Giulian Worthy

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Giulian Worthy
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Self-Publishing bei epuli.de

2018/2.Auflage 2021

Giulian Worthy – Zuhause auf dem Mond

von Henri Morgen

HENRI MORGEN

GIULIAN WORTHY – ZUHAUSE AUF DEM MOND

IN FERNER ZUKUNFT 7

GIULIAN WORTHY 15

BESTE FREUNDE 19

ZÈRO 26

AUS FEHLERN LERNEN 34

DAS GASLECK 41

VON GRUND AUF NEU 47

WEGE TRENNEN SICH 56

DER BELASTUNGSTEST 63

BESUCH AUF DER ERDE 72

ICH WIDME DIESES BUCH MEINEN SÖHNEN

MÖGEN SIE DIE WELT AKTIV MITGESTALTEN

IN FERNER ZUKUNFT

Die Geschichte von Giulian Worthy spielt in ferner Zukunft. So weit in der Zukunft, dass alle Konflikte, die uns Menschen heute entzweien, längst ausgetragen wurden. Die unterschiedlichen Nationen unserer Welt haben sich zusammengeschlossen und funktionieren als eine Einheit. Den Planeten Erde sehen die Menschen nicht mehr bloß als etwas, dass sie besitzen und ausbeuten. Die Erde ist ihre Heimat. Ein lebendiger Organismus, der gepflegt und geschützt werden muss.

Und auch der Umgang untereinander hat sich verändert. Alle Menschen haben sich darauf geeinigt, dass das Leben eines Menschen nicht mehr oder weniger Wert sein darf, als das Leben eines anderen Menschen. Daraus folgt vor allem ein Leitsatz:

Für das Wohl aller Menschen muss gesorgt sein!

Jeder Einzelne soll mit allem versorgt werden, was er für sein Leben benötigt. Nicht nur, um zu überleben, sondern, um wirklich gut zu leben. Auf diese Weise, wurde eine wirklich lebenswerte Gesellschaft geschaffen.

Dieser wundervollen Entwicklung ging allerdings eine Vielzahl zerstörerischer Ereignisse voraus. Darunter waren Kriege, Umweltverschmutzung und Krankheiten. Es war aber vor allem die Gier einzelner Menschen, die dazu führte, dass die meisten Menschen in Armut lebten. Hungersnöte, gesellschaftliches Chaos und hemmungslose Gewalt führten schließlich zu einem Jahrhundertkrieg. Viele Menschen starben.

Nach schier unzähligen Katastrophen, raufte sich die Menschheit doch noch zusammen und überwand die Vorstellung, dass irgendein Mensch für sich alleine leben kann und nicht auf die anderen Menschen achtgeben muss.

Man könnte auch sagen, dass die Menschen den egoistischen Größenwahn bezwangen, der in der menschlichen Seele ein Zuhause gefunden hatte. Sie schufen diese wunderbare Idee einer Welt, in der alle Menschen ein Recht auf ihre eigene Art zu leben haben. Aber erst ein ganz bestimmtes Gesetz hat unsere Welt wirklich vollständig verändert:

Die Sicherheit, dass Jeder ein gutes Zuhause bekommt!

Daraufhin konnte jede Mutter und jeder Vater so viele Kinder bekommen, wie er oder sie auch immer wollte. Denn jedes Kind würde ein gutes Zuhause bekommen. Das ist in deiner Zeit leider nicht selbstverständlich. Die Folge war, dass immer mehr Kinder geboren wurden. Dadurch wurde es nötig, jede Möglichkeit zu nutzen, um Wohnraum zu schaffen. Architekten, Ingenieure und Handwerker wurden zu kreativen Höchstleistungen angespornt.

Daher leben die Menschen nun in Städten, die zum Beispiel auf dem Wasser fahren. Ganz genau wie gigantische Schiffe. Staaten wurden unter Wasser, auf dem Meeresgrund und unter riesigen Glaskuppeln errichtet. Metropolen erstrecken sich unter dem Wüstensand. Alleine die Wasserversorgung der Wüstenstadt Sahara (unterhalb der Wüste Sahara), war eine architektonische Meisterleistung.

Eine andere beeindruckende Metropole wurde über eine große Meeresenge hinweg gebaut. Sie weist die Form einer riesigen Brück auf. Allerdings ist sie hunderte Kilometer lang und reicht so hoch über den Meeresspiegel, dass den Einwohnern jedes Mal die Muffe geht, wenn ein starker Wind aufkommt. Dann wackelt die ganze Stadt hin und her. Daher dürfen keine Menschen mit Höhenangst an diesem Ort wohnen und auch keine die Seekrank werden.

Für besonders sturmgefährdete Gegenden wurden wiederum Gebäude entwickelt, die sich automatisch im Boden verstecken, wenn sich ein Tornado ankündigt. Ansonsten würde sie vielleicht ein Wirbelsturm zerstören.

Selbst auf den höchsten Bergen stehen luxuriöse Wohnungen und allerorts wurde der Luftraum als Wohnraum genutzt. Es gibt sogar Hochhäuser, die so groß sind, dass sie mit Bergen verwechselt werden könnten. Wenn da nicht die ganze Unterwäsche wäre, die auf den Balkonen zum Trocknen aufgehängt wird.

Aber auch andere Probleme wurden in der Zukunft auf sehr interessante Weise gelöst. Es gibt schier unzählige Menschen auf unserem Planeten und daher war es unter anderem nötig, dass sich die gesamte Lebensweise der Menschen verändert. Denn 10 Milliarden Menschen haben einen ganz anderen Verbrauch, als 100 Milliarden Menschen. Um den Verbrauch und die Qualität des Sauerstoffs und der Lebensmittel hat man sich besonders viele Sorgen gemacht. Also haben wir Bäume und Sträucher angepflanzt. In jeder ungenutzten Straßenecke und an jeder Hauswand wachsen Pflanzen und sorgen für frische Luft.

Ein weiteres, wichtiges Problem waren, zu deiner Zeit, die schädlichen Abgase in der Luft, die natürlich auch durch Autos und den Flugverkehr verursacht wurden. Doch davon kann keine Rede mehr sein, denn in der Zukunft gibt es überhaupt keine anderen Energiegewinnungsmethoden mehr, als absolut ökologische und nachhaltige. Die Autos laufen alle ausschließlich mit Strom und der wird aus Sonnenkraft gewonnen. Um für genug gutes Essen zu sorgen und die Nahrungsgrundlage für die Erdbevölkerung zu liefern, schwimmen große Gewächshäuser auf dem Meer oder stehen auf den Hausdächern.

In Giulians Zeit isst übrigens kein Mensch mehr Fisch oder Fleisch und auch Lebensmittel wie Milch, Käse und Honig gehören längst der Vergangenheit an. Es gibt aber trotzdem immer noch die leckersten Leckereien. Nur eben auf rein pflanzlicher Basis. Dadurch hat sich auch der Fischbestand erholt und es müssen keine Schweine oder Rinder mehr geschlachtet werden.

Die größte Veränderung ist jedoch dadurch entstanden, dass die Menschen sich von der Erde weg und in den Weltraum hinein gewagt haben. Menschen bereisen in der Zukunft das gesamte Sonnensystem und nutzen seine vielfältigen Ressourcen.

Der Saturn-Mond Europa ist beispielsweise ein riesiges Wasserreservat. Auf dem Mars und der Venus leben Menschen. Aber nicht nur auf dem Mars und der Venus sind sie zu finden. Sie haben sich im Sonnensystem wirklich weit verbreitet und beheimaten große Weltraumstationen, nahe den Planeten. Zwischen Merkur und Venus werden imposante Solaranlagen betrieben. Die verschiedenen Raumstationen treiben regen Handel untereinander und erforschen das ganze Sonnensystem, aus nächster Nähe.

Ein besonders wichtiges Projekt ist übrigens die Untersuchung der Sonne. Denn es ist wichtig herauszufinden, wie die Energie der Sonne noch besser genutzt werden kann. Speziell zu diesem Zweck wurde eine Raumstation eingerichtet, die sich in unmittelbarer Nähe zur Sonne befindet. Eine Raumstation, so groß wie ein ganzer Planet.

Aber warum erzähle ich das alles eigentlich und beginne nicht einfach mit der Geschichte von Giulian Worthy?!

Ich erzähle es, damit Du einen Eindruck davon bekommst, wie fantastisch die Zukunft ist. Natürlich könnte ich noch lange davon berichten, wie wundervoll und interessant die Menschheit sich in Zukunft weiterentwickelt, aber dann komme ich gar nicht mehr dazu, dir von einem ganz besonderen Jungen erzählen.

GIULIAN WORTHY

Lange bevor sich die Menschen in die Weiten des Sonnensystems vorwagten, errichteten sie eine Station auf dem Mond. Immer mehr Menschen besiedelten unseren Trabanten und mit der Zeit wurde aus der Mondstation eine richtige Stadt. Die Stadt Levana. Genau an diesem Ort beginnt Giulians Geschichte. Auf dem Mond. In einem kleinen Zimmer, im Haus seiner Eltern, lebte ein kleiner Junge. Sein Name war Giulian Worthy.

An diesem Morgen, an dem unsere Geschichte beginnt, lag Giulian wie üblich in seinem Bett. Müde schaute er aus seinem großen Fenster und bewunderte die Lichter der Stadt Levana. Hinter diesem Panorama schwebte die Erde, hell und leuchtend. Giulian liebte diesen Anblick, aber er hatte die Erde zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Mal betreten. Der Mond war sein Zuhause. Sein Großvater war seinerzeit von der Erde auf den Mond umgesiedelt und hatte ein großes Grundstück erstanden. Er und Giulians Großmutter hatten sich auf dem Mond kennengelernt und hier eine Familie gegründet.

Sie hatten einen Sohn. Oliver war Giulians Vater, den Giulian allerdings immer nur Olli nannte. Er heiratete eine wunderschöne Frau vom Mars. Rinara hieß Giulians Mutter und sie liebten ihren Sohn über alles.

Du musst wissen, wenn Frauen vom Mars jemanden lieben, dann wollen sie es jeder Zeit und auch mit allen Mitteln zeigen. Daher fehlte es dem kleinen Giulian Worthy an nichts. Einmal hatte sich Giulian am Knöchel verletzt. Da nahm Rinara ihn hoch und ließ ihn bis zum Abendessen nicht mehr herunter. Den ganzen Tag lang hatte sie ihn herumgetragen.

 

Jedenfalls wollte Giulian die Augen gerade wieder öffnen um einen Blick auf die Erde zu werfen, da flog auch schon seine Zimmertür auf und seine Mutter stürmte herein. Er wusste sofort, dass es seine Mama war. Olli hätte sicherlich angeklopft. Nicht so Rinara, sie wehte wie ein Wirbelsturm in Giulians Zimmer und redete ohne Punkt und Komma.

„Hallo mein Engel, hast du gut geschlafen? Ich hoffe du hattest keine Alpträume. Du bist schon wach, das ist aber schön…“. Sie legte ihm frische Anziehsachen auf die Kommode und verließ den Raum wieder.

Giulians Anziehsachen begannen zu schweben, als die Tür seines Zimmers abermals aufschnellte. Rinara kam noch einmal herein und beugte sich über Giulians Bett.

„Hab ich doch glatt vergessen dir einen Gutenmorgenkuss zu geben.“ Sie küsste ihren Sohn ein paar Mal ins Gesicht und rannte wieder aus dem Zimmer. „Kommst du frühstücken?“, hörte er sie noch rufen, als die Tür sich schon wieder schloss. Seine Kleidung war nun im ganzen Raum verteilt. Rinara hatte sie von der Anrichte gestoßen.

Jetzt war Giulian auf jeden Fall richtig wach und stieg aus seinem Bett. Er schwebte knapp über dem Boden. Langsam begann er sich umzuziehen. Nackt und nur mit einem einzigen Socken bekleidet, stieß er sich vom Boden ab und schwebte nach oben, in Richtung Zimmerdecke. Dort wartete der zweite Socken bereits auf ihn. Nach und nach sammelte er auch noch seine Unterwäsche, seinen Pulli und zu guter Letzt auch noch seine Hosen ein und zog sich an. Dabei drehte er sich immerzu um die eigene Achse.

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