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Waldröschen I. Die Tochter des Granden

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28. Kapitel

»Da glänzt auf saftig grünen Matten,

Umzwitschert von der Vöglein Chor,

In düsterreicher Bäume Schatten

Sein liebes Vaterhaus empor.

Und dort im Gärtchen, unter Reben,

In sanftem Schlummer hingelehnt,

Sitzt die, von Blütenduft umgeben,

Nach der er sich so heißt gesehnt.

D‘rum fühlt gestillt er all sein Sehnen,

Es klopft sein Herz vor Himmelslust,

Und unter tausend Freudentränen

Stürzt er sich an der Mutter Brust.«


Kurt hatte höchstens noch zehn Minuten zu gehen und war soeben im Begriff, aus einem Buchenstand heraus auf den freien Weg zu treten, da hörte er Schritte und stand bald vor einem Mann, der wie in Gedanken versunken den Weg dahergeschritten kam. Der Mann war fremd, er hatte eine ungewöhnlich hohe und stark gebaute Figur und trug einen langen Reisemantel. Kurt blieb stehen, blickte forschend an ihm empor und sagte streng:

»Halt! Was hast du hier zu suchen?«

Er hatte diese Frage oft gehört, wenn er mit Ludwig durch den Wald gestreift war und dieser irgendeinen Fremden oder eine Holzfrau getroffen hatte. Heute war zwar Ludwig nicht dabei, aber dieser Mann war ja fremd, und Kurt hatte einen Fuchs geschossen, war also nach seiner Meinung gerade ebensoviel wert wie Ludwig. Der Fremde blickte den Knaben erst erstaunt und dann mit einem herzlichen, wohlwollenden Lächeln an und antwortete:

»Sapperlot, wie hast du mich erschreckt Das klingt ja gerade, als ob du der Herr Oberförster seist!«

Der Knabe rückte den Fuchs zurecht stellte sich in eine imponierende Positur und erwiderte:

»Da fehlt auch nicht viel daran!« – »Oho!« – »Ja, es ist gerade so gut als ob dich der Herr Oberförster selber fragt. Was willst du hier?«

Das Lächeln des Fremden war jetzt bereits mehr bewundernd als wohlwollend. Er antwortete:

»Ich will nach Rheinswalden. Ist es noch weit bis dahin?« – »Nein, es ist gleich dort hinter den Eichen. Ich werde dich führen.« – »Schön. Soll ich dir dafür den Fuchs tragen?« – »Gott bewahre. Fällt mir gar nicht ein!« erklärte Kurt mit energischem Kopfschütteln. – »Aber er ist schwer.« – »Mir nicht.« – »Ja, ich sehe wohl, daß du stark bist. Wie alt bist du denn? Acht Jahre?« – »Acht? Nein, das fällt mir nicht ein. Fünf.« – »Fünf?« rief der Fremde erstaunt indem er die entwickelte Figur des Knaben betrachtete. »Das ist ja fast unmöglich.« – »Denkst du etwa, daß ich dich belüge?« fragte Kurt spitz. – »Nein. Aber, wahrhaftig, du hast ja ein Gewehr!« – »Natürlich!« antwortete der Knabe stolz. Und mit herablassender Miene fügte er hinzu: »Willst du es dir vielleicht einmal betrachten? Hier ist es. Aber nimm dich in acht es ist geladen!«

Der Fremde ergriff das Gewehr und meinte verwundert

»Ah, das ist ja ein richtiger, wirklicher Hinterlader, extra für deine Größe gefertigt« – »Nun freilich! Du dachtest wohl, es wäre nur so eine Spielflinte für kleine Jungens?« – Ja.« – »Na, da bist du dumm! Mit so einer Flinte kann man doch im Leben keinen Fuchs totschießen.« – »Du willst doch nicht etwa sagen, daß du diesen Fuchs geschossen hast« – »O ja, gerade das will ich sagen.« – »Du – du?!« fragte der Mann, jetzt in höchster Verwunderung. – »Freilich! Ich werde doch keinen Fuchs schleppen, den ich nicht selbst geschossen habe.« – »Aber, da bist du ja ein wahrhaftiger kleiner Held!«

Kurt nickte dem Fremden freundlich zu, das Wort gefiel ihm, der Mann hatte damit sein Herz gewonnen, und darum sagte er mit der Miene eines Gönners:

»Du willst wohl einige Zeit auf Rheinswalden bleiben?« – »Vielleicht.« – »Nun, dann kannst du einmal mit mir gehen. Ich werde dir zeigen, wie man einen Fuchs schießt.« – »Ich danke dir, du kleiner Mann!« entgegnete der Fremde. »Das sollst du allerdings tun, und ich werde dir dafür erzählen, wie man Bären, Büffel, Löwen, Tiger und Elefanten schießt.«

Da blieb der Knabe erstaunt stehen und fragte:

»Hast du solches Viehzeug geschossen?« – »Ja.« – »Hm, die Gestalt hast du dazu!« meinte Kurt darauf mit Kennermiene. »Ich weiß einen, der auch welche geschossen hat.« – »Wer ist das?« – »Der Herr Doktor Sternau.« – »Du kennst ihn?« – »Ja. Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber die Felle von den Löwen und Bären, die er geschossen hat, die habe ich gesehen. Sie liegen in der Wohnung der lieben Frau Sternau. Das ist seine Mutter, und die hat mir viel erzählt von seinen Jagden. Ich will auch einmal ein so berühmter Jäger werden wie er.« – »Meinst du? Ja, das Zeug dazu scheinst du zu haben.« – »Laß mich nur erst so groß werden, wie du bist! Ich kann schon reiten und schießen. Der Ludwig lehrt mich fechten und turnen; schwimmen lerne ich auch, wenn es warm wird. Aber, wenn du Frau Sternau einmal sehen willst, so kann ich sie dir sogleich zeigen.« – »Wo?« fragte der Fremde, indem er schnell nach der Richtung herumfuhr, die der ausgestreckte Arm des Knaben andeutete. – »Siehst du dort das Schloß und die vielen Glasscheiben, die nach dem Garten gehen?« – »Ja.« – »Das ist der Wintergarten. Siehst du auch die beiden Damen darin?« – »Ja.« – »Das ist Frau Sternau und Fräulein Helene Sternau. Sie winden einen Strauß zusammen, den der Herr Hauptmann alle Tage bekommt.«

Das Gesicht des Fremden glühte freudig auf, sein Auge hing an den beiden Frauengestalten, als er fragte:

»Gibt es hier nicht ein Pförtchen im Zaun?« – »Ja. Aber du bist ein Fremder, du solltest eigentlich durch das große Tor eintreten.« – »Aber ich will ja zu Frau Sternau.« – »Da mußt du dich anmelden lassen.« – »Sie kennt mich bereits.« – »Gut?« – »Oh, sehr gut.« – »Hm, das ist etwas anderes! Und weil du mir gefällst, so werde ich dir das Pförtchen zeigen.« – »So! Ich gefalle dir?« – »Ja«, antwortete der Knabe treuherzig. – »Du mir auch. Wie heißt du?« – »Kurt.« – »Ah, Kurt Helmers?« – Ja. Du kennst meinen Namen?« – »Ja, sehr gut Dein Vater ist Steuermann?« – »Wahrhaftig, du weißt auch das?« – »Frau Sternau hat es mir geschrieben. Aber komm schnell! Wo ist die Pforte?« – »Hier rechts, bloß noch zehn Schritt hin.«

Der Fremde eilte in der angegebenen Richtung fort, öffnete das Pförtchen und trat in den Garten. Er ging mit schnellen Schritten gerade auf den glasgedeckten Anbau zu, den der Knabe den Wintergarten genannt hatte. Die Außentür zu demselben war nicht verschlossen. Er öffnete und trat ein.

Zwischen einer Gruppe von hohen Blattpflanzen, Palmen und immergrünen Exoten, zwischen denen reife Wintertrauben und Limonen glänzten, saßen zwei Frauen, die man sofort als Mutter und Tochter erkannte. Sie waren beschäftigt, ein Bukett zu binden, und bildeten während dieser Arbeit und bei dieser Umgebung eine allerliebste Gruppe, auf der selbst das Auge eines Fremden mit Wohlgefallen ruhen mußte. Sie waren beide von feiner, schmächtiger Gestalt, und ihr ganzes Äußere machte sofort den Eindruck, daß man in ihnen mit Damen von feinster Geistes- und Gemütsbildung zu tun habe. Als sie die Tür gehen hörten, sahen sie auf und erhoben sich beim Anblick der hohen, stolzen Gestalt des Fremden. Frau Sternau trat einen Schritt vor und fragte:

»Mein Herr, Sie suchen …«

Doch mit dem einen jubelnden Wort »Mutter!« unterbrach der Fremde die Sprecherin, und schon stand er bei ihr, schloß sie in die Arme und küßte sie herzlich auf den Mund. Sie erbleichte vor freudigem Schreck, hing einige Augenblicke wie kraftlos in seinen Armen, ermannte sich jedoch schnell und rief:

»Karl! Ist‘s wahr? Mein Sohn, Oh, welche Überraschung!«

Er drückte sie mit der Rechten an sein Herz, streckte die Linke nach der Schwester aus und bat:

»Helene, Schwester, komm!« – »Mein Bruder!« frohlockte da das Mädchen mit freudeglänzendem Angesicht »Wir sprachen soeben von dir. Welche Freude, welch ein Glück! Wir glaubten dich ja weit weg in Spanien!« —, Ja, ich habe euch nicht geschrieben, ich wollte euch überraschen, es sollte das ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk werden.« – »Und das ist dir vollständig gelungen, mein lieber, lieber Sohn«, sagte die Mutter.

Sie schmiegten sich innig an ihn, küßten ihn von beiden Seiten auf Lippen und Wangen und bildeten mit ihm eine reizende, glückstrahlende Gruppe; er, der starke, hohe Mann, und sie, die schmächtigen Gestalten, denen man es nicht angesehen hätte, daß sie Mutter und Schwester von ihm seien.

Unterdessen war Kurt mit seinem Fuchs weitergegangen und durch das Tor in den Schloßhof getreten. Dort stand der Knecht, der die Ökonomie des Oberförsters führte.

»Ah, habt ihr ihn?« fragte er den Knaben, als er den Fuchs erblickte. – »Nein, ich habe ihn!« lautete die stolze, selbstbewußte Antwort. – »Du? Ja, das sehe ich! Wer hat ihn geschossen?« – »Die Großmagd!« antwortete Kurt, indem er mit der Miene eines beleidigten Dons oder Lords nach dem Eingang des Schlosses schritt und, in dem Bewußtsein, den Knecht nach Recht und Verdienst angedonnert und abgeblitzt zu haben, die Treppe emporstieg und an die Tür des Oberförsters klopfte.

»Herein!« knurrte es grimmig von innen.

Der Herr Hauptmann befand sich noch ganz in der Stimmung, in der ihn der großherzoglich-hessische Polizeikommissar verlassen hatte. Kurz trat ein, salutierte militärisch und sagte:

»Da ist der Kerl, Herr Hauptmann!«

Sofort klärte sich das Gesicht des Oberförsters auf. Er erhob sich, trat näher und rief:

»Ah, ein alter Kerl! Ein ganz alter, erfahrener Kerl! Er wird den Burschen zu schaffen gemacht haben.«

»Ja, den Burschen!« nickte Kurt lachend. – »Das sagst du in einem solchen Ton! Was bedeutet das?« – »Den Burschen hat er allerdings zu schaffen gemacht, mir aber nicht.« – »Dir nicht! Alle Teufel! Kerlchen, ich denke doch, daß er schwer ist!« – »Oh, Herr Hauptmann, er war leicht zu tragen und auch leicht zu schießen.« – »So hast du ihn vom Wald hereingeschleppt, Kleiner?« – »Ja.« – »Da soll doch der Teufel diese Faulenzer reiten! Hängen sie dem Jungen eine solche Last auf und trotteln faul daneben her!« zürnte Rodenstein. »Ich werde ihnen einen Marsch blasen, daß ihnen Hören und Sehen vergehen soll!«

 

Da trat Kurt einen Schritt vor und sagte:

»Nein, Herr Hauptmann, du wirst ihnen keinen Marsch blasen!« – »Nicht? Ah! Wer will mir das wehren, Patron?« – »Ich!« – »Du! Ja, du wärst mir das Kerlchen dazu! Wie willst du das denn eigentlich anfangen?« – »Ich habe sie gezwungen, mich den Fuchs tragen zu lassen!« – »Gezwungen? Ja, das ist auch etwas Rechtes, sich von einem solchen Knirps zwingen zu lassen!« – »Oho, Herr Hauptmann, ich bin kein Knirps! Und der Ludwig sagte auch, daß ich das Recht habe, den Fuchs nach Hause zu schaffen.« – »Ein Recht? Ein Recht hätte ja nur der zu beanspruchen, der ihn geschossen hat.« – »Das habe ich ja auch!« – »Du …?« fragte der Oberförster, indem er erstaunt einen Schritt zurückwich. – »Ja, hier mitten durch den Kopf.« – »Alle Teufel! Es wäre diesem Mordskerlchen allerdings zuzutrauen. Zeige einmal her.«

Er nahm dem Knaben den Fuchs ab, um sich die Schußwunde genau zu besehen.

»Wahrhaftig, er ist‘s gewesen!« rief er. »Das Loch ist klein, es war eine Kugel aus deinem Gewehr. Und mitten durch den Kopf! Kerl, du bist ja der reine Spitzbube! Komm her, ich nehme dich bei den Ohren und gebe dir einen Schmatz, der wie eine Haubitze knallen soll!«

Der Hauptmann nahm in seiner Freude den Knaben wirklich beim Kopf und küßte ihn herzhaft ab. Kurt ließ sich das mit einer Miene gefallen, als ob er ein heiliges Anrecht auf diese kraftvolle und anerkennende Liebkosung habe, doch benutzte er den ersten freien Augenblick, um zu sagen:

»Da bist du also mit mir zufrieden, Herr Hauptmann?« – »Ja, Wetterjunge, vollständig!« – »Nun, so kannst du mir auch den hübschen, kleinen Revolver geben, den du mir versprochen hast. Mit dem Gewehr hier kann ich nun schießen; ich muß es aber auch mit dem Revolver lernen.« – »Ja, Blitzkerl, du sollst ihn haben, und zwar sogleich.«

Damit öffnete der Hauptmann ein Schubfach seines Schreibtischs und zog ein Etui heraus.

»Da, nimm! Er ist sehr gut und auch fein – mit Silber ausgelegt. Hier hast du auch einen Vorrat von Patronen. Der Ludwig mag dir zeigen, wie er gehandhabt wird.«

Da faßte der Knabe den Oberförster bei den Ohren, zog seinen Kopf herab zu sich und gab ihm einige Küsse auf den Schnurrbart.

»Da hast du auch von mir einen Schmatz, Herr Hauptmann. Ich danke!« – »Junge«, rief der Hauptmann ganz gerührt, »du bist ja ein ganz und gar verteufelter Beelzebub! Du sollst noch etwas haben. Wünsche dir etwas.«

Der Knabe sann gar nicht lange nach, er sagte auf der Stelle:

»Gut, ich weiß etwas. Wirst du es auch tun?« – »Ja, wenn es gut für dich ist und keinem anderen schadet.« – »Gib mir dein Ehrenwort!« – »Donnerwetter, das klingt ja ganz ernsthaft! Kerl, du treibst mich aufs Notrecht. Es ist doch nicht etwa etwas Dummes oder Schlimmes?« – »Nein, du sollst nur jemandem etwas verzeihen.« – »Ah, hm! Da kommt wieder einmal das gute Herz zum Vorschein. Wer ist es denn?« – »Das sage ich erst, wenn ich dein Ehrenwort habe.« – »Kerl, du bist ein Pfiffikus! Na, schadet es jemandem, wenn ich verzeihe?« – »Nein.« – »Schön, so will ich dir mein Ehrenwort geben. Nun aber auch heraus mit der Bitte!« – »Höre, Herr Hauptmann, zanke nicht mit dem Ludwig wegen des Sauschusses, den er getan hat.«

Der Oberförster runzelte die Stirn.

»Einen Sauschuß hat er getan? Das glaube ich nicht. Er ist ein feiner Schütze.« – »Es ist aber doch wahr. Er sagte es selbst, daß es ein Sauschuß war.« – »Hm! Was hat er denn geschossen?« – »Den Hund.« – »Den Hund!« rief der Oberförster. »Alles will ich glauben, nur das nicht!« – »Ja, den Hund«, wiederholte der Knabe. »Die Waldina.« – »Die Waldina? Ah, wohl gar anstatt des Fuchses?« – »Ja.« – »Himmel, heiliges …! Ist das wahr, ist das möglich! Kerl, flunkere mich nicht etwa an!« – »Ich flunkere nicht, Herr Hauptmann. Also, du zankst ihn nicht aus?«

Der Oberförster schritt im höchsten Zorn im Zimmer auf und ab; er erging sich in den kräftigsten Weidmannsflüchen und Redensarten, beruhigte sich aber nach und nach und meinte dann:

»Junge, du hast mich überrumpelt, du hast mich geleimt, total geleimt! Ich sollte diesem Ludwig eigentlich ein Wetter auf den Hals puffen, daß ihm angst und bange würde, aber du hast mich überlistet, du hast mich von hinten herumgekriegt, und nun muß ich mein Wort halten. Ja, ich werde ihn nicht auszanken, aber du nimmst deinen Fuchs und packst dich auf der Stelle, daß du fortkommst! Ich mag dich nicht wiedersehen, niemals, in meinem ganzen Leben nicht. Ich danke für einen Buben, der mir erst den Revolver abschwatzt und hernach mich überlistet, daß mir die Augen übergehen. Marsch! Hinaus!«

Er stand mit seinem grimmigsten Gesicht da und deutete mit hoch erhobenem Arm nach der Tür. Kurt schob sehr gleichmütig den Revolver in die Tasche, hing sich den Fuchs wieder um, griff nach seinem Gewehr und sagte dann, indem er die hellen Augen furchtlos zu dem Oberförster erhob:

»Du denkst wohl, du machst mir angst, Herr Hauptmann? Oh, ich kenne dich, ich kenne dich.« – »Was, du kennst mich?« donnerte Rodenstein. »Nun, dann wirst du ja auch wissen, daß es alle mit dir ist, vollständig alle. Du bist falsch, ganz und gar falsch.« – »Nein, ich bin nicht falsch! Du kannst gewaltig räsonieren, aber das klingt nur, als ob man sich fürchten müßte. Ich mache mir nichts daraus, denn ich weiß etwas.« – »So! Nun, was weißt du denn?« – »Daß du mir gut bist.«

Das sagte Kurt mit einer solchen treuherzigen, aufrichtigen Miene, und dabei glänzte aus seinen offenen, ehrlichen Augen ein solcher Strahl von Liebe, daß sich der Oberförster zu ihm niederbeugte und ihn von neuem in seine Arme nahm.

»Schlingel, du hast recht. Trolle dich hinaus, sonst schwatzt du mir noch Dinge ab, die ich gar nicht verantworten kann.«

29. Kapitel

Der Oberförster schob den Knaben zur Tür hinaus und bemerkte dabei, daß draußen Helene Sternau soeben im Begriff stand anzuklopfen.

»Sie, Fräulein Helene?« sagte er. »Treten Sie ein. Was bringen Sie?« – »Zunächst Ihren Strauß und dann eine Bitte, Herr Hauptmann.« – »Ich danke. Also eine Bitte? Na, Sie wissen ja, daß ich Ihnen nichts abschlagen kann. Aber was ist denn das? Ihr Gesicht leuchtet ja, als hätte der heilige Christ noch einmal beschert.« – »Das hat er auch, mein bester Herr Hauptmann. Und darauf bezieht sich eben meine Bitte.« – »Nun, so bitten Sie einmal los!« – »Erlauben Sie der Mama, Ihnen meinen Bruder vorzustellen!«

»Ihren Bruder, den Herrn Doktor Sternau?« fragte er überrascht – »Ja.« – »So ist er nicht mehr in Spanien?« – »Nein. Er ist eben jetzt angekommen.« – »Alle Teufel! Ja, das stimmt«, sagte er langsam und nachdenklich. – »Wie?« fragte Helene. »Sie wissen bereits …« – »Nichts weiß ich, gar nichts«, entgegnete der Oberförster rasch, um seinen Fehler wiedergutzumachen. »Aber ich bitte, ihn mir zu bringen. Ich bin sehr begierig, ihn kennenzulernen.« – »Mama wird unterwegs sein, ich bin ihnen schnell vorausgegangen, um sie anzumelden. Ah, da klopfen sie. Darf ich öffnen, Herr Hauptmann?« – »Freilich, freilich!«

Helene öffnete die Tür, und Sternau trat mit seiner Mutter ein. Bei seinem Anblick zeigte sich ein offenes Erstaunen auf dem Gesicht des Oberförsters.

»Wie«, fragte er, »dieser Herr ist Doktor Sternau, Ihr Sohn, Frau Sternau?«

Über das feine Antlitz der Dame flog ein schnelles Rot, und es wäre wohl zwischen der Frage und ihrer Antwort eine Pause entstanden, wenn der Doktor nicht sofort das Wort ergriffen hätte.

»Allerdings bin ich es, Herr Hauptmann«, sagte er. »Ich kam vor kaum zehn Minuten an und beeile mich, Ihnen von ganzem Herzen Dank zu sagen für die vielen Beweise von Güte und Freundlichkeit, die Sie meiner Mutter und Schwester erwiesen haben.«

Der Oberförster hielt sein Auge noch immer erstaunt auf den Sprecher geheftet und erwiderte abwehrend:

»Schnickschnack! Frau Sternau ist es, der ich zu danken habe. Sie gibt sich Mühe, aus mir altem Einsiedler einen genießbaren Menschen zu machen, und dafür sind Sie mir doch keine Anerkennung schuldig. Übrigens sind wir ja verwandt, und so kann von Dank gar keine Rede sein. Nehmen Sie Platz und verzeihen Sie, daß ich Sie so überrascht betrachte. Ich habe mir von Ihnen eine so ganz andere Vorstellung gemacht.« – »Darf ich fragen, welche?« fragte Sternau, indem er sich zwischen Mutter und Schwester niederließ.

»Ich habe Sie mir gedacht als einen kleinen, schmächtig gebauten Mann mit feinen, geistreichen Gesichtszügen und einer goldenen Brille auf der Nase, nun aber …«

Der Oberförster hielt zögernd inne, denn die Fortsetzung seiner Rede wollte sich nicht finden. Sternau fiel lächelnd ein:

»Nun aber tritt so ein Goliath vor Sie, ein Goliath ohne Brille und ohne geistreiches …« – »Halt, halt, so war es nicht gemeint!« wehrte Rodenstein ab. »Nur um die Größe handelt es sich. Ich konnte mir nicht denken, daß so ein Enakssohn meine kleine Frau Sternau zur Mutter habe. Aber es ist mir um so lieber, einen Riesen in der Familie zu wissen. Sie sehen mir gar nicht so aus, als ob Sie einer Lappalie wegen in Ohnmacht fallen würden, und so will ich aufrichtig sein und Ihnen sagen, daß Sie mir bereits angemeldet worden sind.« – »Ah!« – »Ja, heute morgen.« – »Von wem?« – »Von der hochlöblichen Polizei.« – »Von der Polizei?« fragte Frau Sternau ängstlich. »Was hat die mit uns zu tun?« – »Oh, es war gar ein großherzoglich-hessischer Polizeikommissar, der mich fragte, ob ein Doktor Sternau bei mir wohne.«

Sternau nickte und sagte:

»Ich habe mir so etwas gedacht.« – »Wirklich?« fragte Rodenstein. »So gibt es also einen Grund für die Polizei, sich nach Ihnen zu erkundigen?«

Der Gefragte lächelte überlegen und antwortete: »Darf ich erfahren, ob dieser Herr Kommissar vielleicht einen solchen Grund angegeben hat?« – »Jawohl, sogar mehrere. Er sagte, Sie würden steckbrieflich verfolgt wegen Mordversuchs, Diebstahls, Mitgliedschaft bei einer Räuberbande und so weiter.« – »Herrgott, ich erschrecke!« rief die Schwester. – »Das ist ja unmöglich!« meinte die Mutter. »Kannst du das erklären, mein Sohn?« – »Ja, meine Mutter«, antwortete Sternau. »Vorher aber erlaube ich mir, den Herrn Hauptmann nach der Antwort zu fragen, die er dem Mann von der Polizei gegeben hat« – »Oh, diese Antwort war die allerdeutlichste, die er erhalten konnte, ich habe ihn einfach hinauswerfen lassen.« – »Wirklich?« – »Ja, buchstäblich. Ich konnte mir nicht denken, daß Doktor Sternau, von dem ich so viel Rühmliches gehört und gelesen habe, Mitglied einer Räuberbande sei; auch jetzt, da ich Sie persönlich vor mir habe, bin ich vollständig überzeugt, daß meine Meinung die richtige ist, und so habe ich diesen Menschen, der mich übrigens hochmütig und von oben herab behandelte und sogar den Gruß vergaß, durch meinen guten Ludwig – alle Teufel, er hat aber heute einen wahren Sauschuß getan – zur Tür hinaus – und buchstäblich zur Treppe hinabwerfen lassen.«

Da streckte Sternau ihm die Hand entgegen und sagte:

»Ich danke Ihnen, Herr Hauptmann! Sie haben recht gehandelt Ich hatte noch nicht Zeit mit Mutter und Schwester über diese Angelegenheit zu sprechen, Sie selbst mußten auch von ihr unterrichtet werden, und so wartete ich diesen Augenblick ab, um alle dabei Interessierten zu gleicher Zeit aufzuklären. Haben Sie eine Viertelstunde der Muße für uns übrig?« – »Zehn Stunden und auch zwanzig, Herr Doktor! Sprechen Sie getrost!« – »Nun, es ist wahrlich ein Roman, den ich Ihnen zu erzählen habe, ein Roman, wie man ihn nicht oft zu lesen bekommt Hören Sie: Ich werde höchstwahrscheinlich die Tochter eines spanischen Grafen heiraten.« – »Donnerwetter!« rief der Hauptmann. – »Karl!« rief die Mutter. – »Du scherzt!« rief die Schwester. – »Hört!« bat der Doktor.»Ich machte in Paris die Bekanntschaft einer Dame von solcher Schönheit Geistesbildung und Herzensgüte, daß ich in heißer Liebe zu ihr entbrannte. Auch sie liebte mich, und doch gestand sie mir, daß wir einander nie angehören könnten.« – »Albernheit!« fiel der Hauptmann ein. »Man heiratet, wen man lieb hat!«

Sternau fuhr, ohne auf diese kräftige Bemerkung einzugehen, fort:

»Bald darauf war sie abgereist. Da, nach langer Zeit, erhalte ich einen Ruf von ihr, nach Rodriganda in Spanien zu kommen und ihren schwerkranken Vater in Behandlung zu nehmen. Er war blind und litt zu gleicher Zeit an einem lebensgefährlichen Steinübel. Ich eilte zu ihr und fand ihn unter der Behandlung von Ärzten, von denen ich überzeugt bin, daß sie bestochen waren, ihn tot zu kurieren.« – »Die soll der Teufel holen!« rief der Hauptmann. – »Ich jagte sie allerdings zum Teufel«, sagte Sternau. – »Und machten den Grafen gesund?« – »Ja. Ich operierte den Stein und die Augen, er wurde wieder sehen.« – »Nun, so ist die Geschichte ja abgemacht! Wenn Sie dem Grafen das Leben retten und das Licht der Augen wiedergeben, so ist es ja gar nicht anders zu erwarten, als daß er Ihnen seine Tochter zur Frau gibt!« – »Er hätte es ganz sicher getan; aber er konnte nicht. Hören Sie weiter!«

 

Sternau erzählte nunmehr in ausführlicher Weise seine Erlebnisse, berichtete von seinen Gedanken, erklärte die allerdings oft sehr kühnen Schlüsse, die er gezogen hatte, und fesselte durch diesen Bericht so sehr, daß sogar der Hauptmann vergaß, mit seinen beliebten Kraftwörtern dreinzufahren. Am Ende aber wuchs die Entrüstung desselben doch so hoch, daß er sich nicht mehr halten konnte. Er sprang auf, rannte mit langen Schritten in der Stube umher und rief:

»Herrgott, welch eine Gesellschaft von Kanaillen und Halunken! Hätte ich sie da, oh, hätte ich sie nur da! Ich schnitte ihnen die Hälse ab, ich köpfte sie, ich hinge sie alle miteinander verkehrt auf! So sind Sie also über die Grenze gekommen?« – »Ja. Ich ging von da zunächst schleunigst nach Paris, um mich dem Gesandten vorzustellen, ihm alles zu erzählen und um seinen Schutz zu bitten.« – »Tat er es?« – »Ja. Er war auch dabei, als ich die größten Kapazitäten des Irrenwesens versammelte, um ihnen den Fall vorzutragen und die Gräfin vorzustellen, und gab mir hinreichende Winke darüber, was ich in Deutschland zu tun habe, um mich gegen Nachstellungen wehren zu können und das Erbe der Gräfin zu schützen.« – »Und diese selbst? Wo ist sie? Ist sie noch krank? Reden Sie, Doktor!« – »Sobald ich die deutsche Grenze überschritt, ergriff ich die Maßregeln, zu denen mir der Gesandte geraten hatte. Ich erstattete nach Spanien Anzeige über die verübten Verbrechen, ich sprach in Köln mit einem der berühmtesten Juristen Deutschlands, der mir die Versicherung gab, daß das reiche Erbe der Gräfin sicher ausgezahlt werde, sobald es nur gelinge, sie von ihrem Irrsinn zu heilen. Dann reiste ich mit ihr und den beiden treuen Begleitern nach Mainz, wo ich sie im Hotel zurückließ, um zunächst die Mutter und die Schwester aufzusuchen.« – »In Mainz sind sie?« fragte der Hauptmann ganz begeistert. »Alle Wetter, warum denn in Mainz? Habe ich etwa kein Herz, he? Habe ich keine Zimmer und keinen Bissen Brot für solche Leute, he? Wenn Sie nicht sofort nach Mainz fahren und sie mir nach Rheinswalden bringen, so gehe ich auf der Stelle selbst und heirate Ihnen die Millionen-Gräfin vor der Nase weg; darauf können Sie sich verlassen! Haben Sie Gepäck mit?« – »Ja.« – »Viel? Geht es auf einen Wagen?« – »Es wird wohl gehen.«

Da riß der Hauptmann das Fenster auf und rief in den Hof hinab:

Heinrich, spanne zwei Kutschen an und einen Leiterwagen! In einer Viertelstunde geht‘s nach Mainz!« – »Aber, Herr Hauptmann«, sagte Sternau, »Ich muß aufrichtig …« – »Papperlapapp!« unterbrach der Oberförster ihn. »Hier bin ich Herr im Hause! Machen wir die Sache kurz: Haben Sie sich bereits entschlossen, wohin Sie die Gräfin bringen wollen?« – »Nein.« – »Ist Ihnen meine Oberförsterei gut genug oder nicht?« – »Von nicht gut genug kann ja gar keine Rede sein; ich denke nur …« – »So! Was denken Sie denn nur, he?« – »Daß wir Ihnen beschwerlich fallen …« – »Bleiben Sie mit Ihrem ›beschwerlich‹ zu Hause! Sie ziehen nach Rheinswalden, und zwar noch heute, abgemacht! Sie, die Gräfin und Alimpo mit seiner Frau Elvira sind vier Personen – eine Kutsche; ich Frau und Fräulein Sternau sind drei Personen – die zweite Kutsche; wir haben also vollständig Platz und fahren mit Basta! Die Fremdenzimmer sind stets in Ordnung. Was ja noch zu tun sein könnte, das kann getan werden, während Heinrich anspannt. Und nun, meine liebe Frau Sternau, sorgen Sie zu allernächst dafür, daß der Herr Doktor und Cousin etwas zu essen bekommt. Gehen Sie, denn ich brauche Sie jetzt nicht mehr. Ich habe da mein altes Arbeiterwams an und muß mich in einen anderen Gottfried stecken. Sie sehen, Cousin, daß ich es ehrlich meine und nicht viel Federlesens mache; ich hoffe, daß Sie es ganz ebenso mit mir halten; dann werden wir auf das prachtvollste miteinander auskommen.«

Nach einiger Zeit fuhren zwei elegant bespannte Kutschen zum Tor hinaus, und hinterher folgte ein leere Leiterwagen. Es ging im Galopp nach Mainz, wo vor dem Portal zum Hotel »Englischer Hof gehalten wurde. Die Zahl der herbeieilenden Kellner und Bediensteten bewies, welchen Eindruck Doktor Sternau während seines kaum eine Stunde währenden Aufenthalts im Hotel bereits gemacht hatte. Die Insassen der Wagen stiegen aus und begaben sich nach den Zimmern, die Sternau in Beschlag genommen hatte. In dem ersten derselben trafen sie den Kastellan mit seiner Frau.

»Ah, das ist Mosje Alimpo mit seiner guten Elvira?« fragte der Hauptmann, als er die Eheleute erblickte.

Der Kastellan hörte die beiden Namen und schloß daraus, daß die Rede von ihnen sei, er machte daher eine tief Verbeugung und erwiderte:

»Mira! Yo soi Juan Alimpo é está ma buena Elvira – siehe da, ich bin Juan Alimpo, und diese ist meine gute Elvira!« – »Ah, sapperment, nun kann ich kein Wort spanisch reden«, sagte der Hauptmann. »Daran habe ich noch nicht gedacht!« – »Nun, so sprechen Sie vielleicht etwas französisch?« fragte Sternau. – »Zur Not!« – »So können Sie sich mit diesen beiden Leuten zur Genüge verständlich machen. Sie sprechen beide leidlich französisch. Aber bitte, treten wir ein!«

Sternau öffnete das Nebenzimmer, und der Anblick, der sich ihnen hier bot, war geeignet, sie alle mit tiefster Rührung zu erfüllen.

An dem Sofa, vor das man vorsorglicherweise ein weiches Kissen gelegt hatte, kniete Rosa. Sie hatte die weißen, zarten Hände gefaltet und blickte, während ihre jetzt blutleeren Lippen sich unhörbar bewegten, betend nach oben. Ihr eingesunkenes Gesicht war von einer überirdischen, geisterhaften Schönheit. Man sah es ihm an, wie hinreißend und bezaubernd sein Ausdruck gewesen sein müsse, als noch der Geist diese engelreinen Züge bewohnte und beherrschte.

»Wie schön!« flüsterte bezaubert der Hauptmann. »Oh, man müßte diese Halunken alle lebendig spießen und braten! Sie soll es bei mir haben wie im Himmel!« – »O mein Gott«, sagte Frau Sternau, indem ihr die Tränen in die Augen traten. »Du armes, armes Kind! Beten wir zu Gott, daß er ihr noch Hilfe sende!«

Helene sagte nichts. Sie eilte zum Sofa, kniete neben Rosa nieder, umschlang sie liebevoll mit den Armen und weinte. Auch die Mutter trat hinzu. Die beiden Frauen richteten die Kranke empor und setzten sie auf das Sofa; sofort aber glitt sie wieder in ihre betende Stellung auf das Kissen nieder.

»Und Sie haben das Mittel noch nicht versucht?« fragte der Hauptmann. – »Nein«, antwortete Sternau. – »Warum nicht?« – »Es fehlte mir in Paris und unterwegs die passende Umgebung und die notwendige Pflege.« – »Und Sie hoffen, daß es hilft?« – »Ich hoffe es, obgleich das Gift nun vollständig durch ihren Körper verbreitet ist. Ich werde morgen sofort die Behandlung beginnen.« – »Wissen Sie, worüber ich mich königlich freue, Doktor?« – »Nun.« – »Darüber, daß Sie das Gegengift gerade von diesem Cortejo genommen haben. Er muß in diesen wenigen Minuten fürchterlich gelitten haben.« – »Es gibt keine größere, keine furchtbarere Pein, keinen wütenderen Schmerz, als bis zum Schäumen gekitzelt zu werden. Er wird diese Augenblicke niemals vergessen können. Aber ich denke, wir brechen auf, Herr Hauptmann.« – »Ja. Sie setzen sich mit der Gräfin und Ihrer Mutter und Schwester in den einen Wagen, und ich werde in dem anderen mir Mühe geben, mit Alimpo und Elvira meine drei übriggebliebenen Worte französisch zu radebrechen. Kommen Sie!«

Die Effekten, die Sternau mitgebracht hatte, wurden auf den Leiterwagen verladen; der Hauptmann berichtigte die Zeche; man stieg auf und fuhr vom Hotel ab. Eben fuhren sie durch eine der Hauptstraßen, da gab der Hauptmann seinem Kutscher ein Zeichen, neben dem Wagen Sternaus zu fahren. Auf diese Weise konnte er mit ihm sprechen.