Volume 50 pages
Der Fall Mossadegh
About the book
Es sind zahlreiche Artikel, Bücher und Dokumentationen über den Sturz Mossadeghs veröffentlicht worden, die sich in der Hauptsache mit der
Beteiligung der USA an diesem Ereignis befassen. Einige Autoren haben in ihren teilweise romanhaften Schilderungen von dem Sturz «der einzig demokratisch gewählten Regierung, die der Iran jemals hatte» gesprochen. Dies ist natürlich barer Unsinn, denn zu keiner Zeit fand im Iran eine demokratische Wahl des Premierministers weder von der Bevölkerung noch vom Parlament statt. Ein Premierminister wurde vom Schah ernannt und stellte sich dann im Parlament einer Vertrauensabstimmung. Genau so war es auch bei Mossadegh.
Der vorliegende vom Schah selbst verfasste Text ist als ergänzende Schilderung der Ereignisse aus der Sicht von Schah Mohammed Reza Pahlavi
einzustufen. Er stellt ein wichtiges Zeitdokument dar, das nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.
Was die Beteiligung der USA am Sturz Mossadeghs betrifft, wurde im Frühjahr 2017 vom Office of the Historian des State Departments eine umfang-reiche Dokumentation in der Reihe «Foreign Relations of the United States, 1952–1954» unter dem Titel «Iran, 1951–1954» veröffentlicht. Der Herausgeber James C. Van Hook hat mehr als tausend Dokumente ausgewertet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Dokumentation stellt eine Ergänzung einer bereits 1989 unter «Foreign Relations, 1952–1954, Vol. X, Iran, 1951–1954» veröffentlichten Dokumentation dar. Mit diesen beiden Bänden sind die in den Archiven der USA vorhandenen wichtigsten Dokumente zu diesem Thema der Öffentlichkeit zugänglich. Was bisher fehlt, sind Dokumente aus den sowjetischen Archiven. Die Frage der Einflussnahme der Sowjetregierung ist bislang von der historischen Forschung nicht ausführlich thematisiert worden, weil die entsprechenden Unterlagen aus den sowjetischen Archiven nicht zugänglich sind.