah und wisset, daß Allah streng straft.

193. Die (Zeit der) Pilgerfahrt (sind) die bekannten Monate. Wer sich in ihnen der Pilgerfahrt unterzieht, der enthalte sich des Beischlafs und des Unrechts und des Streites auf der Pilgerfahrt. Und was ihr Gutes thut, Allah weiß es. Und versorgt euch mit Zehrung; aber die beste Zehrung ist die Gottesfurcht. Und fürchtet mich, ihr Verständigen.

194. Es ist keine Sünde, daß ihr Gewinn von euerm Herrn begehrt. Und wenn ihr herabeilt vom Arafat, so gedenket Allahs an dem heiligen Ort, und gedenket sein, wie er euch geleitet hat, wiewohl ihr zuvor Verirrte waret.

195. Alsdann hastet weiter, von wannen die Leute hasten, und bittet Allah um Nachsicht; siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig.

196. Und wenn ihr eure Riten beendet habt, dann gedenket Allahs wie ihr eurer Väter gedenket oder mit noch innigerem Gedenken. Unter den Leuten sprechen wohl einige: „Unser Herr, gieb uns hienieden!“ Aber solcher soll am Jenseits keinen Teil haben.

197. Andre unter ihnen sprechen: „Unser Herr, gieb uns hienieden Gutes und im Jenseits Gutes und hüte uns vor der Strafe des Feuers.“

198. Jene sollen ihren Teil haben nach Verdienst, und Allah ist schnell im Rechnen.

199. Und gedenket Allahs in (den) bestimmten Tagen. Und wer sich (damit) in zwei Tagen beeilt, der begeht keine Sünde, und wer länger verweilt, auch der begeht keine Sünde, wenn er gottesfürchtig ist. Und fürchtet Allah und wisset, daß ihr zu ihm versammelt werdet.

200. Unter den Leuten ist einer, dessen Rede über das irdische Leben dich wundernimmt, und er nimmt Allah zum Zeugen für das, was in seinem Herzen ist, wiewohl er der streitsüchtigste im Disput ist.

201. Und wenn er den Rücken kehrt dann beeifert er sich, im Lande Unheil zu stiften und Acker und Saat zu verwüsten; Allah aber liebt nicht das Verderben.

202. Spricht man zu ihm: „Fürchte Allah,“ so ergreift ihn sündiger Stolz. Drum ist sein Lohn Dschehannam, und wahrlich schlimm ist der Pfühl!

203. Und unter den Leuten ist auch einer, der seine Seele verkauft im Trachten nach Allahs Wohlgefallen; und Allah ist gütig gegen seine Diener.

204. O ihr, die ihr glaubt, tretet ein in das Heil insgesamt und folget nicht den Fußstapfen des Satans; siehe, er ist euch ein offenkundiger Feind.

205. Und so ihr strauchelt, nachdem die deutlichen Zeichen zu euch gekommen sind, so wisset, daß Allah mächtig und weise ist.

206. Erwarten sie (etwas andres,) als daß Allah zu ihnen kommt in den Schatten der Wolken und Engel? Und der Befehl ist vollzogen, und zu Allah kehren die Dinge zurück.

207. Frage die Kinder Israel, wie viele deutliche Zeichen wir ihnen gaben. Wer aber die Gnade Allahs vertauscht, nachdem sie zu ihm gekommen – dann, siehe, ist Allah streng im Strafen.

208. Ausgeputzt ist den Ungläubigen das irdische Leben, und sie verspotten die Gläubigen; aber die Gottesfürchtigen werden über ihnen sein am Tag der Auferstehung; und Allah wird versorgen, wen er will, ohne Maß.

209. Die Menschen waren eine Gemeinde; und dann entsandte Allah Propheten als Freudenboten und Mahner und sandte mit ihnen die Schrift mit der Wahrheit hinab, damit sie unter den Menschen richtete in dem, worin sie uneins waren. Uneins aber waren nur jene, denen sie gegeben ward, nachdem ihnen die deutlichen Beweise geworden, aus Neid aufeinander. Und so leitete Allah die Gläubigen zu der Wahrheit, über die sie mit seiner Erlaubnis uneins gewesen waren; denn Allah leitet, wen er will, auf einen rechten Pfad.