Superfaktor Geld

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Superfaktor Geld
Font:Smaller АаLarger Aa

Inhaltsverzeichnis

Impressum 4

Vorwort 5

Einleitung 11

A. Neues versus altes Geldsystem 16

I. Geld und Geldsysteme 16

II. Klassifizierung nach Mayer 20

1. Aktiv- und Passivordnung 23

1.1 Die Aktivgeldordnung 24

1.2 Die Passivgeldordnung 25

III. Geldschöpfung, im Jetzt und Gestern! 28

IV. Die moderne Geldschöpfung 30

1. Aktivgeld 32

2. Passivgeld 39

3. Kryptogeld, eine Alternative? 42

V. Die Rolle der Notenbanken 45

VI. Sicheres Geld, ist das möglich? 51

1. Kredit und Sparkonten ohne Zins? 58

2. Eine Sicherheit vermittelnde Finanzkontrolle 64

VII. Das Sichere Geld und die Banken 68

1. Die Freie Bank als Zielvorhaben 73

2. Wie wird die neue Währung eingesetzt? 77

3. Konkret, die neue Sichere Währung 83

4. Ansparkreditvertrag und Überziehungskredit genauer betrachtet! 88

5. Der Kredit als Basis und Versprechen 90

VIII. Währung und Finanzkapital 92

1. Kapital und Vermögen 95

2. Kapital und Geld 98

3. Kapital und Investment 99

B. Steuerung und Kontrolle der Märkte 103

IX. Die Steuerung der Märkte und Finanzen 103

1. Die finanzielle Kontrolle über die Produktionsmittel 109

2. Das Werkzeug in der Hand der Beschäftigten 110

3. Werden Zahlungen effizient und kontrolliert abgewickelt? 112

4. Zinsfuß, Preisbildung und der Arbeitsmarkt 112

6. Wie werden Leistungen für die Gesellschaft rechtens entlohnt? 120

7. Gemeinschaftswährung und nationale Währungen 121

8. Wird leistungsgerecht entlohnt? 124

9. Ist der Finanzmarkt überhaupt kontrollierbar? 126

X. Die gesellschaftliche Kontrolle 130

1. Ungleichheiten und Ungleichgewicht! 134

2. Geldpolitik, Steuerung oder Bereicherung? 140

3. Sozialstaat und Grundeinkommen 151

4. Wohlstand im Alter für alle Bürger 155

5. Vergesellschaftung und Staatsplanung 156

6. Währungs- und Staatengemeinschaften 161

7. Globale Märkte und regionale Interessen (Der global agierende Konzern) 162

8. Gemeinschaften und ihr Vermögen 165

9. Steuerveranlagung: substanziell oder funktional? 170

XI. Die gemeinschaftliche Kontrolle 180

1. Rechtsformen der Vergemeinschaftung 183

2. Beispiel Sportverein und Religionsgemeinschaft 185

3. Lokale Märkte und die neue Geldwirtschaft 186

4. Beschäftigung für alle Bürger? 189

XII. Die private Kontrolle 192

1. Privatkapital und Steuergerechtigkeit 196

2. Grundeinkommen für alle Bürger! 201

3. Geld in privater Hand 206

XIII. Investitionen mit und ohne Kapital! 209

C. Rechtssicherheit – Hauptsystemstütze 211

XIV. Sicherheit und gerechte Verteilung 211

1. Wachstum in Freiheit und Sicherheit 214

2. Spieler, Zocker, Betrüger und der graue Geldmarkt 216

XV. Geldschöpfung, Verteilung und sichere Aufbewahrung! 221

1. Private Geldschöpfung kontra Zentralbankgeld 221

2. Die gerechte Verteilung der Erlöse! 224

3. Steuergerechtigkeit und Steuervereinfachung 226

XVI. Identität und Geld, Aktivatoren im Handlungsraum 230

1. Der rationale (physikalische) Zeitenraum 232

2. Der relationale Zeitenraum 235

3. Der emotionale Zeitenraum 239

4. Der Handlungsraum im Zeitgefüge 242

D. Die wachstumsfördernden Zusammenhänge 246

XVII. Das Zusammenwirken der Faktoren 246

1. Geregeltes Wachstum, mit und ohne Geld 247

2. Zerfall – Zerstörung – Wachstum 250

3. Störungen im Konzert der Faktoren 254

4. Gewinnsteuer, eine Steuer, die Wachstum nicht verhindert! 258

5. Wachstum auf den verschiedenen Ebenen 264

6. Modelle des Wirtschaftens 268

XVIII. Die digitale Zukunft? 276

1. Vollbeschäftigung als Ziel! 279

2. Investment heute und morgen 283

 

3. Wachstumsfaktoren im digitalen Zeitalter! 287

4. Statistik als Planungshilfe? 289

5. KI-Forschung und Industrie 4! 293

6. Modell und Paradigma 294

XIX. Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft 297

1. Finanzkreislauf und Humanität 300

2. Der Kreislauf, Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften 303

3. Störende Einflüsse auf nachhaltige Finanzkreisläufe. 308

4. Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit! 312

Zusammenfassung 317

Nachwort 321

Literaturverzeichnis 336

Endnoten 341

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-903861-02-2

ISBN e-book: 978-3-903861-03-9

Lektorat: Dr. Annette Debold

Umschlagfotos: Anastasiya Mironova, Perfectvectors | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Vorwort

„Geld muss etwas Göttliches sein. Oder ist es doch eher etwas Dämonisches?“

(Oberhuber 2018)1

Für die Römer muss es wohl etwas Göttliches gewesen sein, hätten sie doch sonst nicht ihr Geld im Tempel geprägt, im Tempel der Juno, auch Moneta genannt. Die neu auftretenden monotheistischen Religionen zur Zeit der Römer waren da reservierter dem Geld gegenüber.2 Dennoch hat sich der Handel mit Geld sowohl in wie auch mit diesen Religionen immer weiter ausgebreitet und bestimmt inzwischen alle großen Volkswirtschaften.

Die Manager in den großen und kleinen Firmen streben nach Wachstum, die Firma soll jedes Jahr mit einem höheren Gewinn aufwarten als im Vorjahr, die Bilanzen sollen sich ausweiten, die Gelder, die fließen, immer höhere Gesamtsummen widerspiegeln.

Beim Wachstum stellt sich dabei nicht nur die Frage danach, wie viel Prozent Wachstum, in Geld ausgedrückt, wir erwarten, anstreben oder als real beschreiben können. Wir müssen uns auch fragen, wie Wachstum gemessen wird, wollen wir dies anschließend quantifiziert skalieren, um die Ergebnisse für gültige Prognosen und Planungen heranziehen zu können.

In meinem Buch „Dauerhaftes Wachstum“3 habe ich bereits darauf hingewiesen, dass die allgemeine Angabe als eine in Prozent ausgedrückte Steigerung des BIP nicht hinreichend ist und zudem zu falschen Assoziationen führen kann. Vorgeschlagen wird meinerseits deshalb in der Alternative dazu ein Bezug zur Arbeitsleistung!

Wachstum als durch Geld, Arbeit und Wissen generierte Produktivitätssteigerung kann bei einer bestimmten festzulegenden Arbeitsleistung zu definierbaren Maßzahlen führen, die auch helfen können, die immer wieder auftretenden Probleme bei der Verteilung der wirtschaftlich eingefahrenen Gewinne einer Volkswirtschaft zu verstehen und den Gewinn gerecht zu verteilen. Wer weiter nach neuen Maßzahlen sucht, kann zum Beispiel auch die Arbeit von Samans heranziehen. Samans stellt dem BIP die alternative Maßzahl IDI gegenüber.

Beim IDI (Inclusive Development Index)4 werden nicht nur pekuniäre Daten mit in den Index einbezogen, wodurch er die Realität besser abbildet, dafür aber auch nicht so leicht zu bestimmen ist.

Abgesehen von dem Problem, wie Wachstum zu messen ist, müssen wir auch das Problem des relativen Wachstums im Auge behalten. Wenn von verschiedenen Autoren ein Wachstumswahn und sogar Wachstum grundsätzlich angegriffen wird, so bezieht sich dies in der Regel auf das in BIP gemessene Wachstum, nicht auf ein Wachstum durch Produktivitätssteigerung.5

Wird die Produktivität pro Person gesteigert, so kann dies durchaus bei einem gleichzeitigen Rückgang im Bevölkerungswachstum zu einer empfindlichen Einbuße im BIP führen, obwohl jeder weniger arbeiten muss, um seine Wünsche erfüllen zu können. Zudem ist Wachstum generell als punktuell zu betrachten, da Wachstum und Zerfall immer nebeneinander punktuell zugeordnet in bestimmten begrenzbaren Bereichen stattfinden.

Geld und Finanzkapital, das kann helfen wirtschaftliches Wachstum zu erzeugen und zu sichern. Geld ist zum Beispiel im Feldbereich des Finanzkapitals als Wachstumsfaktor in der Lage, die für ein Projekt notwendige Energie zu finanzieren und damit geordnete Strukturen, Ordnungskapital, aufzubauen. Man könnte darin auch die Umwandlung des Faktors Geld in den der Energie sehen, und damit den durch Geld erlangten Besitz von Energiereserven. Wie dies geschieht, geschehen könnte, oder sollte, das soll hier und in den geplanten Folgebänden mit den entsprechend zugeordneten Faktoren diskutiert werden, im vorliegenden 1. Band mit Geld und Finanzkapital, im 2. Band mit dem Wissen und dem Bildungskapital, im 3. Band mit der Arbeit und dem Humankapital, im 4. Band mit den immer notwendigen Ressourcen und dem entsprechenden Sachkapital sowie im 5. Band mit der Energie und dem Ordnungskapital, auch als negative Enthalpie darstellbar. Im 6. Band ist dann das Wachstum im Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren zu betrachten als im Spannungsfeld der relationalen Kreisläufe sich entwickelnd, sich in den wirtschaftlichen Zyklen widerspiegelnd.

Hinsichtlich der Begriffsklärung noch ein paar Worte zum Wachstum! Wir kennen Wachstum zunächst vor allem auch aus der Biologie, wenn auch sogar in der Kristallographie6 Wachstumsphänomene zu beobachten sind. Für Wachstumsprozesse in der Biologie ist es zudem typisch, dass unterschiedliche Stoffe das Wachstum initiieren und fördern können, die sogenannten Wachstumshormone. Hier sollen natürlich die wirtschaftlichen Wachstumsphänomene Thema sein. Dennoch sei die Frage erlaubt, was Wachstum vom Grundansatz her in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ist und wodurch es angeregt wird. Wachstum ist nicht einfach die Vermehrung, die wir in der Tat beim Wachstum auch beobachten, es wird immer auch informationsgesteuert, zudem benötigen wir Energie und Ressourcen, wobei dies alles in einem zeitlichen Entwicklungsprozess verläuft, der neue Ordnungsstrukturen aufbaut. Die Informationssteuerung bedingt auch die Möglichkeit, dass externe Faktoren darauf einen Einfluss nehmen können. Möglich wird das nur, wenn Sensoren und Mediatoren wie Rezeptoren vermittelnd und interpretierend eingreifen. Geld ist dabei so etwas wie ein Mediator, der in unseren heutigen Wirtschaftssystemen kaum wegzudenken ist, wenn er auch nicht alleiniger Faktor für Wachstum und Wohlstand in unserer Gesellschaft und sogar nicht unbedingt ein notwendiger Faktor ist. Auch wenn Geld weder notwendig noch hinreichend für dauerhaftes Wachstum ist, so ist es doch extrem nützlich und hilfreich bei der Aufrechterhaltung unserer derzeitigen Wirtschaftssysteme und kaum noch wegzudenken. Im Gegensatz dazu sind Wissen und Information als essentiell notwendig einzustufen, da ohne Wissensgehalte und Information kein Wachstum möglich ist. Wachstum wird generell von 5 Faktoren bestimmt, von denen Geld nur einer ist. Informationen, Energie, Ressourcen und der Einsatz einer Arbeitsleistung müssen notwendig vorhanden sein. Wenn wir zur Erklärung wirtschaftlichen Wachstums zunächst den Faktor Geld näher betrachten, so sind die anderen Faktoren als in ausreichendem Maße vorhanden anzunehmen. Es handelt sich bei diesem Band um den ersten Band einer geplanten Reihe, weshalb das eine oder andere wichtige Hintergrundwissen angesprochen, aber nicht ausführlich aufgearbeitet wird. Vieles kann erst in den Folgebänden hinreichend dargestellt werden, die Zusammenhänge erst im letzten Band, in dem auch die Entstehung von Zyklen zu diskutieren ist. Welchen Anteil die 5 Faktoren des Wachstums an den beobachtbaren Zyklen haben, das zu wissen, wird vielleicht wichtig, um zu einem neuen Modell für wirtschaftliches Wachstum zu gelangen. Jeder Faktor bildet einen Grundansatz für kausale und korrelative Betrachtungen und zudem für die Untersuchung vernetzter Relationen wie zum Beispiel die Rückkopplung (auch als Regelkreis bekannt). Es sind dabei jeweils gesamtwirtschaftlich neue Gleichgewichtsplattformen zu betrachten. Die Gleichgewichte stabilisieren sich dabei über angesammelte faktorielle Kräfte. Im 1. Band soll nun der Faktor Geld mit dem dazugehörigen Finanzkapital ins Visier genommen werden, wenn auch dies genau der Faktor ist, der nicht essentiell notwendig und in gewisser Hinsicht sogar arbiträr ist! Geld kann das Fehlen anderer faktorieller Kräfte in begrenztem Umfang ausgleichen, dennoch ist bei der Betrachtung der einzelnen Faktoren davon auszugehen, dass die restlichen 4 Faktoren in ausreichendem Maße einwirken können! Die interfaktoriellen Wechselwirkungen, immer auch mitgedacht, sind erst später hinreichend begründbar aufzuarbeiten. Dabei kann auch erst der zeitliche Ablauf voll in seiner eigenen Dynamik mitberücksichtigt werden, ersichtlich im Aufschwung und im Abschwung, sie sind dabei die Konterparts zum Wachstum und dem Zerfall einer speziellen Form von Aufbau und Destruktion geordneter Strukturen. Aufgrund welcher Bedingungen sich die Zyklen im zeitlichen Ablauf und in den Ausschlägen verändern, verändern müssen, auch das kann hier nicht thematisiert werden.

So wie der Abschwung mit Zerfall und Destruktion die Entropie erhöht, so wird durch einen Aufschwung mit Wachstum und Aufbau neuer Ordnungen die Entropie herabgesetzt. Eine zentrale Bedeutung kommt bei alledem der Information zu, als Innovation, im Bauplan, im Businessplan und in der Tendenz auch in zufälligen Mustern, die in geordnete Strukturen eingebaut werden können. Im letzten Band wird auch der Raum bleiben, um Wachstum als allumfassendes Phänomen, ausgehend von den Wachstumsphänomenen in der Natur bis hin zu den volkswirtschaftlichen Wachstumsphänomenen, auf Vergleichbares hin abzuklopfen, vielleicht auch um im Einzelfall die Natur zum Vorbild zu nehmen, so wie dies generell das Ziel der Bionik ist, bislang leider nur als Anwendung in der Technik genutzt.

Geld ist der Faktor, der bei natürlichen Wachstumsprozessen nur eine marginale Rolle spielt, wenn überhaupt, weil er selbst seine Existenz nur der gesellschaftlichen Übereinkunft verdankt. Hinzu kommt, dass die Kommerzialisierung der Wirtschaft durch den Faktor Geld eine Verschiebung von lebenswerten zu geldwerten Interaktionen mit sich bringt und insofern nicht gleichzusetzen ist mit der Tendenz zu höheren Lebensqualitäten. Ein höherer Wohlstand kann der höheren Diversifikation und der Unterstützung dieser durch den Beschleuniger Geld beim Austausch von Gütern oder auch bei der Bereitstellung von Dienstleistungen geschuldet sein. Insofern kann man sagen, gäbe es Geld noch nicht, so müsste man es schnellstens erfinden, hätte dann auch die Chance, all die Fehler bei der Konstruktion des Geldes, die es noch immer belasten, von Beginn an auszuschließen.

Da Geld, wenn auch nicht von sich aus, sondern aufgrund der Konvention vielseitig und variabel einsetzbar ist, kann es leicht gehortet angesammelt werden. Das angesammelte Geld ist auch als Kapital bekannt, genauer hier als Finanzkapital.

Kapital kann als Vermögen sehr unterschiedliche Formen der Existenz annehmen, weshalb wir auch nicht einfach nur von dem Kapital sprechen, es kann umgewandelt werden, vergleichbar den unterschiedlichen Formen der Energie, die ja auch ineinander umgewandelt werden können. So wie man elektrische Energie in kinetische Energie umwandeln kann, so kann man auch Finanzkapital in Sachkapital, Bildungskapital, Humankapital oder Ordnungskapital umwandeln, wenn passende miteinander agierbare Strukturen und Energien aufeinandertreffen. Interagierbare Strukturen wie die Hormone in organischen Systemen gibt es vielleicht nicht nur in der Biologie.7 In den hier anzusprechenden wirtschaftlichen Zusammenhängen wird der entsprechende steuerbare Entwicklungsprozess vor allem durch Arbeit und Geld mitbestimmt. Ob in den hier zu bearbeitenden wirtschaftlichen Zusammenhängen interagierende Strukturen aufzufinden sind, die mit denen in der Biologie vergleichbar sind, das sei hier nur als Frage in den Raum gestellt. Der Fokus sei zunächst auf die Interaktion zwischen dem einzelnen Faktor in unseren Volkswirtschaften, hier Geld, und dem Wachstum in einer abgrenzbaren wirtschaftlichen Struktur gerichtet. Vorab gilt es klar zu unterscheiden zwischen natürlichen Faktoren und arbiträren Faktoren. Geld ist wie gesagt kein natürlicher Faktor, weil er im Gegensatz zu anderen Faktoren keine Rolle bei Wachstumsphänomenen in der vom Menschen nicht gesteuerten Natur spielt, also bei Phänomenen, auf die Menschen keinen Einfluss ausüben. Genau deshalb soll er als erster Faktor auf seine Bedeutung für wirtschaftliche Wachstumsphänomene hin untersucht werden!

 

1 Einleitung zum Artikel „Das Geld hat viele Namen“ (Oberhuber, 2018).

2 Alle bekannten Hochkulturen arbeiten oder arbeiteten mit Geld in der einen oder anderen Weise. Auf dem Kapitol, am Tempel der Juno, mit Beinamen Moneta, befand sich die erste Münzprägestätte Roms. Dies war wohl auch der Ursprung des Geldhandels mit Geld im Tempel und dessen Ausbreitung im Orient zu Zeiten der ersten Christen und führte dazu, dass Jesus laut der Bibel diese Wucherer aus dem Tempel vertreiben wollte. Dabei spricht Jesus auch vom Mammon, und zwar in der aramäischen Bedeutung des unredlich erworbenen Gewinns als der Jagd nach dem Vermögen anderer ohne Rücksicht auf Verluste, wenn er davon spricht, dass man nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen kann. Geld wird damit nicht als solches verdammt, ist aber schon immer ein Problem für Strenggläubige in allen Religionen, muss man doch die durch Geld ausgelöste Gier verdammen, obwohl man andererseits gerne Geld annimmt und auch damit arbeitet, soweit damit der Warencharakter von Geld und Vermögen im reinen Tauschgeschäft angesprochen wird. Geld als Äquivalent für eine Arbeitsleistung wird dabei nur nachrangig berücksichtigt. Die Wachstumsförderung durch Geld wird daher in der Regel nur eindimensional betrachtet. Geld und wirtschaftliches Wachstum sind aber immer in ihrem mehrdimensionalen Kontext zu sehen, will man sich ein einigermaßen abgerundetes Bild machen.

3 Auf der Buchmesse in Frankfurt präsentiert (Möltgen, H.M.,Dauerhaftes Wachstum, 2017)!

4 Richard Samans (Samans, 2018) geht von der Frage aus: „Can we expect stronger growth to reduce the social frustration about rising inequality and economic insecurity?” Wenn man dem sozioökonomischen Fortschritt ein höheres Gewicht zuerkennt, dann muss sich dies auch in dem Index widerspiegeln, mit dem wir Wachstum beschreiben.

5 Richtig ist, dass Wachstum nicht das einzige und auch nicht das wichtigste Ziel einer Volkswirtschaft sein sollte, erst recht nicht, wenn dies allein auf das BIP bezogen wird. Wachstum darf aber auch nicht generell verteufelt werden, denn ohne Wachstum würde der Zerfall schnell alles zerstören, ohne dass die notwendigen neuen Strukturen aufgebaut werden und damit der ökonomische Kreislauf erhalten bleibt.

6 Kleber, Will 1978. Einführung in die Kristallographie von Will Kleber et al. (2010 in der 19. Auflage erschienen; mein Exemplar, ca.1978 in Ostberlin gekauft, ist leider nicht mehr aufzufinden.

7 Grüne Pflanzen wachsen, wie allgemein bekannt, zum Licht hin. Daran sind lichtempfindliche Stoffe beteiligt, die entweder direkt oder vermittelst anderer Stoffe das Wachstum befördern, die Wachstumshormone. Dekapitieren wir einen Spross im oberen Bereich mit noch intakten wachstumsaktiven Zellen und bestreichen nur die rechte Hälfte mit Auxin, so wächst die Pflanze anschließend nach rechts, so als ob von dort das Licht hereinscheint.