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Der Kunstreiter, 1. Band

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»Ich habe nichts unten am Wehr zu suchen,« sagte Tobias, »die Fischerei ist vorbei, und bei dem Wetter gehe ich außerdem nicht raus. Du wirst aber auch was Rechtes fangen. Daß du's nur nicht satt kriegst, die Eisen aufzustellen und in dem kalten Wasser herumzupatschen; es geht dir doch keine Otter hinein.«

»Kann man nicht wissen,« meinte der Forstwart, »und gearbeitet muß doch sein. So bequem wie du können wir's nicht alle haben. Herr Wirt, einen Bittern!«

»Hol's der Teufel, mir auch einen!« sagte Mühler, »mit dem kalten Bier verschwemmt man sich nur den Magen.«

»Ich habe auch nichts dagegen,« stimmte Tobias ein, »bei der Kälte draußen kann man schon was Warmes im Leibe vertragen. Ich begreife nur nicht, wie du Winter und Sommer Freude daran finden kannst, draußen im Walde herumzukriechen. Aus den Wasserstiefeln kommst du im Leben nicht heraus – ich glaube, du schläfst drin.«

»Manchmal nachmittags, ja,« lächelte der alte Mann, »aber ich will dir etwas sagen, Tobias: wem's nicht gegeben ist, der kann auch im Walde keine Freude finden, so wie du und deinesgleichen, die eben nur Büsche und Bäume drin sehen.«

»Na, siehst du was anderes drin?« lachte Tobias.

»Allerdings tu' ich das,« erwiderte der alte Mann und wurde auf einmal dabei ganz ernst, ja, fast feierlich, »und wenn ich dir auch das jetzt sage, Tobias, wirst du mich doch nicht verstehen. Aber das schadet auch nichts – gute Lehren und Wahrheiten werden oft weggeworfen, aber manchmal bleibt doch ein Korn davon hängen und fällt auf guten Boden, wie der Baum auch seinen Samen über das dürrste Land hinstreut. Irgend ein Körnchen wurzelt doch vielleicht und treibt dann wieder einen jungen Baum.«

Ende des ersten Bandes