Berufung? Elementar! Antworten zu deiner Kraft, Natur und Mission, die dir Flügel verleihen

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Font:Smaller АаLarger Aa

Ein typischer Tag im Feuerland

Das Feuerland lebt im Turbo-Modus. Die Bewohner sind früh wach, es dämmert noch – sie sind schon auf den Beinen, denn sie haben ja so viel vor, was die Welt verändern wird! Der Morgen beginnt mit Gymnastik zu feurigen Rhythmen und mit Tanzen, um sich mit Elan für den Tag zu füllen und den Energiefluss im Körper herzustellen. An der Zimmerdecke über dem Bett hängt bei jedem Feuerlandbürger das Bild seines Lebenstraumes, das ihn vom Bett aufspringen und alles Mögliche und Unmögliche für diesen Traum tun lässt.

Im Feuerland herrscht die Macht der Geschwindigkeit. Hier wird ein Gewinner gewählt, der sich in einer Disziplin hervorbrachte. Er wird zum Landesführer für drei Monate, um andere mit seinem Vorbild zu begeistern. Sein Bildnis hängt für immer in der Galerie des Ruhmes.

Feuerlandbürger arbeiten in anderen Ländern. Sie lernten als erste, große Entfernungen zu überwinden. Ihre Angebote sind immer gefragt – kein anderer ist zu solch einem Mut und solch einer Geschwindigkeit im Problemlösen fähig. Der Feuer-Mensch stürmt unverzüglich los und löst alle Probleme und Aufgaben sofort nach deren Entstehen.

Als Ergebnis stehen in jedem Haus viele Pokale – ihre großen und kleinen Erfolge. Die Mittagspause wird oft zum Joggen oder einer Fitnessstunde im Trainingssaal genutzt. Viele Angelegenheiten werden im Gehen gelöst. Und wenn ein Feuer-Mensch apathisch wird und sein inneres Feuer erlischt, verschreibt ihm der Arzt tägliche Märsche hinauf zum Vulkan und hilft ihm, sich ein neues großartiges Ziel zu setzen.

Abends beim Sonnenuntergang tanzen die Bewohner der Feuerlandes den Tanz der Gewinner und fallen müde, aber zufrieden in den Schlaf. Sie träumen farbenfroh und spektakulär. Vielen von ihnen bringt Morpheus brillante Einfälle im Traum.

Erde-Menschen aus dem Land der Fruchtbarkeit

Das Erdland ist ein fruchtbares und blühendes Land. Es liegt sicher im Tal zwischen den Bergwänden. Die Erdbürger verteidigen ihr Territorium und ihre Privatsphäre. Sie mögen es nicht, wenn Fremde in ihrem Leben schnüffeln und ihre Arbeitsfrucht beäugen. Es ist ein unermüdliches und gründliches Volk, das seine Zeit und seine Ressourcen nicht umsonst einsetzten würde. Tag für Tag und Jahr für Jahr säen sie die Saat ihres Reichtums, pflegen sorgfältig die Setzlinge und sammeln reiche Ernten.

Erde-Menschen sammeln und bewahren Ressourcen. Ihr wichtigstes Gesetz ist das Gesetz des Sparens. Deswegen werden sie nie ihre Ressourcen sinnlos ausgeben – seien es Zeit, Energie, Geld oder Fleiß.

Erdkinder haben es oft nicht einfach in den Gruppen. Ihr Eigentum ist ihnen heilig, und bereits im Kindesalter haben sie nicht vor, ihr Spielzeug zu teilen. Oft bekommen sie zu hören, dass sie doch nicht so geizig und egoistisch sein sollen. Unter Druck geben sie dann das Spielauto ab und verraten so ihre Natur. Eine angeborene Skepsis lässt die Erde-Menschen nichts anfangen, bevor sie nicht genau wissen, welchem Zweck es dient.

Und wenn ein Luft-Mensch alles weiß, kennt ein Erde-Mensch das Wahre. Ein typischer Erde-Mensch ist eigen, hat immer Recht und weiß alles besser. Ein Erdkind ist ein Individualist mit eigener Meinung, die in ihrer Richtigkeit respektiert werden will. Andernfalls lernt ein Erdkind schnell, andere zu manipulieren und die Wahrheit zu verbergen, damit seine Anliegen beachtet werden und es trotzdem das bekommt, was es will.

Auch erwachsene Erde-Menschen achten sehr eifersüchtig auf alles, was sie ihr Eigen nennen: Gegenstände, Wohnung, Familie, Ehefrau, Arbeit. Deswegen neigen sie dazu, alles zu kontrollieren, die Zügel selbst in der Hand zu halten und ihr Gut vor fremdem Einfluss zu schützen. Sie können fest anpacken und gut festhalten, nehmen aber nicht alles, was sie bekommen. Wenn ein Erde-Mensch etwas kauft oder empfiehlt, dann kann man sicher sein, dass es das Beste ist, vom Erde-Menschen selbst überprüft, denn er vertraut selten jemand anderem. Und wenn sie sein Vertrauen verloren haben, dann ist es fast unmöglich, es wieder zu gewinnen. Erde-Menschen erinnern sich sogar an das Kind in dem Sandkasten, das ihnen die Lieblingsschaufel weggenommen hat.

Den Erde-Menschen sind Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit sehr wichtig. Sie denken stets an Konsequenzen, rechnen leicht durch, ob es sich lohnt und wenn sie keinen Sinn oder keinen persönlichen Wert darin sehen, dann werden sie sicher nicht ihre Kraft, Zeit oder Geld in die Sache investieren. Sie urteilen und handeln oft gegen die allgemeingültige Meinung, ohne es an die große Glocke zu hängen.

Die materielle Seite des Lebens steht für die Erde-Menschen an erster Stelle – sie erfahren die Umgebung taktil, mögen alles anfassen, sie glauben nur an die Fakten. Sie erledigen ihre irdischen Aufgaben ohne großes Aufsehen, abseits der Turbulenz der Feuer-Menschen. Sie sind die besten Businessleute – sie gehen kein unüberlegtes Risiko ein, alles ist durchdacht, durchgerechnet und optimal organisiert. Nur sichere Anlagen, Analysen und Kalkulationen kommen in Frage. Die Mehrheit der Erde-Menschen arbeitet im Jetzt viel, um sich später ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen oder sogar auf Dividende zu leben.

Erde-Menschen sind nicht nur sparsame Hausmänner und -frauen, sondern auch allgemein im Leben sehr eifrig und ökonomisch. Sie können auch kleinlich sein. Ihre Ziele verfolgen sie hartnäckig, ohne auf Unwichtiges zu achten. Für die anderen sieht dieses Verhalten stur und eigensinnig aus. Sie fragen sich, warum der Erde-Mensch keinen Spaß mit ihnen hat, ihre Einladungen ignoriert und sich im Allgemeinen verdächtig ungesellig verhält. Aber für den Erde-Menschen ist es einfach uninteressant, mit Menschen Zeit zu verbringen, die nicht das gleiche Ziel haben. Ihm tut es leid, die Zeit mit müßigem Geschwätz zu verbringen und seiner Meinung nach ziellos «abzuhängen».

Ein Erde-Mensch ist rational, daher sprudelt er selten offen vor Emotionen und scheint unempfindlich zu sein, selbst wenn es in seinem Inneren tobt. Trotzdem kann die gesunde Selbstliebe der Erde-Menschen (wenn sie in der Kindheit nicht durch Schuldgefühle zerstört wurde) wie ein Magnet auf andere Menschen wirken. Daher ziehen Erde-Menschen andere oft mit einem besonderen Charme an, so wie uns unser Planet Erde mit Hilfe der Schwerkraft an sich zieht.

Abb. 4. Ein Erde-Mensch


Je öfter das Element Erde in deiner Zusammensetzung vorkommt, desto mehr Erde-Eigenschaften finden sich in deinem Naturell wieder.

Ein typischer Tag im Erdland

Hier herrscht Ordnung und ein regulärer Modus. Sogar die Sonne geht immer zur gleichen Zeit auf. Die Menschen auf der Erde schlafen so viel, wie sie für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden benötigen. Den Morgen beginnen sie mit gesunden Übungen, gesundem Frühstück und Wasserbehandlungen. Jeder wählt, was er für nützlich und notwendig hält, auch wenn es sich um Kaffee und Plätzchen handelt und niemand sieht seinen Nachbarn schief an. Im Allgemeinen werden hier Vorhänge und Privatsphäre hoch geschätzt. Das Radio sendet Songs mit tiefer Bedeutung und Sinn, abwechselnd mit nützlichen Lebenstipps und wichtigen Nachrichten.


Niemand kommt zu spät zur Arbeit, weil er seine Zeit und die Zeit seiner Kollegen respektiert. Ein Erde-Mensch erfüllt gewissenhaft zugewiesene Aufgaben, Anweisungen und optimiert diese regelmäßig, um seine Kraft zu sparen und die Qualität der Leistung zu verbessern. Mittags gehen die Erdbewohner in ein Restaurant in einem grünen Garten, sitzen in bequemen Sesseln und wenn sie ein paar Worte austauschen, geht es nur um Arbeit. In der Stille oder bei leiser Jazzmusik genießen sie den Geschmack ihrer Speisen.


Jeden Abend beenden Erde-Menschen ihre Arbeit pünktlich und erhalten sofort ihr Gehalt, von dem ein Teil nach Berechnungen angelegt wird. Am Wochenende arbeiten sie in ihren Gärten, die ihnen ein reichhaltiges Angebot an Gemüse und Obst geben. Vor dem Schlafengehen erhalten sie eine obligatorische Massage, um sich zu entspannen und die Last des Denkens über die Verbesserung ihres Lebens zu beseitigen. Sie sehen fast nie Träume, sie schlafen tief und vergnüglich.


Jeder von uns verfügt über mehr oder weniger Neugier, Zielstrebigkeit, Sinn für Praktisches und Einfühlungsvermögen, bestimmte Element-Typen aber im besonderem Maße.


Aufgaben:

1) In welchem Land möchtest du leben? Versuche, einen Tag genau so zu verbringen. Wäre das was für dein ganzes Leben?

2) Denke an deine Lieblingsfiguren aus Filmen oder Büchern. Versuche ihren Element-Typ zu bestimmen. Aus welchem Land stammen sie?

Wo gleichen wir uns?

Auf den ersten Blick scheinen wir sehr unterschiedlich zu sein! Wie sollen wir jetzt miteinander leben und uns verstehen? Wenn ein Mensch nur fühlt, der andere nur macht, ein Dritter studiert nur und der Vierte hört nur auf sich selbst. Die Menschen würden sich anfeinden, hätten sie nichts Gemeinsames. Das Geheimnis friedlichen Miteinanders liegt in Gemeinsamkeiten, denn jedes Element weist ähnliche Naturmerkmale wie ein anderes Element auf. Die Länder bilden friedliche Grenzzonen mit Nachbarn auf der Grundlage gemeinsamer Eigenschaften.

Durchdachte Rationale und impulsgesteuerte Emotionale

«Meine Freundin kauft ständig impulsiv Sachen und gibt sie dann an den Laden zurück! Kürzlich hat sie es geschafft, eine Wohnung zu kaufen, einen Monat später es sich anders zu überlegen und zu verkaufen. Wohnungen werden ja bekannterweise nicht zurückgenommen.»

Eine Beschwerde meines Freundes über sein feuriges Mädchen

In meiner näheren Umgebung befinden sich überwiegend rational gesteuerte Menschen – Erd- und Luft-Menschen. Mein Ehemann, meine Eltern, Freundinnen – ich bewundere sie aufrichtig! Auch in kritischen und emotionsgeladenen Situationen treffen sie oft sehr vernünftige und weit blickende Entscheidungen. Sie vermögen es, sich von den Emotionen zu abstrahieren. Die Entscheidung ist dann nicht von Emotionen abhängig. So sieht es aus der Sicht des Betrachters aus. Innerlich könnten Tornados wüten. Das ist aber kein Hindernis, um weiterhin logisch zu denken und vernünftig zu handeln.

 

Diese Rationalität der Erde- und Luft-Menschen basiert auf ihren vernunftgesteuerten Beweggründen – luftige Wissensgier und erdige Zweckmäßigkeit. Auch im Streit reden sie vernünftig, argumentieren und wahren ihr Gesicht. Vor allem, wenn andere in der Nähe sind. «Wir reden zu Hause», sagen sie. Und zu Hause können die Worte auch mal lauter klingen, wenn die Situation eskaliert.


Meinen Brüdern und mir fiel es in der Kindheit sehr schwer, den Kopf kühl zu behalten und unsere Emotionen im Zaum zu halten. Wir dachten gar nicht daran, diese zu verheimlichen oder nicht zu beachten. Viele der Entscheidungen haben wir impulsiv, unter dem Einfluss der Emotionen gefällt. Ich tue, wie ich jetzt fühle! Aber hier sollte man zwischen dem Hören auf die eigenen tiefen Gefühle und dem Handeln mit reinen Emotionen unterscheiden. Gefühle lügen bekanntlich nicht. Aber jeder Emotion zu folgen und später das Gesagte und das Gemachte womöglich zu bereuen, hilft einem auch wenig weiter.


Emotionale Menschen sollten lernen, ihre ausufernden Emotionen zuerst im Alleinsein zu bewältigen, ohne Trugschlüsse, die Emotionen nur vermehrt aufschaukeln. Erst danach sollten sie – sich nur auf die Fakten stützend – zu entscheiden. Emotionale Menschen sollten ihren Bedürfnissen zeitnah nachgehen, da sie viel schneller in die negativen Verhaltensweisen ihrer Natur entgleiten. In diesem emotional instabilen Zustand sind sie oft unerträglich für ihre Mitmenschen. Über die Bedürfnisse jedes Element-Typs sprechen wir noch ausführlicher in Kapitel 6.


Also, Gott schickte unseren rationalen Eltern drei emotionale Kinder, die auf keinen Fall logisch überlegen wollten und sich aus dem Impuls heraus entschieden haben. Heftige Auseinandersetzungen, Streitereien, unlogisches und spontanes Handeln und anschließendes Wiedergutmachen der Folgen sind den emotionalen Menschen gut bekannt. Es ist schwer für sie, in der Hitze der Auseinandersetzung auf das blitzschnelle Reagieren zu verzichten.


Du ahnst es bestimmt: Feuer- und Wasser-Menschen sind emotional. Vor allem Feuer-Menschen empfinden ungestüm und unmittelbar, deswegen sind sie oft gereizt, aber auch sehr dynamisch und tatkräftig. Wasser-Menschen begegnen allem mit offenem Herzen, anders ist die Empathie nicht möglich. Sie sind emotional für das Fühlen der Welt und der Menschen ständig aufnahmebereit. Aus diesem Grund sind Wasser-Menschen so verwundbar, ihnen sind ruhige und angenehme Emotionen sehr wichtig.


Sowohl Feuer- wie auch Wasser-Menschen ist es schier unmöglich, sich von den eigenen Gefühlen zu abstrahieren und diese nicht zu beachten. Andernfalls erfolgt das Abschalten des Lebens. Wasser-Menschen werden gefühllos und Feuer-Menschen verlieren den Elan. Auch wenn sich in der Nähe fremde Personen befinden, fällt es emotionalen Element-Typen sehr schwer, die Tränen zurückzuhalten.


Abb. 5. Ein Rationaler und ein Emotionaler


– Emotionalität ist unlogisch und spontan, beinhaltet Impulsivität und Sensitivität

– Rationalität ist logisch und vernünftig, beinhaltet bestimmte Abfolgen und argumentatives Erklären


Genau deswegen leben Wasser- und Feuer-Menschen öfter im Hier und Jetzt und reagieren unmittelbar und rasch auf äußere Gegebenheiten. Luft- und Erde-Menschen vermögen aber lange Zeit, ihre Gefühle zu ignorieren, des späteren Komforts willen. So häufen sich aber auch ungelöste innerliche Probleme an. Beides ist gut, wenn es dem Menschen nicht schadet und seinem Glück dient. Ansonsten sollten sich die Emotionalen überlegen, wie sie ihre Grenzen mehr höflich schützen. Und Rationale sollten sich ihre inneren Empfindungen öfters zu Herzen nehmen. Beiden Typen wird das Buch von Thomas D`Ansembourg «Endlich ICH sein» dabei behilflich sein.

Aktive Sucher und inerte Stubenhocker

– Ich gehe spazieren, nur wenn es nicht so weit vom Haus ist und wir etwas im Café sitzen.

– Und ich will neue Menschen kennen lernen, Freunde finden, viel kommunizieren…

Überall ist es schön, um spazieren zu gehen.

(ein Chatgespräch über gemeinsame Spaziergänge)

Meine Freunde teilen sich in zwei Lager auf. Die einen laden ständig zu Unternehmungen ein, sind selten zu Hause, stets in Bewegung, auf dem neuesten Stand, über alles informiert und immer auf der Suche nach unentdeckten Plätzen und neuen Eindrücken. Das ist die aktive Fraktion. In der befinden sich Feuer- und Luft-Menschen.


Die zweite Fraktion besteht aus meinen Freunden – Müßiggängern. Das heißt aber nicht, dass sie faul sind. Sie sind kaum unterwegs, ich sehe sie viel seltener. Sie sitzen in ihren Höhlen, machen ihr Zeug und versuchen möglichst wenig nach außen zu reflektieren und an dem lärmenden Trubel des sozialen Lebens teilzunehmen. Das ist das Lager der Inerten und besteht aus Wasser- und Erde-Menschen.


Das Treffen unserer Freunde aus den beiden Fraktionen zu organisieren ist mit viel Mühe verbunden. Es ist ein Ausflug in die Berge geplant. Die Aktiven holten alle nötigen Informationen herein, planten, erfuhren die Tourstrecke. Sie sind bereits im Tiefstart. Die Inerten zogen es in die Länge: «Ich weiß es nicht… So weit… und irgendwie ist es schon so kalt. Ich hab eigentlich viel zu tun.»


Je näher das Treffen heranrückt, desto kleiner wird die Wahrscheinlichkeit dieses Treffens. Erde-Menschen finden wichtigere Tätigkeiten, bei Wasser-Menschen spielt das Wetter nicht mit, sie bekommen Kopfschmerzen, Luft-Menschen sind es leid, nachzufragen und sie entscheiden sich für einen anderen Ausflug mit Kollegen, bei dem die Sache schon klar ist. Und nur Feuer-Menschen fahren einfach hin. Und nicht nur in die Berge, sondern auch zum See und auf einen Bauernhof, nehmen Kürbisse und anderes Gemüse mit. Dabei veranstalten sie ein eindrucksvolles Fotoshooting mit herbstlichen Blättern.


Also, aktive Typen, Feuer- und Luft-Menschen, sind nach außen orientiert. Sie sind stets bereit, dynamisch vorzugehen und bevorzugen das Neue und Unbekannte.


Schauen wir uns mal um. Die Luft verbreitet sich in der Natur von selbst, befindet sich fast nie in völliger Stille. Das ist ein aktives Element.


Das Feuer entflammt sofort und verbreitet sich in sekundenschnelle, wie bei einem Waldbrand. Das Feuer ist nie starr, entweder brennt und bewegt es sich oder nicht. Eine Kerze stellt eine eingegrenzte Flamme dar. Nimmt man die Hemmnis – den Kerzenhalter – weg, breitet sich das Feuer aus. Das ist ein aktives Element.


Abb. 6. Aktiver und inerter Naturtyp


Das Wasser strebt in der Natur zur Ruhe. Wenn man Wasser in ein Glas gießt, beruhigen sich die Wasserkreise sehr schnell und es wird unbeweglich. Ein Bächlein sucht die Ruhe eines Sees oder eines Ozeans zu erreichen. Es ist sehr schwer, die Strömung und den Aggregatzustand des Wassers zu verändern. Es wärmt sich langsam auf und kühlt sich langsam ab. Deshalb ist Wasser ein inertes Element, das durch Trägheit weiterfließt und Zeit braucht, um die Richtung zu ändern.


Die Erde ist das stabilste Element in der Natur. Ein Berg zum Beispiel übersteht Jahrtausende, bevor sich irgendwas an ihm oder in seiner Umgebung ändert. Ein Felsen ist einfach nur da. Um die Erde zu verschieben, benötigt man ein großes Maß an Anstrengung. Rollt aber ein Steinbrocken nach unten, ist er sehr schwer zu bremsen. Deshalb ist Erde ein inertes Element.


Inerte Element-Typen benötigen zuerst Zeit. Die Wasser-Menschen benötigen Zeit, um sich einzustimmen und in die Gänge zu kommen. Die Erde-Menschen benötigen sie, um sich der Zweckmäßigkeit ihres Tuns zu vergewissern und sich die optimalen Schritte zum Ziel zu überlegen.


Haben sie bereits ihre Tätigkeit aufgenommen, ist es für sie problematisch, aufzuhören oder die Richtung zu wechseln. Sie fahren in die Berge, wenn es doch so ausgemacht wurde – nicht zum Bauernhof. Der Blickwinkel ist bei ihnen nach innen gekehrt, es ist mühevoll, ihn auf das Äußere zu wenden.


Inerte Typen – Wasser und Erde – sind mehr auf das Nehmen, das Bewahren und das Vermehren eingestellt, als auf die aktive Bewegung und das Geben. Aus diesem Grund sind sie eher konservativ.

Weiche Diplomatie und harte Geradlinigkeit

Zwei Menschen im Zugabteil:

– Wo fahren Sie hin?

– Nach Scharmede.

– Verzeihen Sie, aber was zieht Sie dahin?

– Die Lokomotive.


Luft und Wasser sind weiche Elemente


Wasser fühlt sich weich an. Denke daran, wie es in der Natur, um die Stolpersteine herum, auf dem einfachsten Weg fließt. Alle Bäche und Flüsse fließen in Krümmungen. Nur bei Naturkatastrophen ist die Strömung so stark, dass sie alles auf ihrem Weg zerstören.


Die Luft ist kaum spürbar. Wie verbreitet sich die Luft in der Natur? Sie umfließt Hindernisse leicht und behutsam, ohne sie nur minimal zu beeinträchtigen. Für einen Tornado oder einen Sturm muss der Druck von außen sehr stark sein.


Die Eigenschaften der Luft- und Wasser-Menschen sind demzufolge: weich, flexibel, zuvorkommend, anpassungsfähig.


Sie können über Unangenehmes unpräzise und verschleiert reden, versuchen harten Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, suchen nach delikaten, nicht verletzenden Worten, beantworten ungenau oder wechseln das Thema. Im realen Umgang mit Mitmenschen ist es für sie schwierig, auf ihre persönlichen Grenzen zu verweisen – vorausgesetzt, starke Gefühle übermannen sie gerade jetzt nicht.


Im Umgang mit Wasser-Menschen fühlst du gewissermaßen eine zarte Umarmung. Ein Luft-Mensch «umhüllt» dich und «füllt» unbemerkbar den ganzen Raum.


Wenn ich ein Treffen mit meiner Freundin (Luft) vereinbare, fragt sie mich immer hundert Sachen, wie es denn für mich angenehm wäre und ist bereit, sich gegebenenfalls anzupassen, mich abzuholen oder etwas vorzubereiten. Genauso verhält sie sich in einer Gruppe. Einem Luft-Menschen fällt es nicht schwer, sich an andere anzupassen und so zu handeln, wie es den anderen passt.


Erde und Feuer sind harte Elemente


Das Feuer ist brennend und scharf. In der Natur breitet sich das Feuer geradlinig aus und zerstört alle Hindernisse auf seinem Weg. Beachtet man seine Grenzen nicht, kann man sich leicht verbrennen. So sind auch Feuer-Menschen – sie können mit ihren Taten und Worten verletzen.


Feuer-Menschen gehen einfach direkt auf ihr Ziel zu, Hürden werden zerstört oder umgebaut.


Zum Beispiel steht ein Familienabend bevor. «Ich komme nicht, habe noch eine wichtige Sitzung», sagt ein Feuer-Mann ohne Umschweife. Die Absage kann mehr oder weniger höflich ausfallen, die Antwort bleibt konkret und direkt. Auch dann, wenn er weiß, dass diese Antwort bei dem anderen nicht gut ankommt. Auf Empörungen der Frau könnte er in etwa so antworten: «So ist das halt, entschuldige.»


Ein weicher Luft-Mann würde versuchen, das unangenehme Thema zu umgehen und etwas Unbestimmtes sagen wie: «Hier gibt es so viel zu tun. Ich weiß nicht, wann ich komme. Ich versuche es natürlich. Aber weiß es nicht… ich muss ja noch ins Geschäft.» Eine klare, direkte Antwort ist nicht zu hören – komme selber drauf und ziehe Schlüsse aus den dargelegten Informationen. Und später: «Ich hab es dir doch gesagt. Ich bin nicht schuld, dass du es nicht verstanden hast. Es ist doch offensichtlich!» Ein ausdruckstarkes Beispiel ist der Filmheld aus dem Film «Der Dummschwätzer».


Die Erde in der Natur ist von sich aus hart. Jeder hatte blaue Flecken in der Kindheit. Sie fällt von sich aus auf niemanden, aber man kann sich durch Zusammenstöße mit ihr stark verletzen. Wenn aber ein Felsbrocken vom Berg rollt, dann rollt er geradeaus und stößt dabei andere Steine aus dem Weg.

 

So auch Erde-Menschen. Sie mögen keine Umwege und auch keine Zeitverluste für die Umwege. Sie sorgen sich um das Konkrete und um die Ergebnisse. Deswegen neigen sie dazu, ihre Ziele auf geraden Wegen zu erreichen, die Hürden beiseite zu stoßen und folgerichtig zu handeln.


Ein Erde-Mensch weiß genau, was er braucht. Wenn etwas irgendwie anders läuft, geht er schweigend, verliert keine Zeit für Erklärungen und Diskussionen. Oder er erörtert knapp die Schlussfolgerungen. «Man müsste das ja als Erwachsener verstehen können. Ich habe Wichtigeres zu tun», denkt er. «Sollen sie erstmal schmollen. Später werden sie schon verstehen, wer Recht hatte und werden sich noch bei mir bedanken. Und wenn nicht – sind sie selber schuld.»


Ist ein Konflikt mit jemandem mit späteren Nachteilen verbunden, würde sich der Erde-Mensch lieber zusammenreißen und den Höflichen spielen, als die Konsequenzen eines offenen Streites ausbaden zu müssen.


Aus Angst, allein und ohne Kommunikation zu bleiben, meiden Luft-Menschen jegliche Konflikte. Erde-Menschen harren aus und gehen Konflikten aus dem Weg, nur weil es ihnen so dienlich ist.


Ein Wasser-Mensch ist friedvoll, um andere nicht zu verletzten, da er ja ihren Schmerz fühlt. Auf dem Weg zu seinem Ziel bemerkt ein elanvoller Feuer-Mensch oft gar nicht, wie er Andere verletzt.


In Kapitel 4 erfährst du, wie das 3. Element den Charakter harter Erd- und Feuer-Menschen besänftigen kann. Und umgekehrt kann es das Verhalten der Luft- und Wasser-Menschen erhärten.


Abb. 7. Weiche und harte Naturtypen