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Durch die Wuste

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»Paß auf, ob es wehe tut! Bir – iki – itsch – eins, zwei, drei! Hier ist der Ungehorsame, welcher dir solche Schmerzen bereitet hat!« Ich gab ihm den Zahn.

Er sah mich ganz erstaunt an.

»Maschallah! Ich habe gar nichts gefühlt!«

»So können es die Aerzte der Nemsi, o Pascha!«

Er fühlte sich in den Mund; er besah den Zahn, und nun erst war er überzeugt, daß er von demselben befreit worden sei.

»Du bist ein großer Hekim! Wie soll ich dich nennen?«

»Die Beni Arab nennen mich Kara Ben Nemsi.«

»Nimmst du jeden Zahn so gut heraus?«

»Hm! Unter Umständen!«

Er klatschte abermals in die Hände, und der vorige Offizier erschien.

»Frage überall im Hause nach, ob jemand Zahnschmerzen hat!«

Der Adjutant verschwand, und mir war es ganz so, als ob ich jetzt selbst Zahnschmerzen bekommen hätte, trotzdem die Miene des Pascha sehr gnädig geworden war.

»Warum folgtest du meinen Boten nicht sofort?« fragte er.

»Weil sie mich beschimpften.«

»Erzähle!«

Ich berichtete ihm das Vorkommnis. Er hörte aufmerksam zu und erhob dann drohend seine Hand.

»Du tatest unrecht. Ich hatte es befohlen, und du mußtest sofort kommen. Danke Allah, daß er dir offenbarte, die Zähne ohne Schmerzen herauszunehmen!«

»Was hättest du mir getan?«

»Du wärst bestraft worden. Wie, das weiß ich jetzt nicht.«

»Bestraft? Das hättest du nicht getan!«

»Maschallah! Warum nicht? Wer sollte mich hindern?«

»Der Großherr selbst.«

»Der Großherr?« fragte er verblüfft.

»Kein anderer. Ich habe nichts verbrochen und darf wohl verlangen, daß deine Aghas höflich gegen mich sind. Oder meinst du, daß es nicht notwendig sei, dieses Tirscheh[180] zu berücksichtigen? Hier nimm und lies!«

Er öffnete das Pergament und legte, als er einen Blick darauf geworfen hatte, es sich ehrfurchtsvoll an Stirne, Mund und Herz.

»Ein Bu-djeruldi des Großherrn – Allah segne ihn!«

Er las es, legte es zusammen und gab es mir dann zurück.

»Du stehst im Giölgeda padischahnün! Wie kommst du dazu?«

»Du bist Gouverneur von Mossul! Wie kommst du dazu, o Pascha?«

»Wirklich, du bist sehr kühn! Ich bin Gouverneur des hiesigen Bezirkes, weil die Sonne des Padischah mich erleuchtete.«

»Und ich stehe im Giölgeda padischahnün, weil die Gnade des Großherrn über mich erglänzte. Der Padischah hat mir die Erlaubnis gegeben, alle seine Länder zu besuchen, und dann werde ich große Bücher und Zeitungen darüber schreiben, wie ich von den Seinigen aufgenommen wurde.«

Das wirkte. Er zeigte neben sich auf den kostbaren Smyrnateppich.

»Setze dich!«

Dann befahl er dem Negerknaben, welcher vor ihm kauerte, um seine Pfeife zu bedienen, Kaffee und mir eine Pfeife zu bringen.

Auch meine Sandalen wurden geholt, die ich sofort wieder anlegen mußte. Dann saßen wir rauchend und trinkend beieinander, als ob wir ein paar alte Bekannte seien. Er schien immer mehr Freude an mir zu finden, und um mir dies durch die Tat zu beweisen, ließ er meine beiden arnautischen Aghas eintreten. Er machte ihnen ein Gesicht, welches ihnen nichts weniger als ein großes Glück verkündete, und fragte:

»Ihr solltet diesen Bey zu mir holen?«

»Du befahlst es, o Herr!« antwortete der eine.

»Ihr habt nicht gegrüßt! Ihr habt eure Schuhe anbehalten! Ihr habt ihn sogar einen Ungläubigen genannt!«

»Wir taten es, weil du ihn selbst so nanntest.«

»Schweig, du Hund, und sage, ob ich ihn wirklich so genannt habe!«

»Herr, du hast – – —«

»Schweig! Habe ich ihn einen Ungläubigen genannt?«

»Nein, o Pascha.«

»Und doch hast du es behauptet! Geht hinunter in den Hof! Es soll ein jeder von euch fünfzig Streiche auf die Fußsohlen erhalten. Meldet es draußen!«

Das war wirklich ein allerliebster Freundschaftsbeweis gegen mich. Fünfzig Hiebe? Es war doch zu viel. Zehn oder fünfzehn hätte ich ihnen gegönnt. So aber mußte ich mich ihrer annehmen.

»Du richtest gerecht, o Pascha,« meinte ich daher. »Deine Weisheit ist erhaben, aber deine Güte ist noch größer. Die Gnade ist das Recht aller Kaiser, aller Könige und Herrscher. Du bist der Fürst von Mossul, und du wirst deine Gnade leuchten lassen über diese beiden Männer!«

»Ueber diese Halunken, die dich beleidigt haben? Ist dies nicht ebenso, als ob sie mich beleidigt hätten?«

»Herr, du stehst so erhaben über ihnen wie der Stern über der Erde. Der Schakal heult die Sterne an, diese aber hören es nicht und leuchten fort. Man wird im Abendlande deine Güte rühmen, wenn ich erzähle, daß du meine Bitte erfüllt hast.«

»Diese Hunde sind es nicht wert, daß wir ihnen vergeben; aber damit du siehst, daß ich dich lieb habe, so mag ihnen die Strafe erlassen sein. Packt euch fort, und laßt euch heute nicht mehr vor unserm Angesicht sehen!«

Als sie das Zimmer verlassen hatten, erkundigte er sich:

»In welchem Lande bist du bisher zuletzt gewesen?«

»In Gipt. Und dann kam ich durch die Wüste herüber zu dir.«

Ich sagte so, weil ich keine Lüge machen wollte und ihm doch auch nicht sagen konnte, daß ich bei den Haddedihn gewesen sei.

»Durch die Wüste? Durch welche? Doch durch die Wüste des Sinai und von Syrien! Das ist ein böser Weg; aber danke Gott, daß du ihn eingeschlagen hast!«

»Warum?«

»Weil du sonst unter die Schammar-Araber geraten und von ihnen ermordet worden wärest.«

Wenn er das gewußt hätte, was ich ihm verschwieg!

»Sind diese Schammar so schlimm, Hoheit?« fragte ich.

»Es ist ein freches. räuberisches Gesindel, welches ich zu Paaren treiben werde. Sie zahlen weder Steuer noch Tribut, und daher habe ich bereits begonnen, sie zu vernichten.«

»Du hast deine Truppen gegen sie gesandt?«

»Nein. Die Arnauten sind zu besseren Dingen zu gebrauchen.«

Diese »besseren Dinge« waren leicht zu erraten: Ausrauben der Untertanen, um den Pascha zu bereichern.

»Ah, ich errate!«

»Was errätst du?«

»Ein kluger Herrscher schont die Seinen und schlägt die Feinde, indem er sie untereinander entzweit!«

»Allah il Allah! Die Nemsi sind keine dummen Menschen. Ich habe es wirklich so gemacht.«

»Ist es gelungen?«

»Schlecht! Und weißt du, wer die Schuld daran trägt?«

»Wer?«

»Die Engländer und ein fremder Emir. Die Haddedihn sind die tapfersten unter den Schammar. Sie sollten aber vernichtet werden, ohne daß das Blut der Meinen floß, und so sandten wir drei andere Stämme gegen sie. Da kam dieser Engländer mit dem Emir und warb andere Stämme, welche den Haddedihn halfen. Meine Verbündeten wurden alle getötet oder gefangen genommen. Sie haben den größten Teil ihrer Herden verloren und müssen Tribut zahlen.«

»Zu welchem Stamme gehörte dieser Emir?«

»Niemand weiß es; aber man sagt, daß er kein Mensch sei. Er tötet des Nachts den Löwen allein; seine Kugel trifft viele Meilen weit, und seine Augen funkeln im Dunkeln wie das Feuer in der Hölle.«

»Kannst du seiner nicht habhaft werden?«

»Ich werde es versuchen, aber es ist sehr wenig Hoffnung dazu vorhanden. Die Abu Hammed haben ihn bereits einmal gefangen genommen; er ist ihnen jedoch durch die Luft wieder davongeritten.«

Der gute Pascha schien ein wenig abergläubisch zu sein. Er hatte keine Ahnung davon, daß dieser Teufelskerl soeben mit ihm Kaffee trank.

»Von wem hast du dieses erfahren, Hoheit?«

»Von einem Obeïde, welcher mir als Bote gesandt wurde, als es bereits zu spät war. Die Haddedihn hatten die Herden bereits weggenommen.«

»Du wirst sie bestrafen?«

»Ja.«

»Sogleich?«

»Ich wollte, aber ich muß ihnen leider noch eine Frist gewähren, obgleich ich meine Truppen bereits vollständig zusammengezogen habe. Warst du schon in den Ruinen von Kufjundschik?«

»Nein.«

»Dort ist alles Militär versammelt, welches gegen die Schammar ziehen sollte; jetzt aber werde ich die Leute nach einem andern Ort schicken.«

»Darf ich fragen, wohin?«

»Das ist mein Geheimnis, und niemand darf es erfahren. Du weißt wohl auch, daß diplomatische Heimlichkeiten sehr streng bewahrt werden müssen.«

Jetzt trat der Mann ein, den er vorhin mit dem Auftrage fortgeschickt hatte, einen mit Zahnschmerzen Behafteten ausfindig zu machen. Ich suchte ihm das Ergebnis seiner Forschung am Gesichte abzulesen, denn es war mir keineswegs genehm, mit dem alten Geißfuße oder mit dem Zangenungetüm in die Zahnpalisaden eines Arnauten Bresche reißen zu müssen – und zwar schmerzlos, wie es jedenfalls verlangt wurde.

»Nun?« fragte der Gouverneur.

»Verzeihe, o Pascha; ich habe keinen Menschen gefunden, welcher an Disch aghrisi leidet!«

»Auch du selbst leidest nicht daran?«

»Nein.«

Mir wurde das Herz leicht. Der liebenswürdige Pascha wandte sich bedauernd zu mir:

»Es ist schade! Ich wollte dir Gelegenheit geben, deine Kunst bewundern zu lassen. Aber vielleicht findet sich morgen oder übermorgen einer.«

»Morgen und übermorgen werde ich nicht mehr hier sein.«

»Nicht? Du mußt bleiben. Du sollst in meinem Palast wohnen und so bedient werden wie ich. – Gehe!«

Dieses Wort galt dem Offizier, welcher sich wieder entfernte. Ich antwortete:

»Und doch muß ich für jetzt fort, werde aber wiederkommen.«

»Wohin willst du gehen?«

»Ich will hinauf in die kurdischen Gebirge.«

»Wie weit?«

»Das ist noch unbestimmt; vielleicht bis zum Tura Schina oder gar bis nach Dschulamerik.«

»Was willst du dort?«

»Ich will sehen, was es dort für Menschen gibt und welche Pflanzen und Kräuter in jenen Gegenden wachsen.«

 

»Und warum soll dies so bald geschehen, daß du nicht einige Tage bei mir bleiben kannst?«

»Weil die Pflanzen, welche ich suche, sonst verwelken.«

»Die Menschen dort oben brauchst du nicht kennen zu lernen. Es sind kurdische Räuber und einige Dschesidi, welche Allah verdammen wolle! Aber die Kräuter? Wozu? Ah du bist ein Hekim und brauchst Kräuter! Aber hast du nicht daran gedacht, daß die Kurden dich vielleicht töten werden?«

»Ich bin bei schlimmeren Menschen gewesen als bei ihnen.«

»Ohne Begleitung? Ohne Arnauten oder Baschi-Bozuks?«

»Ja. Ich habe einen scharfen Dolch und eine gute Büchse und – ich habe ja auch dich, o Pascha!«

»Mich?«

»Ja. Deine Macht reicht bis hinauf nach Amadijah?«

»Grad so weit. Amadijah ist die Grenzfestung meines Bezirkes. Ich habe dort Kanonen und eine Besatzung von dreihundert Albanesen.«

»Amadijah muß eine sehr starke Festung sein!«

»Nicht nur stark, sondern völlig uneinnehmbar. Sie ist der Schlüssel gegen das Land der freien Kurden. Aber auch die unterworfenen Stämme sind widerspenstig und schlimm.«

»Du hast mein Bu-djeruldi gesehen und wirst mir deinen Schutz gewähren. Das ist die Bitte, deretwegen ich zu dir kam.«

»Sie soll dir gewährt sein, doch unter einer Bedingung.«

»Welche?«

»Du kommst wieder zurück und wirst mein Gast.«

»Ich nehme diese Bedingung an.«

»Ich werde dir zwei Khawassen mitgeben, welche dich bedienen und beschützen sollen. Weißt du auch, daß du durch das Land der Dschesidi kommst?«

»Ich weiß es.«

»Das ist ein böses, ungehorsames Volk, dem man die Zähne zeigen soll. Sie beten den Teufel an, löschen die Lichter aus und trinken Wein.«

»Ist letzteres gar so schlimm?«

Er sah mich von der Seite forschend an.

»Trinkst du Wein?«

»Sehr gern.«

»Hast du Wein bei dir?«

»Nein.«

»Ich dachte, du hättest solchen – – dann – – – hätte ich dich vor deiner Abreise einmal besucht.«

Um dies hören zu dürfen, mußte ich bereits sein Vertrauen einigermaßen gewonnen haben. Ich konnte mir dies zu nutze machen und sagte also:

»Besuche mich! Ich kann mir wohl Wein verschaffen.«

»Auch solchen, welcher spritzt?«

Er meinte jedenfalls Champagner.

»Hast du bereits einmal solchen getrunken, o Pascha?«

»O nein! Weißt du nicht, daß der Prophet verboten hat, Wein zu trinken? Ich bin ein treuer Anhänger des Kuran!«

»Ich weiß es. Aber man kann solchen Spritzwein künstlich machen, und dann ist es kein eigentlicher Wein!«

»Du kannst spritzenden Wein machen?«

»Ja.«

»Aber dies dauert lange Zeit – vielleicht einige Wochen oder gar einige Monate?«

»Es dauert nur einige Stunden.«

»Willst du mir einen solchen Trank machen?«

»Ich wollte gern, aber ich habe nicht die Dinge, welche dazu nötig sind.«

»Was brauchst du?«

»Flaschen.«

»Die habe ich.«

»Zucker und Rosinen.«

»Bekommst du von mir.«

»Essig und Wasser.«

»Hat mein Mudbachdschi[181]

»Und dann einiges, was man nur in der Apotheke bekommt.«

»Gehört es zu den Ilatschlar[182]

»Ja.«

»Mein Hekim hat eine Apotheke. Brauchst du noch etwas?«

»Nein. Aber du müßtest mir erlauben, den Wein in deiner Küche zu bereiten.«

»Darf ich zusehen, damit ich es lerne?«

»Das ist fast unmöglich, o Pascha. Wein zu bereiten, den ein Moslem trinken darf, Wein, welcher spritzt und die Seele erheitert, das ist ein sehr großes Geheimnis!«

»Ich gebe dir, was du verlangst!«

»Ein so wichtiges Geheimnis verkauft man nicht. Nur ein Freund darf es erfahren.«

»Bin ich nicht dein Freund, Kara Ben Nemsi? Ich liebe dich und werde gern alles gewähren, um was du mich bittest.«

»Ich weiß es, o Pascha, und darum sollst du mein Geheimnis erfahren. Wie viele Flaschen soll ich dir füllen?«

»Zwanzig. Oder ist es zu viel?«

»Nein. Laß uns in die Küche gehen!«

Der Pascha von Mossul war ganz sicher ein heimlicher Untertan des Königs Bacchus. Es wurden andere Pfeifen angezündet, und dann begaben wir uns in die Küche.

Die Herren des Vorzimmers machten sehr große Augen, als sie mich mit der »Friedenspfeife« so kameradschaftlich an seiner Seite erblickten; er aber beachtete sie nicht. Die Küche lag zu ebener Erde und war ein hoher, dunkler Raum mit einem ungeheuren Herde, auf welchem über dem Feuer ein großer Kessel voll siedenden Wassers hing, das zur Bereitung des Kaffees bestimmt war. Unser Eintritt erregte weniger Ueberraschung als vielmehr Entsetzen. Es saßen fünf oder sechs Kerle rauchend am Boden und hatten den dampfenden Mokka vor sich stehen. Der Pascha war wohl niemals in seiner Küche gewesen, und bei seinem Erscheinen wurden die Leute völlig starr vor Schreck. Sie blieben sitzen und stierten ihn mit weit geöffneten Augen an.

Er trat mitten in den Kreis hinein, sprengte denselben mit Fußtritten und rief:

»Auf, ihr Faulenzer, ihr Sklaven! Kennt ihr mich nicht, daß ihr sitzen bleibt, als ob ich einer euresgleichen sei?«

Sie sprangen auf und warfen sich dann wieder nieder, ihm zu Füßen.

»Habt ihr heißes Wasser?«

»Dort kocht es, Herr,« antwortete einer, welcher der Koch zu sein schien; denn er war der dickste und schmutzigste von allen.

»Hole Rosinen, du Lümmel!«

»Wie viele?«

»Wie viel brauchst du?« fragte er mich.

Ich prüfte die Menge des Wassers und wies dann auf ein leeres Gefäß.

»Diesen Krug dreimal voll.«

»Und Zucker?«

»Noch einmal so viel.«

»Und Essig?«

»Vielleicht den zehnten Teil.«

»Habt ihr‘s gehört, ihr Scheusale? Packt euch!«

Sie eilten hinaus und brachten bald die Ingredienzien. Ich ließ die Rosinen waschen und tat dann alles in das kochende Wasser. Ein abendländischer Champagnerfabrikant hätte meine Brauerei belacht, ich aber hatte keine Zeit und mußte

die Sache so kurz wie möglich machen, um das chemische Gedächtnis des edlen Pascha nicht mit allzu vielen Prozeduren zu beschweren.

»Nun in die Apotheke!« bat ich ihn.

»Komm!«

Er schritt voran und führte mich in ein Gemach, welches auch zu ebener Erde war. In demselben lag der arme Hekim mit verbundenen Füßen am Boden. Auch ihm gab der Pascha einen Fußtritt.

»Steh auf, Widerwärtiger, und erzeige mir und diesem großen Effendi die Ehre, die uns gebührt. Danke ihm, denn er hat für dich gebeten, daß ich dir deine Portion Hiebe erließ. Wisse, du Nichtsnutz, daß er mir den Zahn herausgenommen hat, ohne daß ich es fühlte. Ich gebiete dir, ihm zu danken!«

O, welches Vergnügen, der Leibarzt eines Pascha zu sein! Dieser arme Schlucker warf sich vor mir nieder und küßte mir den Saum meines alten Haïk. Dann fragte der Pascha:

»Wo ist die Apotheke?«

Der Arzt deutete auf einen großen, wurmstichigen Kasten.

»Hier, o Pascha!«

»Oeffne!«

Ich bekam ein wirres Durcheinander von allerhand Düten, Blättern, Büchsen, Amuletten, Pflasterstangen und sonstigem Zeug zu sehen, dessen Charakter und Bestimmung mir vollständig unbekannt war. Ich fragte nach kohlensaurem Natron und Weinsteinsäure. Von dem ersteren war genug, von letzterer aber ganz wenig vorhanden; doch genügte es.

»Hast du alles?« fragte mich der Pascha.

»Ja.«

Er gab dem Arzte einen Abschiedstritt und gebot ihm:

»Besorge von diesen beiden Sachen eine größere Menge und merke dir ihre Namen. Ich brauche sie sehr notwendig, falls ein Pferd krank wird. Wenn du die Namen vergissest, erhältst du fünfzig wohlgezählte Hiebe!«

Wir kehrten in die Küche zurück. Es wurden Flaschen, Lack, Draht und kaltes Wasser beigeschafft, und dann jagte der Gouverneur alle Anwesenden hinaus. Kein Mensch außer ihm sollte, wenn auch nur teilweise, Mitwisser des großen Geheimnisses werden, einen Wein zu bereiten, der kein Wein sei und also von jedem guten Moslem ohne Gewissensbisse getrunken werden könne.

Dann kochten, brauten, kühlten, füllten, pfropften und siegelten wir, daß ihm der Schweiß vom Angesichte troff, und als wir endlich fertig waren, durften die Diener wieder eintreten, um die Flaschen an den kühlsten Ort des Kellers zu bringen. Eine aber nahm der Pascha zur Prüfung mit und trug sie mit höchsteigener Hand durch das Vorzimmer in sein Gemach, wo wir uns wieder niederließen.

»Wollen wir trinken?« fragte er.

»Er ist noch nicht abgekühlt genug.«

»Wir trinken ihn warm.«

»So schmeckt er nicht.«

»Er muß!«

Natürlich mußte er, denn der Pascha gebot es ja! Dieser ließ zwei Gläser bringen, verbot jedermann, selbst dem Meldenden, den Eintritt und löste den Draht.

Puff! – Der Stöpsel flog an die Decke.

»Allah il Allah!« rief er erschrocken.

Gischtend schoß der Kunstwein aus der Flasche. Ich wollte mein Glas schnell unterhalten.

»Maschallah! Er spritzt wirklich!«

Der Pascha tat den Mund auf und schob den Hals der Flasche zwischen die Lippen. Sie war fast leer, als er wieder absetzte und den Finger in die Oeffnung steckte, um sie zu verschließen.

»Saltanatly – prächtig! Höre, mein Freund, ich liebe dich! Dein Wein ist sogar besser als das Wasser vom Brunnen Zem-Zem!«

»Findest du dies?«

»Ja. Er ist sogar noch besser als das Wasser Hawus Kewser, welches man im Paradiese trinken wird. Ich werde dir nicht zwei, sondern vier Khawassen mitgeben.«

»Ich danke dir! Hast du dir genau gemerkt, wie man diesen Wein bereitet?«

»Sehr genau. Ich werde es nicht vergessen!«

Ohne an mich oder daran zu denken, daß zwei Gläser vorhanden seien, setzte er die Flasche wieder an den Mund und nahm sie erst dann hinweg, als sie leer war.

»Bom bosch! Sie ist versiecht. Warum ist sie nicht größer gewesen!«

»Merkst du nun, wie kostbar mein Geheimnis war?«

»Beim Propheten, ich merke es! O, ihr Nemsi seid sehr kluge Leute! Aber erlaube mir, dich einmal zu verlassen!«

Er erhob sich und verließ das Zimmer. Als er nach einer Weile zurückkehrte, trug er etwas unter seinem Kaftan verborgen. Als er sich gesetzt hatte, zog er es hervor. Es waren – zwei Flaschen. Ich lachte.

»Du hast sie selbst geholt?« fragte ich.

»Kendi – selbst! Diesen Wein, der kein Wein ist, darf niemand anrühren außer mir. Ich habe es unten befohlen, und wer von jetzt an die Flasche nur betastet, den lasse ich zu Tode peitschen!«

»Du willst noch trinken?«

»Sollte ich nicht? Ist dieses Getränk nicht köstlich?«

»Aber ich sage dir, daß dieser Wein erst dann den rechten Geschmack haben wird, wenn er kalt geworden ist.«

»Wie muß er dann schmecken, wenn er jetzt schon so köstlich ist! Preis sei Allah, der Wasser, Rosinen, Zucker und Arzneien wachsen läßt, um das Herz seiner Gläubigen zu erquicken!«

Und er trank, ohne an mich zu denken. Seine Miene drückte die höchste Wonne aus, und als die zweite Flasche leer war, meinte er:

»Freund, dir kommt keiner gleich, weder ein Gläubiger noch ein Ungläubiger. Vier Khawassen sind für dich zu wenig; du sollst sechs haben!«

»Deine Güte ist groß, o Pascha; ich werde sie zu rühmen wissen!«

»Wirst du auch erzählen von dem, was ich jetzt getrunken habe?«

»Nein, darüber werde ich schweigen; denn ich werde auch das nicht sagen, was ich getrunken habe.«

»Maschallah, du hast recht! Ich trinke, ohne an dich zu denken. Reiche mir dein Glas, ich werde diese Flasche noch öffnen.«

Jetzt bekam ich mein Kunstprodukt zu kosten. Es schmeckte genau so, wie ungekühltes Sodawasser mit Rosinenbrühe und Zucker schmecken muß; für den anspruchslosen Gaumen des Pascha mußte es ein Genuß sein.

»Weißt du,« sagte er und tat wieder einen langen Zug, »daß sechs Khawassen für dich noch immer zu wenig sind? Du sollst zehn bekommen!«

»Ich danke dir, o Pascha!«

Wenn das Trinken so fortging, so war ich gezwungen, meine Reise mit einem ganzen Heere von Khawassen anzutreten, und das konnte mir unter Umständen außerordentlich hinderlich werden.

»Also du gehst durch das Land der Teufelsanbeter,« berührte er das alte Thema. »Kennst du ihre Sprache?«

 

»Es ist die kurdische?«

»Ein kurdischer Dialekt. Es sprechen nur wenige von ihnen arabisch.«

»Ich kenne ihn nicht.«

»So werde ich dir einen Dolmetscher mitgeben.«

»Vielleicht ist dies unnötig. Das Kurdische ist dem Persischen verwandt, und dieses verstehe ich.«

»Ich verstehe beides nicht, und du mußt am besten wissen, ob du einen Dragoman brauchst. Aber halte dich in ihrem Lande ja nicht lange auf. Ruhe dich bei ihnen nicht aus, sondern reite durch ihr Gebiet schnell hindurch.«

»Warum?«

»Es könnte dir sonst etwas Schlimmes passieren.«

»Was?«

»Das ist mein Geheimnis. Ich sage dir nur, daß dir grad die Schutzwache, welche ich dir mitgebe, gefährlich werden könnte. Trink!«

Dies war bereits das zweite Geheimnis, welches er berührte.

»Deine Leute können mich nur bis Amadijah begleiten?« fragte ich ihn.

»Ja, denn meine Macht reicht nicht weiter.«

»Welches Gebiet kommt dann?«

»Das Gebiet der Kurden von Berwari.«

»Wie heißt die Hauptstadt derselben?«

»Die Residenz ist das feste Schloß Gumri, auf dem ihr Bey wohnt. Ich werde dir einen Brief an ihn mitgeben; aber ob das Schreiben eine gute Wirkung hat, das kann ich dir nicht versprechen. Wie viele Begleiter hast du?«

»Einen Diener.«

»Nur einen? Hast du gute Pferde?«

»Ja.«

»Das ist gut für dich, denn vom Pferde hängt sehr oft die Freiheit und das Leben des Reiters ab. Und es wäre sehr schade, wenn dir ein Unglück geschähe; denn du warst der Besitzer eines sehr schönen Geheimnisses und hast es mir offenbart. Aber ich will dir auch dankbar sein. Weißt du, was ich für dich tun werde?«

»Was?«

Er trank die Flasche aus und antwortete mit seiner wohlwollendsten Miene:

»Weißt du, was der Disch-parassi ist?«

»Ich weiß es.«

»Nun?«

»Es ist eine Steuer, welche nur du allein zu fordern hast.«

Ich drückte mich hierbei sehr gelinde aus, denn der Disch-parassi, die »Zahnvergütung«, ist eine Abgabe an Geld, welche überall erhoben wird, wo der Pascha auf seinen Reisen anhält, und zwar dafür, daß er sich seine Zähne beim Kauen derjenigen Lebensmittel abnutzt, die ihm die betreffenden Einwohner unentgeltlich liefern müssen.

»Du hast es erraten,« meinte er. »Ich werde dir eine Schrift mitgeben, in welcher ich befehle, dir überall, wohin du kommst, den Disch-parassi auszuzahlen, grad als ob ich es sei. Wann willst du abreisen?«

»Morgen früh.«

»Warte, ich werde mein Siegel holen, um das Schreiben sogleich ausfertigen zu lassen!«

Er stand auf und verließ das Zimmer. Da der Schwarze ihm die Pfeife nachtragen mußte, so blieb ich allein zurück. Neben dem Pascha hatten einige Papiere gelegen, mit denen er sich vor meinem Erscheinen beschäftigt haben mochte. Schnell griff ich zu und öffnete eines. Es war ein Plan des Tales von Scheikh Adi. Ah! Sollte dieser Plan vielleicht mit seinen Geheimnissen in Verbindung stehen? Ich konnte diesen Gedanken nicht weiter verfolgen, denn der Gouverneur trat wieder ein. Auf seinen Befehl erschien sein Geheimschreiber, welchem er drei Schreiben diktierte: eines an den kurdischen Bey, eines an den Kommandanten der Festung Amadijah und das dritte an alle Ortsoberhäupter und sonstigen Behörden, und darin hieß es, daß ich das Recht habe, den Disch-parassi zu erheben, und die Bewohner meinen Anforderungen grad so entsprechen sollten, als ob der Pascha sie selbst stelle.

Konnte ich mehr verlangen? Der Zweck meiner Anwesenheit in Mossul war über Erwartung vollständig erreicht, und dieses Wunder hatte außer meinem furchtlosen Auftreten nur das kohlensaure Natron erreicht.

»Bist du mit mir zufrieden?« fragte er.

»Unendlich, o Pascha. Deine Güte will mich mit Wohltaten erdrücken!«

»Danke mir nicht jetzt, sondern später.«

»Ich wünsche, daß ich es einst vermag!«

»Du vermagst es!«

»Wodurch?«

»Das kann ich dir bereits jetzt sagen. Du bist nicht nur ein Hekim, sondern auch ein Offizier.«

»Weshalb vermutest du dies?«

»Ein Hekim oder ein Mann, der Bücher schreibt, würde es nicht wagen, mich ohne die Begleitung eines Konsuls zu besuchen. Du hast ein Bu-djeruldi des Großherrn, und ich weiß, daß der Padischah zuweilen fremde Offiziere kommen läßt, die seine Länder bereisen müssen, um ihm dann militärischen Bericht zu erstatten. Gestehe es, du bist ein solcher!«

Diese irrige Ansicht konnte mir nur von Vorteil sein, und es wäre sehr unklug von mir gewesen, sie zu widerlegen. Ich wollte aber auch nicht lügen und darum drechselte ich folgende diplomatische Phrasen:

»Ich kann es nicht gestehen, o Pascha. Wenn du weißt, daß der Padischah solche fremde Offiziere sendet, so hast du wohl auch gehört, daß dies meist im geheimen geschieht. Dürfen sie dieses Geheimnis verraten?«

»Nein. Ich will dich gar nicht dazu bereden, aber du wirst mir dafür dankbar sein. Das ist es, was ich vorhin meinte.«

»Womit kann ich dir meine Dankbarkeit beweisen?«

»Wenn du aus den Bergen von Kurdistan zurückkehrst, werde ich dich zu den Arabern von Schammar senden, besonders zu den Haddedihn. Du sollst ihre Gebiete bereisen und mir dann melden, wie ich sie besiegen kann.«

»Ah!«

»Ja. Dir wird dies leichter werden, als einem meiner Leute. Ich weiß, daß die Offiziere der Franken klüger sind als die unsrigen, obgleich ich selbst ein Oberst gewesen bin und dem Padischah große Dienste geleistet habe. Ich würde dich ersuchen, dir die Gegenden der Dschesidi anzusehen; aber dazu ist es schon zu spät. Ich habe von ihnen bereits das, was ich brauche.«

Diese Worte gaben mir die Ueberzeugung, daß ich vorhin ganz richtig vermutet hatte. Die in Kufjundschik versammelten Truppen standen bereit, über die Teufelsanbeter herzufallen. Er fuhr fort:

»Du wirst ihr Gebiet sehr schnell durchreisen und nicht etwa warten bis zu dem Tage, an welchem sie ihr großes Fest feiern.«

»Welches Fest?«

»Das Fest ihres Heiligen; es wird am Grabe ihres Scheik Adi gefeiert. Hier hast du deine Schreiben. Allah sei bei dir! Zu welcher Zeit wirst du morgen früh die Stadt verlassen?«

»Zur Zeit des ersten Gebetes.«

»Die zehn Khawassen sollen dann in deiner Wohnung sein.«

»Herr, ich habe an zweien genug.«

»Das verstehst du nicht. Zehn sind besser als zwei; das merke dir. Du sollst fünf Arnauten und fünf Baschi erhalten. Kehre bald zurück, und vergiß nicht, daß ich dir meine Liebe geschenkt habe!«

Er gab mir das Zeichen der Entlassung, und ich ging erhobenen Hauptes aus dem Hause, welches ich vor einigen Stunden als halber Gefangener betreten hatte. Als ich meine Wohnung erreichte, fand ich Halef in Waffen.

»Preis sei Allah, daß du kommst, Sihdi!« begrüßte er mich.

»Wärst du beim Untergang der Sonne noch nicht hier gewesen, so hätte ich mein Wort gehalten und den Pascha erschossen!«

»Das muß ich mir verbitten; der Pascha ist mein Freund!«

»Dein Freund? Wie kann der Tiger der Freund des Menschen sein!«

»Ich habe ihn gezähmt.«

»Maschallah! Dann hast du ein Wunder getan. Wie ist dies gekommen?«

»Es ging leichter, als ich ahnen konnte. Wir stehen unter seinem Schutze und werden zehn Khawassen erhalten, die uns begleiten.«

»Das ist gut!«

»Vielleicht auch nicht! Außerdem hat er mir Empfehlungsbriefe gegeben und das Recht, den Disch-parassi zu erheben.«

»Allah akbar, so bist du ja auch Pascha geworden! Aber sage, Sihdi, wer hat zu gehorchen: ich den Khawassen oder sie mir?«

»Sie dir, denn du bist nicht ein Diener, sondern Hadschi Halef Omar Agha, mein Begleiter und Beschützer.«

»Das ist gut, und ich sage dir, daß sie mich kennen lernen sollen, wenn es ihnen einfällt, mir die Achtung zu verweigern!«

Der Gouverneur hielt Wort. Als Halef am nächsten Morgen mit dem Grauen des Tages sich erhob und den Kopf zur Türe hinausstreckte, wurde er von zehn Männern begrüßt, welche zu Pferde vor derselben hielten. Er weckte mich sofort, und ich beeilte mich natürlich, meine Herren Beschützer in Augenschein zu nehmen.

Es waren, wie der Pascha versprochen hatte, fünf Arnauten und fünf Baschi-Bozuks. Letztere trugen die gewöhnliche Kleidung des türkischen Militärs. Die Arnauten hatten purpurne Sammetoberwesten, grüne, mit Sammet besetzte Unterwesten, breite Schärpen, rote Beinkleider mit metallenen Schienen, rote Turbans und trugen so viele Waffen an sich, daß man mit ihren Messern und Pistolen eine dreimal zahlreichere Schar hätte bewaffnen können. Die Baschi-Bozuks wurden von einem alten Buluk Emini[183] und die Arnauten von einem wild blickenden Onbaschi[184] kommandiert.

Der Buluk Emini schien ein Original zu sein. Er ritt kein Pferd, sondern einen Esel, und trug das Zeichen seiner Würde – ein ungeheures Tintenfaß – an einem Riemen um den Hals. In seinem Turban staken einige Dutzend Schreibfedern. Er war ein kleines, dickes Männchen, dem die Nase fehlte; desto größer aber war der Schnurrbart, der ihm an der Oberlippe herabhing. Seine Wangen sahen fast blau aus und waren so fleischig, daß die Haut kaum zuzulangen schien, und für die Augen blieb nur so viel Raum zum Oeffnen übrig, als notwendig war, einen kleinen Lichtstrahl in das Gehirn des Mannes gelangen zu lassen.

Ich gab Halef eine Flasche voll Raki und befahl ihm, diese tapferen Helden damit zu begrüßen. Er trat hinaus zu ihnen, und ich stellte mich so, daß ich den Vorgang beobachten konnte.

»Sabahiniz chajir – guten Morgen, ihr wackeren Streiter! Seid uns willkommen!«

»Sabahiniz chajir – guten Morgen!« erwiderten alle zugleich.

»Ihr seid gekommen, den berühmten Kara Ben Nemsi auf seiner Reise zu begleiten?«

»Der Pascha sendet uns zu diesem Zweck.«

»So will ich euch sagen, daß mein Name Hadschi Agha Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah ist; ich bin der Reisemarschall und Agha dessen, den ihr begleiten sollt, und ihr habt also meinen Weisungen Gehorsam zu leisten. Wie lautet der Befehl, den euch der Pascha gegeben hat?«

180Pergament.
181Koch.
182Arzneien.
183Fourier oder Schreiber einer Kompagnie.
184Befehlshaber von zehn Mann.