(Fitness)Training einfach erklärt

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
(Fitness)Training einfach erklärt
Font:Smaller АаLarger Aa

Inhaltsverzeichnis
Impressum 2
Ein Prolog über das Warum 3
Einführung für Ihren persönlichen Profit 6

Der tägliche Wahnsinn im Fitnesscenter 6

Es wäre doch so einfach 8

So werden Sie zum Nutzenbieter Ihrer Kunden 8

Dieses Buch liefert Fakten und Antworten 9

1 Hören Sie endlich auf zu motivieren 10

Was Sie nachher mehr wissen 10

Geben Sie Sinn und nicht Motivation 10

Ohne Sinn findet Training nicht statt 11

Goal Setting Theorie nach Locke und Latham 12

Der Rubikon-Prozess und das Römische Reich 13

Darum geht es – der geniale Viktor E. Frankl 16

Konsequenzen für die Praxis 17

2 Leistungen im Sport sind pure Emotionen 19

Was Sie nachher mehr wissen 19

Facetten der sportlichen Leistung 19

Voraussetzungen für Leistungen im Sport 21

Exogene Faktoren sind IHS 23

Endogene Faktoren sind in meiner Verantwortung 24

Konsequenzen für die Praxis 25

3 Anpassungen des Körpers mit System 27

Was Sie nachher mehr wissen 27

Keine Anpassung ohne klare Forderung 27

Ebene des motorischen Bereichs 29

Ebene der Energiespeicher 29

Ebene der Optimierung geregelter Systeme und Strukturen 29

Ebene der Koordination der leistungsbeeinflussenden Systeme 30

Konsequenzen für die Praxis 30

4 Individuelle Handlungskompetenz als Gesamtkunstwerk 32

Was Sie nachher mehr wissen 32

Wer ist fit – der Marathonläufer oder der Bodybuilder? 32

Zusammenspiel so essenziell wie beim Fußball 33

Energetische Impulse als physisches Kunstwerk 34

Kraft ist der Motor im Alltag 35

Ausdauer als perfekte Ergänzung 36

Schnelligkeit als Sturzprävention 36

Koordinative Impulse für ein harmonisches Ganzes 37

Taktische Akzente für das perfekte Zusammenspiel 38

Psychische Aspekte als Erfolgsgaranten zwischen den Ohren 40

Konsequenzen für die Praxis 40

5 Koordination als stete Suche nach dem Gleichgewicht 42

Was Sie nachher mehr wissen 42

Die Suche nach harmonischen Bewegungen 42

Die fünf koordinativen Fähigkeiten 44

Orientierung in Raum und Zeit 45

Differenzierung für den optimalen Krafteinsatz 45

Gleichgewicht als wichtigste koordinative Fähigkeit 46

Reaktion heißt maximal schnelles Reagieren 47

Rhythmus heißt Bewegungen in vollendeter Harmonie umsetzen 47

Methodische Aspekte für das Training 48

Beobachten orientiert sich am Kern der Bewegung 49

Beurteilen ist das Suchen nach der richtigen Frage 49

Beraten heißt zuhören und beobachten 50

Konsequenzen für die Praxis 50

6 Passiver Bewegungsapparat als Stütze 52

Was Sie nachher mehr wissen 52

Bewahren Sie Haltung 52

Die Wirbelsäule ist eine Belastungskünstlerin 54

Wirbelkörper sind perfekt gebaut 58

Bewegungsrichtungen im ganzen Kompassspektrum 60

Brustkorb (Thorax) als persönliches Schutzkorsett 61

Knochen sind lebendiges Gewebe 62

Knochengewebe ist lebendige Materie 64

Gelenke als Basis der Bewegungen 65

Arten von Gelenken 67

Konsequenzen für die Praxis 68

7 Aktiver Bewegungsapparat als Motor 70

Was Sie nachher mehr wissen 70

Aktiver Bewegungsapparat als Verbrennungsmaschine 70

Fasertypen entscheiden über Erfolg oder Misserfolg 73

ST Fasern für die Marathon Community 74

FT Fasern für die Sprinter dieser Welt 75

Vorkommen beim Menschen hängt von der Auswahl der Eltern ab 76

Muskelformen sind ursächlich für das Trainingsprogramm 76

Muskelaufbau ist ein Gesamtkunstwerk 77

Muskelkontraktion ist Chemie und Mechanik kombiniert 82

Spezialitäten als Kontrollsystem 84

 

Konsequenzen für die Praxis 87

8 Steuerung verwandelt Aktionspotentiale in Bewegung 89

Was Sie nachher mehr wissen 89

Das Hirn koordiniert Milliarden von Zellen 89

Geografie des Steuerungssystems 90

Nervenzellen und Nervenbahnen sind die Autobahn der Befehle 92

Struktur und Funktion der Synapsen 94

Die motorische Einheit als Verbindung vom Hirn zum Muskel 95

Messsysteme schützen vor Verletzungen 98

Reflexe sind schneller als der Verstand 99

Regelkreis am Beispiel Blutzuckerspiegel 99

Hormone – was sie sind und tun 101

Konsequenzen für die Praxis 102

Zum Schluss noch dies … 103
9 Planung und Steuerung zum Erfolg 104

Was Sie nachher mehr wissen 104

Das Ziel ist niemals der Weg 104

Biologische Aspekte im Sinne der Anpassung 107

Superkompensation ist ein Erfolgsmodell 107

Trainingsaufbau ist ein jahrelanger Prozess 109

Trainingsprinzipien sind das Grundgesetz 110

Training und Trainingsparameter – ohne geht es nicht 114

Modelle vereinfachen und geben Sicherheit 116

Zielemanagement ist eine Herkulesaufgabe 118

Konsequenzen für die Praxis 119

10 Regeneration ist der wichtigste Erfolgsfaktor 121

Was Sie nachher mehr wissen 121

Management der Regeneration verdient einen CEO 121

Struktur der Regeneration 123

Wie sich Ermüdung messen lässt 124

Maßnahmen zur Förderung der Regeneration 127

Aktive Erholung gibt lediglich ein gutes Gefühl 131

Schlaf als Turbo für die Erholung 131

Ernährung ist ein wichtiges Element 133

Dehnen gibt bestenfalls ein gutes Gefühl 134

Massagen zahlen auf das gute Gefühl ein 134

Foam-Rolle vor und nach dem Training ist hilfreich 135

Konsequenzen für die Praxis 135

11 Biomechanik analysiert und seziert Bewegung 137

Das wissen Sie nachher mehr 137

Mathematik und Physik zum besseren Verständnis 137

Was ist Biomechanik im Sport? 140

Ergänzende Begrifflichkeiten für das bessere Verständnis 144

Das Hebelgesetz lässt Belastungen berechnen 144

Konsequenzen für die Praxis 148

12 Kraft als großartiges Lebenselixier 150

Was Sie nachher mehr wissen 150

Krafttraining bedeutet in sich zu gehen 150

Nutzen und Auswirkungen 152

Die drei wichtigsten Dinge – ohne Wenn und Aber 153

Effekte im Krafttraining auf drei Ebenen 154

Die drei Arten der Kraft 155

Die weite Welt oder das kleinräumliche Dorf? 163

Muskelkontraktion in drei verschiedenen Ausprägungen 164

Beweglichkeit vom Feinsten – mit einem funktionellen Krafttraining! 165

Krafttraining ist immer anaerob – und deshalb auch richtig anstrengend 166

Planung zum Erfolg 167

Die physikalischen Größen Kraft, Arbeit und Leistung 169

Kraft als Resultat des neuromuskulären Systems 171

Rekrutierung von motorischen Einheiten 172

Determinanten im Krafttraining 174

Tempo im Krafttraining findet nicht statt 175

Die Kraftpyramide mit allem Wesentlichen als Hilfe in der Praxis 177

Überprüfung der Determinanten für ein perfektes Training 179

Konsequenzen für die Praxis 182

13 Funktionelles Training integriert 184

Was Sie nachher mehr wissen 184

Funktionelles Training hat eine integrierende Funktion 184

Was funktionelles Training ist oder sein soll 185

Was ist neu an funktionellem Training? 187

Kritik am funktionellen Training 188

Kraft oder Koordination – das ist hier die Frage 189

Konsequenzen für die Praxis 191

14 Schnelligkeit ist reine Nervensache 193

Das wissen Sie nachher mehr 193

Nervenzellen spielen die Hauptrolle 193

Arten der Schnelligkeit 194

Methodische Aspekte für das Training 197

Konsequenzen für die Praxis 198

15 Herzkreislauf und Atmung als Motor des Lebens 199

Was Sie nachher mehr wissen 199

Herzkreislaufsystem als Verteilungsmaschine 199

Das Herz als Motor unseres Daseins 201

Die verschiedenen Blutgefäße – oder warum Arterien nicht immer Arterien sind 205

Zwei Kreisläufe verteilen Blut und Sauerstoff 208

Blut ist der Saft des Lebens 209

Anpassungen durch Training 211

Atmung als Sauerstoff-Versorgungs-Maschine 213

Konsequenzen für die Praxis 215

16 Ausdauer ist doch so einfach 217

Was Sie nachher mehr wissen 217

Ausdauer ist wie gemischter Salat im Restaurant 217

Nutzen und Auswirkungen 219

Arten der Ausdauer 220

Darum geht es – das Potential als Bruttokriterium 221

Darum geht es auch noch – die Ermüdungsresistenz 222

Darum geht es auch – die Ausschöpfung 222

Methoden entsprechen dem gemischten Salat im Restaurant 223

 

Die Herzfrequenzbereiche für das richtige Trainingsziel 226

Die DNA der Ausdauer 229

Testing als ultimative Voraussetzung 231

Kritische Anmerkungen 232

Laufen mit Stil 234

Konsequenzen für die Praxis 234

17 Beweglichkeit dank Krafttraining … und etwas mehr 237

Das wissen Sie nachher mehr 237

Beweglichkeit in Alltag und Sport 237

Formen der Beweglichkeit 239

Abhängigkeit der Beweglichkeit 241

Struktur der Beweglichkeit 242

Methodik im Beweglichkeitstraining 243

Konsequenzen für die Praxis 244

18 Faszien faszinieren 246

Was Sie nachher mehr wissen 246

Faszien sorgen für Spannung 246

Was sind Faszien? 249

Der Bauplan der Faszien 249

Funktionen der Faszien 252

Faszientraining ist ein Vierklang 255

Umsetzung in der Praxis 256

Konsequenzen für die Praxis 258

19 Energie aus verschiedenen Tanks 260

Was Sie nachher mehr wissen 260

Energie hat diverse Quellen am Ursprung 260

Energieträger kommen vom Tisch 263

Möglichkeiten der Energiebereitstellung 264

Was den Energietopf beeinflusst 266

Der Lebensstoff ATP – ohne ihn sind wir tot 268

Energiequellen im Detail 270

Energiereiche Phosphate 272

Anaerobe Glykolyse 272

Aerobe Glykolyse 274

Fettoxidation 275

Konsequenzen für die Praxis 276

20 Testing für perfekte Trainingspläne 279

Was Sie nachher mehr wissen 279

Nicht alle Trainerinnen und Trainer sind sattelfest in Leistungsdiagnostik 279

Was sind sportmotorische Tests? 280

Gütekriterien von sportmotorischen Tests 281

Was in der Praxis den Trainerinnen und Trainern hilft 283

Stoffwechsel- und Leistungsanalyse mit DYNOSTICS 285

Körperkomposition ist nicht gottgegeben 289

Konsequenzen für die Praxis 291

21 Ernährung macht vieles, aber nicht alles 293

Was Sie nachher mehr wissen 293

Ernährung wird oft überbewertet 293

Soll und Haben im Gleichgewicht 298

Pyramiden wie im alten Ägypten 307

Makronährstoffe kommen vom Teller 309

Vitamine und Mineralstoffe aus dem Inneren der Lebensmittel 314

Wasserhaushalt oder wenn 1.400 Liter Wasser durch das Hirn fliessen 316

Supplemente sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll 318

Solide Basisernährung als Ausgangslage 318

Was sind Supplemente? 319

Chancen und Risiken von Supplementen 321

Gibt es gute Supplemente im Sport? 322

Klassifizierung der Supplemente 323

Erstaunliches von der Front 324

Hilfe für die Front 325

Konsequenzen für die Praxis 326

22 Was Lebensstil mit Kompetenz und Stil zu tun hat 328

Was Sie nachher mehr wissen 329

Lebensstil ist hausgemacht 329

Bewegung 331

Ernährung 337

Entspannung 339

Die richtige Balance finden 355

23 Glossar 357

Was Sie nachher mehr wissen 357

24 Literatur, spannende Links und Apps 384

Literatur 384

Spannende Links 386

Spannende Apps 387

Epilog oder was ich noch sagen wollte 388

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2020 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-903271-50-0

ISBN e-book: 978-3-903271-51-7

Lektorat: Mag. Eva Reisinger

Umschlagfotos: 123rf.com/Copyright by Jörg Michael Gehrke, Diana Fry

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: siehe Bildquellennachweis

www.novumverlag.com

Ein Prolog über das Warum
Einführung für Ihren persönlichen Profit

1 Hören Sie endlich auf zu motivieren
Was Sie nachher mehr wissen
In diesem Kapitel erfahren Sie, welche Faktoren eine Rolle spielen, damit Menschen bereit sind mehr zu leisten. Motivieren heißt letztlich Rahmenbedingungen setzen, welche ein eigenmotiviertes Handeln ermöglichen.
Geben Sie Sinn und nicht Motivation
Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Motivation gelesen und gehört haben. Ja, Sie haben richtig gelesen. Es ist nicht die Aufgabe von Ihnen als Trainerin oder Trainer, die Kunden zu motivieren. Wo kämen wir denn hin! Sie müssen verstehen, was Menschen dazu bringt, Leistungen (siehe Kapitel 2) zu bringen, überdurchschnittliche Leistungen. Sorry, da reicht es nicht, von extrinsischer oder intrinsischer Motivation zu sprechen und damit den Eindruck zu erwecken, dass Sie etwas vom Thema Motivation verstehen. Worthülsen haben selten Wirkung. Sie müssen vielmehr verstehen, was den Menschen antreibt. Nur weil Sie die Bedürfnispyramide von Maslow kennen, verstehen Sie noch lange nichts von Motivation, weil Maslow die Bedürfnisse in sein Modell gepackt hat und nicht Motivation; auch wenn das leider oft synonym verwendet wird. Viele Trainerinnen und Trainer wollen motivieren, wissen aber nicht wie. Versuchen wir, uns dem Thema anzunähern.
Definition
Motivation ist die Gesamtheit der Motive, die zu Handlungen führt. Dies beruht auf emotionaler und neuronaler Aktivität des Menschen in seinem Streben nach Sinn und Zielen.
Ohne Sinn findet Training nicht statt
Es gibt viele Konzepte, die darauf zielen, Menschen zu motivieren oder mindestens zu mehr Leistung oder Leistungsbereitschaft zu animieren. Letztlich hängt die Leistung oder das Engagement der Menschen davon ab, ob sie sich mit den Zielen (siehe Kapitel 9) identifizieren können und den Sinn des Warums erkennen.
Der Begriff Motivation kann in zwei Teile gegliedert werden: das Motiv und die dazu gehörende Aktion. Der Wortkombination Motiva(c)tion trägt dem wunderbar Rechnung – der Begriff wurde vom bekannten deutschen Gastronomen Klaus Kobjoll geprägt. Motive lassen sich in zwei Gruppen teilen: die primären und die sekundären Motive. Erstere sind angeboren, beispielsweise Hunger oder Durst. Letztere sind erworben, beispielsweise Attraktivität oder Macht. Haben Sie etwas von Training gelesen?
Motivation ist das Verhalten von Menschen, zielgerichtet sein Handeln so auszurichten, dass eine emotionale Balance oder ein Resultat erreicht werden. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Die Motivation wird umso höher, je mehr der Mensch von seinem Handeln profitiert. Der Kittelbrennfaktor taucht aus dem Nebel auf.
Goal Setting Theorie nach Locke und Latham
Die beiden Amerikaner legen das zentrale Element schon in den Titel. Die deutsche Übersetzung Zielsetzungstheorie zeigt es deutlich. Ziele motivieren Menschen zu großen Leistungen. Die Ziele müssen so herausfordernd sein, dass sie nur mit großer Anstrengung erreicht werden. Große Anstrengung heißt im Fitnesscenter oder auf dem Trainingsplatz regelmäßiges Training bis zur muskulären Erschöpfung, schwitzen inklusive. Die Ziele müssen dabei klar und präzise formuliert sein. Nach Locke und Latham sind es fünf Merkmale, die Ziele aufweisen müssen:

 Zielbindung – die Entschlossenheit, das Ziel zu erreichen.

 Aufgabenkomplexität – weniger Komplexität führt zu besserer Qualität.

 Feedback – verhilft zu mehr Effektivität.

 Partizipation – Ziele sollen gemeinsam vereinbart werden.

 Selbstwirksamkeit – je höher diese ausgeprägt ist, desto höhere Ziele werden gewählt.