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Durch die Wuste

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»Wie ist dein Name, Sihdi?«

»Die Haddedihn nennen mich Emir Kara Ben Nemsi.«

»Du ein Christ, Emir! Heute erfahre ich, daß die Naßarah keine Hunde, sondern daß sie edelmütiger und weiser sind als die Moslemim. Denn glaube mir: mit den Waffen, die du mir wiedergibst, hast du mich leichter überwunden, als es mit den Waffen geschehen könnte, die du bei dir trägst und mit denen du mich töten könntest. Zeige mir deinen Dolch!«

Ich tat es. Er prüfte die Klinge und meinte dann:

»Dieses Eisen breche ich mit der Hand auseinander; siehe dagegen meinen Schambijeh!«

Er zog ihn aus der Scheide. Es war ein Kunstwerk, zweischneidig, leicht gekrümmt, wunderbar damasziert, und in arabischer Sprache stand zu beiden Seiten der Wahlspruch: »Nur nach dem Sieg in die Scheide.« Er war gewiß von einem jener alten, berühmten Waffenschmiede in Damaskus gefertigt worden, welche heutzutage ausgestorben sind und mit denen sich jetzt keiner mehr vergleichen kann.

»Gefällt er dir?« fragte der Scheik.

»Er ist wohl fünfzig Schafe wert!«

»Sage hundert oder hundertfünfzig, denn es haben ihn zehn meiner Väter getragen, und er ist niemals zersprungen. Er sei dein; gib mir den deinigen dafür!«

Das war ein Tausch, den ich nicht zurückweisen durfte, wenn ich den Scheik nicht unversöhnlich beleidigen wollte. Ich gab also meinen Dolch hin.

»Ich danke dir, Hadschi Eslah el Mahem; ich werde diese Klinge tragen zum Andenken an dich und zu Ehren deiner Väter!«

»Sie läßt dich nie im Stiche, so lange deine Hand fest bleibt!«

Da hörten wir den Hufschlag eines Pferdes und gleich darauf bog ein Reiter um den Felsenvorsprung, welcher unser Versteck nach Süden abschloß. Es war kein anderer als mein kleiner Halef.

»Sihdi, du sollst kommen!« rief er, als er mich erblickte.

»Wie steht es, Hadschi Halef Omar?«

»Wir haben gesiegt.«

»Ging es schwer?«

»Es ging leicht. Alle sind gefangen!«

»Alle?«

»Mit ihren Scheiks! Hamdullillah! Nur Eslah el Mahem, der Scheik der Obeïde, fehlt.«

Ich wandte mich an diesen:

»Siehst du, daß ich dir die Wahrheit sagte?« Dann fragte ich Halef: »Trafen die Abu Mohammed zur rechten Zeit ein?«

»Sie kamen hart hinter den Dschowari und schlossen das Wadi so, daß kein Feind entkommen konnte. Wer sind diese Männer?«

»Es ist Scheik Eslah el Mahem, von dem du sprachst.«

»Deine Gefangenen?«

»Ja, sie werden mit mir kommen.«

»Wallah, billah, tillah! Erlaube, daß ich gleich zurückkehre, um diese Kunde Mohammed Emin und Scheik Malek zu bringen!«

Er jagte wieder davon.

Scheik Eslah bestieg eines unserer Pferde; auch der Grieche wurde auf eines derselben gesetzt; die übrigen mußten gehen. So setzte sich der Zug in Bewegung. Wenn es im Wadi Deradsch nicht mehr Blut gekostet hatte, als bei uns, so konnten wir zufrieden sein.

Der bereits erwähnte Talpaß führte uns auf die andere Seite der Berge; dann ging es auf der Ebene stracks nach Süden. Wir hatten das Wadi noch lange nicht erreicht, als ich vier Reiter bemerkte, welche uns entgegen kamen. Ich eilte auf sie zu. Malek, Mohammed Emin und die Scheiks der Abu Mohammed und der Alabeïde-Araber waren es.

»Du hast ihn gefangen?« rief mir jetzt Mohammed Emin entgegen.

»Eslah el Mahem? Ja.«

»Allah sei Dank! Nur er fehlte uns noch. Wie viele Männer hat dich der Kampf gekostet?«

»Keinen.«

»Wer wurde verwundet?«

»Keiner. Nur einer der Feinde erhielt einen Schuß.«

»So ist Allah gnädig gewesen mit uns. Wir haben nur zwei Tote und elf Verwundete.«

»Und der Feind?«

»Dem ist es schlimmer ergangen. Er wurde so fest eingeschlossen, daß er sich nicht zu rühren vermochte. Unsere Schützen trafen gut und konnten doch nicht selbst getroffen werden, und unsere Reiter hielten fest zusammen, wie du es ihnen gelehrt hast. Sie ritten alles nieder, als sie aus den Schluchten hervorbrachen.«

»Wo befindet sich der Feind?«

»Gefangen im Wadi. Sie haben alle ihre Waffen abgeben müssen, und keiner kann entkommen, denn das Tal wird von uns eingeschlossen. Ha, jetzt sehe ich Eslah el Mahem! Aber wie, er trägt die Waffen?«

»Ja. Er hat mir versprachen, nicht zu entfliehen. Weißt du, daß man den Tapfern ehren soll?«

»Er wollte uns vernichten!«

»Er wird dafür bestraft werden.«

»Du hast ihm die Waffen gelassen, und so mag es gut sein. Komm!«

Wir eilten dem Kampfplatz zu, und die anderen folgten uns so schnell wie möglich. Auf dem Verbandsplatz herrschte reges Leben, und vor demselben bildete eine Anzahl bewaffneter Haddedihn einen Kreis, in dessen Mitte die besiegten und jetzt gefesselten Scheiks saßen. Ich wartete, bis Eslah herbeikam, und fragte ihn schonend:

»Willst du bei mir bleiben?«

Seine Antwort klang, wie ich es erwartet hatte:

»Sie sind meine Verbündeten; ich gehöre zu ihnen.«

Er trat in den Kreis und setzte sich an ihrer Seite nieder. Es wurde dabei kein Wort gesprochen, aber man sah es, daß die beiden anderen bei seinem Erscheinen erschraken. Vielleicht hatten sie auf ihn noch einige Hoffnung gesetzt.

»Führe deine Gefangenen in das Wadi!« sagte Malek.

Ich folgte ihm. Als ich das Tal betrat, bot sich mir ein außerordentlich malerischer Anblick dar. In die Brustwehr war zur Erleichterung des Verkehrs eine Bresche gerissen; zu beiden Seiten der Talwände hatten sich Wachtposten aufgestellt; die ganze Talsohle wimmelte von gefangenen Menschen und Pferden, und im Hintergrunde lagerten diejenigen unserer Verbündeten, welche noch im Wadi Platz gefunden hatten. Dazwischen waren verschiedene Haddedihn beschäftigt, die Pferde der Feinde zu sammeln, um sie hinaus auf die Ebene zu bringen, wo auch die Waffen derselben auf einem einzigen großen Haufen lagen.

»Hast du so etwas bereits gesehen?« fragte mich Malek.

»Noch größeres,« antwortete ich.

»Ich nicht.«

»Sind die feindlichen Verwundeten gut aufgehoben?«

»Man hat sie verbunden, wie du es gesagt hast.«

»Und was wird nun geschehen?«

»Wir werden heute unsern Sieg feiern und die größte Phantasia veranstalten, die es jemals hier gegeben hat.«

»Nein, das werden wir nicht.«

»Warum?«

»Wollen wir die Feinde durch unser Fest verbittern?«

»Haben sie uns gefragt, ob sie uns mit ihrem Einfalle verbittern werden?«

»Haben wir Zeit zu einem solchen Feste?«

»Was sollte uns abhalten?«

»Die Arbeit. Freund und Feind muß gelabt werden.«

»Wir werden Leute beordern, welche dies zu tun haben.«

»Wie lange wollt ihr die Gefangenen bewahren?«

»Bis sie zurückkehren dürfen.«

»Und wann soll dies geschehen?«

»So bald wie möglich; wir hätten nichts zu essen für dieses Heer von Freunden und Feinden.«

»Siehst du, daß ich recht habe? Ein Freudenfest soll gefeiert werden, aber erst dann, wenn wir Zeit dazu haben. Zunächst ist es notwendig, daß sich die Scheiks versammeln, um über alles zu sprechen, was beschlossen werden muß, und dann müssen die Beschlüsse schleunigst ausgeführt werden. Sage den Scheiks, daß sechstausend Menschen nicht viele Tage hier beisammen sein dürfen!«

Er ging. Nun trat Lindsay heran.

»Herrlicher Sieg! Nicht?« meinte er.

»Sehr!«

»Wie meine Sache gemacht, Sir?«

»Ausgezeichnet!«

»Schön! Hm! Viele Menschen hier.«

»Man sieht es.«

»Ob wohl einige darunter sind, die wissen, wo Ruinen liegen?«

»Möglich; man müßte sich einmal erkundigen.«

»Fragt einmal, Sir!«

»Sobald es möglich ist, ja.«

»Jetzt gleich, sofort!«

»Verzeiht, Sir, ich habe jetzt keine Zeit. Vielleicht ist meine Anwesenheit bei der Beratung nötig, welche jetzt beginnen wird.«

»Schön! Hm! Aber nachher fragen! Wie?«

»Sicher!«

Ich ließ ihn stehen und schritt zu den Zelten.

Dort fand ich reichliche Arbeit, da vieles an den Verbänden zu verbessern war. Als ich dies besorgt hatte, trat ich in jenes Zelt, in welchem die Scheiks ihre Besprechung hielten. Diese ging sehr lebhaft vor sich. Man konnte sich schon im Prinzip nicht einigen, und ich glaube, daß ich ihnen willkommen kam.

»Du wirst uns Auskunft geben, Hadschi Emir Kara Ben Nemsi,« sagte Malek. »Du bist in allen Ländern der Erde gewesen und weißt, was recht und vorteilhaft ist.«

»Fragt, ich werde antworten!«

»Wem gehören die Waffen der Besiegten?«

»Dem Sieger.«

»Wem ihre Pferde?«

»Dem Sieger.«

»Wem ihre Kleider?«

»Die Räuber nehmen sie ihnen, der wahre Gläubige aber läßt sie ihnen.«

»Wem gehört ihr Geld, ihr Schmuck?«

»Der wahre Gläubige nimmt nur ihre Waffen und ihre Pferde.«

»Wem gehören ihre Herden?«

»Wenn sie nichts weiter besitzen als ihre Herden, so gehören sie ihnen, aber sie haben die Kosten des Krieges und den jährlichen Tribut davon zu bezahlen.«

»Du sprichst wie ein Freund unserer Feinde. Wir haben sie besiegt, und nun gehört uns ihr Leben und alles, was sie besitzen.«

»Ich rede als ihr Freund und als der eurige. Du sagst, daß ihr Leben euch gehöre?«

»So ist es.«

»Wollt ihr es ihnen nehmen?«

»Nein. Wir sind keine Henker und keine Mörder.«

»Und doch nehmt ihr ihnen ihre Herden? Können sie leben ohne die Herden?«

»Nein.«

»Wenn ihr ihnen die Herden nehmt, so nehmt Ihr Ihnen also das Leben. Ja, ihr beraubt euch in diesem Falle selbst!«

»Wie?«

»Sie sollen euch in Zukunft Tribut bezahlen?«

»Ja.«

»Wovon? Kann ein Beni-Arab Tribut bezahlen, wenn er keine Herden hat?«

»Dein Mund spricht weise und verständig.«

»Hört weiter! Wenn ihr ihnen alles nehmt: ihre Kleider, ihre Kostbarkeiten, ihre Herden, so zwingt ihr sie, zu stehlen und zu rauben, damit sie nicht verhungern. Und wo werden sie stehlen? Bei ihrem Nachbar zunächst; das seid ihr. Wo werden sie rauben? Bei dem zuerst, der sie arm gemacht hat und zum Rauben zwingt, und das seid ihr. Was ist besser, Freunde zum Nachbar zu haben oder Räuber?«

 

»Das erstere.«

»So macht sie zu euren Freunden und nicht zu Räubern! Man nimmt dem Besiegten nur das, womit er schaden kann. Wenn ihr ihnen die Waffen und die Pferde nehmt, so erhaltet ihr zehntausend Stück verschiedene Waffen und dreitausend Pferde. Ist dies wenig?«

»Es ist viel, wenn man es sich recht bedenkt.«

»Sie haben dann weder Waffen noch genug Pferde mehr, um Krieg zu führen. Ihr werdet sie beherrschen, und sie werden sich unter euren Schutz begeben müssen, um gegen ihre anderen Feinde gerüstet sein zu können; dann werden sie euch auch gegen eure Feinde helfen müssen. Ich habe gesprochen!«

»Du sollst noch mehr sprechen! Wie viel nimmt man ihnen heute von ihren Herden?«

»So viel wie der Schaden beträgt, den euch ihr Ueberfall gemacht hat.«

»Und wie viel fordert man Tribut von ihnen?«

»Man macht eine solche Forderung, daß sie immer so viel behalten, um ohne große Not leben zu können. Ein kluger Scheik hätte dabei darauf zu sehen, daß sie nicht wieder mächtig genug werden, um die Niederlage vergelten zu können.«

»Nun bleibt die Blutrache übrig. Wir haben mehrere der ihrigen getötet.«

»Und sie mehrere der eurigen. Ehe die Gefangenen entlassen werden, mögen die Chamseh und Aaman[162] zusammentreten und den Blutpreis bestimmen. Ihr habt mehr zu bezahlen, als sie, und könnt es gleich bezahlen von der Beute, welche ihr macht.«

»Wird man uns die Kriegsentschädigung bringen?«

»Nein. Ihr müßt sie holen. Die Gefangenen müssen hier bleiben, bis ihr sie erhalten habt. Und um des Tributes sicher zu sein, müßt ihr stets einige vornehme Leute der besiegten Stämme als Geiseln bei euch haben. Zahlt man den Tribut nicht, so kommen die Geiseln in Gefahr.«

»Wir würden sie töten. Nun sollst du uns das letzte sagen. Wie verteilen wir die Kriegsentschädigung und den Tribut unter uns? Das ist sehr schwer zu bestimmen.«

»Das ist sogar sehr leicht zu bestimmen, wenn ihr Freunde seid. Die Entschädigung holt ihr euch, während ihr hier noch beisammen seid, und dann könnt ihr sie nach den Köpfen verteilen.«

»So soll es sein!«

»Nun seid ihr drei Stämme, und sie sind drei Stämme; auch die Zahl der Mitglieder dieser Stämme ist fast gleich. Warum soll nicht je ein Stamm von euch von einem Stamme von ihnen den jährlichen Tribut erhalten? Ihr seid Freunde und Gefährten. Wollt ihr euch um den Schwanz eines Schafes oder um die Hörner eines Stieres zanken und entzweien?«

»Du hast recht. Wer aber soll die Kriegsentschädigung von ihren Weideplätzen holen?«

»So viele Leute, als dazu erforderlich sind, und dabei sollen zwei Drittel der eurigen und ein Drittel der ihrigen sein.«

»Das ist gut. Und was wirst du von dieser Entschädigung erhalten?«

»Nichts. Ich ziehe weiter und brauche keine Herden. Waffen und ein Pferd habe ich auch.«

»Und die drei Männer, welche bei dir sind?«

»Die werden auch nichts nehmen; sie haben alles, was sie brauchen.«

»So wirst du nehmen müssen, was wir dir als Dank darbringen werden. Dein Haupt ist nicht so alt wie eines der unsrigen, aber du hast dennoch unsern Kriegern gelehrt, wie man über einen großen Feind siegt, ohne viele Tote zu haben.«

»Wenn ihr mir danken wollt, so tut denen wohl, welche als eure Feinde verwundet in euren Zelten liegen, und seht, ob ihr eine Ruine findet, aus welcher man Figuren und Steine mit fremden Schriften graben kann. Mein Gefährte wünscht solche Dinge zu sehen. Nun habt ihr gehört, was ich euch zu sagen habe. Allah erleuchte eure Weisheit, damit ich bald erfahre, was ihr beschlossen habt!«

»Du sollst bleiben und mit uns beraten!«

»Ich kann nichts anders sagen, als was ich bereits gesagt habe. Ihr werdet das Richtige treffen.«

Ich ging hinaus und beeilte mich, den gefangenen Scheiks Datteln und Wasser zu besorgen. Dann traf ich auf Halef, der mich nach dem Wadi Deradsch begleitete, welches ich jetzt näher in Augenschein nehmen wollte. Die gefangenen Abu Hammed kannten mich. Einige von ihnen erhoben sich ehrerbietig, als ich vor ihnen vorüberging, und andere steckten flüsternd die Köpfe zusammen. Im Hintergrunde wurde ich von den dort anwesenden Abu Mohammed mit Freuden begrüßt. Sie waren ganz begeistert, die mächtigen Feinde auf eine so leichte Weise besiegt zu haben. Ich ging von Gruppe zu Gruppe, und so kam es, daß mehrere Stunden vergangen waren, als ich die Zelte wieder erreichte.

Während dieser Zeit hatten die nach dem Weideplatze gesandten Boten dafür gesorgt, daß das Lager abgebrochen und in die unmittelbare Nähe des Wadi Deradsch verlegt wurde. Die ganze Ebene wimmelte bereits von Herden, und nun gab es Hämmel genug zu den Festmahlzeiten, welche heute abend in jedem Zelte zu erwarten waren. Mohammed Emin hatte mich bereits gesucht.

»Dein Wort ist so gut wie deine Tat,« meinte er. »Es ist befolgt worden. Die Obeïde werden den Haddedihn, die Abu Hammed den Abu Mohammed und die Dschowari den Alabeïde den Tribut bezahlen.«

»Wie viel Kriegsentschädigung entrichten die einzelnen Stämme?«

Er nannte die Ziffern: sie waren bedeutend, doch nicht grausam; dies freute mich außerordentlich, zumal ich mir sagen konnte, daß mein Wort hier nicht ganz ohne Einfluß gewesen war gegenüber den grausamen Gewohnheiten, welche in solchen Fällen in Anwendung kamen. Von Sklaverei war keine Rede gewesen.

»Wirst du mir eine Bitte erfüllen?« fragte der Scheik.

»Gern, wenn ich kann. Sprich sie aus!«

»Wir werden einen Teil der Herden der Besiegten holen; dazu brauchen die Männer, welche wir senden, weise und tapfere Anführer. Ich und Scheik Malek müssen hier bei den Gefangenen bleiben. Wir brauchen drei Anführer, einen zu den Obeïde, einen zu den Abu Hammed und einen zu den Dschowari. Die Scheiks der Abu Mohammed und der Alabeïde sind bereit; es fehlt uns der dritte. Willst du es sein?«

»Ich will.«

»Wohin willst du gehen?«

»Wohin gehen die andern?«

»Sie wollen dir die erste Wahl überlassen.«

»So gehe ich zu den Abu Hammed, weil ich bereits einmal bei ihnen gewesen bin. Wann sollen wir aufbrechen?«

»Morgen. Wie viele Männer willst du mit dir nehmen?«

»Vierzig Mann von den Abu Hammed und sechzig von deinen Haddedihn. Auch Halef Omar nehme ich mit.«

»So suche sie dir heraus. Werden die Abu Hammed bewaffnet sein müssen?«

»Nein, denn das wäre ein großer Fehler. Seid ihr mit den Scheiks der Besiegten bereits einig geworden?«

»Nein. Das wird bis zum letzten Gebete heute geschehen.«

»Behalte die angesehenen Krieger hier und schicke nur die gewöhnlichen Männer mit uns fort; diese sind zum Treiben der Herden gut genug.«

Ich ging, um mir meine Leute auszuwählen; dabei traf ich auf Lindsay.

»Gefragt, Sir?« redete er mich an.

»Noch nicht.«

»Warum nicht?«

»Ist nicht nötig, denn ich habe den Scheiks Auftrag gegeben, nachzuforschen.«

»Herrlich! Prächtig! Scheiks wissen alles! Werde Ruinen finden!«

»Ich denke es! Wollt Ihr einen interessanten Ritt mitmachen?«

»Wohin?«

»Bis unterhalb von El Fattha, wo der Tigris durch die Hamrinberge geht.«

»Was dort?«

»Die Kriegsentschädigung holen, welche in Herden besteht.«

»Bei wem?«

»Bei dem Stamme Abu Hammed, der uns damals unsere Pferde raubte.«

»Köstlich, Sir! Bin dabei! Wie viele Männer mit?«

»Hundert.«

»Gut! Prächtig! Imposanter Zug. Ruinen dort?«

»Mehrere Gräberhügel, aber am linken Ufer.«

»Kommen nicht hinüber?«

»Nein.«

»Schade! Jammerschade! Könnten nachsuchen! Fowling-bulls finden!«

»Wir werden trotzdem etwas Ausgezeichnetes finden.«

»Was?«

»Etwas Leckeres, das wir lange entbehrt haben, nämlich Trüffeln.«

»Trüffeln? Oh! Ah!«

Er sperrte den Mund so weit auf, als ob er eine ganze Trüffelpastete auf einmal verspeisen wolle.

»Sie wachsen in Haufen in jener Gegend, und ich habe erfahren, daß damit ein nicht unbedeutender Handel nach Bagdad, Baßra, Kerkuk und Sulimaniah getrieben wird. Sogar bis Kirmanschah sollen sie gehen.«

»Gehe mit, Sir, gehe mit! Trüffeln! Hm! Prachtvoll!«

Damit verschwand er, um seinen beiden Dienern die große Neuigkeit mitzuteilen; ich aber ging, um meine Leute herauszusuchen.

Bis zum Abend sahen sich die drei besiegten Scheiks wirklich gezwungen, auf alle Forderungen der Sieger einzugehen, und nun begann ein Freudenfest, infolgedessen mancher feiste Hammel sein Leben lassen mußte. Mitten in diesem Jubel lag ich unter duftenden Blüten, umklungen von tausend Stimmen und doch allein mit meinen Gedanken. Vor vielen Jahrhunderten hatten hier die Doryphoren ihre gefürchteten Speere geschwungen. Hier hatte vielleicht auch das Zelt des Holofernes gestanden, aus Gold und Purpur gefertigt und mit Smaragden und Edelsteinen geschmückt. Und drüben auf den rauschenden Wellen des Flusses hatten die Fahrzeuge geankert, welche Herodot beschreibt:

»Die Boote sind von kreisrunder Form und aus Fellen gemacht. Sie werden in Armenien und in den Gegenden ober Assyrien gebaut. Die Rippen werden aus Weidenruten und Zweigen gemacht und sind außerhalb mit Fellen umgeben. Sie sind rund, wie ein Schild, und zwischen Vorderteil und Hinterteil ist kein Unterschied. Den Boden ihrer Schiffe kleiden die Schiffer mit Rohr oder Stroh aus, und Kaufmannsgüter, besonders Palmwein einnehmend, schwimmen sie den Fluß hinunter. Die Boote haben zwei Ruder; an jedem ist ein Mann. Der eine zieht auf sich zu, und der andere stößt von sich ab. Diese Schiffe haben verschiedene Maßverhältnisse; einige sind so groß, daß sie eine Last bis zum Werte von fünftausend Talenten tragen; die kleineren haben einen Esel an Bord; die größeren mehrere. Sobald die Bootsleute nach Babylon kommen, verfügen sie über die Waren und Güter und bieten dann die Rippen und das Rohr des Floßes zum Verkaufe aus. Mit den Schläuchen beladen sie dann ihre Esel und gehen mit ihnen nach Armenien zurück, wo sie neue Fahrzeuge bauen.«

Trotz der Jahrhunderte sind sich diese Fahrzeuge gleich geblieben; aber die Völker, welche hier lebten, sind verschwunden. Wie wird es sein, wenn abermals eine solche Zeit vergangen ist? – – —

Am andern Vormittage brachen wir auf: ich mit Halef und einem Abu Hammed als Führer voran, die andern hinter mir. Den Nachtrab machte Sir David Lindsay.

Wir kamen zwischen den Kanuza— und Hamrinbergen hindurch und erblickten bald am linken Ufer Tell Hamlia, einen kleinen, künstlichen Hügel. Am rechten Ufer lag Kalaat el Dschebber, »die Burg der Tyrannen«, eine Ruine, welche aus einigen verfallenen, runden Türmen besteht, die durch Wälle verbunden sind. Dann erreichten wir Tell Dahab, einen kleinen Hügel, welcher am linken Ufer des Flusses liegt, und bei Brey el Bad, einem ziemlich steilen Felsen, machten wir Halt, um das Mittagsmahl einzunehmen. Gegen Abend gelangten wir nach El Fattha, wo sich der Fluß einen fünfzig Ellen breiten Weg durch die Hamrinberge zwingt, und als wir diese Enge überwunden hatten, schlugen wir das Nachtlager auf. Die Abu Hammed waren unbewaffnet, aber ich teilte die Haddedihn doch in zwei Hälften, welche abwechselnd zu wachen hatten, damit keiner der Gefangenen entfliehen solle. Wäre es nur einem einzigen gelungen, so hätte er seinem Stamme unsere Ankunft verraten, und die besten Tiere wären dann geflüchtet oder versteckt worden.

Mit Tagesgrauen brachen wir wieder auf. Der Fluß war breit und bildete viele Inseln. An dem linken Ufer zogen sich niedrige Hügel hin, am rechten aber lag die Ebene offen vor uns, und hier sollten sich längs des Flusses die Abu Hammed gelagert haben.

»Habt ihr einen Weideplatz oder mehrere?« fragte ich den Führer.

»Nur einen.«

Ich sah es ihm an, daß er mir die Unwahrheit sagte.

»Du lügst!«

»Ich lüge nicht, Emir!«

»Nun gut. Ich will mir Mühe geben, dir zu glauben; aber wenn ich bemerke, daß du mich täuschest, so jage ich dir eine Kugel durch den Kopf!«

»Das wirst du nicht tun!«

»Ich tue es!«

»Du tust es nicht, denn ich sage dir, daß wir vielleicht zwei Plätze haben.«

»Vielleicht?«

»Oder gewiß; also zwei.«

»Oder drei!«

»Nur zwei!«

»Gut. Wenn ich aber drei finde, so bist du verloren!«

»Verzeihe, Emir! Sie könnten ja unterdessen noch einen gefunden haben. Dann sind es drei.«

 

»Ah! Vielleicht sind es vier?«

»Du wirst noch zehn haben wollen!«

»Du bist ein Abu Hammed und willst nicht gern verlieren, was du zusammengeraubt hast. Ich werde nicht weiter in dich dringen.«

»Wir haben vier, Emir,« sagte er ängstlich.

»Gut. Schweige nun, denn ich werde mich selbst überzeugen!«

Ich hatte unterdessen den Horizont mit meinem Rohre abgesucht und in der Ferne einige bewegliche Punkte entdeckt. Ich rief denjenigen Haddedihn herbei, welcher die Leute unter mir befehligte. Er war ein wackerer und entschlossener Krieger, den ich für vollständig zuverlässig hielt.

»Wir haben vierzig Abu Hammed bei uns. Glaubst du, sie mit dreißig unserer Leute sicher bewachen zu können?«

»Mit zehn, Emir. Sie haben ja keine Waffen!«

»Ich werde jetzt mit Hadschi Halef Omar vorwärts reiten, um Kunde einzuziehen. Wenn die Sonne gerade über jenem Strauche steht und ich bin nicht zurück, so sendest du mir dreißig Haddedihn nach, welche mich suchen müssen!«

Ich rief den Engländer, und er kam mit seinen beiden Dienern heran. Ich sagte ihm:

»Ich habe Euch einen sehr wichtigen Posten anzuvertrauen.«

»Well!« antwortete er.

»Ich werde jetzt einmal voranreiten, um zu sehen, wie weit sich die Weideplätze der Abu Hammed ausdehnen. Bin ich in zwei Stunden noch nicht zurück, so kommen mir dreißig Mann der Unseren nach.«

»Ich mit?«

»Nein. Ihr bleibt bei den übrigen zurück, um die Gefangenen zu bewachen. Wenn einer Miene macht, zu entfliehen, so schießt Ihr ihn nieder.«

»Yes! Wenn einer flieht, schieße alle nieder.«

»Gut, aber mehr nicht!«

»No. Aber Sir, wenn mit den Abu Hammed reden, dann einmal fragen!«

»Was?«

»Nach Ruinen und Fowling-bulls.«

»Gut. Vorwärts, Halef!«

Wir galoppierten über die Ebene hin und grad auf die Punkte zu, welche ich gesehen hatte. Es war eine weidende Schafherde, bei welcher ein alter Mann stand.

»Sallam aaleïkum!« grüßte ich ihn.

»Aaleïkum!« antwortete er, sich tief verneigend.

»Ist Friede auf deiner Weide?«

»Es ist Friede da, o Herr. Bringst du auch Frieden?«

»Ich bringe ihn. Du gehörst zum Stamme der Abu Hammed?«

»Du sagst es.«

»Wo ist euer Lager?«

»Da unten hinter der Krümmung des Flusses.«

»Habt ihr mehrere Weideplätze?«

»Warum fragst du, o Herr?«

»Weil ich eine Botschaft an alle deines Stammes auszurichten habe.«

»Von wem?«

»Von Zedar Ben Huli, deinem Scheik.«

»Hamdullillah! Du wirst eine frohe Botschaft bringen.«

»Ich bringe sie. Also sag‘, wie viele Weideplätze ihr habt.«

»Sechs. Drei hier am Flusse hinab und drei auf den Inseln im Strome.«

»Sind alle Inseln hier euer Eigentum?«

»Alle.«

»Sind sie alle bewohnt?«

»Alle, bis auf eine.«

Es lag etwas in dem Tone dieser Antwort und in dem Gesichte des Alten, was mich aufmerksam machte; ich ließ mir aber nichts merken und fragte:

»Wo liegt diese eine?«

»Grad gegenüber von uns liegt die erste, und die ich meine, das ist die vierte, o Herr.«

Ich beschloß im stillen, auf diese Insel ein scharfes Auge zu haben, laut aber erkundigte ich mich:

»Warum ist sie nicht bewohnt?«

»Weil man sehr schwer zu ihr gelangen kann, da der Strom gefährlich ist.«

Hm! Dann hätte sie ja recht gut die Eigenschaft, als Aufenthaltsort für Gefangene zu dienen! So dachte ich und fuhr zu fragen fort:

»Wie viele Männer sind in euerm Lager?«

»Bist du wirklich ein Abgesandter des Scheik, o Herr?«

Dieses Mißtrauen vermehrte natürlich auch das meinige.

»Ich bin es. Ich habe mit ihm und mit den Scheiks der Obeïde und der Dschowari gesprochen.«

»Was bringst du für eine Botschaft?«

»Die Botschaft des Friedens.«

»Warum hat er keinen Mann seines Stammes gesandt?«

»Die Männer der Abu Hammed kommen gleich hinter mir.«

Ich wollte nicht weiter in ihn dringen und ritt also weiter, aber ganz nahe an das Ufer des Flusses, um die Inseln zu zählen. Als wir die dritte hinter uns hatten, machte der Fluß eine Krümmung, und nun lagen die Zelte des Lagers vor unsern Augen. Die ganze Ebene rings umher war von Kamelen, Rindern, Ziegen und Schafen angefüllt. Pferde sah ich nur wenige. Ebenso erblickte ich nur wenige Männer, die noch dazu alt und kraftlos, also ungefährlich waren. Wir ritten in die Zeltgasse ein.

Vor einem der Zelte stand ein junges Mädchen, welches ein dort angebundenes Pferd liebkoste. Als es mich erblickte, stieß es einen Schrei aus, sprang zu Pferde und jagte davon. Sollte ich der Flüchtigen nachreiten? Ich tat es nicht; es würde auch nicht viel gefruchtet haben, denn ich wurde jetzt von allen umringt, welche im Lager anwesend waren: von Greisen, Kranken, Frauen und Mädchen. Ein Greis legte die Hand auf den Hals meines Pferdes und fragte:

»Wer bist du, Herr?«

»Ich bin ein Bote, den euch Zedar Ben Huli sendet.«

»Der Scheik! Mit welcher Botschaft sendet er dich?«

»Das werde ich euch sagen, wenn alle hier versammelt sind. Wie viele Krieger hat er hier zurückgelassen?«

»Fünfzehn junge Männer. Ajehma wird fortgeritten sein, um sie zu holen.«

»So erlaube, daß ich absteige. Du aber« – und nun wandte ich mich an Halef – »reite sofort weiter, denn die Dschowari müssen dieselbe Botschaft empfangen.«

Halef wandte sein Pferd und sprengte davon.

»Kann dein Gefährte nicht hier bleiben, um sich auszuruhen und Speise zu nehmen?« fragte der Alte.

»Er ist nicht müde und nicht hungrig, und sein Auftrag leidet kein Zögern. Wo befinden sich die jungen Krieger?«

»Bei der Insel.«

Ah, wieder diese Insel!

»Was tun sie dort?«

»Sie« – – er stockte und fuhr dann fort: – »Sie weiden die Herde.«

»Ist diese Insel weit von hier?«

»Nein. Siehe, da kommen sie bereits!«

Wirklich kam ein Trupp Bewaffneter vom Flusse her auf uns zugesprengt. Es waren die Jüngsten des Stammes, fast noch Knaben; sie und die Alten hatte man zurückgelassen. Sie hatten keine Schießgewehre, sondern nur Spieße und Keulen. Der Vorderste und zugleich auch der Ansehnlichste von ihnen erhob die Keule im Reiten und schleuderte sie nach mir, indem er rief:

»Hund, du wagst es, zu uns zu kommen?«

Ich hatte zum Glück die Büchse vorgenommen und konnte mit ihrem Kolben den Wurf parieren; aber die Lanzen sämtlicher Knaben waren auf mich gerichtet. Ich machte mir nicht sehr viel daraus, gab vielmehr meinem Rappen die Schenkel und drängte ihn hart an das Roß des Angreifers. Er allein von allen mochte das zwanzigste Jahr erreicht haben.

»Knabe, du wagst es, einen Gast deines Stammes anzugreifen?«

Mit diesen Worten riß ich ihn zu mir herüber und setzte ihn vor mir auf den Hengst. Er hing an meiner Hand mit schlaffen Gelenken wie ein Gliedermann; die Angst war ihm in den Leib gefahren.

»Nun stecht, wenn ihr jemand töten wollt!« fügte ich hinzu.

Sie hüteten sich wohl, dies zu tun, denn er bildete einen Schild vor mir; aber die wackeren Knaben waren nicht ganz unentschlossen. Einige von ihnen stiegen vom Pferde und versuchten, von der Seite oder von hinten an mich zu kommen, während die andern mich vorn beschäftigten. Sollte ich sie verwunden? Es wäre jammerschade gewesen. Ich drängte daher her das Pferd hart an eines der Zelte, daß ich den Rücken freibekam, und frug:

»Was habe ich euch getan, daß ihr mich töten wollt?«

»Wir kennen dich,« antwortete einer. »Du sollst uns nicht wieder entkommen, du Mann mit der Löwenhaut!«

»Du sprichst sehr kühn, du Knabe mit der Lämmerhaut!«

Da hob eine alte Frau heulend ihre Hände empor und rief:

»Ist es dieser? O, tut ihm nichts, denn er ist fürchterlich!«

»Wir töten ihn!« antwortete die Bande.

»Er wird euch zerreißen, und dann durch die Luft davonreiten!«

»Ich werde nicht davonreiten, sondern bleiben,« antwortete ich und schleuderte nun meinen Gefangenen mitten unter die Angreifenden hinein. Dann glitt ich vom Pferde und trat in das Zelt. Mit einem Schnitte meines Dolches erweiterte ich den Eingang so, daß ich das Tier, welches ich keiner Gefahr aussetzen wollte, zu mir hereinziehen konnte. Nun war ich vor den Stichen dieser Wespen so ziemlich geborgen.

»Wir haben ihn! Hamdullillah, wir haben ihn!« jubelte es draußen.

»Umgebt das Zelt; laßt ihn nicht heraus!« rief eine andere Stimme.

»Schießt ihn durch die Wände tot!« ertönte ein Ruf.

»Nein, wir fangen ihn lebendig. Er hat den Rappen bei sich; den dürfen wir nicht verletzen; der Scheik will ihn haben!«

Daß sich keiner zu mir hereinwagen würde, konnte ich mir denken; daher setzte ich mich gemütlich nieder und langte nach dem kalten Fleisch, welches auf einer Platte in meiner Nähe lag. Uebrigens dauerte diese unfreiwillige Einquartierung nicht sehr lange; Halef hatte sein Pferd angestrengt, und gar bald erdröhnte der Boden unter dem Galoppe von dreißig Berittenen.

»Allah kerihm – Gott sei uns gnädig!« hörte ich rufen. »Das sind Feinde!«

Ich trat aus dem Zelte. Von der ganzen Bevölkerung des Lagers war nicht eine einzige Person mehr zu sehen. Alle hatten sich in die Zelte verkrochen.

»Sihdi!« rief laut die Stimme Halefs.

»Hier, Hadschi Halef Omar!«

»Hat man dir etwas getan?«

»Nein. Besetzt das Lager, daß niemand entkommt! Wer zu entfliehen sucht, wird niedergestoßen!«

162Verwandte.