Hans Fallada – Gesammelte Werke

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11

Kurz vor sie­ben sprang Ku­falt noch ein­mal von sei­nem Sofa auf, auf dem er in ei­ner Mi­schung von Ver­dros­sen­heit und bäng­li­cher Er­war­tung ge­le­gen hat­te, sah in den Biblio­theks­schrank, goss sich den Rest des Ko­gnaks in ein Was­ser­glas, trank ihn her­un­ter und lief zum nächs­ten De­li­ka­tes­sen­ge­schäft. Mit ei­ner neu­en Fla­sche Ko­gnak in der Man­tel­ta­sche kam er zu­rück.

Er wuss­te, er trank zu viel in die­sen letz­ten Ta­gen. Aber das war wie eine Krank­heit, wie eine Schwä­che. Als er eben nach sei­ner Stein­be­sor­gung auf dem Sofa ge­le­gen hat­te, war das Ge­fühl stark in ihm ge­wor­den, von all dem los­zu­kom­men, wie­der ein sau­be­res, or­dent­li­ches Le­ben zu füh­ren. Wie gut war das Tip­pen von Adres­sen in Frie­dens­heim ge­we­sen, sau­be­re Ar­beit, zu der man frisch ge­wa­schen am Mor­gen ging. Und jetzt …?

Es war ge­ra­de­zu lä­cher­lich. Er soll­te in vier Stun­den los­ge­hen, um pro­be­wei­se Schei­ben ein­zu­schla­gen, pro­be­wei­se! Al­les war sinn­los. Man muss­te doch ir­gend­wie her­aus­kom­men aus dem. Es wäre denn doch noch tau­send­mal schlau­er, sich al­lein auf den Jung­fern­stieg zu be­ge­ben und nicht pro­be­wei­se, son­dern end­gül­tig Mut zu ha­ben. Aber heu­te Nacht zur Pro­be – viel­leicht nächs­te Nacht wie­der zur Pro­be – ganz wie es die­ses Schwein Batz­ke be­fahl, und dann vie­le Näch­te noch? Und Ver­hand­lun­gen und Ver­rä­te­rei­en, und was kam am Ende?

Er wuss­te es, aber er woll­te es nicht wis­sen, und so trank er noch ein­mal und leg­te sich wie­der auf das Sofa.

Kaum war er ein­ge­däm­mert, kaum hat­te er ver­ges­sen, so klopf­te es an sei­ne Tür, und der alte freund­li­che Vo­gel­kopf von Frau Pas­to­rin Flee­ge sah her­ein und rief: »Höchs­te Zeit fürs Thea­ter, Herr Le­de­rer!«

Er fuhr hoch aus dem Schlaf, er schrie wü­tend: »Ach, las­sen Sie mich zu­frie­den mit Ihrem däm­li­chen Thea­ter!«

Der Kopf zog sich zu­rück, Ku­falt schäm­te sich einen Au­gen­blick und trank noch ein­mal.

Er ver­such­te wie­der ein­zu­schla­fen, aber es wur­de nichts mehr dar­aus.

So stand er denn auf und ging hin und her in sei­nem Zim­mer, vie­le Stun­den lang. Er hör­te die alte Frau auf dem Gang ra­scheln, er hör­te, wie sie an sei­ne Zim­mer­tür schlich, um zu lau­schen, er wuss­te, er hat­te ein Herz, zu­trau­lich wie das ei­nes Kin­des, tief er­schreckt, aber was war das al­les …?

Nein, es war we­der Reue noch Be­dau­ern, noch Ent­schluss, es war gar nichts. Es war Hin-und-Her­lau­fen von ei­ner Wand zur an­de­ren, das konn­te er, das hat­te er ge­lernt. Fünf Schrit­te in der Zel­le, nun gut, hier wa­ren es acht. Hier gab es Gar­di­nen und dort Git­ter. Aber das war auch der gan­ze Un­ter­schied. Zehn Uhr drei­ßig wür­de er aus dem Hau­se ge­hen. Es war ihm ge­sagt wor­den, er hät­te um elf da und da zu sein. Also ging er zehn Uhr drei­ßig aus dem Haus. War es etwa an­ders, als wenn er zur Frei­stun­de im Kitt­chen ging? Es war ge­nau das­sel­be.

Trin­ken, ja­wohl, einen fei­nen Ne­bel in sich er­zeu­gen, der die Din­ge un­kla­rer mach­te. Wei­ter­trin­ken, bis ir­gend­ei­ne strah­lend rote Son­ne in ihm auf­ging und al­les um­log, es wür­de gut aus­ge­hen, und er wür­de zehn­tau­send Mark be­kom­men, und es wür­de das letz­te Mal sein, und er wür­de sich einen klei­nen La­den kau­fen, ir­gend­wo fern in Süd­deutsch­land, wo ihn kei­ner kann­te, wo ihm nie ei­ner be­geg­ne­te von jetzt. Er wür­de eine or­dent­li­che Frau ha­ben und Kin­der, und es wür­de nie einen Streit ge­ben …

Da läuft er hin! Sie­he, er hat ein Ende er­wi­scht, er rollt den gan­zen Fa­den auf, er braucht nicht mehr an das zu den­ken, was er zu be­den­ken hat. Er grü­belt dar­über, wie er sich sei­ne zehn­tau­send Mark ein­teilt, er über­legt, wie er sei­ne Zi­gar­ren am bes­ten la­gern wird, er be­rech­net die Ren­ta­bi­li­tät von Zi­gar­ren­ge­schäf­ten – das ist es, wor­auf es an­kommt.

Aber als die Uhr zehn Uhr drei­ßig ist, fährt er prompt in sei­nen Man­tel, nimmt sein Köf­fer­chen mit der lä­cher­li­chen Last und trabt los.

Heu­te lässt auch Batz­ke nicht auf sich war­ten, Ku­falt be­trach­tet ihn von der Sei­te, es muss Batz­ke nicht sehr gut ge­hen. In ei­nem hel­len, viel zu dün­nen Som­mer­man­tel geht er durch die Käl­te ne­ben Ku­falt her.

Er re­det nichts, er hat nur ge­sagt: »So, da bist du, ma­chen wir schnell.«

Und ist los­mar­schiert.

Sie ge­hen sehr schnell und sehr lan­ge. Die Stra­ßen, in Schnee­schmutz er­trin­kend, spär­lich be­leuch­tet, sind so gut wie ver­las­sen. Sie se­hen auf ih­rem gan­zen Weg nicht einen Schu­po, kaum je einen ei­lig Vor­über­ge­hen­den.

Manch­mal kom­men sie durch Fel­der, ge­hen an Lau­ben­ko­lo­ni­en vor­über, dann wird Ku­falts Herz leich­ter und geht ru­hi­ger.

Aber wenn die Häu­ser­blocks nä­her rücken, wenn er die Fassa­den un­ter­schei­den kann, die Lä­den, dann klopft das Herz has­ti­ger, je­den Au­gen­blick kann Batz­ke ste­hen­blei­ben und sa­gen: Los!

Und dann wünscht er sich, dass sie noch im­mer wei­ter­ge­hen, so durch die Nacht, oder dass es vor­über wäre und sie jetzt schon auf dem Wege nach Haus.

Er wech­selt häu­fig den Kof­fer von der Rech­ten zur Lin­ken. Eine Zeit lang re­det er sich in Wut, dass Batz­ke sich nicht er­bie­tet, den Kof­fer auch ein­mal zu tra­gen. Aber dann denkt er wie­der an an­de­re Din­ge.

Es fällt ihm plötz­lich ein, dass Batz­ke recht hat­te, an ei­nem ta­ten­lo­sen Vor­mit­tag nach Fuhls­büt­tel zu fah­ren und sich den Bun­ker an­zu­se­hen. Wenn man da­ge­gen nimmt, wie man jetzt in der Nacht durch Käl­te und Näs­se läuft, war das doch ei­gent­lich kei­ne schlech­te Zeit. Licht aus und Zel­le warm, man kroch un­ter die De­cken.

»Ich hab mir das über­legt«, sagt Batz­ke. »In so ’nem Ding, so ’ner großen Schei­be, muss ’ne ziem­li­che Span­nung ste­cken. Du muss zu­erst mal se­hen, dass du den Stein nicht wirfst, sonst fliegt er ein­mal in die Aus­la­ge und kann uns ge­ra­de das Ta­blett run­ter­schla­gen. Oder es gibt viel­leicht nur ein klei­nes Loch. Du musst den Stein mög­lichst kurz an­fas­sen und von oben schla­gen, mög­lichst weit nach un­ten run­ter. Ver­stehst du das?«

»Ja«, sagt Ku­falt ge­hor­sam, aber es ist ihm nicht gut zu­mu­te.

»Na­tür­lich musst du auf­pas­sen, dass du nicht mit dei­nen Fin­gern in die Nähe von Glas kommst, sonst gib­t’s Blut und Fin­ger­spu­ren, und du hast die Schmie­re gleich auf dem Hals. Vi­el­leicht kann es auch sein, dass die gan­ze Schei­be run­ter­ras­selt. Ich weiß das nicht, habe kei­ne Er­fah­rung dar­in. Man weiß im­mer zu we­nig.«

Er ist un­zu­frie­den und brum­melt dumpf vor sich hin. Schließ­lich sagt er: »Na, wir wer­den ja gleich se­hen.«

Ku­falt wird es sehr übel. Habe zu viel ge­trun­ken, denkt er, wie sein Ma­gen so weich zu wer­den an­fängt und sich lang­sam dreht.

Sie ge­hen im­mer wei­ter. Eine Wei­le sind sie auf so et­was wie ei­ner rich­ti­gen Land­stra­ße, mit Bäu­men rechts und Bäu­men links.

Aber nun kom­men sie wie­der zu Häu­ser­blocks, lan­gen wei­ßen Blocks, mit fla­chen Dä­chern. Ku­falt weiß: Jetzt gleich ist es so­weit.

Und wirk­lich sind sie kaum zwan­zig Schritt wei­ter, da kom­men sie an eine Stra­ßen­e­cke, da ist dort ein La­den. In der einen Stra­ße zwei Schei­ben, in der an­de­ren Stra­ße eine Schei­be, und Batz­ke sieht die Stra­ßen auf und ab, und plötz­lich schreit er: »Also los!«

Es ist wie Zwang, nein, es ist Zwang. Blitz­schnell setzt Ku­falt sein Köf­fer­chen in den Schnee, hat es schon of­fen, nimmt den Zie­gel­stein (Kurz fas­sen, ganz kurz fas­sen, dass ich mir die Fin­ger nicht schnei­de!) und schlägt zu.

Den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de war es, als seufz­te die Schei­be auf. Dann klirrt es un­er­träg­lich hell, sei­ne Hand scheint von ihm sich los­zu­lö­sen, der Schlag wird im­mer schwe­rer, reißt die Hand, die den Mau­er­stein hält, mit sich …

Und dann steht er da, starrt auf die Schei­be, in der ein großes, si­cher halb Me­ter großes Loch klafft.

»Nicht schlecht, Jun­ge­ken«, sagt Batz­ke, »für den An­fang und für ein so ver­dammt fei­ges Aas wie dich wirk­lich nicht schlecht. Aber et­was tiefer hät­test du schla­gen kön­nen. Das Ta­blett steht nicht so hoch – los, die nächs­te!«

»Aber Batz­ke«, will Ku­falt pro­tes­tie­ren, denn ihm klingt noch das hel­le Klir­ren in den Ohren, und ihm ist, als hät­te dort und dort und dort eben noch kein Licht ge­brannt.

»Willst du los­ma­chen!« schreit Batz­ke. »Nimm den Pflas­ter­stein, schmeiß, aber so, dass er durch die Aus­la­ge in den La­den fliegt!«

Und schon tut es Ku­falt.

Es klirrt wie­der, es pras­selt, man hört, wie der Stein dumpf hin­ten im Dun­kel des La­dens ir­gend­wo auf­schlägt, noch ein­mal kol­lert, und es ist still.

»Dacht ich mir«, sagt Batz­ke. »Zu klein das Loch.«

Plötz­lich schreit eine Frau­en­stim­me über ih­nen: »Hil­fe! Die­be! Hil­fe!«

»Los, Mensch«, sagt Batz­ke, »nimm dei­nen Kof­fer. Ab! Willst du mal nicht lau­fen. Wir ha­ben alle Zeit, die Gott wer­den lässt, bis die aus ih­ren Bet­ten auf der Stra­ße sind.«

Sie ge­hen wie­der ne­ben­ein­an­der. Nun ist der Kof­fer leicht, nun ist es auch Ku­falt leicht. Der Häu­ser­block liegt hin­ter ih­nen, Batz­ke führt. Es scheint im­mer noch wei­ter von Ham­burg weg­zu­ge­hen, in die Fel­der hin­aus.

Jetzt sind sie nicht mehr still. Jetzt re­den sie mit­ein­an­der. Ja, Batz­ke ist zu­frie­den. Der große Batz­ke hat zu­ge­ge­ben, er hät­te das nicht von Ku­falt ge­dacht. Ku­falt wäre am Ende doch ganz brauch­bar. Man könn­te das Ding viel­leicht zu­sam­men dre­hen.

Ku­falt ist glück­lich. Si­cher auch über Batz­kes Lob. Aber vor al­lem dar­um, weil es hin­ter ihm liegt. Weit­ab noch ist jene Nacht, in der er das, was er heu­te tat, am Jung­fern­stieg wird wie­der­ho­len müs­sen. Bis da­hin ist er noch frei, bis da­hin kann er un­be­sorgt sein, Batz­ke wird al­les re­geln, Batz­ke wird sich um al­les küm­mern.

 

Und er lädt in über­strö­men­der Freu­de Batz­ke zu ei­nem Glas Grog ein.

12

Am nächs­ten Vor­mit­tag gab der Frau Pas­to­rin Flee­ge ihr Mie­ter kei­nen neu­en An­lass zu Be­sorg­nis. Dies­mal schlief Herr Le­de­rer brav wie sonst im­mer bis zwölf Uhr, er­schi­en dann ver­gnügt und mun­ter, bat um sein Früh­stück und plau­der­te wäh­rend des Früh­stücks freund­lich mit ihr, wie sie es sonst auch ge­wohnt war.

Kurz da­nach ging er fort. Und nun hat­te Frau Flee­ge doch wie­der Kum­mer, oder min­des­tens er­fuhr sie den Grund, warum er sie ges­tern so an­ge­fah­ren hat­te. Die eine Ko­gnak­fla­sche stand leer in der Ecke, und eine neue im Schrank war schon wie­der zu ei­nem Drit­tel ge­leert.

Es war si­cher, ihr Mie­ter hat­te Sor­gen. Da­rum trank er. Da­rum hat­te er sie an­ge­fah­ren. Da­rum saß er plötz­lich in der Un­ter­hal­tung da, als hör­te er nichts mehr.

Frau Pas­to­rin Flee­ge war viel­leicht das welt­frem­des­te Hühn­chen im großen Vo­gel­haus Ham­burg, aber das wuss­te sie, dass die­ser grob­kno­chi­ge, dunkle Kol­le­ge mit dem bö­sen Blick ih­rem Mie­ter nichts Gu­tes brach­te. Und sie be­schloss, heu­te Nach­mit­tag ganz vor­sich­tig und zart das Ge­spräch auf die­sen Kol­le­gen zu brin­gen und Herrn Le­de­rer vor der Bank zu war­nen, auf der die bö­sen Bu­ben sit­zen.

Aber lei­der blieb der Mie­ter am Nach­mit­tag aus. Er kam nicht wie sonst wie­der, zu sei­nem ge­wohn­ten Nach­mit­tags­schlaf, und Frau Pas­to­rin hät­te ein Grau­en be­kom­men, wenn sie ihn in dem schä­big ele­gan­ten Zim­mer am Stein­damm hät­te hocken se­hen, am Bett des Mäd­chens Ilse.

Ja, nach­dem Ku­falt ge­schla­fen hat­te, nach­dem er sich ge­freut hat­te, dass die Pro­be­nacht vor­über war und gut vor­über war, war ihm plötz­lich ein­ge­fal­len, dass er doch noch Grund hat­te, sich zu fürch­ten.

Er hat­te sich er­in­nert, dass das Mäd­chen Ilse im Bö­sen von ihm ge­gan­gen war, dass sie Dro­hun­gen aus­ge­sto­ßen hat­te, und wenn sie auch nichts Rich­ti­ges wuss­te, ge­fähr­lich konn­te jetzt al­les wer­den. Ge­fähr­lich konn­te ihm im­mer al­les wer­den.

So saß er denn ne­ben ih­rem Bett, und das Mäd­chen Ilse war je­den­falls nicht so dumm, dass sie nicht ge­wusst hät­te, was ihn hier­her führ­te. Und weil sie das wuss­te, ver­mied sie stän­dig, auf das, was ihm am Her­zen lag, ein­zu­ge­hen. Sie hat­te so viel zu er­zäh­len, vom Café Stein­mar­der und von der man­geln­den Ma­rie und von den Kol­le­gin­nen, die alle mehr Geld ein­nah­men als sie und we­ni­ger ver­dien­ten, und: »Nicht war, Erns­tel, heu­te schenkst du mir zehn Mark? Ich habe bei Klock­mann so eine schö­ne Ta­sche ge­se­hen.«

Ku­falt war nicht für zehn Mark ohne Äqui­va­lent.

»Du könn­test aber ver­su­chen«, mein­te er vor­sich­tig, »raus­zu­krie­gen, wo der Batz­ke ei­gent­lich wohnt.«

»Gibst du mir zehn Mark, wenn ich dir sage, wo er wohnt?«

»Weißt du es denn?«

»Sonst könn­test du mir doch kei­ne zehn Mark ge­ben.«

»Also schön. Aber nur fünf.«

»Für fünf Mark krie­ge ich die Ta­sche nicht.«

»Sagst du mir auch sei­ne rich­ti­ge Adres­se?«

»Wenn ich es dir doch sage!«

»Also mei­net­hal­ben. Hier hast du. Und wo wohnt er?«

Sie lehn­te sich zu­rück und lach­te. »Gar nicht wohnt er.«

»Wie­so wohnt er gar nicht?« frag­te Ku­falt und fing an, böse zu wer­den.

»Sei doch nicht so dumm«, lach­te sie ihn aus. »Er hat eben gar kei­ne Blei­be. Jede Nacht muss ihn eine an­de­re mit­neh­men. Und wenn sie Geld ver­lan­gen, schlägt er los.«

»Gib mir mei­ne zehn Mark wie­der«, sag­te Ku­falt wü­tend. »Du hast ge­sagt, du weißt sei­ne Adres­se.«

»Ich hab ge­sagt, ich weiß, wo er wohnt. Und das hab ich dir er­zählt.«

»Mein Geld sollst du wie­der­ge­ben.«

Nun, es gab na­tür­lich neu­en Streit. Nichts von Ver­söh­nung, nichts da­von, dass die Furcht aus dem Wege ge­räumt war. Zehn Mark los und neu­en Zank. Da­mit ging er nach Haus.

Und als er nach Haus kam, sprach ihn die alte Flee­ge auf dem Flur an und flüs­ter­te: »Ihr Herr Kol­le­ge sitzt wie­der drin, er trinkt Ihren gu­ten Ko­gnak – ach, Herr Le­de­rer …«

Sie sah ihn fle­hend an.

»Gut, gut, Frau Pas­to­rin«, sag­te Ku­falt ei­lig. »Wir se­hen uns noch nach­her.«

Und er ging in sein Zim­mer. Da saß Batz­ke, fins­ter wie die Nacht, dass ei­nem das Wort im Hal­se ste­cken­blieb und man alle Mühe hat­te, harm­los zu sa­gen: »Na, Batz­ke, was Neu­es?«

»Ja, was Neu­es«, sag­te Batz­ke. »Da lies.«

Und er reich­te ihm ein Zei­tungs­blatt und deu­te­te mit dem Fin­ger.

Ku­falt las.

»Im Stadt­teil Loks­tedt wur­den in der letz­ten Nacht von zwei Män­nern die bei­den großen Schau­fens­ter­schei­ben ei­nes Neu­bau­la­dens mit ei­nem Zie­gel­stein und ei­nem Pflas­ter­stein ein­ge­schla­gen. Die Tä­ter sind un­er­kannt ent­kom­men. In­ter­essant ist bei die­sem Fall die Be­kun­dung des Pro­ku­ris­ten ei­ner Bau­stoff­ge­sell­schaft, dass am Nach­mit­tag des gest­ri­gen Ta­ges ein jun­ger Mann bei ihm er­schie­nen sei, der un­ter dem Vor­ge­ben, er wol­le Mus­ter ha­ben, einen Zie­gel­stein und einen Pflas­ter­stein ver­lang­te. Die Po­li­zei weiß noch nicht, ob die­se bei­den Vor­fäl­le in Zu­sam­men­hang ste­hen, ver­folgt aber eine be­stimm­te Spur.«

Ku­falt hat­te längst zu Ende ge­le­sen, sah aber im­mer noch auf das Zei­tungs­blatt.

»Na«, hör­te er Batz­ke fra­gen, und es klang wie der na­hen­de Don­ner ei­nes sehr kräf­ti­gen Ge­wit­ters.

»Ja?« frag­te Ku­falt da­ge­gen und ver­such­te, Batz­ke an­zu­se­hen. Es ge­lang aber nicht ganz.

»Er­zähl mir doch mal«, sag­te Batz­ke, »er­zähl mir doch mal, Kum­pel, wo hast du denn die Stei­ne für ges­tern Nacht be­sorgt?«

»Am Ha­fen«, sag­te Ku­falt schnell. »Bei den Schu­ten.«

»So«, sag­te Batz­ke, »und du bist nicht der be­rühm­te jun­ge Mann, der sich Mus­ter ho­len will?«

Jetzt war dem Blick nicht mehr aus­zu­wei­chen. Sie sa­hen sich an, einen Au­gen­blick, noch einen Au­gen­blick. Trotz kam in Ku­falt hoch, Wi­der­stand, und ver­ging. Der an­de­re starr­te, ohne zu blin­zeln, Ku­falt wich dem Blick aus, lach­te tö­richt und sag­te: »Ich werd doch nicht so dumm sein …«

»So«, sag­te Batz­ke lang­sam. »Wirst du nicht so dumm sein?«

Eine lan­ge Pau­se ent­stand.

Dann sag­te Batz­ke ganz ru­hig: »Ich wer­de näm­lich auch nicht so dumm sein. Schluss, Ku­falt!«

Er stand auf, nahm ru­hig und ohne Ku­falt an­zu­se­hen noch eine Zi­ga­ret­te aus der Schach­tel auf dem Tisch, brann­te sie an.

Ku­falt folg­te ihm ge­spannt mit dem Blick. Ihm war, als müss­te er auf­sprin­gen und et­was sa­gen – aber schon ging Batz­ke zur Tür, fass­te die Klin­ke – und dreh­te sich noch ein­mal um.

»Schei­ße«, sag­te er, spuck­te aus und ging. Ku­falt sah die Tür an.

13

»Die Po­li­zei ver­folgt eine be­stimm­te Spur.«

Man kann sich über­le­gen, was man will, es bleibt ein hart­nä­cki­ger Satz. Man kann sich hun­dert­mal sa­gen, dass es für die Po­li­zei aus­ge­schlos­sen ist, in der Mil­lio­nen­stadt Ham­burg einen jun­gen Mann zu fin­den, der ein­mal drei Mi­nu­ten in ei­nem Bau­bü­ro ge­stan­den und ein paar dum­me Fra­gen ge­stellt hat. Man kann sich im­mer wie­der sa­gen, dass man nicht dar­an denkt, aus dem ge­müt­li­chen Quar­tier bei der Flee­ge fort­zu­zie­hen, und wacht doch nachts auf und horcht auf den Wind vor dem Fens­ter und horcht nach der Tür und glaubt, Wis­pern zu hö­ren und Ra­scheln, und der Satz ist wie­der da: »Die Po­li­zei ver­folgt eine be­stimm­te Spur.«

Ja, man wohnt noch im­mer bei der Flee­ge, aber man müss­te ir­gen­det­was Ver­nünf­ti­ges zu tun ha­ben, da­mit man über einen sol­chen Satz fort­kommt. Man hat zu viel Zeit zu grü­beln, un­be­schäf­tigt zu sit­zen, sich Sor­gen zu ma­chen und zu trin­ken.

Ein paar Tage hat man es noch auf­recht­ge­hal­ten vor der Wir­tin und ist abends fort­ge­gan­gen, als gin­ge man zum Thea­ter. Man hat in ir­gend­ei­nem Kino ge­ses­sen, und dann ist man wie­der den Jung­fern­stieg ent­lang­ge­gan­gen und hat vor den Rin­gen halt­ge­macht und hat sie an­ge­se­hen. Und sie wa­ren, als sei­en sie ein Stück von ei­nem selbst. Sie wa­ren da mit ih­rem Schim­mer und ih­rem star­ken Licht, als hät­te man ein Recht auf sie er­wor­ben, in all den vie­len Näch­ten, in de­nen die Ge­dan­ken um sie kreis­ten, doch dann ver­blass­te auch das. Und man wur­de müde.

Das war vor­bei. Selbst Batz­ke wür­de es nicht wa­gen. Da stand der Satz: »Die Po­li­zei ver­folgt eine be­stimm­te Spur.« Und wenn es der eine doch wag­te, war der an­de­re pa­rat zum Ver­rat – nein, das war vor­bei.

Man war müde ge­wor­den, und man sag­te der al­ten Pas­to­rin ei­nes Ta­ges et­was zö­gernd, man habe sein En­ga­ge­ment im Thea­ter ver­lo­ren und müs­se nun se­hen, was wür­de. Aber: »Um Ihr Geld brau­chen Sie des­we­gen noch kei­ne Angst zu ha­ben. Ich habe noch Geld ge­nug.«

»Aber, Herr Le­de­rer«, hat­te die alte Frau ge­sagt. »Ich habe gar nicht an Geld ge­dacht. Es tut mir leid, dass Sie ar­beits­los sind, und wenn Sie mal in Ver­le­gen­heit kom­men, ein biss­chen Er­spar­tes habe ich auch noch. Ich hel­fe gern ei­nem so or­dent­li­chen Men­schen.«

Und sie hat­te ihn in ihr Zim­mer mit­ge­nom­men und hat­te ihm von ih­rem dün­nen Pfef­fer­minz­tee ge­ge­ben und von den ko­mi­schen Anis­ku­chen, die es nir­gend­wo mehr gab, die im­mer ir­gend­wie nach Kin­der­zeit schmeck­ten, und hat­te ihm er­zählt, wie ihr Mann als jun­ger Vi­kar auch al­len Mut ver­lo­ren hat­te, weil er bei drei Pro­be­pre­dig­ten hin­ter­ein­an­der ste­cken­ge­blie­ben war. Und wie es dann doch ganz an­ders ge­kom­men war und er die­se schö­ne Pfar­re in der Wils­ter­marsch be­kom­men hat­te. Si­cher wür­de es ihm auch so ge­hen, und er wür­de ein viel bes­se­res En­ga­ge­ment be­kom­men, und er soll­te doch nur Ge­duld ha­ben.

Ja, die alte Flee­ge, sie war so rüh­rend und so leicht ver­ängs­tigt, er muss­te sich di­rekt in acht neh­men, am Tage zu viel zu trin­ken, da­mit er sie nicht er­schreck­te.

So ge­wöhn­te er sich dar­an, den gan­zen Tag über lan­ge Wege zu ma­chen. Für je­den Tag nahm er sich et­was an­de­res vor. Den einen Tag ging er in die Ap­fel­stra­ße und sah das Frie­dens­heim an. Er ging oft dar­an vor­über, aber er sah nie­mand hin­ter den Schei­ben. Er spiel­te mit dem Ge­dan­ken, zu Wol­le-Ted­dy zu ge­hen und sich vor ihm zu de­mü­ti­gen, um wie­der in Gna­den an­ge­nom­men zu wer­den und ewig Adres­sen zu schrei­ben.

Si­cher wür­de ir­gend­ein Beer­boom im Haus woh­nen, ein noch Schwä­che­rer, noch Be­schä­dig­te­rer als er. Und er wür­de nicht mehr der letz­te al­ler Men­schen sein, in der äu­ßers­ten, aus­weg­lo­ses­ten Ein­sam­keit.

Aber am nächs­ten Tage ging er dann doch nicht zum Frie­dens­heim, son­dern vor die Schreib­stu­be des Herrn Jauch und schwank­te wie­der, ob er nicht da hin­auf­ge­hen soll­te, pat­zig und ein großer Mann, und dann je­mand zum Ste­no­gramm neh­men, die Stun­de für vier Mark. Er hat­te sich in der Nacht die fa­bel­haf­tes­ten Ge­schäfts­brie­fe aus­ge­dacht. Er wür­de Ver­fü­gun­gen und Über­wei­sun­gen und Be­stä­ti­gun­gen und Re­kla­ma­tio­nen dik­tie­ren, und sie soll­ten alle stau­nen auf der Schreib­stu­be, wie weit er es ge­bracht hat­te.

Aber er ging nicht hin­auf. Mit sei­nen schmer­zen­den, mü­den Fü­ßen tapp­te er durch den Schnee­schlamm, in ir­gend­ein klei­nes Lo­kal, in eine Fisch­bra­te­rei, eine Kar­tof­fel­puf­fer­kü­che und aß has­tig et­was für sech­zig, acht­zig Pfen­nig und rech­ne­te sich da­bei aus, dass er noch min­des­tens drei oder vier Mo­na­te zu le­ben hat­te, bis er et­was an­fas­sen muss­te.

Aber auch dies bil­li­ge Es­sen war nur noch Spie­le­rei. Das Rech­nen war Spie­le­rei, es saß kei­ne rich­ti­ge Le­bens­angst mehr in ihm. Al­les war gleich­gül­tig ge­wor­den, al­les war grau, trü­be, trost­los, und al­les war zu Ende. Oh, du mein lie­ber Herr­gott, ja­wohl, man konn­te noch mal in die klei­ne Stadt fah­ren und der Hil­de Har­der auf­pas­sen und ihr al­les, al­les sa­gen, aber wozu …?

Es gab ja nichts mehr zu sa­gen. Es gab für ihn nichts mehr zu tun, und eine hei­se­re, ver­sof­fe­ne Stim­me flüs­ter­te: Die Treh­ne ent­springt bei Ru­ten­dorf, un­ter­halb des Gal­gen­ber­ges …

 

Eine Zeit lang ging es dann wie­der bes­ser. Ku­falt ent­deck­te eine Leih­bi­blio­thek und las und trank die Näch­te durch in sei­nem Bett und ver­schlief fast den gan­zen Tag. Und stand erst ge­gen Abend kurz vor sie­ben auf, ras­te in die Biblio­thek, um noch vor La­den­schluss sei­ne zwei, drei neu­en Bän­de zu be­kom­men.

Aber dann ent­zün­de­te sich sein Hirn nicht mehr an die­sen Ge­schich­ten. Er nick­te über ih­nen ein. Er konn­te sich nicht mehr als ihr Held träu­men, und er ging wie­der ziel­los durch die Stra­ßen, im­mer durch Stra­ßen und An­la­gen und ließ es Nacht wer­den und trank ei­lig Schnäp­se in klei­nen Ka­schem­men, ei­lig, als hät­te er wirk­lich Eile, und rann­te los. Heu­te Nacht gehe ich noch um die Bin­nen- und Au­ßenals­ter, da­mit ich rich­tig müde wer­de. Aber er wur­de nicht rich­tig müde.

Und doch war es nicht bei solch ei­nem Spa­zier­gang durch ver­las­se­ne, nächt­li­che An­la­gen, dass er zum ers­ten Mal wie­der in die­sen un­heil­vol­len Wo­chen et­was tat. Nein. Es war in den rich­ti­gen Stra­ßen, wo man jede Se­kun­de ei­nem Men­schen, ei­nem Schu­po gar, be­geg­nen konn­te.

Es kam ganz über­ra­schend. Er war sich hin­ter­her ganz si­cher, dass er nie vor­her dar­an ge­dacht hat­te. Vi­el­leicht hat­te er ein biss­chen viel ge­trun­ken. Vi­el­leicht lag es dar­an. Es war ir­gend­wo in Eil­beck ge­we­sen oder in Hamm. Er er­in­ner­te sich spä­ter nicht mehr ge­nau, wo es das ers­te Mal ge­we­sen war.

Es war spät in der Nacht. Vor ihm ging ir­gend­ei­ne Frau oder ein Mäd­chen, und die Stra­ße war ein­sam. (Aber dar­auf hat­te er nicht ein­mal sehr ge­ach­tet.)

Plötz­lich war er ne­ben dem Mäd­chen ge­we­sen und hat­te flüs­ternd zu ihr ge­sagt: »Na, Fräu­lein, wie ist es denn mit uns?«

Sie hat­te ihn wü­tend von der Sei­te an­ge­se­hen und ir­gen­det­was Al­ber­nes ge­sagt wie: »Las­sen Sie mich zu­frie­den oder ich schreie.« So et­was.

»Na, schrei doch«, hat­te er ge­sagt und sie plötz­lich mit der Faust ins Ge­sicht ge­schla­gen. Und mit ei­nem Ruck hat­te er die Hand­ta­sche an sich ge­ris­sen und war um die Ecke.

Wie sie schrie.

Ach was, sie schrie eben! Aber das hat­te ihn we­nig zu küm­mern. Er hat­te im Bun­ker schon ganz an­ders schrei­en ge­hört. Da hat­te er auch nicht hel­fen kön­nen.

Je­der hel­fe sich selbst. Da­rum war er auch längst ge­müt­lich um die nächs­te Ecke. Es war ihm warm und wohl, als er in einen Au­to­bus stieg und nach Haus fuhr. Er hat­te end­lich wie­der et­was ge­tan, und in die­ser Nacht schlief er aus­ge­zeich­net.

Zwei­fel­los, eine ärm­li­che Ta­sche, die­se ers­te Ta­sche. Aber war es ihm denn um die Ta­sche zu tun ge­we­sen? Sie­ben Mark zwan­zig, zwei Schlüs­sel, ein zer­knüll­tes Ta­schen­tuch, ein ge­sprun­ge­ner Spie­gel. Er aber hat­te noch fünf­hun­dert Mark im Haus. Was gin­gen ihn Ta­schen an!

Ihn ging an: der angst­vol­le Blick, die flie­hen­de Ge­stalt, das schmerz­li­che Schrei­en; ihn ging an, dass er nicht mehr der Letz­te, der Ge­tre­tens­te von al­len war, son­dern dass auch er noch tre­ten und Schmer­zen be­rei­ten konn­te.

Ja, sieh ein­mal, du brauchst wahr­haf­tig nicht je­den Abend los­zu­ge­hen und eine Ta­sche zu klau­en und ei­nem Mäd­chen ins Ge­sicht zu schla­gen. Das hast du nicht nö­tig. Aber wenn dir so ist, dann wirst du es tun. Und wenn die Welt grau vor­her war und zer­schla­gen, so ist sie hell von Neu­em, wenn du den Schlag führst, und hell, weil auch an­de­re Schmer­zen lei­den.

Du kannst jetzt sit­zen, Wil­li Ku­falt, im Zim­mer dei­ner Frau Pas­to­rin, du kannst mit ihr plau­dern über den Kuh­stall, und wie es war, als Pas­tor Flee­ges ihr ers­tes Kalb krieg­ten, und kei­ner wuss­te recht Be­scheid, und dann war’s doch da und tau­mel­te auf sei­nen Bein­chen und zog ganz rich­tig am Eu­ter. Aber wenn es wäh­rend sol­cher Er­zäh­lung drau­ßen klin­gelt und der Gas­mann kommt und die alte Frau muss be­zah­len, so siehst du zu, wie sie einen Schlüs­sel aus ih­rem Schlüs­sel­korb nimmt, und es ist ein klei­ner, ein­zel­ner, glat­ter Schlüs­sel mit ei­nem ge­zack­ten Bart, das merkst du dir. Und sie schließt da­mit das Ver­ti­ko auf und holt dar­aus einen Näh­kas­ten her­vor. Den Ein­satz aus dem Näh­kas­ten nimmt sie hoch. Mer­ke dir wei­ter, dar­un­ter liegt das Bar­geld, das sie im Haus hat, und da­ne­ben ein Spar­kas­sen­buch.

Wäh­rend sie aber drau­ßen mit dem Gas­mann spricht, stehst du ru­hig und lei­se auf, dein Herz klopft nicht schnel­ler, und du siehst nach: Es ist nicht viel Bar­geld, an die hun­dert Mark nur, aber auf dem Spar­kas­sen­buch ste­hen vier­zehn­hun­dert Mark. Und die Kon­troll­mar­ke zum Spar­kas­sen­buch liegt hübsch dar­in.

Ja, dann kommt die Alte wie­der her­ein und packt ein und schließt ab, und du plau­derst wei­ter mit ihr, und du denkst ru­hig dar­an, dass du ir­gend­wann ein­mal, nächs­te Wo­che etwa oder in zwei Mo­na­ten, dies Geld und das Spar­kas­sen­buch neh­men wirst.

Und wenn du das hast und bist weg, und sie fin­det die lee­re Woh­nung, und sie ent­deckt das Feh­len des Gel­des, dann wirst du dich, fünf­zig Stra­ßen wei­ter in dei­nem neu­en Zim­mer, bei ei­ner an­de­ren Wir­tin, freu­en und fin­den, dass die Welt wie­der ein­mal in Ord­nung ist.