Fit und gesund durch Fasten

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Fit und gesund durch Fasten
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Inhaltsverzeichnis

Impressum 4

Einleitung 5

Vorwort zur 2. Auflage 6

Vorwort zur 1. Auflage 7

Wie Krankheiten entstehen 10

Der Stoffwechsel 10

Die Gifte 12

Verdauungsorgane 13

Diffuses Gesundheitsbewusstsein 15

Ernährung als Krankheitsursache 18

Die Kulturgifte Nikotin, Alkohol, Kaffee und Tee 19

Starke Reize lähmen, schwache Reize regen an 20

Fleisch und seine toxischen Wirkungen 21

Vegetarische Ernährung 24

Luft als Giftquelle 29

Wie Krankheiten heilen (oder auch nicht) 33

Allopathische Heilmittel und klassische Medizin 34

Homöopathie 35

Unterschiede zwischen den beiden Heilmethoden 35

Das Fasten 41

Fasten und Schulmedizin 42

Fasten als uralte Heilmethode 43

Zwei Irrlehren und deren Folgen 44

Theorie des Fastens 48

Art des Fastens 48

Zweck des Fastens 50

Wirkung des Fastens 51

Rückvergiftung 54

Eiweißeinschmelzung 55

Entwässerung 56

Begleiterscheinungen 56

Harnsäure 58

Herz 58

Schleim 60

Das Fasten richtig beurteilen 61

Der Wert des Fastens 62

Praktisches Fasten 65

Die Darmreinigung 65

Kein Fasten ohne Darmspülungen! 65

Ruhe, Bewegung, Luft 70

Licht-, Luft- und Wasseranwendungen 72

Zeit und Ort des Fastens 74

Das Ende der Fastenkur 76

Wiederbeginn der Nahrungsaufnahme 76

Nachfolgende Kuren 78

Gefahren selbständigen, unkontrollierten Fastens 79

Zwischenfälle während der Fastenkur 79

Heißhunger 81

Das Morgenfasten 83

Art, Zweck und Wirkung 83

Vom Unfug des Frühstückens 83

Das Obstfasten 86

Rohkost als Obstkur 86

Dauer der Kur 86

Leichtere Formen des Obstfastens 87

Richtiges Kauen 89

Vom lustvollen Genuss paradiesischer Speisen 89

Wie Krankheiten vermieden werden können 91

Laufen – Gesunden – Abnehmen 95

Diätetischer Unsinn 96

Das Geheimnis des Abnehmens 97

Die Zwangsläufigkeit des Dickwerdens 98

Laufen als ideale Bewegungsform 101

Schlussbemerkung 104

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99130-051-9

ISBN e-book: 978-3-99130-052-6

Lektorat: Bianca Brenner

Umschlagfoto: Svitlana Unuchko | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Einleitung

Helmuth Ohlhoff

Fit und gesund durch Fasten

Der Text wurde mit größter Sorgfalt erarbeitet. Der Verlag und der Autor können jedoch für eventuell verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren reproduziert oder in eine für Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fernsehen sind vorbehalten.

Vorwort zur 2. Auflage

Wir bräuchten nicht zu fasten, würden wir uns so ernähren, wie die Natur dies für uns Menschen vorgesehen hat – nämlich von frischem, nicht verarbeitetem Obst und rohem Gemüse, das unserem Gaumen schmeichelt, und nicht von chemisch veränderter »Nahrung«, die diese Bezeichnung nicht verdient.

In den letzten Jahren hat sich diesbezüglich nicht viel zum Positiven hin verändert, im Gegenteil: Pizza und Döner bestimmen weitgehend unsere Essgewohnheiten; die Regale der Supermärkte sind mit Süßigkeiten und Konserven vollgestopft, was sich in den Einkaufswagen der Kunden widerspiegelt.

Insofern haben sich die Krankheiten und Sterbeursachen auch nicht wesentlich geändert. Das Schicksal wird für frühe Tode und Siechtum verantwortlich gemacht, das eigene Handeln, die permanente Vergewaltigung des eigenen Körpers, wird ausgeblendet. Dabei übersehen wir, dass Medizin und Medikamente nicht heilen können. Durch Unterdrückung der Symptome glauben wir nur, gesund zu sein.

Wenn wir unser Leben so einrichten, dass wir durch eine natürliche Ernährung alle in uns schlummernden Selbstheilungskräfte aktivieren, braucht uns auch nicht vor einer Krankheit bange zu sein, selbst vor dem Corona-Virus nicht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude am Entdecken neuer Ernährungsmöglichkeiten, an der Gesundung von Körper und Geist und am Entwickeln neuer Lebensfreude durch Fasten – die gesündeste Art, gesund zu werden.

 

Buchholz, im Mai 2021

Ihr

Helmuth Ohlhoff

Vorwort zur 1. Auflage

Fasten ist – genau wie das Essen im Übermaß – nicht natürlich. Fasten ist aber auch nicht mit Hungern gleichzusetzen. Wenn jährlich viele Millionen Menschen auf diesem Planeten verhungern, während gleichzeitig ein Drittel der Weltbevölkerung an den Folgen seiner Übermast und mehr als 30.000 sogenannten Zivilisationskrankheiten jämmerlich leidet und zugrunde geht, so ist dies lediglich ein Ausdruck von unerträglicher Unmenschlichkeit, die unser Tun – willentlich oder unwissentlich – bestimmt. Fasten ist nicht mehr und nicht weniger, als dem Körper die Selbstreinigung und Selbstheilung ohne Zufuhr von denaturierten Nahrungsmitteln und Giften zu ermöglichen.

»Wir leben nicht, weil wir essen, sondern obwohl wir essen«, hat schon Plato vor mehr als 2.000 Jahren erkannt. Dies trifft in der heutigen Zeit noch mehr zu, ist doch unsere Fast-Food­Gesellschaft von Hamburgern, Cola, Alkohol, Konservenfutter und Drogen dominiert. Alles ist zu haben: Eingefrorenes, Sterilisiertes, Gekochtes, Gebackenes, Gebratenes, Frittiertes, Verfeinertes, Vergorenes und Abgelagertes.

Freuten sich vor 30, 40 Jahren Kinder noch, wenn sie zu St. Martin oder Nikolaus einen rotbackigen Apfel oder eine Apfelsine geschenkt bekamen, so haben sie heute für den Spender solch köstlicher Dinge nur noch ein abwertendes, mitleidiges Lächeln übrig. Stattdessen stopfen sie sich dermaßen mit denaturierten Speisen voll, dass die Frage erlaubt sein muss, warum wir unsere Kinder mit diesem Müll zuschütten, statt jene leblosen und krankmachenden Kalorienbomben gleich ohne den Umweg durch die Kinderkörper in die Mülltonne zu werfen.

So siechen wir dahin. Allein die deutsche Bevölkerung akzeptiert stillschweigend den Wahn der gesellschaftlichen Dekadenz mit jährlich rund 200.000 Herz- und Kreislauftoten, ebenso wie die 3.000 Verkehrstoten und 12.000 Suizidfälle.

Krankheit wird als Schicksal definiert, das immer nur die anderen trifft. Für den Betroffenen selbst ist Einsicht auch dann noch sehr weit entfernt, wenn das Leiden manifest wurde, denn ein vager Trost bleibt ja noch: die Hoffnung auf die ärztliche Heilkunst, die Wunder geschehen lassen soll und für die allmonatlich ein entsprechender Obolus entrichtet wird, der sich wiederum auszahlen muss.

Dabei übersehen wir das wichtigste Element unseres Seins: die Fähigkeit zur Selbstheilung. Alles, was wir zur Gesundung unseres geschundenen Körpers brauchen, liegt in uns selbst. Doch der Körper fordert dafür seinen Preis. Er verlangt, einfach nur ungestört seine Arbeit tun zu dürfen. Ist dies wirklich zu viel? Und welches Risiko besteht dabei für uns? Müssen wir irgendeinem Scharlatan glauben, für viel Geld Medikamente erwerben, die sich sehr schnell als untauglich erweisen, einer Sekte beitreten oder sonst irgendein Risiko eingehen? Keineswegs. Alles, was in diesem Buch beschrieben wird, kann jeder Leser an sich selbst und für sich erproben. Und das völlig risikolos. sie sich davon überzeugen, dass es diese Wirkung gibt. Die Natur den Körper mit Selbstheilungskräften versehen – ohne Kosten, ohne Risiko, dafür mit geradezu wunderbaren Aussichten.

Krankheiten sind kein unabwendbares Schicksal. Bei genauerer Betrachtung und Selbstreflektion wird mancher dahinterkommen, was ihn unförmig, träge und leidend gemacht hat: seine Unersättlichkeit, seine Gier, seine Gleichförmigkeit und das gedankenlose Übernehmen von Verhaltensweisen sogenannter Vorbilder und Erzieher.

Das Verdienst, das Fasten als Heilmittel aus der Vergessenheit, wohin sie der moderne Mensch verbannt hatte, wieder ans Licht und ins Bewusstsein geholt zu haben, gebührt zweifellos amerikanischen Forschern im 19. Jahrhundert. Obgleich heute eine ansehnliche Fastenliteratur vorhanden ist, gibt es doch nur wenige übersichtliche Werke, die helfen, die Vorurteile und das Misstrauen zu beseitigen, die dieser ausgezeichneten, aber immer noch sehr verkannten und oft missverstandenen Heilmethode entgegenschlagen. In dem vorliegenden Werk wird der Autor das Wesen und die Ursachen von Erkrankungen des menschlichen Organismus so kurz wie möglich deutlich und zeigt Wege, wie durch Fasten ein dauerhafter Grundstein für ein möglichst gesundes und beschwerdefreies Leben gelegt werden kann.

Endingen, im Oktober 2002

Wie Krankheiten entstehen

Gesund geboren zu werden ist Glück – Gesund zu bleiben ist Erkenntnis – Gesund zu werden erfordert Charakterstärke

Der Stoffwechsel

Wenn wir bildhafte Vergleiche suchen, dann stellen wir uns den menschlichen Körper am besten als eine überaus sinnvoll konzipierte Maschine vor, deren Einzelteile alle plan- und zweckmäßig miteinander verbunden sind und unauflösbar ineinandergreifen. Nur ist diese Konstruktion eines lebendigen Organismus viel, viel komplizierter, für den menschlichen Verstand nur teilweise nachvollziehbar und mit Funktionen ausgestattet, von der neuzeitliche Entdecker und Ingenieure lediglich träumen können. So besitzt unser Körper alle Wirkweisen und Kräfte, die ihn sich selbst heilen lassen, wenn Einwirkungen von außen (falsche Ernährung) seine Funktionsfähigkeit beeinträchtigt haben. Diese sogenannten Selbstheilungskräfte sind es, die wir Kulturmenschen nicht mehr registrieren, sondern deren Aufgaben wir einer umsatzorientierten und schädigenden Pharmaindustrie übertragen haben. Wenn wir je einen Arzt benötigen, so dürfen wir ruhigen Gewissens annehmen, dass dieser in uns wohnt, immer und zu jeder Zeit verfügbar ist und seine Fähigkeiten in vollendeter Weise und mit aller Kraft uns ganz persönlich zur Verfügung stellt. Vorausgesetzt, wir lassen ihn diese Arbeit verrichten.

Wie jede Maschine arbeitet auch der Körper nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit. Während jedoch bei einer Maschine Form und Anordnung der funktionalen Teile die Hauptsache, der einmal gewählte »Betriebsstoff« für die künftige Arbeit hingegen Nebensache ist, verhält es sich bei unserem Organismus ganz anders. Hier ist der »Betriebsstoff«, sprich unsere Nahrung, von größerer Wichtigkeit als die äußere Form. Während die Maschine lediglich mechanische Arbeit leistet, hat der menschliche Körper außer den mechanischen auch eine Vielzahl von chemischen, physiologischen und psychischen Prozessen zu verrichten.

Im Gegensatz zu den unveränderlichen Baumaterialien einer Maschine sind die Bestandteile unseres Körpers einer ständigen Veränderung, dem sogenannten Stoffwechsel, unterworfen.

Ununterbrochen werden infolge körperlicher, geistiger und chemischer Arbeit Stoffe abgebaut, deren Endprodukte aus dem Körper entfernt und durch neue ersetzt werden müssen. Geschieht dieser wichtige Auf- und Abbau der Nahrungsbestandteile nicht vollständig und in der vorgesehen Form, ist also der Stoffwechsel durch Störungen behindert, dann wird der Organismus in seinen Funktionen beeinträchtigt – oder besser gesagt krank.

Die Ursachen für Erkrankungen liegen somit in einer unbeabsichtigten oder leichtfertig in Kauf genommenen Veränderung der Bestandteile, aus denen unser Körper aufgebaut ist. Da es unserem Denken und unserer Erfahrung widerstrebt, dass krankhafte Veränderungen so einfach aus dem Nichts entstehen, kommen als Krankheitsursachen beim Menschen nur real existierende Stoffe in Frage.

Dabei sind folgende Fälle denkbar:

 Überflüssige und schädliche Substanzen sind im Körper vorhanden und nachweisbar.

 Notwendige Stoffe fehlen oder sind nicht in ausreichender Menge präsent.

 Die notwendigen Baumaterialien des Körpers sind zwar alle vorhanden, jedoch falsch verteilt.

 Alle in ausreichender Menge vorhandenen, erforderlichen Stoffe sind zwar richtig verteilt, jedoch in ihrer chemischen Zusammensetzung gestört.

 Eine Kombination der vier angeführten Möglichkeiten.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die weitaus meisten Krankheiten ihre Ursachen in den im Körper vorhandenen, schädlichen Fremdstoffen haben, die wir der Einfachheit halber auch Gifte nennen können.

Die Gifte

»Gift ist alles und nichts«, meinte schon Paracelsus, der bekannte Arzt und Naturforscher. Giftig sind nach unserer Definition alle Stoffe, die nicht in unseren Körper gehören und dort Schaden anrichten. Ein harmloser Stoff kann durch eine bestimmte Menge oder an einer falschen Stelle wirkend zum Gift werden. »Die Menge macht’s, ob etwas giftig wird«, wusste bereits Hippokrates zu berichten. Umgekehrt verliert ein giftiger Stoff seine Wirkung, wenn er ausreichend stark verdünnt wird, er kann in einzelnen Fällen sogar die Heilung unterstützen, wie die Homöopathie zeigt.

Wir unterscheiden zwei große Gruppen von Giften: Die Fremdgifte, die von außen in den Körper gelangen, und die Selbstgifte, die im Körper gebildet werden. Fremdgifte kommen zusammen mit der Luft über die Atmungsorgane durch die Haut und vor allem über die Nahrung in den Körper. Dabei sollten wir bedenken, dass jede natürliche Nahrung, die in ihrer chemischen Zusammensetzung verändert wurde – wie dies durch Erhitzung in jedweder Form geschieht – für den Organismus nicht oder nur in geringem Maße verwertbar ist. Die durch den Erhitzungsprozess neu entstandenen chemischen Zusammensetzungen, die in der Natur so nicht vorkommen, belasten den Körper und stellen ihn vor beinahe unlösbare Aufgaben. Wir bemerken dies immer wieder bei den vielen Krankheiten, die uns zeitlebens heimsuchen und deren Funktion und Wirkungsweise wir völlig falsch interpretieren. Gifte werden aber auch in Form von chemischen Medikamenten, Suchtmitteln und Drogen in beständiger Form einverleibt.

Selbstgifte hingegen entstehen fast ausschließlich durch falsche oder zu viel Nahrung, und zwar in den Verdauungsorganen. Sie führen zu gewaltigen Problemen im betroffenen Körper.

Für einen ungehinderten Transport aller notwendigen Stoffe durch den gesamten Organismus sorgt das Blut mit seinem Kreislauf, der gleichzeitig dazu gedacht ist, die überschüssigen und verbrauchten Bestandteile wegzuführen. Der Blutkreislauf ist daher als der eigentliche Träger des Lebens anzusehen. Das Blut enthält eine Mischung der verschiedensten Stoffe. Soll das Blut seinen Hauptzweck – die Erneuerung der abgenützten Körperzellen – richtig erfüllen können, muss es dazu vollkommen geeignet, mithin alkalisch sein. Nur Blut in diesem Zustand garantiert einen zügigen Stoffwechsel und somit andauernde Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Alkalisch wirkt ein Stoff, wenn er – in Wasser aufgelöst – rotes Lackmuspapier blau färbt. Andererseits färbt ein saurer Stoff dieses Lackmuspapier rot. Eine Säure entsteht, wenn ein Grundstoff oder Element sich chemisch mit Sauerstoff verbindet oder mit ihm »verbrennt«. So entsteht aus der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff Wasser, aus Kohlenstoff in Verbindung mit Sauerstoff Kohlensäure und aus Schwefel und Sauerstoff Schwefelsäure. Säuren und alkalische Stoffe reagieren leicht und bilden als neue Produkte lösliche Salze.

Lassen Sie bei Ihrem nächsten Arztbesuch ihr Blut auf den PH-Wert hin untersuchen und kontrollieren Sie diesen Messwert von Zeit zu Zeit. So sind Sie ständig über einen Ihrer wichtigsten Gesundheitsindikatoren informiert.

Verdauungsorgane

Der menschliche Körper mit seinen Verdauungsorganen ist wie ein großes Chemielabor. Durch die Nahrungsmittel führen wir ihm, gemeinsam mit vielen anderen Stoffen, Eiweiß bzw. dessen Grundsubstanzen, aus denen der Körper eigenes Eiweiß herstellt, zu. Durch die Verdauung werden diese Substanzen alsdann chemisch in ihre Grundelemente zerlegt. Ein Hauptprodukt dieser Zersetzung, die nicht nur im Magen und Darm, sondern auch in den Geweben stattfindet, ist Stickstoff. Im Übermaß vorhanden, weil wir Zivilisationsmenschen uns durch den hohen Fleischkonsum einer Eiweißmast aussetzen, wird Stickstoff als giftiges Abfallprodukt mit dem Harn ausgeschieden. Gelingt das nicht vollständig, droht die Gefahr einer Gesundheitsschädigung.

Zudem werden bei diesem Oxidationsvorgang Phosphor und Schwefel freigesetzt, die mit Sauerstoff zu Phosphor- und Schwefelsäure reagieren. Wenngleich diese Säuren aufgrund der hohen Verdünnung nicht sofort eine schädliche Wirkung zeigen, müssen sie dennoch entfernt werden, da auch verhältnismäßig schwache Säuren das Gewebe und die Wandungen der Blutgefäße angreifen und auf Dauer schädigen.

 

Hier wirkt nun das alkalische Blut in eindrucksvoller Weise. Die Säuren werden gebunden und damit unschädlich gemacht.

Deshalb müssen bei gesundem Blut immer die alkalischen Bestandteile den Säuregehalt überwiegen. Viel gefährlicher als Phosphor- und Schwefelsäure können dem Menschen allerdings Harn- und Kohlensäure werden. Beide sind Endprodukte des Stoffwechsels und werden vom Körper ausgeschieden. Bei der Harnsäure geschieht dies über den Urin, die gasförmige Kohlensäure wird über die Haut an die Luft abgegeben.

Während wir die Kohlensäure und ihre Wanderbewegungen nicht als besonders unangenehm empfinden, macht sich die nicht vollständig ausgeschiedene Harnsäure in Form von Ablagerungen mit ihren typischen Erscheinungsformen wie Rheuma, Gicht oder Arthritis deutlich bemerkbar.

Alle im Körper entstehenden gasförmigen Abfallprodukte finden im Gewebewasser die Möglichkeit, leicht und dauerhaft gebunden zu werden.

Eine Art dieser Giftspeicherung findet sich insbesondere bei Menschen, die viel trinken, wofür in der Regel salz- und gewürzhaltige Nahrung verantwortlich ist. Das überwässerte Gewebe, aufgeschwemmt auch nach außen hin deutlich sichtbar, ist somit ein idealer Speicherplatz für die gasförmigen Abfallprodukte des menschlichen Stoffwechsels. Im andauernden, gegenseitigen Wechselspiel wird so der Organismus immer weiter verseucht.

Es ist unbestritten, dass die im Verdauungstrakt entstehenden Gifte durch die Aufnahme von gekochten, gebratenen oder anderweitig erhitzten und damit chemisch veränderten Lebensmitteln Ursache der meisten, oft chronischen Krankheiten sind. Durch die im Übermaß verzehrten oft verdorbenen oder ernährungsphysiologisch mangelhaften und schädlichen Nahrungsmittel bilden sich im Dickdarm faulende, gärende Abfallstoffe, von deren Existenz wir uns durch den pestilenzartigen Gestank der im Volksmund allzu beschönigend »Winde« genannten Darmgase jeden Tag überzeugen können. Die gasförmigen Abbauprodukte, die den Körper nicht durch den Darm verlassen können, gelangen über den Dickdarm ins Blut, werden in den Körperzellen abgelagert und im Gewebewasser gespeichert. Geschieht das über einen längeren Zeitraum, verliert zunächst das Gewebe die Fähigkeit, optimal zu arbeiten, während später der gesamte Organismus leidend, krank und siechend wird.

Diffuses Gesundheitsbewusstsein

Der Gesundheitszustand der Bevölkerungen unseres westlichen Kulturkreises hat sich – trotz aller medizinischen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte – dramatisch verschlechtert. Zwar ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland auf über 83,6 Jahre für Frauen und 78,9 Jahre für Männer gestiegen, doch um welchen Preis! Die Hospize – Sterbeeinrichtungen für Todkranke – schießen wie Pilze aus dem Boden. Krankenhäuser und Altersheime sind mit senilen, mehrfach Erkrankten und unselbständig gewordenen Menschen überbelegt. Die deutsche Gesellschaft hat sich gar eine »Siechtumspflichtversicherung« zulegen müssen, die ganz ungeschminkt als Pflegeversicherung ihren unspektakulären Einzug gehalten hat. Trotz höherer Lebenserwartung war es um die Volksgesundheit noch nie so schlecht bestellt wie heute. Fast-Food-Produkte ohne jeden ernährungsphysiologischen Wert, Stress und mangelnde Bewegung haben aus der »Krone der Schöpfung« dickbäuchige, anämische und kurzatmige Degenerationsfiguren gemacht. Drogen aller Art – von der Staatsdroge Alkohol über Tabak bis hin zu Heroin, Koffein und allen möglichen Formen sogenannter Modedrogen reicht die Palette – helfen dabei, dem anerzogenen und unglücklich machenden Leben auszuweichen.

Der Kulturmensch westlicher Prägung ist zu einem Rollstuhlwesen verkommen. Wenn er nicht liegt, sitzt er hinter irgendeinem Bürotisch oder in einem fahrbaren Untersatz. Um Höhendifferenzen von wenigen Metern zu überwinden, benutzt er Aufzüge, damit sein Pulsschlag ja nicht die Ruhefrequenz überschreitet. In seiner gewünschten Omnipotenz und Omnipräsenz sind Handy, Internet, Fernsehen und virtuelles Denken zu seinen Bezugsobjekten geworden. Gespräche mit lebendigen Mitmenschen reduzieren sich auf Bestellungen im Restaurant, Selbstgespräche im Rauschzustand und Anweisungen an die Familie.

Mit dieser Entwicklung hat der Organismus nicht Schritt halten können. Die Demut vor der eigenen Existenz ist einem Unsterblichkeitswahn gewichen, einer Apparatemedizin, die zwar Vegetieren ermöglicht, aber kein lustvolles Leben. Statt gesunder, von Luft und Sonne gebräunter, strahlender und zufriedener Menschen begegnen uns heute kahlköpfige, zahnlose, bebrillte, muskelschwache, aufgeschwemmte, blasse, dickbäuchige und – mit zunehmendem Alter – senile Zeitgenossen. Der Gesundheitsbegriff ist dermaßen verschoben, dass der rotwangige, aufgedunsene Vielesser allgemein als Typus des gesunden Menschen betrachtet wird. Schauen wir uns diese Normalbürger jedoch etwas genauer an, so bemerken wir, dass eine Vielzahl von ihnen in den »besten Jahren« dahingerafft wird. Sie verschwinden einfach aus unserem Leben, zunächst in Krankenhäusern, vielleicht noch in Sanatorien und dann aus unserem Bewusstsein. Das Schicksal – welch strapazierfähiger Begriff – wird von den Betroffenen und den Angehörigen für das tragische Geschehen letztlich in larmoyanter und hilfloser Weise verantwortlich gemacht.

Dazu passt auch die Einstellung vieler Menschen, die sich wünschen, lieber 60 Jahre gut als 70 Jahre schlecht gelebt zu haben. Jeder Raucher weiß um sein Schicksal, dass ihm zu 70 % eine unheilbare Krebskrankheit bescheren wird, wenn er nicht bereits vorher an Herz- und Kreislaufproblemen zugrunde gegangen ist. Doch auch dieses Wissen um nahezu exakte Vorhersagen seines gesundheitlichen Schicksals können den Abhängigen nicht von seiner Sucht abbringen. Es fehlt diesen Menschen an der Erfahrung, um wie viel glücklicher, erlebnisreicher und altersloser ein gesundes und drogenfreies Leben sein kann. Vielleicht vernebeln aber auch die Drogen das menschliche Hirn zu rein funktionaler Reaktion und es bleibt so dem eigenen, kreativen Denken verschlossen.

Vergessen wird in jedem Fall, dass der Einzelne nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch der Gemeinschaft gegenüber hat. Wenn der Frau der Mann, den Kindern der Vater genommen wird, so ist das nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern es betrifft auch andere wirtschaftlich und emotional abhängige Menschen. Doch selbst diese Tatsache hält kaum jemanden davon ab, seine Lebensbedingungen entscheidend zu ändern. Es ist schon bezeichnend, dass die Mehrzahl der Mitmenschen ihren wichtigsten und oftmals einzigen Lebensgenuss im Konsum von Nahrung und Getränken sowie im unkontrollierten Gebrauch der im Übermaß vorhandenen Kulturgifte sieht. Und jedes Mehr scheint auch ein Mehr an Lebensqualität zu bedeuten, selbst wenn die körperlichen Zeichen des Widerspruches eine deutliche Sprache sprechen.

Ernährung als Krankheitsursache

Die Lebensgewohnheiten eines modernen, in sogenannten guten Verhältnissen lebenden Menschen sind in Wirklichkeit eine Aneinanderreihung von Giftwirkungen. Zum ersten Frühstück wird starker Kaffee oder Tee getrunken, um »wach zu werden«. Dazu gibt es Brot oder sonstige Getreideprodukte, Eier, Schinken, Käse, eventuell als Alibi einen sterilisierten Orangensaft. Als zweites Frühstück erneut Kaffee oder Tee, ein Croissant, Butter, Marmelade. Mittags warten auf den gestressten und sich noch mit der Verarbeitung des morgens zugeführten Nahrungsbreies Beschäftigten fette Fleischgerichte, Kartoffeln, gekochtes Gemüse, gelegentlich ein Beilagensalat als Alibi. Zum Dessert werden eine Zuckerspeise und Käse serviert. Danach wieder Kaffee, Bier, eventuell ein Schnaps. Keine zwei Stunden später gibt es zur Kaffeezeit erneut ein dunkles, aufputschendes Getränk, Gebäck oder Schokolade, um die Zeit bis zum opulenten Abendessen überhaupt überstehen zu können. Selbst nach dem »verdienten« Mahl mit Bratkartoffeln, Wurst und Käse ist noch lange nicht Schluss. Cola, Chips, vielleicht ein Stück Wurst auf die Faust und Schokolade in allen möglichen Verarbeitungsformen müssen zur Abend­ und Nachtzeit noch den Weg in einen völlig überforderten Magen nehmen.

So geht es Tag für Tag, Jahr für Jahr, allen Reaktionen des Körpers in Form von Krankheiten zum Trotz. Im Nachruf ist dann gelegentlich vom »völlig überraschenden und unerwarteten Tod« des selbsternannten »Lebenskünstlers« zu lesen.

Die Gesellschaft ist nicht ganz unschuldig an dieser schrecklichen Spirale von Not und Elend. Wir leisten uns ein Gesundheitsministerium, das sich nahezu ausschließlich mit der Krankheitsverwaltung beschäftigt. Wir unterhalten Krankenhäuser, die ihre Patienten durch die dort verabreichte Nahrung keineswegs auf den Weg der Besserung bringen. Ärzte selbst haben in Deutschland von allen Berufsgruppen die kürzeste Lebenserwartung. Für die medizinisch-technische Bearbeitung krebskranker Menschen steht viel Geld zur Verfügung. Für die Prophylaxe, die Aufklärung über Zusammenhänge zwischen falscher Ernährung und Krankheit bereits im Kindergarten und in den Schulen, gibt es so gut wie keine Ansätze.

»Ein kranker Körper kann nur einen kranken Geist hervorbringen«, so die logische Erkenntnis aus der Umkehrung des alten Spruches, wonach in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt. So erstaunt es nicht, dass viele Krankheiten unserer Gesellschaft im psychischen Bereich zu finden sind. Egozentrik, mangelndes Verständnis für Mitmenschen, Narzissmus in allen nur erdenkbaren Formen und eine auf Geld und Macht hin orientierte Leistungsmaxime bestimmen das Handeln von klein auf. Wer nicht mitmacht, ist ein Spielverderber, Außenseiter, den die Gesellschaft gnadenlos aussortiert. Wer lieblos zu seinen Mitgeschöpfen ist, kann nicht liebevoll zu seinem eigenen Körper sein. Wer nicht sorgsam mit sich selbst umgeht, versündigt sich gegen das Leben schlechthin und spürt die Konsequenzen zum gegebenen Zeitpunkt.

Die Kulturgifte Nikotin, Alkohol, Kaffee und Tee

Doch es sind nicht nur die signifikanten körperlichen Gebrechen, die uns das Leben schwer, ja teilweise zur Hölle machen. Den körperlichen Unzulänglichkeiten folgt immer auch eine seelische Entsprechung. So wundert es nicht, dass die Wartelisten der Psychologen und Psychotherapeuten überlang sind. Eine Unzahl psychischer Krankheiten ergänzt das Spektrum modernen Siechtums. Kaum jemandem würde es einfallen, auch Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Niedergeschlagenheit, Angstzustände, Phobien, Verfolgungswahn u. Ä. als Folgen eines ernährungsbedingten Fehlverhaltens unter Einbeziehung der Kulturgifte anzusehen. Wenn wir den Gesetzen der Logik folgen, dürfte es eindeutig und klar sein, dass Gifte wie Alkohol oder Nikotin sowie andere Drogen und chemische Substanzen jeden menschlichen Körper vor nahezu unlösbare Aufgaben stellen.

In welch unsinnig kleinem Verhältnis stehen die wirklich wenigen, frohen und unbeschwerten Stunden während des Genusses von Alkohol zu den schwerwiegenden Folgen des Alkoholmissbrauchs. Milliardenschäden muss die Volkswirtschaft jedes Jahr in Kauf nehmen, um mit den Folgen gesellschaftlicher Selbstzerstörung fertigzuwerden. Vier Millionen Alkoholabhängige und eine große Dunkelziffer Alkoholgefährdeter sprechen eine deutliche Sprache. Der Staat verdient an dieser Seuche über die Alkoholsteuer kräftig mit. Wieso sollte er auch nicht, trinken doch die meisten Bundestagsabgeordneten bereits während des Tages fleißig Sekt bei allen möglichen Empfängen, manchmal auch »Hochgeistiges«. Der Alkohol verbirgt keine Geheimnisse mehr, seine Wirkungen sind hinlänglich bekannt. Solange jedoch Ärzte, die ihren Patienten lediglich raten, etwas weniger zu trinken, selbst allabendlich den Griff zur Flasche wagen, wird sich auch in der Bevölkerung keine nachhaltige Änderung der Trinkgewohnheiten einstellen.

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