Vom Albtraum, in ein neues Leben

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Vom Albtraum, in ein neues Leben
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Vom Albtraum, in ein neues Leben

(eigenes Bild)

Aus der Sicht eines Hundes und seiner zwei Herrchen.


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Von Holger Grölz

Verlassen

Mein Aug ist trüb, mein Herz ist schwer

Und ich vermiss mein Frauchen sehr.

Noch gestern ging sie mit mir aus,

dann aber ganz allein nach Haus.

Ich wollt ja nach ihr rennen,

Nur hab ich es nicht können!

Da ist der Gurt an meinem Bein,

Soll das ein neues Spielchen sein?

Am Baum hat sie mich festgemacht

- Was hat sie sich dabei gedacht?

Weiß sie nicht, wie ich leide?

Wir sind doch Freunde, wir beide!

Wie froh sind wir umher getollt,

Und ich hab sie zurückgeholt,

die Stöckchen, sicher, leicht und schnell,

Sie kraulte lobend mir das Fell.

Mein Bellen und ihr Lachen

Das konnte glücklich machen!

Und wenn sie einmal traurig war,

Ich strich ihr tröstend übers Haar

Und hatte stets ein offenes Ohr,

Wärmte ihre Seele, wenn sie fror.

Meint ihr, ich habe keine,

Weil ich nicht lache oder weine?

Nun frier ich selbst, trotz dickem Fell,

Ach hört denn niemand mein Gebell?

Und auch mein Magen knurrt so sehr,

Wenn bloß der dumme Gurt nicht wär.

Ich spür, wie mir die Kraft entschwindet,

Ich sterbe, wenn mich keiner findet!

O Frauchen, bitte sag mir an,

Was hab ich Böses Dir getan

(unbekannter Autor)

Wenn man sowas liest, dann weis man leider auch, dass es sehr oft passiert und auch immer wieder passieren wird. Aber Tiere sind keine Geschenke für Kinder oder junggebliebene Erwachsene. Also verschenkt Sie nicht. Denn sie haben auch Gefühle und vor allem eine Seele, genau wie wir. Und wir wollen ja schließlich auch nicht so enden, wie manche Tiere. Aber hier ist mal etwas, was Gottseidank auch passieren kann und öfters auch passieren sollte.

Das war die Anzeige von unserer kleinen süßen im Internet bei www.hundeherzen.org

Orschi

Unser 5 Monate altes Welpenmädchen Orschi wurde nachts alleine, mitten auf der Straße hockend gefunden. Sie war gut genährt und nicht ungepflegt, und sicher noch nicht lange auf der Straße. Vermutlich sind ihre Leute ihrer überdrüssig geworden, und haben sie kurzerhand auf der Straße ausgesetzt. Vor ihren Rettern hatte sie zunächst entsetzliche Angst, sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen waren wohl der Grund dafür. Nachdem sie aber recht schnell gemerkt hat, dass man es gut mit ihr meint, gibt sie sich inzwischen sehr verschmust und anhänglich.

Orschi liebt es herum getragen zu werden und auf dem Arm ihrer Pflegeeltern zu schlafen. Sie ist im Haus sehr ruhig, bisher hat sie noch nie gebellt, sie ist fast schon stubenrein. Ihre Pflegeeltern beschreiben sie als sehr gelehrig und gehorsam, und als einen der besten Welpen, den sie je hatten. Sonst gibt sie sich wie alle Hunde ihres Alters, Spielen, Toben und Schmusen sind absolute Lieblingsbeschäftigungen. Der Besuch einer Hundeschule würde unserer kleinen Orschi sicher Spaß machen. Sie ist also auch für Hundeanfänger bestens geeignet.


(eigenes Bild Hollibooks)

Hallo. Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin im Juni 2015 in Tschechien auf die Welt gekommen und bin ein Mädchen. Sehe eigentlich ganz süß aus, so denke ich das zumindest, bin schwarz habe einen weißen Fleck auf der Brust, habe 4 Pfoten wovon einer auch weiß ist und bin ein Hund. Als Namen hat man mir Orschi verpasst. Weiß nicht, wie man auf so einen Namen kommen kann, aber nun ja, ist jetzt so. Trotz meines so kurzen Lebens, habe ich doch schon so einiges mit gemacht. Meine Eltern kenne ich leider auch nicht wirklich, zumindest kann ich mich nicht an sie erinnern. Ich weiß nur, dass ich irgendwann bei einigen Menschen gelandet bin, die mich auch nicht wirklich haben wollten. Aus welchen Gründen kann ich nicht mal sagen. Ich weiß nur dass ich öfters geschlagen und auch getreten wurde. Dann kam der Große Wendepunkt und ich wurde auf die Straße gesetzt und war ganz alleine auf mich gestellt. Ich hatte dann natürlich große Angst alleine, vor allem hatte ich dann auch sehr große Angst vor den Menschen, weil ich ja auch nicht wusste, wem kann ich vertrauen und wem nicht. Dann kamen welche, nachdem ich Tagelang durch die Gegend geirrt bin und nicht mehr wusste wo ich war, die haben mich dann eingefangen.


(eigenes Bild)

Klar hatte ich plötzlich noch mehr Angst, weil ich ja auch nicht wusste, was passiert jetzt mit mir. Ich bin in einem Land geboren wo Tiere leider nicht lange am Leben bleiben, wenn sie ausgesetzt werden, also könnt ihr euch vorstellen, was ich gedacht habe wo ich hin komme. Es war auch fast so, dass ich beinahe in so eine Tötungsstation gekommen wäre, allerdings sollte das Schicksal es gut mit mir meinen. Es kamen ein paar Tierschützer, die mich vorher abgefangen haben und mich dann zuerst mal zum Tierarzt gebracht haben. Dort bekam ich eine Infusion damit ich wieder zu Kräften kommen sollte. Als das Arzt Programm dann abgeschlossen war, kam ich in eine Pflegestelle wo man versuchte mich wieder auf zu päppeln. Allerdings muss ich zugeben, hatte ich immer noch richtige Angst, weil ich ja meine Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Wenn ich meine Gefühle selber besser ausdrücken könnte, dann wüsste ich auch, was ich alles erzählen kann und könnte.

Aber ich muss zugeben, es sind doch nicht alle gleich. Ich bekam zu Essen und sogar ein paar Streicheleinheiten, was ich gar nicht gewohnt war. Aber ich muss sagen, es gefiel mir sehr. Auch die Pflegestelle wo ich war, die Menschen hatten auch nicht viel, was sie aber mit mir geteilt haben. Allerdings war ich auch nicht alleine. Es waren noch mehrere Hunde und auch Katzen dort, womit ich mich auch sehr gut verstanden habe. Dann habe ich gemerkt, dass die Pflegestelle bei uns aus Deutschland mit Futter und Geldspenden unterstützt werden, was ich gar nicht mal so schlecht finde. Von mir wurden dann ein paar Fotos gemacht, die dann in das Internet gestellt wurden.

Prompt haben sich Menschen aus Deutschland gemeldet, die mich wohl haben wollen. Für mich heißt das jetzt, dass ich erst mal auf Reisen gehe und nach Deutschland gebracht werde. Ich bin gespannt was dort auf mich zukommt. Werde wohl so am 20.12.2015 in Deutschland ankommen. Mal sehen wer mich noch alles begleitet. Ich weiß nur, dass ich am 21.12.2015 ein neues zuhause bekommen soll. Oh Mann, jetzt muss ich auch noch Deutsch lernen, als ob Tschechisch schon so einfach wäre. Naja ich werde mein Bestes tun. Weil meine neuen Dosenöffner sollen ja schon den Eindruck bekommen das ich mir Mühe gebe. Allerdings ist es schon klar, dass man mich wegen meiner selbst lieben sollte. Aber ich hoffe dass ich wenigstens in ein schönes zuhause komme.

Also es ist passiert, wie ich es mir gedacht habe. Wir waren zehn Hunde auf einem bzw. in einem Transporter und wir wurden nach Deutschland gefahren, ich denke der Ort heißt Limburg. Dort angekommen, hat eine von unseren Begleiterinnen vier von uns mitgenommen nach Neuss, in die Nähe von Düsseldorf. Dort wurden wir erst mal gebadet, weil wir in Limburg nach der Ankunft noch ein wenig dort im Garten gespielt haben und da es geregnet hatte, sahen wir doch sehr ansprechend aus. Unsere Bria die auch bei uns war, spielte mit uns und sie ist eigentlich eine weiße Mischlingshündin, naja nach dem Spielen war sie um lackiert in braun dunkel bis schwarz.


(eigenes Bild)

War also klar dass wir dann noch irgendwann und irgendwo in die Wanne mussten. Wie gesagt, sind wir dann Richtung Neuss gefahren und waren auch nach ca. 2 Stunden da.

Natürlich hatte ich ein wenig Angst, weil ich ja immer noch nicht wusste, was kommt jetzt auf mich zu. Aber ich war ja offen für alles. Dann kamen wir in ein Haus wo schon andere Hunde und Katzen waren, wie ich gemerkt habe, gehörten die aber schon alle der Frau die uns mitgenommen hat. Dann wurden wir erst mal fotografiert, also ich zumindest, weil für mich ja schon Menschen da sein sollen, die mich haben wollten. Naja zumindest war ich erst mal geschafft und gestresst von der ganzen Fahrerei. Und ich war soo müde.

Bin dann nach dem baden, nochmal raus geschickt worden zum Pippi machen und habe mich dann in einem der vielen Hunde Körbchen breit gemacht und habe geschlafen. Am nächsten Morgen bin ich wach geworden und wurde gleich mit den Worten begrüßt, nachher wirst du abgeholt. Ich bekam wieder Angst und wusste ja nicht wohin ich komme. Als es dann irgendwann mittags klingelte, kamen zwei Männer die echt nett ausgesehen haben. Ich bin direkt dorthin gestürmt und habe sie abgeschleckt. Hab mir gedacht, kann ja nicht schaden wenn ich die beiden so begrüße, vielleicht nehmen die mich ja mit. Ich wusste ja eigentlich noch gar nicht, ob es die waren, die wegen mir gekommen sind. Zumindest hat es gedauert, die haben gequasselt und gelacht, die anderen Hunde gestreichelt, hab mich allerdings auch zwischendurch auch mal wieder ran getastet und beide etwas an gestupst.

 

Naja dann haben sie noch geredet und irgendetwas ausgefüllt, dann kam die Frau auf mich zu, obwohl ich gerade wieder so gemütlich gelegen habe und hab erst mal so getan als würde ich schlafen, hatte ein Brust Geschirr in der Hand und wollte es mir anlegen. Allerdings war es ziemlich eng, was ich dann auch gemerkt habe. Die beiden Männer gaben dann der Frau noch Geld denke ich, dann kam einer von beiden auf mich zu und nahm mich auf den Arm, trug mich die Treppe runter nach draußen und setzte mich auf die Rückbank ihres Autos denke ich mal. Einer stieg vorne ein und der andere setzte sich neben mich und kraulte mich die ganze Fahrt über. Dann hielten wir irgendwo an, wo es voll nach Leckeren Sachen gerochen hat. Dann kam wieder eine Frau, fummelte an meinem Geschirr rum, gab mir ein paar Leckereien, die waren echt gut, zog mir das Brust Geschirr aus und zog mir ein etwas Größeres wieder an. Puh also war schon etwas bequemer so. Aber ich kann den beiden, nicht mal einen Vorwurf machen, die wollten schon alles für mich haben ohne wirklich zu wissen, wie groß ich in real bin. Also gewogen haben die beiden mich auch. Konnte ja nicht ahnen, dass ich mit meinen knapp 6 Monaten schon fast 12 kg wiege. Aber so soll es wohl sein, bin ja auch Muskulös :-)

Aber dann musste ich wieder in das Auto und wir fuhren noch ein paar Minuten bis ich wieder aussteigen musste. Dann sind wir zu einem Haus gegangen und ich wusste nicht, wie ich dort rein kommen sollte, da ich ja keine Treppen kannte bisher. Aber sie haben mir gut geholfen dass ich rein gekommen bin. Dann durfte ich mir die Wohnung der beiden ansehen und ich hab gesehen, dass sie sehr viele Sachen für mich in der Wohnung stehen hatten. Ich war echt gerührt und habe auch gemerkt, dass ich bei den beiden keine Angst mehr haben muss. Leider kann ich mich auch nicht so ausdrücken, was mir alles passiert ist und wovor ich alles Angst habe. Sie werden aber noch merken das mir Autos und Auto fahren eigentlich sehr suspekt ist. Dann habe ich höllischen Respekt vor laut knisternden Plastiktüten. Ebenso habe ich Angst vor dunkel gekleideten Menschen, wenn ich sie nicht kenne. Ich kann das alles auch noch nicht ganz verarbeiten. Ebenso weiß ich zwar, dass ich jetzt ein zuhause habe, ein richtiges zuhause, dennoch habe ich immer noch sehr große Angst, das ich nicht mehr gewollt bin.

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