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Die Juweleninsel

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»Wer?« frug Freya.

»Kunz.«

»Der, ja der ist es gewesen. Kein Anderer hätte so etwas gethan. Anna – — ah, jetzt fällt mir ein – wie steht es mit den Pfeifen?«

»Sie sind umgewechselt,« antwortete das Mädchen.

»Ob er etwas bemerkt hat?«

»Nicht das mindeste.«

»So ist es nicht Rache, sondern die reinste Gottlosigkeit, uns Tabak in die Chokolade zu thun, während wir so liebe Gäste bei uns haben. Hole den Menschen gleich herbei, Anna!«

Das Mädchen entfernte sich und brachte nach wenigen Augenblicken Kunz getrieben. Dieser trat mit der unbefangensten Miene ein, nachdem er den Lieblingshund Hektor, welcher mit herein wollte, zurückgewiesen hatte. Freya stand wie eine Rachegöttin vor ihm. Mit gebieterischer Miene reichte sie ihm die gefüllte Tasse hin.

»Trinke Er das hier einmal!«

»Was ist es denn?«

»Chokolade.«

»Schön! Prosit!«

Er führte die Tasse zum Munde und that einen tüchtigen Schluck aus derselben.

»Schmeckt es?«

»Sehr gut, gnädiges Fräulein. Verstanden?« »Und Er merkt nichts?«

»Was soll ich merken? Hat die Chokolade einen Fehler?«

»Und was für einen! Koste Er noch einmal!«

Er that einen zweiten Zug und schüttelte dann mit dem Kopfe.

»Bin kein großer Feinschmecker. Es wird wohl zu viel Zucker daran sein.«

»Zu viel Zucker? Mein Gott, hat dieser Mann eine Zunge! Er schmeckt wirklich nichts?«

»O Ja.«

»Was denn?«

»Die Chokolade. Verstanden?«

»Aber es ist noch etwas Anderes daran!«

»Was denn?«

»Tabak!«

»Tabak? Hm! Sonderbare Leute! Tabak an die Chokolade! Das ist doch gerade so ein Unsinn, als wenn ich Chokolade an meinen Tabak thun wollte!«

»Was raucht Er denn für eine Sorte?«

»Rollenknaster mit ein wenig Portoriko. Verstanden?«

»Und wie bekommt Er den Portoriko?«

»In Päckchen.«

»Von Papier?«

»Von Papier.«

»Wohl in solchem Papiere, he?«

Sie hob das Corpus delicti empor und hielt es ihm vor die Nase.

»Hm, ja, in solchem Papier, nur daß es da nicht von Chokolade trieft. Verstanden?«

»Und warum trieft es jetzt, he? Kann Er mir das.wohl sagen?«

»Ich denke.«

»Nun?«

»Weil es voll Chokolade ist.«

»Und warum ist es voll? Wer hat es in die Chokolade geworfen, he?«

»Nun, wer denn?«

»Er! Kein anderer als Er!«

»Ich! Wie käme ich dazu?«

»Aus Schlechtigkeit!«

»Ich? Wunderbar! Ich denke, Sie haben den Tabak an die Chokolade gemacht, damit sie nach ihm schmecken soll, und nun wirft man mir mit Schlechtigkeiten in das Gesicht!«

»Ja, schlecht ist Er und boshaft dazu! Er raucht Portoriko, Portoriko ist in der Chokolade, folglich hat Er sie hineingeworfen. Ich werde mit dem General darüber reden.«

»Thun Sie das, mein gnädiges Fräulein. Verstanden? Der Herr General weiß ganz genau, daß ich eine alte gute Seele bin, die kein Wässerchen trübt.«

»Kein Wässerchen? Nein, aber die Chokolade trübt Er, und noch dazu heut!«

»Hören Sie, Fräulein, wenn Sie vernünftig mit mir sprächen, könnte ich Ihnen vielleicht den Thäter bezeichnen. Ich habe ihn gleich nach vollbrachter That entdeckt.«

»Nun, wer ist es?«

»Die That ist jedenfalls nur geschehen, um mich in ein schlimmes Licht zu stellen.«

»Wer ist der Thäter?«

Ich weiß es noch nicht, aber ich habe ein Zeichen, an welchem man ihn leicht erkennen kann.«

»Erkläre Er sich deutlicher!«

»Als ich heute für Exzellenz die Pfeifen stopfte, schüttete ich mir den Portoriko für mich in die Büchse. Als ich nach einiger Zeit in die Stube zurückkehrte, war der Portoriko mit sammt dem Papiere fort, und jetzt finde ich es hier wieder.«

»Ausrede!«

»Ausrede? Das ist keine Ausrede, sondern die reine Wahrheit. Verstanden?«

»Lüge ist es!«

»Ich kann es beweisen!«

»Nun, so thue Er es!«

»Ich untersuchte die Büchse, aus welcher der Tabak gestohlen war, ganz genau und fand diesen Ring, den sich der Dieb abgestreift hatte, ohne es zu bemerken.«

»Zeige Er her!«

»Den behalte ich als Beweismittel, wenn ich den Diebstahl beim Herrn General melde. Verstanden? Aber ansehen können Sie ihn. Hier ist er, meine Damen! Wem gehört er?«

Er hielt ihn so, daß ihn Alle sehen konnten.

»Er gehört Anna!« meinte Freya sogleich.

Das Mädchen gerieth in die ärgste Verlegenheit. Kunz trat auf sie zu.

»Der Ring gehört wirklich Ihr?« frug er.

»Ja.«

»Wie kömmt er in meinen Tabak?«

»Das weiß ich nicht.«

»Sie war in meiner Stube?«

»Nein.«

»Lüge Sie nicht! Daß ich eine alte gute Seele bin, will ich Ihr beweisen, indem ich Ihr den Ring wieder gebe. Hier ist er. Ich werde dem Herrn General keine weitere Mittheilung machen und hoffe, daß Sie sich nicht zu ähnlichen Thorheiten verführen läßt; denn von wem das Ding ausgeht, das weiß ich recht gut. Wer mir eine Tabakssuppe einbrocken will, der kann leicht eine Tabakschokolade zu trinken bekommen. Verstanden? Abgemacht nun, und damit Sie sich nicht weiter vermaulirt, will ich Ihr ein Pflaster vor das Schlabberwerk legen. Komm Sie her, mein liebes Tabaksännchen!«

Er fuhr mit dem Papiere in die Chokolade und klebte es ihr vor den Mund. Das sah so possirlich aus, daß die beiden Kadetten in ein schallendes Gelächter ausbrachen. Das Mädchen floh vor Scham zur Thüre hinaus, und diesen Augenblick benutzte Hektor, um herein zu gelangen. Mit einem langen Satze fuhr er auf die Chaise-longue, wo Bibi der süßen Ruhe pflegte. Das Kätzchen sah den Feind erscheinen und sprang Zilla in die Frisur. Der Hund wollte auch empor, wodurch Mimi im höchsten Grade gefährdet wurde. Die Dicke retirirte also mit solchem Nachdrucke, daß sie rückwärts wie ein Sturmbock an den Tisch rannte und diesen mit Allem, was darauf stand, zum Falle brachte. Sie selbst kam in das Wanken und wollte sich an Wanka halten. Beide stürzten und zogen auch die jammernde Freya mit nieder. Es war ein fürchterlicher Augenblick, ein Anblick, welchen Niemand beschreiben konnte, weil, als sich die Schwestern endlich aus den Geschirrtrümmern aufgerichtet hatten, kein weiterer Mensch mehr im Salon zu sehen war. Kunz und die beiden Kadetten hatten die Unglücksstätte sofort verlassen. —

Ungefähr vierzehn Tage später wanderte ein junger Mann rüstig auf der Straße dahin, welche nach Himmelstein in Süderland führte. Er trug die enge kleidsame Tracht der Bewohner jener Gegend, schien aber doch nicht ganz in dieselbe eingewohnt zu sein.

Er mochte sich nicht mehr weit vom Städtchen Himmelstein befinden, als er an ein an der Straße liegendes Wirthshaus gelangte. Er beschloß, hier einzukehren und ein Bier zu trinken.

Er grüßte freundlich, als er eingetreten war, und wunderte sich daher über den mürrischen argwöhnischen Blick, den ihm der Wirth zuwarf. Auch einige anwesende Gäste betrachteten ihn mit finsteren Mienen, so daß es ihm beinahe unheimlich zu werden begann.

»Wie weit ist es noch bis Himmelstein?« frug er den Wirth, als dieser ihm das Bier auf den Tisch stellte.

»So weit wie von Himmelstein bis hier,« lautete die Antwort.

»Richtig; aber Sie könnten mir doch wohl eine gewisse Zeit angeben!«

»Narren Sie wen Sie wollen, nur mich nicht!«

»Narren? Fällt mir gar nicht ein. Ich bin hier fremd und will nach Himmelstein. Und weil ich nicht weiß, wie lange ich noch zu gehen habe, frage ich Sie. Ist das genarrt?«

»Sie fremd?« Er lachte. »Fragen Sie diese Leute, die kennen Sie wohl auch?«

Der Jüngling wandte sich verwundert zu den Andern:

»Sie wollten mich wirklich kennen?«

Die Leute würdigten ihn gar keiner Antwort; Einer jedoch erhob sich von seinem Sitze und trat näher. Er hatte einen Stelzfuß und im Gesichte fehlte ihm die Nase.

»Hm,« brummte er, den Fremden betrachtend. »Wirth, Du hast da wohl einen Bock geschossen!«

»Ich? Warum?«

»Dieser junge Herr ist gar nicht Der, für den Ihr ihn haltet.«

»Nicht?« frug der Wirth erstaunt.

Er trat näher und betrachtete den Fremden genauer.

»Richtig! Aber so eine Aehnlichkeit ist mir doch noch niemals vorgekommen.«

»Mir auch nicht, denn in wie fern denn und in wie so denn, es hat noch gar keine solche Aehnlichkeit gegeben. Aber die Sprache machte mich aufmerksam. Dieser junge Herr spricht wie ein Norländer, und diesen Dialekt kenne ich genau. Und nun, Paß auf, Wirth! Dieser junge Herr hat kein Mal auf der Stirn, ist stärker gebaut und hat auch bessere Zähne als der Geißler, den Du meinst.«

»Hast recht, Alter; nun sehe ich es selbst. Aber, wie gesagt, ich habe nicht gedacht, daß zwei Menschen sich in dieser Weise ähnlich sein können.«

»Wer ist es, dem ich so ähnlich sehe?« frug der Fremde.

»Dem Neffen des Schloßvogtes auf Burg Himmelstein.«

»So! Dieser Mann scheint nicht sehr beliebt zu sein.«

»Woher wissen Sie das?«

»Aus der Art und Weise, wie Sie mich behandelt haben.«

»Verzeihen Sie mir. Geißler wird von jedermann gemieden, und ich hielt Sie wirklich für ihn.«

»Nun werden Sie mir wohl auch sagen, wie weit ich noch bis Himmelstein habe.«

»Eine gute halbe Stunde.«

»Die Burg gehört dem Prinzen Hugo?«

»Ja.«

»Ist er anwesend?«

»Nein, doch ist es möglich, daß er bald kommt. Nächster Tage ist eine große Wallfahrt mit Messe, und da pflegt er hier zu sein, um – —«

»Um – — – ?«

»Um sich einen Spaß zu machen.«

»Diese Messe ist berühmt. Ich komme ihretwegen nach Himmelstein.«

»Sie wollen sie mitmachen?«

»Ja.«

»Dann sorgen Sie nur ja für ein Logis, denn es werden so viele Leute kommen, daß es schließlich kein Unterkommen mehr geben wird. Haben Sie es bereits auf einen Gasthof abgesehen?«

»Nein.«

»So bleiben Sie doch bei mir! Sie finden hier Alles, was Sie brauchen werden!«

 

»Danke! Ich habe mich deshalb nach keinem Gasthofe umgesehen, weil ich vielleicht einen Privatmann finde, der mich für die Zeit der Wallfahrt bei sich behält.«

»So haben Sie Verwandte hier?«

»Nein.«

»Hm. Sie sind Norländer?«

»Ja.«

»Also gar nicht katholisch?«

»Nein.«

»So dürfen Sie sich in Acht nehmen. Der Katholik hier bei uns zu Lande sieht es nicht gern, wenn Protestanten bei seinen Wallfahrten erscheinen. Es gibt dann oft Spektakel.«

»Fürchte mich nicht!«

»Oho! Was sind Sie denn?«

»Noch gar nichts.«

»Das ist verteufelt wenig. Aber irgend etwas müssen Sie doch in Aussicht haben?«

»Seemann.«

»Aha, Matrose! Sind zu fein dazu! Was sind denn eigentlich Ihre Eltern?«

»General.«

»General? Donnerwetter, das ist etwas Anderes. Wie heißt denn Ihr Herr Vater?«

»Helbig.«

»Der damals unsere Hauptstadt erobert hat?«

»Ja.«

»O, da müssen Sie erst recht hier bleiben, denn ich lasse Sie nun gar nicht fort.«

»Warum?«

»Weil wir unsere Konstitution und also unsere neuen Gesetze dem Kriege damals zu verdanken haben. Norland hat unsern König gezwungen uns bessere Gesetze zu geben als wir vorher hatten. Und daran hatte General Helbig auch sein gutes Theil.«

Da trat der mit dem Stelzfuße wieder näher.

»Wirst ihn aber doch nicht behalten dürfen, Wirth.«

»Warum nicht?«

An wie fern denn und in wie so denn? Nun, weil ich ihn mit fortnehme.«

»Du?«

»Ja, ich. Wollen wir wetten?«

»Aha, Dein Herr ist ja auch ein Norländer.«

»Und ich auch.«

Er wandte sich zu Kurt:

»Wenn der General von Helbig Ihr Vater ist, so heißen Sie eigentlich Schubert?«

»Ja,« antwortete der Jüngling erstaunt. »Woher wissen Sie das?«

»Von dem Herrn Pastor Walther.«

»Meinem früheren Hauslehrer?«

»Ja.«

»Wie kamen Sie mit dem zusammen?«

»Bei meinem Herrn, dem Höllenmüller.«

»Ah, da sind Sie wohl der Brendel?«

»Der bin ich. Sie kennen mich?«

»Vom Herrn Pastor Walther. Ich stehe im Begriffe, nach der Mühle zu gehen.«

»So gehen Sie mit mir. Sie werden willkommen sein. Die beiden Pferde draußen gehören uns. Sie können also bis zur Mühle reiten. Von woher kommen Sie heute?«

»Von Tornegg. Ich mache eine Ferienreise zu Fuße, war einige Zeit bei einem Freunde und will nun nach Himmelstein, um den Müller zu besuchen und die Prozession mit anzusehen. Sie soll wohl die berühmteste in ganz Süderland sein.«

»Das ist sie. Sagen Sie, wenn Sie aufbrechen wollen. Dann trinke ich aus.«

»Also ich darf mich sogar aufsetzen?«

»Ja. Der Müller hat die beiden Gäule eingehandelt, und ich mußte sie holen.«

»Welchen überlassen Sie mir?«

»Welchen Sie wollen.«

»Auf welchem sind Sie geritten?«

»Ich laufe.«

»Warum? Zwei ledige Pferde und laufen, das fällt Niemanden ein zu thun.«

»Aber mir. Ich reite nie.«

»Ihres Beines wegen?«

»Nein. Meines Gelübdes wegen.«

»Sie haben ein Gelübde gethan, daß Sie niemals reiten wollen?«

»Ja.«

»Warum. denn?«

»In wie fern denn und in wie so denn? ja, das ist eine verfluchte Geschichte!«

»Darf man sie nicht hören?«

»Warum nicht! Soll ich sie Ihnen vielleicht erzählen?«

»Ich ersuche Sie darum.«

»Gut,« meinte Brendel, der ganz glücklich war, seine Erzählung wieder einmal an den Mann zu bringen. »Das war nämlich damals, als ich als Knappe in der Sonntagsmühle in Arbeit stand. Da kommt eines schönen Tages ein Roßkamm und bietet uns ein Pferd an.«

»Was für eines?«

»Einen Apfelschimmel, der aber keine Apfeln mehr hatte, denn in wie fern denn und in wie so denn, er hatte sie vor Alter schon längst wieder verloren. Das Viehzeug war nicht sehr hoch, aber kräftig gebaut und sehr gut erhalten, weil es in vortrefflicher Pflege gestanden hatte. Es trug das Militärzeichen und hatte bei den Husaren gedient. Dann hatte es ein Pferdeverleiher gekauft, und weil es gar so ein frommes und geduldiges Pferd gewesen war und einen Trompeter getragen hatte, kam es sogar zuweilen in das Theater, denn in wie so denn und in wie fern denn, es gibt doch Stücke, in denen ein Schauspieler zuweilen auf einem wirklichen lebendigen Pferde auf der Bühne erscheinen muß.«

»Ich kenne solche Stücke.«

»Na sehen Sie, junger Herr. Da wird dann allemal die hintere Treppe so vorgerichtet, daß das Pferd leicht in das Theater kann und gleich auf die Bühne kommt. Nachher war der Apfelschimmel älter geworden, und der Pferdeverleiher hatte ihn an den Roßkamm verhandelt, von dem wir ihn auch wirklich kauften.«

»War er denn noch zu gebrauchen?«

»Ja. Ein Bischen maulhart war er, denn in wie fern denn und in wie so denn, es geht den Pferden wie den Menschen; je älter man wird, desto mehr hört das zarte Gefühl im Maule auf, und wenn der Schimmel dann einmal den Rappel bekam, dann mußte man ihn gehen lassen, weil er dann partout nicht zu lenken war.«

»Sie haben ihn wohl nicht geritten?«

»O sehr oft.«

»Aber ich denke, daß Sie nie reiten!«

»Damals hatte ich doch mein Gelübde noch gar nicht gethan.«

»Ach so. Fahren Sie fort.«

»Eines schönen Nachmittages mußte ich in die Stadt. Ich setzte mich auf den Apfelschimmel, ritt fort und kam auch wohlbehalten dort an. Ich hatte aber ungewöhnlich viel zu besorgen und konnte daher erst spät an die Rückkehr denken.«

»Ist auch hübsch ausgefallen!« lachte der Wirth, der die Geschichte bereits kannte.

»Halte das Maul! Oder willst Du das Dings an meiner Stelle erzählen?«

»Fällt mir nicht ein. Erzähle nur weiter!«

»Ich mußte über den Theaterplatz, den mein Schimmel sehr gut kannte. Unglücklicher Weise nun wurde ein Stück gegeben, von dem ich noch niemals etwas gehört hatte, das ich mir aber nachher angesehen und genau gemerkt habe, denn in wie fern denn und in wie so denn, es hat mich in das Malheur gebracht und ist Schuld an dem Gelübde, welches ich gethan habe und auch halten werde, so lange ich lebe.«

»Was ist es für ein Stück?«

»Es kommt eine Stumme darin vor.«

»Ah, die Stumme von Portici!«

»Ja, so heißt das Stück, und es spielt von einem Kerl, der ein Fischer ist und Masaniello heißt, eine große Rebellion macht und mit einem lebendigen Pferde auf die Bühne geritten kommt. Dazu war früher mein Schimmel gebraucht worden, und er kannte nicht nur das Stück und die Musik ganz genau, sondern ebenso auch den Weg von dem Theaterplatze die Treppe hinauf bis hinter die Koulissen.«

»Aha, ich errathe!«

»Ja, nun kommt es, das Malheur! Also, ich reite über den Theaterplatz; da fangen auf einmal drinnen die Pauken, Trommeln, Trompeten und Klarinetten an, und es beginnt eine Musik, die meinem Schimmel bekannt vorkommen muß, denn in wie fern denn und in wie so denn, er spitzt die Ohren, fängt an zu schnauben, steigt in die Höhe und schüttelt ganz bedenklich mit dem Kopfe. Wieder wirbelt, paukt und donnert es drinnen los, und das Volk von Neapel singt die Worte, die ich nachher auswendig gelernt habe, weil sie schuld an meinem ganzen Peche sind. Sie heißen:

 
»Geehrt gepriesen
Sei der Held, den Ruhm bekränzt!
Frieden gab uns der Sieger,
Von Edelmuth umglänzt!«
 

Es war gerade, als ob der Schimmel diese Worte auch auswendig gelernt hätte. Er hatte oft da oben gestanden als »Held und Sieger«, von »Edelmuth und Ruhm umglänzt«, und nun ging es los, nun gab es kein Halten mehr. Ich konnte schreien und fluchen, schimpfen und rufen, ziehen und zerren, mit den Händen und den Füßen strampeln und stampfen wie ich wollte, es half nichts, denn in wie fern denn und in wie so denn, wenn so eine Kreatur einmal infam werden will, so wird sie infam.«

»Wurde es Dir da nicht angst? frug der Wrth.

»Himmelangst, sage ich Dir!«

»Ich wäre abgesprungen.«

»Das kannst Du gut sagen!«

»Oder hätte mich abwerfen lassen.«

»Damit ich den Hals gebrochen hätte, nicht wahr! So dumm war ich schon nicht! In drei Ellen langen Sätzen flog der Schimmel auf das Theater zu. Ich stand noch im letzten Lehrjungenjahre, obgleich ich mich vorhin Knappe genannt habe, und hatte mir, um in der Stadt groß und dicke zu thun, dem alten Müller seine Meerschaumpfeife wegstibitzt und seine großen Kanonenstiefel dazu, die mir um die Beine schlotterten, daß es krachte. Eine weiße Mehlhose, eine weiße Jacke und eine weiße Zipfelmütze, so saß ich auf dem weißen Gaule. Dieser kannte seinen Weg, wie gesagt, sehr genau. Wie ein Affe kletterte er an der Treppe empor, die jetzt beinahe wie eine Brücke aussah. Dann ging es einen engen Gang hinter, auf dem nur eine einzige Lampe brannte und wo ich mich auf allen Seiten stieß und quetschte. Nachher wurde es lichter; ich sah die Koulissen und die strahlende Bühne. Dort war ein großer Haufe Volks versammelt; Masaniello wurde auf seinem Schimmel vorgeführt, der jetzt kein Apfelschimmel mehr, sondern ein Fliegenschimmel war, und der Triumphzug sollte beginnen. O weh!«

»Jetzt, hopp Dich!« fiel der Wirth ein.

»Freilich! Ich hatte mein Viehzeug nicht anhalten können, weil es ja hartmäulig war. Mit der Linken mußte ich die Meerschaumpfeife festhalten, und mit der Rechten hatte ich mich an das Pferd angeklammert, daß es nicht parterre mit mir gehen sollte. Da fängt drinnen der Chor der Rache nach derselben Melodie wie vorhin zu singen an. Auch diese Worte habe ich mir gemerkt. Sie heißen:

 
»Noch heute soll der Stolze büßen,
Ich schwörs, obgleich ihn Ruhm bekränzt!
Der feindliche Stahl trifft den Sieger,
Wenn auch Hoheit ihn umglänzt!«
 

In diesem Augenblicke macht mein Schimmel einen Riesensprung, den man eine Lanade nennt, und im nächsten Momente fliege ich mit ihm mitten in das Volk von Neapel hinein; meine Meerschaumpfeife klatscht dem Rebellen Masaniello in das Gesicht, mein rechter Stiefel wirbelt links und mein linker Stiefel wirbelt rechts von dem Beine herunter, der eine unter die Musikanten und der andere gar unter die Zuschauer hinein, denn in wie fern denn und in wie so denn, sie waren mir ja viel zu groß und weit. Nun geht ein Strampeln und Krampolen los; der Fliegenschimmel beißt nach dem Apfelschimmel, und der Apfelschimmel schlägt nach dem Fliegenschimmel, es wird ein Heidenspektakel, ein Mordskandal; das ganze Volk von Neapel mit sammt dem Chor der Rache stürzt über mich her und reißt mich vom Pferde herunter; der Vorhang fällt dem geehrten Publikum vor der Nase zu, und ich werde von sechzig Fäusten durchgeprügelt, daß mir die Schwarte knackt, und als ich wieder zur Besinnung komme, liege ich zerschunden und zerschlagen draussen vor dem Theater; die Kanonenstiefeln krümmen sich vor mir, als ob sie Kolik und Leibschmerzen hätten; die Meerschaumpfeife hatten sie mir in die Zipfelmütze gewickelt, aber die Spitze, der Kopf und die Stiefel waren nicht aufzufinden gewesen; rechts vor mir steht der Schimmel und macht ein Gesicht, als ob er das ganze Chor der Rache verschlungen habe, und links steht ein Schutzmann, der nur darauf gewartet hat, daß ich wieder zu Athem komme, um mich dann zu arretiren.«

»Und er hat Sie auch wirklich mitgenommen?« frug Kurt lachend.

»Natürlich; auch mit sammt dem ganzen Schimmel! Ich mußte mit auf die Polizeiwache und bekam einen fürchterlichen Verweis, aus dem sich der Schimmel gar nichts, ich mir aber sehr viel machte. Dann trollten wir Beide von dannen.«

»Nach Hause?«

»Ja. Draußen vor der Stadt hielten wir an; ich reckte alle zehn Finger, die Kanonenstiefel und die Zipfelmütze mit dem übrig gebliebenen Pfeifenrohre zu den Sternen empor und that den grimmigen Schwur, in meinem ganzen Leben niemals wieder eine solche Bestie zu besteigen, denn in wie fern denn und in wie so denn, ich hatte mit diesem einen Male mehr als genug.«

»Und Sie haben Ihren Schwur stets gehalten?«

»Stets.«

»Wenn Sie nun gesund gewesen und zum Militär gekommen wären?«

»Ich war ja gesund und kam dazu. Das Bein und die Nase verlor ich erst später.«

»Ach so! Wenn man Sie unter die Kavallerie gesteckt hätte, wären Sie jedenfalls gezwungen gewesen, Ihren Schwur zu brechen.«

»Fällt mir nicht ein!«

»Und doch!«

»Ich kam ja zur Kavallerie und zwar zu den Husaren.«

»Und Sie ritten nicht?«

»Nein. Ich erzählte dem Rittmeister meine Geschichte; aber mein Gelübde sollte nichts gelten. Das war eine schlimme Zeit, die ich niemals vergessen werde. Ich war nicht auf das Pferd zu bringen, und schafften sie mich je einmal gewaltsam links hinauf, so rutschte ich sicher sofort auf der rechten Seite wieder hinunter. Dem Pferde ging es dabei ganz gut, mir aber desto schlimmer, denn in wie fern denn und in wie so denn, mein Rücken sah stets himmelblau und im Arrestlokale hatte ich mein immerwährendes Standquartier nebst Wasser mit trockenem Kommisbrode.«

 

»Das konnte doch nicht immer so fortgehen!«

»Es ging auch nicht so fort. Als man sah, daß mit meinem Gelübde nicht zu spassen sei, wurde ich endlich doch noch zur Infanterie versetzt.«

»Und wie ging es dort?«

»Im Frieden sehr gut, denn ich begriff nicht schwer und that meine Schuldigkeit.«

»Aber im Kriege?«

»That ich meine Schuldigkeit auch. In der Bibel steht: Du sollst nicht tödten, und wer Menschenblut vergießt, deß Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden. Der Bibel habe ich gehorcht und habe also meine Schuldigkeit gethan. Warum soll ich einen Menschen erschießen, den ich gar nicht kenne, oder einem Andern das Bajonnet durch den Leib rennen, obgleich er mir noch nie etwas zu Leide gethan hat? Als daher die Kanonen zu brummen anfingen und ich auch mit schießen, hauen und stechen sollte, da that ich, als sei ich von einer Kugel getroffen worden, und ließ mich in einen trockenen Graben fallen. Ich dachte, hier wäre ich sicher; aber prosit die Mahlzeit! Die Kavallerie kam herangesaust; es waren Kürassiere, und das Pferd eines Wachtmeisters trat mir auf das Knie, habs der Teufel, nämlich das Pferd und nicht das Knie, obgleich er es auch geholt hat. Die Unsrigen wurden zurückgeworfen, und als ich mich auch davonmachen wollte, fielen ein paar feindliche Hallunken über mich her, um mich gefangen zu nehmen. Ich sollte mit und wollte nicht und wehrte mich also meiner Haut. Der Eine holte mit dem Säbel aus, und weil ich mich in diesem Augenblicke umdrehte, fuhr mir der Hieb nicht in die Schulter, sondern er blitzte mir an dem Gesichte vorbei und nahm mir die Nase weg. Ich habe sie gar nicht wiedergefunden; obgleich ich die beiden Strolche los wurde. Nachher aber kam mir der Brand in das Knie, und das Bein wurde mir abgeschnitten. Wäre ich ein Krebs, so wäre es mir sammt der Nase wieder gewachsen. Manch Viehzeug hat es besser als der Mensch!«

Kurt bezahlte.

»Wollen wir fort?«

»Ja.«

Sie verließen die Schenke und schritten neben einander her. Brendel frug:

»Sie steigen nicht auf?«

»Nein, da Sie nicht reiten. Wir können uns so besser unterhalten, und ich bin ja nicht müde. Wissen Sie nicht, ob der Herr Pastor Walther Ihrem Herrn zuweilen schreibt?«

»Wir erhalten von ihm in jeder Woche einen Brief.«

»Er war früher Erzieher in Helbigsdorf, wo er jetzt Pastor ist.«

»Das weiß ich. Und die Anna, die könnte jetzt Frau Pastorin sein.«

»Ich habe davon gehört.«

»Hat er selbst zu Ihnen davon gesprochen?«

»Nein. Zu einem Knaben spricht man nicht von solchen Dingen, und seit ich kein Knabe mehr bin, war ich erst einmal daheim in Helbigsdorf. Er soll stets sehr trüb und traurig sein und sich vollständig einsam halten, während er früher das gerade Gegentheil war. Was ist da schuld? Ist die Anna ihm untreu geworden?«

»Wer weiß das?«

»Ich dachte, das müßten Sie doch wissen!«

»Woher denn! Man hat darüber gar nichts erfahren können, denn in wie fern denn und in wie so denn, sie hat auch nicht das kleinste Wörtchen darüber gesprochen.«

»Gegen Sie wohl nicht, jedenfalls aber doch gegen ihre Eltern?«

»Auch nicht.«

»Aber sie muß doch reden?«

»Hm! Kann ich zum Beispiel mit Ihnen reden, mein junger Herr?«

»Ja.«

»Aber kann der Sultan oder der Kaiser von Marokko jetzt mit Ihnen reden?«

»Natürlich nicht.«

»In wie fern denn und in wie so denn?«

»Weil keiner von den Beiden da ist.«

»Richtig! Und aus ganz demselben Grunde hat auch die Anna kein Wort gesprochen.«

»Sie ist nicht auf der Mühle?«

»Nein.«

»Wo denn sonst?«

»Das weiß man nicht.«

»Nicht? Ihre Eltern müssen doch wissen, wo sich ihre Tochter befindet!«

»Nein, sie wissen es nicht. Die Anna ist nämlich ganz spurlos verschwunden.«

»Unmöglich! Ist sie verunglückt, oder hat sie die Mühle heimlich verlassen?«

»Verunglückt kann sie unmöglich sein, denn in wie fern denn und in wie so denn, wenn ihr etwas Menschliches widerfahren wäre, so hätte man eine Spur davon gefunden.«

»Also heimlich davongegangen!«

»Vielleicht, vielleicht auch nicht.«

»Es bleibt doch gar nichts Anderes zu denken übrig!«

»So scheint es. Warum aber sollte die Anna die Mühle heimlich verlassen haben?«

»Vielleicht war sie mit den Eltern in Konflikt gerathen.«

»Konflikt? Dieses Zeug ist in der Höllenmühle niemals zu finden. Im Gegentheile, die Anna hat an ihren Eltern gehangen, wie selten ein anderes Kind.«

»Hatte sie eine heimliche Liebe, die von den Eltern nicht gebilligt worden ist?«

»O nein! Ihre Liebe war sehr öffentlich und wurde von dem Müller und seiner Frau im hohen Grade gebilligt. Der Herr Pastor Walther ist ein Mann, dem ein jeder seine Tochter zur Frau geben kann, das werden Sie wohl zugeben, denn Sie kennen ihn ja ganz genau.«

»So begreife ich nicht – —!«

»Wir auch nicht. Das Verschwinden der Anna hat ungemeines Aufsehen erregt, und es ist in jeder Weise nach ihr geforscht worden, aber vergeblich. Der Müller hat sich alle Mühe gegeben, der Herr Pastor, der öfters zum Besuch kam, ebenso, und auch die Polizei hat Alles aufgeboten, um nur einen kleinen Anhalt zu entdecken. Alles umsonst!«

»Sonderbar. Es ist doch kein Fluß in der Nähe, der ihre Leiche hätte fortschwemmen können, wenn sie je darin verunglückt wäre. Nicht wahr, ein Bach treibt die Mühle?«

»Ja. Der schwemmt keine Leiche so weit fort, daß sie nicht wieder gefunden oder rekognoszirt werden könnte. Und Menschenfresser gibt es auch nicht in der Gegend.«

»Was sagt der Müller dazu?«

»Gar nichts mehr. Aber lachen, so wie früher, habe ich ihn nie wieder sehen.«

»Und die Müllerin?«

»Die weint und jammert. Was soll eine Frau in solcher Lage anders thun? Aber da haben wir Himmelstein, sehen Sie? Wie prächtig sich das von hier ausnimmt!«

Sie hatten eine Krümmung des Weges, durch welche Stadt und Burg Himmelstein verdeckt worden war, hinter sich und sahen nun beide vor sich liegen.

»Herrlich!« rief Kurt, den Schritt anhaltend. »Die Burg schaut so weit in das Land hinein, daß ich sie bereits einige Stunden lang vor mir hatte. So aber wie jetzt wurde sie mir noch nicht präsentirt. Ich möchte sie von dieser Stelle aus zeichnen.«

»Dazu haben Sie später noch Zeit, junger Herr. jetzt wollen wir aber zur Mühle.«

»Wo liegt sie?«

»Da hinter der Stadt.«

»Gehen wir durch die Stadt?«

»Nein. Wir gehen um dieselbe herum, und zwar nach der Schlucht da drüben.«

Die Schlucht war bald erreicht. Ihre wilde Romantik wurde von Kurt bewundert.

»Jetzt begreife ich, warum dieser Ort die Hölle genannt wird. Es ist wirklich schauerlich hier. Ich würde mich gar nicht wundern, wenn ich Teufel oder Dämonen in diesem finstern Gewirre von Felsen und Trümmern herumhuschen sähe.«

»Kommen Sie in der Dämmerung hierher, junger Herr. Dann wird es finster und furchtsam hier, während da droben die Fenster goldig leuchten und die Burg eine Krone von Strahlen trägt. Dann ist es einem wirklich, als ob man aus der Hölle tief unten empor blicke, mitten in die Herrlichkeiten des Himmels hinein. Das ist die richtige Zeit, Burg Himmelstein zu sehen und abzuzeichnen. Wenn es doch auch Himmel wäre da droben!«

»Was ist es sonst?«

»Hm, man darf nicht wohl davon sprechen, denn in wie fern denn und in wie so denn, man ist kein Katholik und muß sich darum in allen Stücken sehr in Acht nehmen. Das werden Sie sehr deutlich bei der Wallfahrt zu sehen bekommen, mein lieber junger Herr.«

»Wo liegt der Wallfahrtsort?«

»Die kleine Kapelle ist es, dort über dem Mönchskloster.«

»Das andere ist ein Nonnenkloster?«

»Ja. Die Väter da drüben und die Mütter hier hüben sollen sehr fromm sein.«

»Das ist ja ihr Beruf!«

»Und sich gegenseitig auf dem schweren Wege zum Himmel hinauf unterstützen.«

»Ah! Sie verkehren mit einander?«

»Es wird sehr viel und sehr sonderbar davon gemunkelt. Es ist wirklich eigenthümlich, daß es Geheimnisse gibt, die man kennt, ohne sie wirklich entdeckt zu haben.«

»Durch die Vermuthung?«

»Vielleicht ist es mehr als Vermuthung.«

»Wer haust jetzt auf der Burg Himmelstein?«

»Der alte Schloßvogt Geißler.«

»Habe von ihm gehört!«

»So? jedenfalls nicht viel Gutes, nicht wahr, mein liebes, junges Herrchen?«

»Sie errathen es. Es waren nämlich aus dem Zuchthause von Hochberg einige sehr wichtige Gefangene entsprungen, welche glücklicher Weise in Helbigsdorf wieder eingefangen wurden. Bei dieser Flucht soll dieser Geißler betheiligt gewesen sein. Es wurde davon gesprochen, ohne daß man etwas Gewisses herausbekommen hätte.«

»Ich kenne diese Geschichte, denn der Herr Pastor Walther hat sie uns erzählt, als er kurze Zeit darauf hier auf Besuch war. Er war damals noch Ihr Lehrer und sagte, daß Sie die Kerls ganz allein gefangen hätten, obgleich Sie nur ein Knabe waren.«

»Es ist mir leicht genug geworden,« lächelte Kurt.