Integration aus der Sicht eines Normalos

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Integration aus der Sicht eines Normalos
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Jo Ann M.

Integration aus der Sicht eines Normalos

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Inhaltsverzeichnis

Titel

„INTEGRATION

Impressum neobooks

„INTEGRATION

Soziale Arbeit sei der Ursprung des so vielseitigen Wortes.

Doch wo fängt sie an und wo hört sie auf. Die INTEGRATION. Wer muss wen integrieren?

Wo fängt die soziale Annahme des Anderen an. Und wer ist der Andere? Ein Fremder??

Ein Flüchtling??!!!

Oder ist es der Nachbar, ja sogar ein Freund, den man um jeden Preis integrieren möchte.

Egal wie wir uns bemühen. Wir scheitern Tag für Tag vor der eigenen Haustür. Getrieben von Neid und Missgunst denen gegenüber die mehr haben, DEGRADIEREN wir die Menschen, die in unsere „perfekte Welt“ nicht reinpassen.

Ist das Wort „SOZIAL“ noch sozial genug?

Sozialfall, sozial schwach, Sozialleistungen... Ausdrücke mit denen keiner konfrontiert werden möchte. Sie bedeuten Schwäche in einer starken Gesellschaft, in einem sozial starken System.

Wollen die Starken die Schwächeren integrieren?

Ist es überhaupt möglich in einer Gesellschaft, in der die Kluft zwischen ARM und REICH scheinbar mächtiger denn je ist?

Ein ganz normaler Tag in Deutschland.

Während der Börsianer nach einem 5 Sterne Frühstück in die Limousine steigt um seiner Arbeit nachzugehen, schmiert eine alleinerziehende Mutter Brote für ihre zwei Kinder und macht sich Gedanken über ihren in den letzten Tagen streikenden Wagen.

Später im Radio: „Die Börse am Morgen“. Der Nachrichtensprecher berichtet mit dramatischem Ton über den fallenden DAX.

Die junge Frau überlegt: „Was ist jetzt?? Was wird passieren wenn der DAX fällt? Werden wir noch ärmer? Was ist DAX überhaupt?“

Dann die Nachricht über den fallenden Ölpreis.

Während der Börsianer seine in Ölaktie investierte Million bedauert und auf die baldige Erholung dessen hofft, denkt sich die gelernte Friseurin: „Gott sei dank, hoffentlich bleibt es auch so, sonst können wir die Heizung bald ganz zudrehen.“

Auf dem Weg aus der Kita, macht sich die Mutter Gedanken, wie sie bis Ende des Monats über die Runden kommen soll.

Zufrieden über den Umstand, dass ihr Wagen ohne Wenn und Aber ansprang, hört sie während der Fahrt in die Arbeit, die nicht enden wollenden Kommentare über die ankommenden Flüchtlinge.

Was wird jetzt? Müssen wir echt unsere Wohnungen räumen? Die Nachricht über das Ehepaar, das aus der eigenen Wohnung vertrieben wird, macht ihr Angst.

Währenddessen freut sich der Börsianer. Es war nicht verkehrt in die Baubranche zu investieren. Die haben mehr Arbeit denn je. Die Flüchtlinge brauchen ja eine Unterkunft.“

„Und was macht der Flüchtling?“

„Er flüchtet...“

„Das kannst du doch nicht bringen. Einen Börsianer und eine Friseurin zu vergleichen. Er hat Haufen Kohle, sie nicht.“

„Zugegeben. Es sind Welten, die aufeinander prallen. Ein extremes Beispiel. Trotzdem. Ungerecht, oder?“

„Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen, sagte meine Oma immer.“ „Irgendwie trifft es zu.“

„Der reiche Sack soll was abgeben!!“

„Neidisch sehen wir zu dem Börsianer rüber. Mitleidig schauen wir die junge Mutter wie die Flüchtlinge an.“

„Neid muss man sich erarbeiten. Mitleid kriegt man umsonst, hat mal ein schlauer Mensch gesagt.“

„Ja, ja....Egal wie viel Mitleid. Letztendlich würde sich fast jeder zu dem Börsianer hinstellen. Er ist ja ein Jemand. Er kann was bewirken. Er kann helfen.

Er ist der, der die Schwachen finanziell unterstützen könnte.

Gehören sie dann in seine Welt?

Werden sie integriert?“

„Noch lange nicht! Wie soll es auch gehen?“

„Ja, wie? Sein Lebensstil ist Welten von ihrem entfernt.

Luxusvilla gegen Sozialwohnung. Bioladen gegen Discounter. Bora Bora gegen Balkonien.“

„Sie hat keinen Balkon....“

„Ach so...“

„Könnten die Kinder des Börsianers mit den Kindern der Friseurin was anfangen?

Hätten sie ein gemeinsames Thema?“

„Du träumst. Privatschule gegen Hauptschule? Klavier gegen Flöte? Austausch mit Frankreich gegen Wandertag um die Ecke?“

„Frankreich?“

„Na gut, dann eben dahin wo keine Terrorgefahr herrscht.“

„Auf jeden Fall sind die Einen reich, die Anderen arm.“

„Moment...“

„Was?“

„Vielleicht ist die Frau auch selber schuld an ihrem Dilemma?“

„Genau. Sie hätte auch was anderes wie den Friseurberuf erlernen können. Etwas, das gut bezahlt wird.“

„Aber es war ihr Traumberuf.“

„Und Kinder? Hat sie so jung Kinder kriegen müssen?“

„Aber es waren Wunschkinder. Sie wollte schon immer eine junge Mama sein.“

„Und ihre Ehe? Wieso die Trennung? Es gehören immer zwei dazu...“

„Aber er war ihr Traummann, bis er gewalttätig wurde.“

„Ach so.....“

„Arme Frau, arme Kinder....

Verdonnert der Unterschicht zu gehören. Null Gemeinsamkeit mit der Welt des Börsianers.“

„Ja, ja...Die alleinerziehende Frau und der Börsianer. Zwei Welten. Zwei paar Schuhe. Er gehört der Oberschicht, sie der Unterschicht. Punkt.“

„Und der Flüchtling?“

„Er flüchtet weiter....“

„Nun ja... immer noch ein extremes Beispiel einen Flüchtling oder eine Friseurin mit einem Börsianer zu vergleichen.

Wie ist es aber mit dem Mittelstand, zu dem der größte Teil der deutschen Gesellschaft gehört? Wie sieht es mit der Bereitschaft aus, die Schwächeren zu integrieren?

Will der mittelständische deutsche Hausbesitzer, der seine Kinder auf´s Gymnasium schickt eine sozial schwache Familie in seinen Kreisen annehmen?“

„Nun ja...Ist es nicht so...

Die Frau eines gut verdienenden Mannes, darf sich mit ruhigem Gewissen eine Hausfrau nennen. Brav bleibt sie bei ihren Kindern zu Hause und sorgt für den Haushalt. Ein Mann, der bei den Kindern bleiben würde, während sie arbeiten geht wird kritisch beäugt, aber inzwischen zumindest akzeptiert.

Wie sieht es aber aus, wenn die Frau eines nicht so gut verdienenden Mannes Hartz IV bekommt?“

„Ist diese Frau nicht auch eine Hausfrau die sich um ihre Kinder kümmert?“

„Ja natürlich! Nur bezeichnet wird sie als Hartz IV Empfängerin.

Sollte ihr Mann seine Arbeit verlieren, wären sie ein Sozialfall schlechthin.

Und dann gibt es da noch die Flüchtlingsfamilie, die eine Wohnung neben den sozial Schwachen, wie man schön sagen würde bezogen hat.

Weder die Frau noch der Mann gehen arbeiten. Anfangs bedauert man die Situation der Familie.“

„Klar. Die armen Menschen. Was die alles durchmachen mussten.“

„Und nach paar Wochen?“

„Nach paar Wochen werden sie als „Sozialschmarotzer“ unter vorgehaltener Hand bezeichnet.“

„Wer ist schuld an dieser unterbewussten Degradierung?

Kann also ein Flüchtlingskind oder das einer sozial schwachen Familie mit dem einer gut situierten Familie mithalten? Wird es integriert?“

„INTERGRATION in Deutschland?

Wie das geht?

Etwa so?“

„Für mein Kind will ich das Beste.. Allen anderen wünsche ich das auch, aber...

Ich bin privat versichert, wie können sie mich in einem normalen Zimmer unterbringen!! Eine Horrorvorstellung mit der Unterschicht gemischt zu werden. Ich bin was Besseres!! Ich bin privat versichert! Mein! Mein Kind braucht mehr Zuwendung! MEIN Kind braucht den Chefarzt. Scheiß darauf, dass sich die Anderen das nicht leisten können. Ich bin privat versichert. Ein eigenes Zimmer auf der eigenen Etage mit eigenen Ärzten und Gleichgesinnten. Privatversicherten. So!! Jetzt ist alles gut.“

„Und die Anderen? Sind ja auch Mütter!“

„Nun ja, sie sind nicht wie wir. Sie sind nicht privat versichert. Ach ja, fragen wir doch gleich, wann der Kinderarzt seine Privatsprechstunde hat. Oh nein, es stört mich gar nicht, dass der soziale Abschaum im gleichen Wartezimmer sitzt. Um Gottes Willen, nein. Es ist nur so, dass wir privatversichert sind....“

„Wir, also wir aus der Siedlung, wir müssen zusammenhalten. Ich bin dagegen, dass sie genau neben uns noch so einen Wohnblock hinstellen. Nicht, dass hier Assoziale einziehen oder Flüchtlinge...Wir sind ja dafür, dass den armen Menschen geholfen wird, aber in unserer Siedlung können wir so was nicht gebrauchen. Was wir uns Mühe gegeben haben, um die Gärten schön zu gestalten. Der Wohnblock um´s Eck ist ja schon Schande genug für unseren Wohnviertel. So viel Dreck rundherum. Und die Fassade bröckelt auch schon ab.“

„Müssten sich nicht die Besitzer darum kümmern?“

„Ja. Aber bei diesen Bewohnern.... Jeder weiß, dass es in paar Wochen wieder so aussehen würde.“

„Hoffentlich kommen unsere Kinder in die gleiche Gruppe. In die, wo nicht zu viele Ausländer sind. Hoffentlich.“

„Wir sollten aber die Kinder integrieren.“

„Ich weiß, aber...Es ist nur....MEIN! Kind kommt vielleicht zu kurz. Und vielleicht sind die anderen Kinder nicht gut erzogen. Vielleicht sind sie sogar dreckig oder haben Läuse? Ja. Läuse können nur von dem Flüchtlingskind kommen.“

 

„Sicher?“

„Hmm, es könnte noch von der sein. Schaut sie euch an. Arbeitslos und wohnt nah am Russenviertel. Ja, ja, von denen könnten die Läuse genauso kommen.“

„Die kleine ist ja so süß, aber mir wäre lieber, wenn sich meine Tochter von ihr fernhalten würde. Sie kann ja nichts dafür, dass der Vater Alkoholiker ist. Seine Frau hätte sich längst von ihm trennen sollen. Für das Kind wäre es doch besser.“

„Aber er geht doch zur Therapie.“

„Angeblich. Wer´s glaubt. Der sieht ja schlimm aus. Wie ein Säufer eben. Wenn er in Therapie wäre, würde man´s doch merken. An der einen da, die sich öffentlich zu ihrer Sucht bekannt hat, sollte er sich ein Beispiel nehmen. Die ist wieder wie neu. Nein, nein, das glaube ich nicht, dass der eine Therapie macht. Solche Leute lassen sich einfach nicht helfen. Und wer weiß, wie´s bei denen zu Hause zugeht. Da wäre es nicht verkehrt, wenn das Jugendamt vorbeischauen würde. Wie auch immer, ich will mit diesen Leuten nichts zu tun haben.“

„Die eine komische da, soll jetzt tatsächlich den Türken geheiratet haben. Müssen die nicht bei der Hochzeit Jungfrauen sein? Ach, was weiß ich. Auf jeden Fall hat sie ja schon ein Kind. Merkwürdig.... Ich will ja nichts prophezeien, aber das kann nicht gut gehen. Jetzt ist sie mit der Verschleierten befreundet. Ich warte nur darauf, bis sie auch so herumläuft. Die wollte sich beim Kindergartenfest tatsächlich zu uns setzen. Nein, danke. Das möchte ich nicht.“

„Wieso nicht?“

„Früher war sie mir sogar sympathisch, aber jetzt? Wer weiß, was sie jetzt für Ansichten hat. Mit wem du verkehrst so wirst du, oder? Die Andere, die mit dem Kopftuch, die grüßt einen nicht mal. Und die Männer! Das sind solche Machos.

Der tut doch nur so, als ob er das Kind annehmen würde. Da bin ich mir sicher.“

„Gibt´s das? War dies das Kind mit den vielen Geschwistern, das die Hauptrolle gespielt hat? Das arme Kind.“

„Wieso? Sieht doch gelungen aus.“

„Jetzt noch. Wart´ paar Jährchen ab. Die zwei haben ja nicht alle Tassen im Schrank.“

„Wer?“

„Na die Eltern. Bei so vielen Kindern, kann aus Keinem was werden. Geht mich ja nichts an, aber.... Im Grunde selbst schuld, wer heutzutage Kinder wie am Fließband produziert. Schau, schau, die sieht ja schon wieder schwanger aus. Ist doch dämlich, oder? Vier Kinder in der heutigen Zeit!! Unverantwortlich, einfach unverantwortlich. Wie wollen solche Menschen ihre Kinder fördern? Bei solchen Eltern keine Chance auf ´ne gute Zukunft. Genauso wie der Junge von den Scientologen.“

„Sind die nicht Zeugen Jehovas?“

„Egal, ist doch fast das Gleiche. Auf jeden Fall haben die nicht mal ´nen Fernseher. Hat meine Große erzählt. Ein Wunder, dass sie den Kerl überhaupt in die Schule schicken. Angeblich ist er Klassenbester. Stell dir das vor....“

„Ich freue mich schon so darauf, wenn wir´s endlich ins Gymnasium geschafft haben. Weg von dem Pöbel...Was? Die Tochter von der billigen Polin hat´s auch geschafft? Das gibt’s doch nicht! Sieht euch die Mutter an! Rennt mit High Heels durch die Gegend. Meint, sie ist was Besseres. Ihre Tochter wird sicher auch so. Mit der braucht sich mein Kind nicht abgeben. Und überhaupt, wer´s glaubt, dass diese die fünfte Klasse übersteht wird selig. Das ist so eine die mit fünfzehn schwanger wird.“

„Meinst du?“

„Na sieh mal wie billig die daher kommt.“

„Wie? Billig?“

„Na billig. Anzüglich, verstehst du. Schlimmer wie die Russin. Kosmetikerin soll sie sein. Wenn sie ihre Kunden so schminkt, wie sie aussieht...Na dann gute Nacht. Jetzt hat sie ihr Gold aus dem Maul, gegen Zahnpastalächeln getauscht. Wahrscheinlich hat sie`s im Osten machen lassen, genauso wie ihre Brüste. Früher hatte sie nie so eine Oberweite, kommt mir vor. Ihre Tochter hat es nicht mal in die Realschule geschafft. Kein Wunder...“

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