Britisch Kurzhaar Katze

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Baden, Manikür und Pediküre

Ihre Kurzhaar ist vermutlich nicht wasserscheu, aber sie wird freiwillig nicht schwimmen und kein Vollbad dulden. Das ist zum Glück auch überflüssig, denn Katzen reinigen sich mit der rauen Zunge sehr gründlich und effektiv. Wenn sie eine Verschmutzung hat, die sie nicht selbst entfernen kann, beseitigen Sie diese mit einem feuchten Tuch.

Die Krallen nutzen Katzen durch regelmäßiges Kratzen ab. Jede Katze wird daher ihre Krallen in unterschiedliche Materialien schlagen. Das Verhalten ist absolut notwendig und für die Katze extrem wichtig. Bringen Sie Kratzbretter an den Stellen an, an denen die Katze sich regelmäßig die Krallen schärft. Hier markiert sie ihr Revier. Sie braucht das. Nur wenn, trotz ausreichender Kratzmöglichkeiten, die Krallen sehr lang werden oder nach innen wachsen, sollte ein Tierarzt die Krallen stutzen. Krallen schneiden, um die Möbel zu schonen ist Tierquälerei. Das hat die freundliche BKH nicht verdient.

Ohren und Augen pflegen

Die kleinen runden Ohren in Verbindung mit dem dichten Fell neigen dazu zu verschmutzen. Dies wiederum kann Entzündungen auslösen, denn die Ohren kann die Britisch Kurzhaar nicht gut alleine reinigen. Meist reibt sie beim Kuscheln ihre Öhrchen an Ihrer Hand, wenn sie etwas darin stört.

Schauen sie regelmäßig in die Ohren und entfernen Sie Schmutz mit einem feuchten Wattepad. Bitte nicht mit einem Wattestäbchen in die Gehörgänge fahren, sie könnten das Tier verletzen. Tief sitzenden Schmutz oder eine Entzündung muss ein Tierarzt beseitigen.

Die relativ kurze Nase der kleinen Briten bedingen meist einen engen Tränenkanal. Achten Sie daher täglich darauf, dass sich an den Tränendrüsen an den inneren Augenrändern kein Schmutz ansammelt.

Häufig lassen sich lose Verschmutzungen schon beim Kuscheln einfach mit dem Finger entfernen. Sollte der Schmutz fester sitzen, hilft ein feuchtes Wattepad.

Zahnprobleme verhindern

Moderne Katzennahrung besteht meist aus getreidehaltigen Trockenfutter und weichem Nassfutter. Die Nahrung eignet sich nicht, zum Reinigen der Zähne und führt daher zu Zahn und Zahnfleischproblemen. Leider sind die meisten Britisch Kurzhaar etwas faul und weigern sich auf zähem Frischfleisch zu kauen.

Durch eine reine BARF-Fütterung verhindern Sie, dass sich Zahnstein bildet. Diese ist aber aufwendig und oft im Alltag nicht möglich. Bieten Sie der Katze verschiedene Leckerlis an und beobachten Sie, auf welchen Sie lange kaut. Wenn die Zahnreinigung auf diese Weise nicht gelingt, muss der Tierarzt sie unter Narkose durchführen. Dies ist besonders für ältere Tiere eine große Belastung.

Eine weitere Methode ist das Putzen der Zähne mit Zahnbürste und Zahnpasta für Katzen. Gewöhnen Sie bereits Welpen an die Prozedur. Stupsen Sie mit einer weichen Zahnbürste, die einen kleinen Kopf hat, an das Maul. Das Kätzchen wird auf der Bürste kauen. Führen Sie nun Putzbewegungen aus. Sobald sich das Tier daran gewöhnt hat, geben Sie etwas Zahnpasta für Katzen auf die Bürste. Bitte keine Produkte für Menschen (auch keine Kinderzahnpasta) verwenden. Der Geschmack dieser Mittel stößt Katzen ab.

Die Briten brauchen viel Aufmerksamkeit

Katzen gelten als Einzelgänger, die keinen engen Kontakt zum Besitzer brauchen. Bei den Briten stimmt diese Aussage nicht.

Eine BKH, die üblicherweise den ganzen Tag allein in einer Wohnung verbringen muss, ist unglücklich, denn sie braucht den Kontakt zum Menschen. Ein Hausgenosse, mit dem die Katze die menschenlose Zeit überbrücken kann, ist eine Lösung.

Vergesellschaftung

Da die Urahnen aller Hauskatzen, die Falbkatze als Einzelgänger lebt, hat sich die Meinung etabliert, dass Katzen keine Artgenossen um sich haben mögen. Dies stimmt bei den Streifzügen durch das Revier. Aber bereits beim Fressnapf zeigt sich oft, dass die Katzen dicht nebeneinander Nahrung aufnehmen, zum Teil aus einem Napf.

Besonders reine Wohnungskatzen mögen nicht alleine sein, denn dort gibt es weniger Abwechslung als in Freiheit. Für eine Britisch Kurzhaar, die eindeutig die Nähe zu ihren Menschen sucht, ist alleine sein qualvoll. Sie sucht außerdem, selbst wenn sie ständig mit Menschen zusammen ist, die Nähe von Artgenossen.

Aus diesem Grund sollten berufstätige Menschen am besten immer gleich zwei Katzen anschaffen. Ideal sind Wurfgeschwister oder Tiere die im Tierheim oder bei einem Vorbesitzer bereits zusammenlebten.

Abbildung 3: Britisch Kurzhaar Katzen lieben die Gesellschaft mit anderen Tieren, © Anne-Beate-Renate


Abbildung 4: Britisch Kurzhaar Katzen lieben die Gesellschaft mit anderen Tieren

Wichtig bei späterer Vergesellschaftung: Die Charaktere müssen passen. Die eher ruhige Britische Kurzhaar verträgt sich mit Hunden und Katzen, die ein ähnliches Temperament haben. Ein junger Hund, der ständig spielen will, ist ein genauso unpassender Gesellschafter wie eine Katze, die den ganzen Tag tobt.

Auch sollten die Tiere vom Alter zusammenpassen. Ein junges Kätzchen kann eine alte Britische Kurzhaar wieder in Schwung bringen. Wahrscheinlicher ist, dass das Jungtier nervt und für Dauerstress beim Alttier sorgt. Ein Artgenosse im gleichen Alter ist passender.

Zwei Katzen treffen zusammen: Am Anfang gibt es meist Zoff

Dabei ist das Alter der Tiere, die aufeinandertreffen, egal. Katzen zeigen bereits im Alter von 12 Wochen ein deutliches Revierverhalten. Dazu gehören in jedem Alter Fauchen, Buckeln und Tatzenhiebe. In der Anfangszeit sollten die Tiere nicht alleine bleiben, die Revierkämpfe könnten ausarten.

Lassen Sie den Neuzugang zunächst im Transportbehälter. Geben Sie Ihren Katzen Gelegenheit, den Neuling darin zu beschnuppern. Dieser lernt so auch die vorhandenen Katzen kennen. Sie sehen sofort, wie die Tiere aufeinander reagieren. Sobald keine große Aggression zu erkennen ist, öffnen Sie die Tür des Transportkorbs. Die Tiere müssen ihren Platz im Rudel selber finden.

Streicheln Sie beide Tiere nacheinander und bürsten Sie diese abwechselnd mit derselben Bürste, damit die sich ihr Geruch angleicht. Außerdem helfen gemeinsame Spiele mit einem Federspiel, um die Gewöhnungszeit abzukürzen.

Nach etwa einer Woche haben sich die Tiere aneinander gewöhnt. Es ist kein Problem mehr, wenn sie ohne Aufsicht bleiben.

Ein Neuling muss seinen Platz in der Gruppe erst finden. Oft geschieht dies sehr friedlich. Die Katzen regeln diese Angelegenheit mit Blicken und dezenten Körpersignalen. Es kann aber auch zu lautstarken Auseinandersetzungen und größeren Rangeleien kommen.

Da in der Regel die älteste Katze der Boss ist, gibt es meist keine Probleme, wenn der Neuling ein Jungtier ist. Er akzeptiert die Vorherrschaft der anwesenden Katze. Schwierig kann es werden, wenn ein bisher dominantes Tier einziehen soll.

Greifen Sie nur ein, wenn Gefahr besteht, dass sich eines der Tiere verletzt. Es ist wichtig, dass die Katzen unter sich die Rangfolge festlegen. Vermeiden Sie grundsätzlich, dass Eifersucht aufkommen kann. Streicheln Sie alle Tiere abwechselnd und bürsten Sie die Katzen gemeinsam.

Mit anderen Tieren vergesellschaften

Eine Britisch Kurzhaar Katze sucht als soziales und kontaktfreudiges Wesen die Nähe aller Mitbewohner. Sie wird sich auch mit einem Hund oder einem Exoten, wie einem Stinktier, anfreunden. Hier kommt es eher auf den Charakter des Mitbewohners an. Ein aggressiver Hund wird die Katze verschrecken, ein zu kleiner Exot, der wegläuft, zählt bei der BKH schlicht als Beute.

Katzen sind von Natur aus neugierig und vorsichtig, aber in der Regel nicht ängstlich. Sie wird sich einem unbekannten Tier, das größer als eine Ratte ist, mit größter Vorsicht nähern. Wenn dieses „unheimliche Wesen“ angreift, zieht sich die Katze zurück, sofern es eine Rückzugsmöglichkeit gibt. Sie bleibt vermutlich lange Zeit verängstigt. Es kann auch zu einem Kampf kommen, aus dem Katzen meist als Sieger hervorgehen.

Britisch Kurzhaar und Kinder

Immer wieder werden die liebenswerten Katzen in ein Tierheim gegeben, weil ein Baby unterwegs ist. Natürlich muss sich eine Schwangere beim Umgang mit der Katze vorsehen. Auch ist Füttern mit rohem Fleisch ein tabu. Aber eine geimpfte und entwurme Katze, ist kein Problem.

Ihre BKH können mit Eifersucht reagieren, wenn plötzlich ein Baby in die Familie kommt. Bereiten Sie die Tiere darauf vor. Stellen Sie Babybettchen, Wickelkommode und Kinderwagen schon lange vor dem Geburtstermin auf. Verbieten Sie der Katze, sich auf die neuen Möbel zu legen. So verhindern Sie, dass die Katzen das Verbot mit dem Kind verbinden.

Lassen Sie die Katzen unbedingt zum Baby. Sie sollen das neue Familienmitglied kennenlernen. Beziehen Sie die Katzen mit ein. Sie dürfen beim Stillen und beim Windelwechsel zu sehen. Streicheln Sie die Tiere, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen.

 

In den ersten Monaten nach der Geburt sollte die Katze also den neuen Mitbewohner regelmäßig sehen und ihn auch beschnuppern dürfen. Aber die Katze darf nicht alleine mit dem Baby bleiben, weil sie sich auf das Gesicht legen könnte.

Außerdem ist tägliches Bürsten angesagt, um möglichst wenig Katzenhaare in der Wohnung zu verteilen. Ab dem Krabbelalter sind BKHs in der Regel beste Spielgefährten für Kinder.

Nass- oder Trockenfutter

Typisch Mensch sagen sich vermutlich Katzen, denen Sie ständig Trockenfutter servieren, denn das ist weder artgerecht noch bekömmlich. Es ist lediglich für den Menschen sehr praktisch, da es einfach zu transportieren ist und nicht riecht, auch wenn es tagelang im Napf steht.

Da die Hersteller es verstehen, ihr Futter für Katzen schmackhaft zu machen, mögen manche Britisch Kurzhaar Katzen die trockene Nahrung. Meist stellen die Menschen aus Bequemlichkeit eine große Portion für die Katze hin, damit sie sich nach Bedarf jederzeit bedienen kann. Die Folgen sind verheerend, denn das zum Teil mit Zucker verfeinerte Futter naschen die Katzen mit Begeisterung über den ganzen Tag verteilt. Sie werden fett, träge und bekommen oft Diabetes. Diätfutter vom Tierarzt, um das Gewicht zu reduzieren, schadet meist den Nieren.

Einer Katze ein überaus schmackhaftes Futter ständig zur Verfügung zu stellen, ist genauso sinnvoll, wie Kindern regelmäßig in beliebigen Mengen Schokolade zuzuteilen.

Trockenfutter gilt übrigens zu Unrecht als Zahnreiniger. Die kleinen Bröckchen fressen Katzen oft, ohne zu kauen. Selbst wenn sie auf ein Stück beißen, zerbröselt es sofort. Es reibt nicht am Zahn entlang. Dafür setzt sich ein Futterbrei zwischen den Zähnen fest, der ein perfekter Nährboden für Keime ist. Dort entstehen durch Bakterien verschiedene Säuren, welche die Zähne angreifen. Hinzukommen Entzündungen des Zahnfleisches. Nur rohes Fleisch hat eine reinigende Wirkung.

Da die Briten sehr wählerisch sind, brauchen Sie viel Geduld und müssen mit Tricks arbeiten, um das Tier an ein anderes Futter zu gewöhnen. Dies gilt besonders, wenn die BKH sich auf ein schmackhaftes Futter mit Zucker festgelegt haben. Rechnen Sie nicht damit, dass die Katzen mit einer Futterumstellung zufrieden sein werden. Im Anhang finden Sie eine Anleitung, wie sie es schaffen, dass die Tiere nicht hungern und sich gesund ernähren.

Eine Maus, das übliche Beutetier der Katze, besteht zu 15 % aus Proteine und 10 % aus Fett. Nur zu 1 - 2 % des Nagers sind Kohlenhydrate, Vitamine, Spurenelementen und Ballaststoffe. Die Katze zählt daher zu den Fleischfressern. Sie kann pflanzliches Eiweiß und Fett kaum verdauen. Natürlich nimmt die Katze in der Natur nicht bei jeder Mahlzeit Protein und Fett im Verhältnis 3:2 auf. Auch kann in einer Mahlzeit deutlich mehr pflanzliche Kost enthalten sein, beispielsweise wenn die Katze einen Feldhamster frisst, dessen Backentaschen gut gefüllt sind. Sie müssen also nicht darauf bedacht sein, dass Ihre Katze ausschließlich Mahlzeiten bekommt, die der Zusammensetzung einer Maus entsprechen.

Eines steht mit Gewissheit fest. Keine Katze frisst eine Maus, die über Tage in der Sonne getrocknet ist. Jede ihrer Mahlzeiten besteht zu etwa 70 % aus Wasser. Aus diesem Grund trinken Katzen nur sehr selten. Es kann also nicht gesund sein, wenn Sie Ihrer Britisch Kurzhaar Katze überwiegend Trockenfutter verabreichen. Das Futter quillt im Magen und im Darm auf, weil es Feuchtigkeit aufnimmt. Es entzieht dem Stoffwechsel der Katze große Mengen an Wasser. Die Folge ist im „besten“ Fall Verstopfungen. Häufig treten Harnsteine auf, die besonders bei Katern zu großen Problemen führen, da die Steine die sehr dünne Harnröhre nicht passieren können. Katzen, die ausschließlich Trockenfutter bekommen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit schwer nierenkrank.

Das richtige Futter

Den beliebten Spruch "Katzen würden Mäuse kaufen" wird kaum einen Britisch Kurzhaar unterschreiben. Das können viele Besitzer eines Freigängers bestätigen. Katzen jagen Kleintiere, das ist tief in der Genetik verankert, fressen mögen die meisten Hauskatzen diese aber nicht.

Das Verdauungssystem der Katzen ist aber nach wie vor auf den Verzehr kompletter Kleintiere abgestimmt. Katzen ernten in Natur keine Getreidefelder ab und erlegen keine Rinder, Lämmer oder Hühner. Sie sind reine Karnivoren (Fleischfresser) und auf das Verdauen von Kleingetier spezialisiert. Die Britisch Kurzhaar gewinnt ihre Energie ausschließlich aus tierischen Fetten und Proteinen. Anders als beim Menschen spielen Kohlenhydrate für die Energiegewinnung keine Rolle. Fertigfutter mit viel „Huhn“, das insgesamt 4 % tierisches Eiweiß enthält, ist für Katzen keine geeignete Nahrung. Soja-Proteine liefern ebenfalls keine Energie, daher die dringende Warnung: Keine Experimente mit vegetarischer Ernährung.

Da Katzen auch den Inhalt der Mägen ihrer Beutetiere verschlingen, nehmen Sie in der Natur etwa 3 % pflanzliche Nahrung auf. Dieser Anteil sollte auch in der Fertignahrung vorhanden sein. Mehr Kohlenhydrate führen zu Fettleibigkeit.

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