Niemandsland nirgends

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Niemandsland nirgends
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Lukas Jan Reinhard

Niemandsland nirgends

Gedichte

©2009 Lukas Jan Reinhard

Herstellung: epubli GmbH,

www.lukasjanreinhard.de

1. Kapitel

Der Meister der Angst zählt im Vorhof Soldaten

Er ist da

Er ist da

Er wohnt in unseren Rücken

Wo wir auch gehen

Wo wir auch steh'n

Jede Hand die wir schütteln

Jedes Wort das wir sprechen

Jeden Satz den wir denken

Jeden Wunsch den wir senden

Jeden Tag wir beginnen

Wir warten auf seine Stimme

Irgendwann

Irgendwo

Seinen Atem

an unserem Ohr

nennt er die Zahl

Auch wir sind jetzt sein

Kapuzenfreiheit

darunter

die orange markierte Welt

Schmerzbekrönt

das fremde Haupt

mit uns vereint

in der Dunkelkammer Furcht

Wirbehauptete

Flächenbrandverwirrte Feuerverschlucker

Brandrodend gehetzte Wohlstandspyromanen

verängstigt

im Sessel-Ich

Was haben wir entschieden?

Im Schatten der Angst

endlich ein Wir-Land

Kein Streichholz darf leben

im Hochsicherheitstrakt

Freiheit

Dies haben wir zu teilen

Peking 2008

Schwebende Fackel, gleitende Größe

Geordnete Träume

Vor Kleinheit geschützt

Flammende Tauben

zerstoben im Himmel

Die Trommeln der Frager

zurechtgestutzt

Ein Wir-durchflutetes Lichtermehr

AAHS und OOHS im Blitzgewitter

AAAH

OOOH

(...)

Etwas wispert

(das verbotene Kleine)

„Heimat

ist dort

wo ich schwach sein darf.“

(...)

„Die Macht ist die Macht ist die Macht ist die Lüge...“

Schschscht...

Wir halten still, wir

bewegen uns nicht, nichts

verlieren ist unsere

Wirklichkeitbewegung, wir

wählen was nicht weh tut, nichts

tut weniger weh als

behalten.

Angekettet

ans Niemandsland des Hilf!-

losen Weltenaug's.

Eingefurcht in die Wut, die

pulsierende Unruhe.

Untätig geblieben, ein

Heuchelschmerz?

(...)

Ein Tröpflein vergossenes Mein

wäre vielleicht der Gerechtigkeit Echteste.

Der Frieden in mir ist

trügerisches Eis

in Schmerzensstille.