Bildbearbeitung mit GIMP 2.10 – Die 101 wichtigsten Tipps

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From the series: Bildbearbeitung mit GIMP #1
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Tipp 11: Die Statuszeile verstehen

Die Statuszeile am unteren Rand des Bearbeitungsfensters gibt Aufschluss über den momentanen "Zustand" der aktuellen Ebene im Bild. Sobald sich die Maus über dem Bild befindet, wird ihre Position am linken Rand in der für die Lineale ausgewählten Einheit (voreingestellt: Pixel) angezeigt. Erscheint diese Angabe in hellgrauer Schrift, befindet sich die Maus außerhalb des Bildes.

Abbildung 11. Die Statuszeile gibt Informationen über die Mausposition (ganz links), die Einheiten für die Lineale, die momentane Skalierung der Ansicht und die aktive Ebene (rechts).


Die in der Titel- und Statuszeile angezeigten Informationen lassen sich einstellen, siehe Abbildung 13, „Die in der Titel- und Statuszeile angezeigten Informationen lassen sich einstellen.“.

Tipp 12: Die Titelleiste des Bearbeitungsfensters interpretieren

In der Titelleiste finden Sie Informationen über das aktuelle Bild: Den Namen (links), eine (interne) Referenznummer, den aktuell verwendeten Farbraum, die aktuelle Rechengenauigkeit bzw. "Farbtiefe", die Anzahl der Ebenen und die Bildgröße in Pixel. Ein Sternchen ganz links markiert Bilder mit ungesicherten Änderungen, "exportiert" weist auf mindestens eine exportierte Version dieses Bildes hin.

Abbildung 12. Die Titelleiste fasst wichtige Informationen über das aktuelle Bild zusammen.


Die dort dargestellten Informationen können Sie über den Einstellungsdialog (Bearbeiten | Einstellungen | Bildfenster | Titel und Status) anpassen.

Abbildung 13. Die in der Titel- und Statuszeile angezeigten Informationen lassen sich einstellen.


Tipp 13: Die Lineale kennen

An den Seiten des Bearbeitungsfensters finden sich links und oben zwei sogenannte "Lineale". Diese Lineale zeigen zum einem die Bildgröße in der – in der Statuszeile – gewählten Einheit an, zum anderen markieren sie die aktuelle Mausposition durch kleine, dreieckige schwarze Pfeile.

Abbildung 14. Die Lineale zeigen die Mausposition und verwenden die in der Statuszeile definierten Einheiten.


Anmerkung: Eine weitere Funktion verbirgt sich noch in den Linealen: Klicken Sie mit der Maus in eines der Lineale und halten die Maustaste dabei fest, so können Sie Hilfslinien aus dem Lineal heraus in das Bildfenster ziehen. Dabei aktivieren Sie ab GIMP 2.10 nicht mehr automatisch das Verschiebewerkzeug.

Hilfslinien und Kontrollpunkte
Tipp 14: Hilfslinien einsetzen

Hilfslinien lassen sich in verschiedenen Situationen nutzen:

 Sie können Ihnen beim Drehen eine visuelle Orientierung geben.

 Sie können die Hilfslinien magnetisch machen und zum Ausrichten von Objekten (Ebenen) verwenden.

 Sie erlauben Bildbereiche beim Zuschneiden abzugrenzen (Guillotine …).

Hilfslinien entfernen Sie wieder, indem Sie sie in die Ränder des Bildfensters ziehen. Dazu verwenden Sie das Verschiebewerkzeug im Modus Ebenen und klicken direkt auf die Hilfslinie.

§ zuschneiden mit Hilfslinien

Tipp 14a Magnetische Hilfslinien

An magnetischen Hilfslinien spüren Sie mit der Maus einen leichten Widerstand beim Versuch, mit dem Verschiebewerkzeug eine Ebenenkante darüber zu ziehen. Lassen Sie die Ebene fallen, wird die nächstliegende Kante direkt an der Hilfslinie platziert. Die Methode erlaubt so schnell mehrere Ebenen exakt ausgerichtet zu platzieren.

An Hilfslinien einrasten im Ansichts-Menü macht Hilfslinien magnetisch.

Tipp 15: Kontrollpunkte kennen

Wenig bekannt und selten verwendet werden Kontrollpunkte. Sie entstehen, wenn Sie bei gehaltener [Strg]-Taste in ein Lineal klicken. Den so erzeugten Kontrollpunkt verschieben Sie an die gewünschte Position im Bildfenster.

Die Farben eines Kontrollpunktes können Sie sich in einem [Infofenster] vom Typ Prüfpunkte anzeigen lassen und so Farbbearbeitungen des Bildes überwachen. Dort sehen Sie, wie sich die Farben bzw. deren Helligkeiten (als RGB-Tripel) verändern, wenn Sie beispielsweise das Kurvenwerkzeug anwenden oder die Ebenenmodi manipulieren.

Abbildung 15. Das Infofenster Prüfpunkte zeigt Informationen zu den Farben an den Kontrollpunkten. Die Einheiten lassen sich für jeden Kontrollpunkt wählen.


Anmerkung: Tatsächlich lässt GIMP Sie beliebig viele Kontrollpunkte definieren. Allerdings gehen deren Informationen dann verloren, da das Infofenster nur über vier Positionen verfügt.

Tipp 16: Das "Dock" verstehen

Das dritte wichtige Fenster von GIMP ist das sogenannte "Dock". In ihm versammeln sich viele kleine Fenster, die spezielle Informationen über das aktuelle Bild, die aktuelle Ebene und vieles weitere darstellen. Einige dieser Fenster sind auch als Dialoge konzipiert. Weitere dieser Infofenster lassen sich durch den Anwender "andocken".

In der Grundkonfiguration – nach einer frischen Installation von GIMP – ist das Dock meistens nur mit relativ wenigen Infofenstern bestückt.

Abbildung 16. GIMP 2.10 unterstützt die Verwendung mehrerer Docks neben- und übereinander.


Das voreingestellte Dock besteht aus zwei gleichwertigen, übereinander angeordneten Teilen. In jedem sind in Form von Reitern unterschiedliche Infofenster vorhanden. Oben enthält das Dock voreingestellt oft die Reiter für die Anzeige von Ebenen, die Anzeige von Kanälen, die Anzeige von Pfaden und manchmal das Journal.

Im unteren Dock sind oft diese Infofenster vorhanden: Das sogenannte "Pinseldock", das "Musterdock" und das "Verlaufsdock".

Bei GIMP 2.10 können Sie Infofenster auch mit der Maus neben oder über bzw. unter dem vorhandenen Dock platzieren, wodurch jedesmal ein neues Dock entsteht.

Tipp 17: Ebenen anzeigen im Ebenendock

Im sogenannten "Ebenendock" zeigt GIMP die im aktuellen Bild vorhanden Ebenen in Form eines Ebenenstapels an. Der Papierstapel symbolisiert bei den Reitern das Ebenendock.

Wichtig

Es ist besonders wichtig zu verstehen, dass Sie in diesem Dock GIMP die aktuelle Ebene erkennen. Diese ist farbigen Hintergrund fartbig hervorgehobene. Alle Aktionen im Bearbeitungsfenster beziehen sich auf diese Ebene, selbst dann, wenn die Ebene momentan nicht sichtbar ist.

 

Abbildung 17. Das Ebenendock zeigt und bearbeitet Ebenen im Ebenenstapel. Ein farbiger Hintergrund kennzeichnet die "aktuelle Ebene".


Es besteht aus mehreren Teilen:

Modus definiert, wie die aktuelle Ebene mit der oder den darunterliegenden sichtbaren Ebenen interagiert. Der Tipp zu den Ebenenmodi beschreibt dies im Detail.

In dem Schieberegler Deckkraft stellen Sie ein, wie stark die Sichtbarkeit der aktuellen Ebene ist. Eine Sichtbarkeit von Null macht sie durchsichtig, also quasi unsichtbar. Ein Wert zwischen Null und 100 Prozent steuert ihre Sichtbarkeit beliebig.

Im Bereich Sperre können Sie verschiedene Aspekte der aktuellen Ebene so blockieren, dass sie nicht unbeabsichtigt verändert werden.

 Der Pinsel symbolisiert die Pixel in der aktuellen Ebene. Ihre Veränderung lässt sich hier verhindern.

 Die vier Pfeile erlauben, das Verschieben der Ebene zu sperren. Dieses Feature wird erst in der kommenden GIMP-Version zur Verfügung stehen.

 Das Schachbrettmuster symbolisiert die transparenten Pixel in der aktuellen Ebene, deren Veränderung hier gesperrt wird.

Im darunterliegenden Bereich des Ebenendocks sind die Ebenen des aktuellen Bildes als Ebenenstapel aufgeführt. Oben dargestellte Ebenen liegen über den darunter angezeigten und verdecken diese dort, wo sie nicht transparent sind.

Anmerkung: Analog zur Anzeige Ebenen kann GIMP auch die einzelnen Farbkanäle in einem anderen Infofenster anzeigen. Dies wird voreingestellt meistens an zweiter Position hinter den Ebenen dargestellt.

Tipp 18: Symbole im Ebenendock

Zwei spezielle Symbole vor den Ebenennamen zeigen den "Zustand" von Ebenen an.

  legt fest, ob eine Ebene momentan im Bildfenster angezeigt wird, also sichtbar ist.

  Dieses Symbol verkettet mehrere Ebenen miteinander, so dass diese gemeinsam bewegt oder modifiziert werden.

Sie können die Ebenennamen beliebig wählen und bei Bedarf auch noch verändern. Die Taste [F2] oder ein Doppelklick auf den Ebenennamen erlaubt, ihn zu editieren. Schließen Sie die mit der Eingabetaste ab, damit GIMP sie übernimmt.

Bei gleichnamigen Ebenennamen hängt GIMP automatisch eine Nummerierung in der Form #1… an, um sie eindeutig zu machen.

Es ist eine gute Idee, Ebenennamen systematisch zu benennen. Das ermöglicht später, schnell zu erkennen, welche Bearbeitungen an einer Ebene vorgenommen wurden. Eine Möglichkeit ist diese:

 Ebenennamen enthalten die Parameter und Namen der Filter, die sie bearbeiteten bzw. erzeugten.

 Namen von Ebenengruppen bestehen aus Großbuchstaben.

Anmerkung 1: Anhand der Schrift von den Ebenennamen erkennen Sie, ob eine Ebene über Transparenz verfügt oder nicht. Fett dargestellte Ebenennamen kennzeichnen nicht transparente Ebenen, in Normalschrift angezeigte Ebenennamen verfügen über Transparenz.

Anmerkung 2: Bei Animationen erhalten die Ebenennamen eine zusätzliche Funktion. Sie definieren dort, wie und wie lange eine Ebene angezeigt wird.

Anmerkung 3: Einige Filter benennen neue Ebenen mit den Parametern, die beim Erzeugen der Ebene eingestellt waren.

Tipp 19: Buttons im Ebenendock verwenden

Unterhalb des Ebenenstapels finden Sie im Ebenendock eine Reihe von Buttons , die besonders wichtige Funktionen bereitstellen. Diese Funktionen verstecken sich hinter den Buttons:

 : Eine neue Ebene anlegen, oder die schwebende Auswahl in eine normale Ebene umwandeln.

 : Eine neue Ebenengruppe anlegen.

 : Die aktuelle Ebene eine Position nach oben im Ebenenstapel verschieben.

 : Die aktuelle Ebene eine Position nach unten im Ebenenstapel verschieben.

 : Die aktuelle Ebene duplizieren.

 : Die aktuelle Ebene verankern.

 : Eine Ebenenmaske anlegen.

 : Die aktuelle Ebene löschen.

Anmerkung: Die von GIMP verwendeten Symbole können in unterschiedlichen Programmversionen, Betriebssystemen und Distributionen, variieren. Dabei beeinflusst das aktuell gewählte "Theme" diese Darstellung.

Tipp 20 Neue Ebenen und Ebenengruppen anlegen

Neue Ebenen legen Sie hauptsächlich aus zwei Gründen an:

 Sie wollen eine schwebende Auswahl in eine normale Ebene umwandeln.

 Sie benötigen eine neue Ebene um auf ihr zu arbeiten, beispielsweise andere Ebenen zu platzieren.

Die einfachste Methode, eine neue Ebene anzulegen, bietet der entsprechende (erste) Button unter dem Ebenendock. Es öffnet sich ein umfangreicher Dialog.

Abbildung 18. Viele Einstellungen sind beim Anlegen neuer Ebenen möglich.


Die wichtigsten Einstellungen sind die:

 Ebenenname erlaubt die Ebene direkt zu benennen.

 Farbmarkierung versieht sie mit einer farbigen Marke. Was diese bedeuten soll, bestimmt der Anwender.

 Deckkraft stellt die Deckkraft vorab ein.

 Breite, Höhe, X-/Y-Versatz bestimmt die Position der Ebene im Bild.

 Füllung erzeugt transparente oder nicht-transparente Ebenen, (Füll-)Muster sind möglich.

Die Funktionen der Schalter entsprechen denen der gleichnamigen Buttons im Ebenendock.

Wichtig

Diesen Dialog können Sie vermeiden, wenn Sie beim Klicken auf den Button die [Umschalt]-Taste halten. GIMP erzeugt dann eine neue Ebene mit den gleichen Einstellungen, wie sie zuvor verwendet wurden.

Ebenengruppen Ebenen zusammen, so dass sie im Ebenenstapel nicht mehr so viel Platz benötigen. Wird eine Ebenengruppe (un)sichtbar gemacht, schaltet dies die Sichtbarkeit aller enthaltenen Ebenen um, siehe „Tipp 73: Grundlegendes zu Ebenen“.

Bei Anlegen einer Ebenengruppe fügt GIMP zunächst nur ein Ordner-Symbol in den Ebenenstapel ein. In diesen Ordner "ziehen" Sie die Ebenen, die dort liegen sollen. Fassen Sie die entsprechenden Ebenensymbole mit der Maus an und lassen Sie sie auf das Ordner-Symbol fallen. GIMP vwerschiebt sie dann in den Ordner.

Tipp 21: Pfade anzeigen

Pfade sind (gerichtete) Linien, an denen GIMP Objekte ausrichten kann, die sich nachzeichnen lassen und einiges mehr. Pfade verwaltet GIMP analog zu Ebenen und Kanälen in einem Dock, dem "Pfaddock".

Abbildung 19. Pfade erscheinen im Pfaddock, wo sie sich auch bearbeiten lassen.


Normalerweise ist das Pfaddock leer. Anwender legen Pfade selbst an. Sie können mit dem Pfadwerkzeug manuell erzeugt und modifiziert werden oder beispielsweise aus einer Auswahl entlang der 50%-Linie entstehen.

Am unteren Rand des Pfaddocks befinden sich Buttons für die wichtigsten Funktionen (die von GIMP verwendeten Symbole können in unterschiedliche Programmversionen, Betriebssystemen und Distributionen variieren):

 : Einen neuen (leeren) Pfad anlegen.

 : Den aktuellen Pfad eine Position nach oben im Stapel verschieben.

 : Den aktuellen Pfad eine Position nach unten im Stapel verschieben.

 : Den aktuellen Pfad duplizieren.

 : Aus dem aktuellen Pfad eine Auswahl erzeugen.

 : Der aktuellen Auswahl einen Pfad erzeugen.

 : Den aktuellen Pfad nachzeichnen.

 : Den aktuellen Pfad löschen.

Zusätzlich bietet GIMP im Kontextmenü des Pfaddocks wichtige Funktionen für die Arbeit mit Pfaden an.

Abbildung 20. Das Kontextmenü des Pfaddocks enthält die wichtigsten Funktionen für die Bearbeitung von Pfaden. (Einige Erweiterungen von GIMP ergänzen dieses Menü um zusätzliche Einträge, wie dies hier im unteren Bereich geschah.)


Anmerkung 1: Pdafe lassen sich direkt in (harte) Auswahlen umwandeln. Da sich Pfade schnell und einfach mit dem Pfadwerkzeug erstellen lassen, wird dies gern von erfahreneren Anwendern gemacht.

Anmerkung 2: Eine weitere wichtige Funktion von Pfaden ist die Möglichkeit, sie als (Hilfs-)Linien zu nutzen, an denen entlang GIMP Malwerkzeuge verwendet. Diese Funktion wird als Nachzeichnen bezeichnet.

GIMP fährt dabei den Pfad von seinem ersten bis zum letzten Punkt entlang und malt entweder eine voreingestellte Linie in der aktuellen Vordergrundfarbe oder wendet eines der Malwerkzeuge, mit den dafür zuvor eingestellten Optionen, an.

Abbildung 21. Das Nachzeichnen von Pfaden steuert dieser Dialog.


Anmerkung 3: Diese Funktion entspricht im wesentlichen dem Nachziehen von Auswahlen.

Anmerkung 4: Die bei GIMP 2.10 eingeführten Farbmarken dienen wie die bei den Ebenen zur Orientierung für den Anwender und lassen sich beliebig verwenden.

Mehr Informationen zu den Pfaden finden Sie hier: Pfade und das Pfadwerkzeug.

Tipp 22: Das Journal kennen

In dem Journal (oder der "History") zeichnet GIMP alle Aktionen auf, die der Anwender während der Bearbeitung an dem aktuellen Bild durchführt. Damit erlaubt das Journal wieder zu früheren Bearbeitungsstadien zurückzukehren, um ab da andere Funktionen anzuwenden.

Abbildung 22. Das Journal dokumentiert die bisherigen Bearbeitungsschritte und erlaubt, zu früheren Bearbeitungsstadien zurückzukehren.


In den bisherigen Versionen von GIMP ist das Journal nur sehr eingeschränkt nutzbar, da es beispielsweise nicht zusammen mit dem Bild gespeichert wird. Auch ist es nicht direkt möglich, den Verlauf von Bearbeitungsschritten zu verzweigen oder einzelne Bearbeitungsschritte zu entfernen. Dies wird sich in zukünftigen GIMP-Versionen ändern.

 

Beim Schließen eines Bildes löscht GIMP das zugehörige Journal. Die Einstellungen/Optionen von Filtern speichert GIMP nicht im Journal, sondern nur deren Ergebnisse.

Die drei Buttons am unteren Rand erlauben jeweils einen Schritt zurück bzw. vor zu gehen oder das gesamte Journal zu löschen. Mit der Maus können Sie direkt zu jedem angezeigten Zustand bzw. Bearbeitungsschritt im Journal springen. Die maximale Größe des Journals legen Sie in den Einstellungen (im Bearbeiten-Menü) unter Umgebung fest.

Tipp 23: Das Pinseldock verwenden

Malwerkzeuge benötigen für ihre Anwendung eine Pinselspitze, die bestimmt, mit welcher Form das Werkzeug arbeitet. In diesem Dock stellt GIMP sämtliche zur Verfügung stehenden Pinselspitzen dar und bietet sie damit zur Verwendung an. Bei der Installation von GIMP werden auch eine Reihe von Pinselspitzen mit installiert.

Abbildung 23. Pinselspitzen lassen sich im Pinseldock auswählen. Abstand stellt ein, wie dicht/oft GIMP eine Pinselspitze bei jedem Strich ausgibt.


Ein etwas längerer Mausklick auf eine Pinselspitze im Pinseldock zeigt deren Eigenschaften, insbesondere bei animierten Pinselspitzen. Diese Pinselspitzen ändern im Laufe der Anwendung kontinuierlich ihre Form. GIMP kann vier Arten von Pinselspitzen verwenden:

 Bei parametrisierten Pinselspitzen verwendet GIMP die aktuelle Vordergrundfarbe.

 Bei einfarbigen Pinselspitzen verwendet GIMP die aktuelle Vordergrundfarbe.

 Mit (mehr-)farbige Pinselspitzen malt GIMP so, wie die Pinselspitze angezeigt wird.

 Das gleiche gilt für animierte Pinselspitzen.

Wichtig

Bei den Malwerkzeugen haben die Einstellungen/Optionen großen Einfluß auf die mit ihnen erzeugten Ergebnisse. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass allen benötigten Optionen aktiviert wurden und keine zusätzlichen Einstellungen – die ungewollte Wirkung haben – aktiv sind.

Anmerkung 1: Bei früheren GIMP-Versionen ließ sich der Abstand manuell nur im Pinseldock einstellen. Ab GIMP 2.10 ist die in den Optionen der Malwerkzeuge immer möglich.

Die Buttons am unteren Rand des Pinseldocks haben diese Funktionen:

  Die ausgewählte Pinselspitze bearbeiten. Das ist nur für neue – nicht die vorgegebenen Standardspitzen – Pinselspitzen möglich.

  Eine neue Pinselspitze anlegen.

  Die ausgewählte Pinselspitze duplizieren.

  Die ausgewählte Pinselspitze löschen.

  Die vorhandenen Pinselspitzen erneut einlesen.

  Die Pinselspitze bearbeiten.

Das Kontextmenü des Pinseldocks enthält im Wesentlichen die gleichen Funktionen. Mehr über Pinsel und Pinselspitzen erfahren Sie hier: Pinselspitzen selbst erzeugen.

Anmerkung 2: Pinselspitzen sind "normale" Bilder. Daher lassen sie sich auch direkt mit GIMP erzeugen und bearbeiten.

Anmerkung 3: Bei GIMP 2.10 hielt mit MyPaint eine zweite "Zeichenmaschine" Einzug in das Programm. Diese verwendet eigene Pinselspitzen, die in einem zweiten Pinseldock verwaltet werden.

Abbildung 24. Pinselspitzen, die (nur) das MyPaint-Werkzeug nutzt.


Bonus-Tipp MyPaint

GIMP wird gern von "Digital-Künstlern" zum malen und Zeichnen eingesetzt. Diese Anwender wollten gern eine weitere Möglichkeit haben, mit einfachen Pinseln realistisch arbeiten zu können. Das freie Programm MyPaint (https://mypaint.org) erfüllte viele ihrer Wünsche und wurde daher in GIMP integriert.

Im Werkzeugkasten aktiviert das MyPaint-Werkzeug. Die für dieses Werkzeug zur Verfügung stehenden MyPaint-Pinsel zeigt Abbildung 24, „Pinselspitzen, die (nur) das MyPaint-Werkzeug nutzt.“.

Abbildung 25. Die Zeichnenfunktionen von MyPaint erzeugen auf besonders einfache Weise realistische Striche. Entsprechend ist das Werkzeug.


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