Louisianas Eskorts

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„You are a perfect Knight of Love, Michael. I applaud you, as I applauded you, when you took my virginity as you did in such a glorious way. It is only too bad, that I couldn’t take yours, since you had given it away already. But in a way I did, didn’t I, since I was your first boy, wasn‘t I, darling.”

„Ah, shut up!”

Maxi verschwand. Er war in dieser Stunde höchst unerwünscht.

Cecilia genoß mit allen Fasern ihres Körpers was Michael ihr schenkte. Sie bog sich durch, drückte sich ihm entgegen, ließ sich fallen, streckte sich, ließ ihre Arme fallen, umschlang ihn mit ihren Beinen − sein tiefes Eintauchen in ihren glühenden Körper brachte sie bald an den Rand dessen, was sie glaubte, ertragen zu können. Bald kam sie das erste Mal, umarmte ihn dabei, verstöhnte sich an seinem Hals − er spürte, daß sie zum Höhepunkt kam, schloß selig vor Glück die Augen, und blieb hart gegen sie und sich selbst bei seinem gleichmäßigen, ruhigen Takt. Cecilia sank zurück, seufzte, stöhnte. Michael nahm sich die Zeit, sie zu betrachten, wie sie dalag, mit geschlossenen Augen, von ihren Haaren umflossen.

Er würde sich später über sich selbst amüsieren, daß er gerade in diesem Augenblick erst bemerkte, welch wunderschöne, lange Wimpern sie hatte. Die Wahrnehmung des Menschen sei schon seltsam, wunderte er sich, und er erzählte es ihr.

„Während Du mich geliebt hast, hast Du gesehen, daß ich schöne Wimpern habe? Du bist ja ein süßer Spinner! Wo hast Du denn vorher hingesehen?” Auf eine sehr niedliche Weise sah sie ihn stirnrunzelnd an und kräuselte gleich darauf ihre Nase.

„Nur in Deine schönen Augen, geradewegs hinein. Da habe ich sonst nichts mehr gesehen. Wie hätte ich mich sonst in Dich verlieben können, hm?”

„Ach, Du bist so ein herrlicher Quatschkopf”, lachte sie auf und tippte ihm auf die Nasenspitze, um gleich darauf verspielt die Stirn zu runzeln. „Und sonst hast Du nichts gesehen? Na hör mal! Ist das alles nichts?” Sie sprang aus dem Bett und stellte sich kokett in Pose.

„Du hattest doch noch dieses hübsche, aber biedere Kleid an. Wie sollte ich? Aber das hat sich glücklicherweise gebessert”, stellte er schmunzelnd fest. „Und jetzt komm wieder her. Ich bin schon ganz einsam.” Er streckte ihr seine rechte Hand entgegen und sie ihm frech die Zunge heraus. …

Michael quälte Cecilia weiter auf lustvolle Weise durch seinen ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus. Er genoß es in vollen Zügen, ihren heißen Körper zu stimulieren, in ihr zu sein. Er zwang sich, sich nicht zu lösen. Es war für ihn die Hölle, aber er wollte es so − für sie. Michael stand im Glied, aber nur in der zweiten Reihe. Cecilia war die Hauptperson.

*

Nach einem letzten scharfen Quickie verabschiedete Alexander sich von Berenice. Beim Adieu hatte sie ihm zugeraunt, daß sie vorhabe, ihn beim nächsten Mal zuschanden zu reiten − ihn, den unverschämten Teufelshengst.

Sie könne es gern versuchen, erwiderte er lachend und nahm vorsichtshalber die Neunschwänzige an sich. Er brächte sie wieder mit, sei sie unbesorgt. Sie dürfe ihn auch wieder schlagen, wenn sie wolle und er sie ebenfalls züchtigen dürfe, aber das koste sie das Doppelte.

„Du Schuft!” Als er schon im Türrahmen ihres Boudoirs stand, flog ihm eine Sektschale entgegen, die aber, ungenau geworfen, weit genug von ihm entfernt an der Wand zerschellte.

„Tch-tch-tch, Du unartiges Mädchen! Ich glaube fast, ich sollte Dir jetzt schon den Hintern gerben”, wackelte er mit dem linken Zeigefinger in der Luft und ging zurück auf sie zu. Berenice versuchte, im Bett zurückzuweichen, was begreiflicherweise nur begrenzt erfolgreich war.

Am Fußende schlug Alexander mit voller Wucht die Neunschwänzige Katze gegen das Holz − Berenice fuhr total zusammen.

„Der nächste geht auf Deinen geilen Arsch, aber ohne Stoff dazwischen.”

Scharf sah er sie an. Sie hatte in dem Moment wirklich Angst, glaubte er. Seine Mimik heiterte sich auf, verwandelte sich völlig − und mit einem von tiefer Stimme getragenen Lachen verließ er das Schlafzimmer. Eine zweite Sektschale flog ihm hinterher.

„Ich sollte ihn Dir wahrhaftig abbeißen, Du Scheusal, aber wer vögelt mich dann so wundervoll! Du arrogantes Arschloch, Du mieser, herrlicher, göttlicher Mistkerl!”

*

Michael und Cecilia rollten miteinander herum. Nun gab sie den Ton an und das Tempo vor. Sie fühlte sich dem nächsten Höhepunkt nahe und wollte gemeinsam mit ihrem schönen Liebhaber kommen.

„Oh Cecilia! Du bist so wundervoll! Treib mich! Reite mich”, stöhnte Michael und umschlang sie mit seinen Armen. Er wollte ihr Aufbäumen spüren, während er sie so festhielt, daß sie noch die Hüftbewegung ausführen konnte.

„Ich komme gleich, ich komme gleich”, keuchte sie immer heftiger. Michael fühlte es in sich heranwogen ─ und mit einem gemeinsamen Aufschrei gefroren sie zu einer Einheit, für eine kleine Ewigkeit in Lust erstarrt, als er sich in sie ergoß.

Ihrer beider schweißnasse Körper erschlafften, entspannten sich. Schwer atmend lag Cecilia auf Michael, der sie ansah, lächelte, ihren Kopf in beide Hände nahm, ein „Ich danke Dir, Kätzchen” hauchte, ehe sie sich zärtlich küßten. Dabei blieb er in ihr. Cecilia selbst wollte ihn so lange in sich behalten, wie es nur gehen könnte. So verharrten sie miteinander, bis beider Atmung ruhig und gleichmäßig wurde.

Gleich darauf löste sich Cecilia von Michael, sagte nichts, glitt an ihm herab und nahm Monsieur Bouchon in den Mund. Michael hob seinen Kopf und sah ihr stumm zu. Dann richtete er sich leicht auf und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab.

„Hhmmm. … Es ist so viel von mir an ihm dran. … Es ist so geil … als würde man an sich selbst schlecken … auf diese Weise … wie schön warm er ist … eine heiße Salzstange mit Sahne … was hab’ ich nur verpaßt bisher … immer haben. … Hoffentlich gefällt es ihm …”

„Wie wundervoll sie das macht … Hhmmm, das fühlt sich so gut an … Ich werde gleich wieder hart … Hoffentlich macht sie noch weiter … Wahnsinn …Woher kannst Du das so gut”, hörte er sich plötzlich fragen. Es war wohl der blödeste Zeitpunkt das zu tun, aber nun hatte er gefragt. „Himmel, bin ich dämlich! Jetzt hört sie auf.”

Cecilia ließ von ihm ab. Monsieur Bouchon hatte stramme Haltung angenommen. Sie krabbelte an Michaels Seite hoch und legte sich neben ihn, stützte ihren Kopf auf ihre linke Hand und kraulte seine Brust.

„Gefällt es Dir, wie ich Deinen Schwanz verwöhne?”

„Sehr! Woher kannst Du das? Du warst doch noch nie mit einem Mann zusammen.” Michael war ehrlich überrascht und begeistert.

„Ich bin ein kleines Naturtalent”, lächelte sie ihn selbstbewußt an und erhob dabei ihre Augenbrauen zu einem Wage-es-zu-widersprechen-Blick.

„Na, wenn das nicht einen langen Kuß verdient”, schmunzelte Michael sie an und schon verschmolzen sie miteinander. Es wurde ein seeehr langer Kuß. Monsieur Bouchon „sah” mit hocherhobenem Kopf dabei zu, er konnte seine überlaufende Begeisterung nicht verbergen.

Als sie sich sattgeküßt hatten, gab Cecilia Michael einen süßen Wir-machen-jetzt-mal-Pause-Schmatz auf die Lippen und kuschelte sich an ihn. Michael hätte wirklich nicht fragen sollen.

„Hast Du schon eine Jungfrau vor mir gehabt?” Cecilias rechter Zeigefinger spielte mit Michaels Bauchnabel.

Michael war froh, daß sie ihn bei ihrer Frage nicht ansah, denn sie hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt. Er war rot geworden und räusperte sich.

„Äh, ja, hm-hm, hatte ich.”

„Warum wird er denn so verlegen? Wie war sie? War sie wie ich?” Cecilia kraulte Michaels dichte Schamhaare.

„Nein, war sie nicht. Warum möchtest Du das überhaupt wissen?”

„Ach, nur so. Weibliche Neugier eben. Wie war sie?”

Michael atmete kurz, aber tief durch. Er hatte sie schon so gründlich abgehakt. Judith. Dieses kleine zickige Biest, bildschön, aber launisch, dumm, aber mit erstaunlich guten Noten in der Schule. Er hatte nie verstanden, wie sie das hinbekommen konnte. Sie war geil im Bett, aber wenn sie ihren Orgasmus gehabt hatte, dann konnte es passieren, daß sie aufstand und ihn beschied, er könne allein weitermachen. Er habe doch viel zu viel Sahne, das sei ja irgendwie − bäh!

Und nun wollte Cecilia das alles wissen. Michael zögerte erst, aber dann erzählte er es ihr.

„Die war ja unmöglich! Und mit der hast Du es drei Monate ausgehalten? Da wäre ich nach drei Tagen weg gewesen.” Cecilia hob kurz ihren Kopf an, um Michael anzuschauen. Ihre Mimik war eine einzige Mißbilligung dieser törichten Zicke Judith. „Ganz unmöglich, und Du Armer hast das ausgehalten. Tapferer Michael.” Sie legte ihren Kopf wieder auf seine Brust. Er roch so gut.

„Und danach? Hast Du noch einmal eine gehabt? Ich meine, in dem Alter, in dem Du warst. Da haben die meisten doch noch nicht, obwohl sie alle angeben wie ein Sack Flöhe.” Cecilia mußte lächeln. Ihr kamen diverse Erinnerungsfetzen hoch.

„Ja, hatte ich”, gab Michael zu, ohne zu erklären, daß es sich um Maxi handelte.

„Und? Wie war sie?” Cecilia spielte mit Michaels linker Brustwarze. Monsieur Bouchon war schon im Begriff, sich wieder niederzulegen, aber die Erinnerung … Michael zögerte einen Moment.

„Nun ja, ich sollte Dir eigentlich nicht von anderen Ex-Jungfrauen vorschwärmen, weißt Du. Das schickt sich nicht.”

„Das ist aber süß von Dir”, sie küßte Michaels rechte Brustwarze und dann seinen Mund, „aber erzähle ruhig. Ich verspreche Dir, ich werde nicht eifersüchtig werden.”

„Eifersüchtig? Hat sie sich am Ende in mich …?” Er wagte es nicht, nicht einmal in Gedanken, anzunehmen, sie könnte sich in ihn verliebt haben. Da! Nun hatte er das Wort doch gedacht. Daß er in Cecilia verliebt war, so schnell, das war schon kompliziert genug. Wie sollte er nun weitere Aufträge abwickeln? Entschuldige, mein Schatz, ich muß heute noch eine andere ficken. Oh je! Seinem Gewissen ging es schlagartig gar nicht gut. Ihm wurde flau.

 

Michael küßte Cecilias rechte Hand, die gleich darauf begann, seinen schönen flachen Bauch zu kraulen, strich ihr mit seiner rechten Hand über den Kopf und fuhr ihr mit seinen schlanken Fingern durch die Haare, was ihr eine höchst angenehme Gänsehaut verschaffte.

„Oh, sie war sehr hübsch, liebevoll und einfühlsam, sehr intelligent, für ihr Alter unglaublich gebildet, perfekt dreisprachig, sehr englisch, aber angenehm, sehr angenehm und im Bett ein absoluter Knaller.”

„Oh, tatsächlich?” Cecilias Tonfall zeigte an, daß ihr diese letzte Bemerkung wider den Strich ging.

„Du hast gefragt, Kätzchen, und jetzt weißt Du es.”

„Sie war Engländerin?”

„Ja, süße 16 und ein wunderbarer Mensch.”

„Habt Ihr noch Kontakt?”

„Nicht regelmäßig. Wir waren drei Jahre während meiner englischen Schulzeit zusammen, weißt Du, aber jetzt höre ich kaum noch etwas, feste Partnerschaft und so.”

„Und wie heißt sie?”

„Maxi.” Es kam wie aus der Pistole geschossen. Cecilia hatte ihn mit ihrer Neugier überrumpelt. Er hatte nicht nachgedacht. Michael wurde richtig rot. Er mußte sich wieder räuspern.

„Oh, wie süß!” Cecilia war begeistert, jauchzte auf. „Du kannst ja richtig rot werden. Meine Zeit, bist Du ein süßer Mann.”

Sie legte sich auf den Bauch und stützte sich mit verschränkten Armen auf seiner Brust ab. Ihre Gesichter waren so dicht beieinander, daß ihre Nasen sich fast berührten. Cecilia strahlte ihn an.

Um sich und Cecilia ein wenig abzulenken, begann er, mit seiner rechten Hand ihren Rücken zu streicheln und zu kraulen. Eine wohlige Gänsehaut nach der anderen rieselte ihre Wirbelsäule entlang und für einen kurzen Moment schloß sie mit einem tiefen Ein- und Ausatmen ihre Augen.

„Wie komme ich denn bloß davon weg, ihr von Maxi zu erzählen? … Obwohl, ich glaube, es würde ihn sogar amüsieren, aber was sagte Cilly dazu …?” Michael hörte sich vor seinem geistigen Ohr das erste Mal die Namenskurzform „Cilly” sagen, die Cecilias Cousin benutzt hatte.

Er hatte mit ihr geschlafen, sie gar defloriert, er würde wieder mit ihr schlafen, sicher diese Nacht noch, dachte er, aber war deswegen gleich diese vertraute Namensform gerechtfertigt?

Was, wenn sie erführe, daß er mit einem gleichaltrigen Jungen eine dreijährige Liebesbeziehung hatte? Könnte sie das tolerieren oder würfe sie ihn gleich hinaus?

Michaels Gedanken waren plötzlich schwer und sorgenvoll, fast ängstlich. Hätte er gewußt, welches Geheimnis Cecilia hatte, er würde damit kein Problem mehr gehabt haben.

„Wofür steht denn Maxi? Maximiliane, Maxine, Maxima?” Cecilia war schrecklich neugierig, und sie mochte Liebesgeschichten, trotz allem.

„Ach, jetzt laß doch. Das ist alles längst vorbei. Kalter Kaffee von gestern.” Michael verzog sein Gesicht und drehte seine Augen himmelnd weg.

„Na, na! Für kalten Kaffee hast Du aber einen zu heißen roten Kopf bekommen. Soll ich Dir einen Spiegel holen?” Sie tippte ihm energisch mit dem rechten Zeigefinger auf die Brust. „Jetzt mal ’raus damit, mon Chevalier! Da steckt doch mehr dahinter. Hm? Hast Du etwa ein süßes, kleines Geheimnis?” Cecilia sah ihn durchdringend an. Er wand sich sichtlich. Dann glaubte sie, die Lösung erkannt zu haben.

„Du bist Vater! Du hast mit Maxi ein Kind! Gib’s zu! Genau! Das ist es. Du hast in England ein Kind. Erzähl! Ist es hübsch? Wie alt ist es? Ist es ein Mädchen? Nein, es ist ein Junge. Männer wie Du machen nur Jungs.” Michael fragte sich, woher sie das wissen wollte. Bei jeder Feststellung einer vermeintlichen Tatsache und Frage klopfte sie ihm entweder mit der flachen Hand auf die Brust oder tippte ihm so energisch mit dem Zeigefinger darauf, daß er glaubte, sie wollte ihn „erstechen” − und wischte selbst mit seiner rechten Hand über die so „bearbeitete” Fläche seiner Haut.

„Wie heißt er? Komm, sag’s mir.” Cecilia wirkte aufgekratzt.

„Maxi.” Michael atmete auf. Irgendwie.

„Ach wie niedlich, wie die Mutter.” Cecilia strahlte, als hätte sie die Millionenfrage in einem Fernsehquiz vorab herausbekommen und selbst abgeräumt. Michael atmete tief durch.

„Mit Maxi ein Kind zu haben, wäre ein biologisches Wunder erster Ordnung, Cilly.” Er klang ein wenig genervt.

„Ihr habt doch aber nicht adoptiert, hm? Du bist doch hoffentlich nicht unfruchtbar? Bist Du am Ende verheiratet?”

„Wohl kaum. Geht nämlich nicht. Teufel, daß Mädchen immer so neugierig sein müssen. Sie fragt mir noch die Haare vom Kopf.”

Jetzt verstand Cecilia erst einmal gar nichts mehr.

Sie stützte ihren Kopf mit ihrer rechten Hand und bohrte Michael den Ellenbogen in die Brust. Er nahm das klaglos hin. Cecilias bohrende Fragen fand er schlimmer, obwohl sie zu seiner Befreiung führen sollten.

„Maxi ist ein Junge!” Er atmete auf.

„Natürlich ist Maxi ein Junge.” Cecilias Stimme klang so triumphierend, als hätte sie selbst einen Stammhalter zur Welt gebracht. „Wenn man einen Sohn hat, ist das für gewöhnlich ein Junge. Naturgesetz. Das ist immer so. Schniedel, Eier, später tiefere Stimme, beim Wichsen erwischen, Bart und so weiter.” Sie hatte zwei Brüder, da waren schon einige aparte Erlebnisse zu verzeichnen.

„Maxi ist ein Junge, das heißt, er war ein Junge. Heute ist er ein Mann − wie ich!” Michael seufzte auf. Jetzt war es heraus. „Er heißt Maximilian.”

Cecilia war plötzlich stumm, einfach platt. Sie mußte einen Augenblick lang sortieren.

„Äh“, Räuspern. „Du willst sagen“, sie räusperte sich noch einmal, „Maxi heißt Maximilian und ist ein Junge, äh, ein Mann. Habe ich das richtig verstanden?”

„Ja!”

„Und Du hast gar keinen Sohn …”

„Nein, äh, ja, ich habe keinen Sohn, noch nicht.”

„Hhmm … Du hast also drei Jahre mit einem Jungen eine Liebesbeziehung gehabt?”

„Ja! Jetzt hast Du’s!”

Sie sah ihn einen ewig lang erscheinenden Moment an, ruhig, prüfend. Dann …

„Warum hast Du das denn nicht gleich gesagt? Das nenne ich doch mal apart.”

Sie stellte das fest, als wäre es das Normalste der Welt, das einfach mal so festzustellen − kurz nachdem die eigene Jungfernschaft genau dem Gestehenden geschenkt worden war. Apart. Wahrhaftig. Cecilia lächelte wie eine zufriedene Katze, die gerade ihre Abendbrotmaus gefangen hatte. Oder so ähnlich. Zufrieden jedenfalls.

Michael riß vor Überraschung die Augen groß auf und war erst einmal sprachlos. Kein empörtes Aufspringen, keine Schimpftirade, dagegen völlige Gelassenheit. Cecilia legte sich wieder neben ihm nieder und den Kopf auf seine Brust, hob ihn noch einmal an, küßte seine rechte Brustwarze, legte ihren Kopf wieder ab und kraulte seine linke Brustwarze. Sie mochte seine Brustwarzen. Sie fand sie sehr sinnlich.

„War er hübsch? Ist er ein schöner Mensch?”

„Ja, sehr.”

„Hat er einen schönen Schwanz und einen knackigen Arsch?”

„Kann man sagen.”

„Ist er intelligent und kann man sich gut mit ihm unterhalten?”

„In jeder Beziehung.”

„Kann man mit ihm lachen?”

„Und wie!”

„Dann weiß ich nicht was Du willst. Ich hätte ihn auch genommen. Ich meine, als ich Sechzehn war. Du wärst doch blöd gewesen, wenn Du ihn Dir nicht gegriffen hättest, nach der blöden Judith.”

Michael war völlig baff.

„Hattet Ihr guten Sex?”

„Kann man sagen.”

„Na also.”

Michael fehlten die Worte. Er sagte einige Minuten lang kein Wort. Cecilia kraulte seine rechte Brustwarze − sie hatte ihre Kopfablage gewechselt.

„Es stört Dich nicht …?”

„Was soll mich stören?” Ihre Stimme war sanft. Sie kraulte weiter diese − hhmmm, so sinnliche Brustwarze und überlegte, ob sie nicht ein wenig daran saugen sollte.

„Na ja, daß ich mit einem Jungen, einem männlichen Teenager, geschlafen habe. … Obwohl es schon hundert Jahre her ist.” Michaels Stimme klang so, als wollte er Cecilias Mißbilligung provozieren, aber den Gefallen tat sie ihm nicht.

„Für einen Hundertjährigen siehst Du aber phantastisch aus“, grinste sie.

„Aua!”

Ein leichter Klaps auf ihren hübschen Hintern war die Antwort.

„War es für Dich und ihn einfach nur Sex zum Abreagieren oder war Zuneigung und Liebe im Spiel, hm?” Sie sah Michael fest in die Augen. Er antwortete, ohne zu zögern.

„Es war erst jungenhafte Schwärmerei füreinander, denke ich. Etwas neues, daß man ausprobieren wollte. An dem Internat waren auch keine Mädchen, und die Lehrerinnen war sämtlich uralt, gefühlt, von uns, äh, ja, so um die 40 und drüber.“ Er mußte grinsen und Cecilia fand es auch komisch. Wie hätte er auch nach einer Vierzigjährigen schauen können. Michael strich sich über die eigene Nase. „Erst nach und nach wurde mehr daraus. Es hat sogar eine ganze Weile gedauert, ehe wir das erste Mal miteinander …” Michael senkte den Blick.

Cecilia verliebte sich immer mehr in ihn. Sie fand es ungemein attraktiv, ihn so verlegen zu sehen. Sie empfand Michael als einen zauberhaften Menschen, als sensiblen Liebhaber. Er war kein wüster Ficker, so ein primitiver Drei-Minuten-Typ, dem das Gefühlsleben der Frau egal war, Hauptsache, er käme zu seinem Vergnügen.

Ihre Erinnerung meldete sich mit dem Hochholen diverser Beschreibungen von Mädchen aus ihrer damaligen Clique, deren romantische Erwartungen sämtlich enttäuscht worden waren.

Wie hatte Gisèle sich auf René gefreut, ganz aufgekratzt war sie gewesen, schon Tage bevor sie für eine Woche sturmfreie Bude hatte und ihn gefahrlos ins Haus lassen konnte.

Gemeinsam waren sie losgezogen, um die süßeste Spitzenunterwäsche für das große Ereignis zu kaufen. In der Umkleidekabine malten sie sich beide aus, wie es wohl sein würde, und sie hatte ihre Freundin so sehr beneidet. Den hübschesten Siebzehnjährigen an der Schule hatte sie sich geangelt, mit einem Körper wie ein junger griechischer Held, dessen Länge, nach aufgeschnappten Gerüchten unter anderen Jungs, die ihn in der Sportumkleidekabine natürlich „ohne” sehen konnten, bemerkenswert war. Habe sie ein Glück, stellte Cecilia immer wieder fest, und sie müsse ihr genau erzählen, wie es gewesen sei.

Um wenigstens ein wenig daran teilzuhaben, kaufte sie sich damals die gleiche Lingerie, die sie am Abend des Rendezvous ihrer Freundin solidarisch trug − und total versponnen träumte, wie es wäre, wenn sie selbst … Sie kannte René, hatte ihn einige Male in Badehose gesehen, mit deren Hilfe er seine Qualitäten explizit präsentierte. An jenem Abend stellte sie sich vor, nur bekleidet mit der feinen, neuen Spitze, wie es wohl sei, wenn er sie ganz langsam auszöge und sie ihn ebenfalls entkleidete. Ihr war extrem wohl dabei … bis sie angerufen wurde und eine völlig aufgelöste Gisèle sie flehentlich bat, sofort zu ihr zu kommen. Schon an der Tür fiel die fast Nackte ihr schluchzend in die Arme; total verheult erzählte sie ihr, daß René ihr keine Gelegenheit gegeben hätte, eine schöne Atmosphäre aufzubauen. Ruppig hätte er sie ausgezogen, die süße Spitze einfach zerrissen und hart genommen. Triumphierend grinsend sei er gegangen. Er habe gehabt, was er haben wollte.

Sie war bei ihrer Freundin geblieben, hatte sie getröstet, sehr getröstet, und am Morgen verabredeten sie eine süße Rache für den gefühllosen Schönling.

Michael hingegen hatte im Umgang mit ihr ihre schönsten Hoffnungen übertroffen. Und sie wußte, daß sie weiter seinen liebevollen Sex haben wollte. Aber plötzlich gestand sie sich im Stillen ein, daß sie gerne einmal zugesehen hätte, wie die beiden sich liebten − Maxi und er. Vielleicht gelänge es ihr gar einmal, ihn mit Roddy Sterlitz oder ihrem Cousin Christoph zusammenzubringen. Sie wußte, daß beide hin und wieder am anderen Ufer grasten und auch schon einmal miteinander geschlafen hatten. Einfach so aus Spaß. Sie würde es zu arrangieren wissen, zuzusehen. Der Gedanke und das einsetzende Kopfkino leiteten sogleich wohlig lustvolle Wellen zwischen ihre Oberschenkel hin.

„Machst Du es mir auch anal?”

„Wie bitte?” Michael war völlig perplex. Mit einer solch direkten Frage hatte er nicht gerechnet. Cecilia erstaunte ihn immer mehr. Nicht unangenehm, aber … erstaunlich, in der Tat.

„Du meinst, weil Maxi und ich …?”

„Nein, weil ich es mir von Dir wünsche.” Sie sah ihn fest an.

 

Michael richtete sich auf und Monsieur Bouchon tat es ihm nach, denn seines Meisters Gedanken beflügelten ihn zu neuem Tatendrang.

„Du meinst, ich soll Dich …?”

„Ja, sicher, hinten von hinten. Oder stört Dich das bei einem Mädchen?” Sie sah ihm direkt in die Augen und mußte schmunzeln. Er war offensichtlich durcheinander und mußte seine Kehle klären.

„Nein, es störte mich nicht, aber Du gehst schon in ziemlich großen Schritten voran, wenn ich bedenke, daß Du erst heute nacht Deine Defloration erlebt hast.” Michael legte seinen Kopf schräg und sah sie mit großen Augen und erhobenen Brauen an.

„Ach, es geht Dir zu schnell? Hm, weißt Du, ich mag auf Dich unerfahren wirken, schöner Mann, aber meine erotische Gedankenwelt hat sich nicht erst heute geöffnet, obschon Du mir einen ganz wunderbaren Schub nach vorn geschenkt hast, und dafür bin ich Dir unendlich dankbar, Chevalier. Dennoch mußt Du nicht gleich heute nacht alles wissen, was mich betrifft, obwohl ich es sehr zu schätzen weiß, daß Du mich an einem wichtigen Teil Deiner erotischen Vergangenheit hast teilhaben lassen. Ich finde das sehr süß von Dir.” Sie bekräftigte diese verbale Wertschätzung durch einen zärtlichen Kuß auf Michaels Mund. „Und jetzt werde ich Deinen schönen Freund fragen, was er von meinem Vorschlag hält.”

„Ach ja?”

„Oh ja!”

Monsieur Bouchon erfuhr einen Zungenstrich den gesamten Schaft entlang und verschwand danach in den warmen Tiefen von Cecilias Mund und Kehle. Michael ließ sich fallen und war auf die denkbar angenehmste Weise fassungslos über die weitere Entwicklung seiner Beziehung zu dieser neuerwachten jungen Frau und ihren Talenten. Was für eine Nacht!

Sie nahm alles auf, was er ihr geben konnte, während er es zuließ, daß sie immer wieder zärtlich, aber forschend in ihn eindrang.

„Gee, how gingerly she’s treating you. It truely is beguiling. Watching her sucking and caressing you brings certain memorys back to my mind. And lovely and cherished one’s they are, aren’t they?”

„They truely are, Maxi, but what are you doing here anyway?”

„Curiosity, maybe. We’re in love with each other, remember? At least we were, a century ago, weren’t we? So what’s so strange in it, that I want to know how you are and what you do? Let me put it this way ─ we made love to each other quite often and now I’m watching you making love to a virgin-girl, ups, excuse me, a former virgin. Right now it is the only possible way for me to being close to you. By the way, you deflowered her in a most beautiful way. Having witnessed it gives ever so nice reminiscences to me how beautifully and tenderly you deflowered me during our first summer at Litherington though I had no hymen to give away. How carnal and sensual as well it was, eh?”

„It was such a beautiful day indeed ─ I shall keep it as a perpetual memory. Treasure it all my life. And what a sparkling moment it was, when you first came in my mouth, all that cream of yours − hhmmm.”

„’twas divine, wasn’t it?”

„I was completely smitten. Truely was.”

„How nice of you to say that.”

„Your welcome.”

„Your beautiful girl does a very good job on you, doesn’t she?”

„You bet your butt she does, but you better leave now ─ I’m about to come.

„Ah, don’t be a bore, be a sport, darling! I’ve seen you come before. And it was splendid each and every time to my recalling.”

„MAXI! Buzz off!”

„Alright, alright! But I’ll return. Wouldn’t cut my best friend out of my life, would I?”

„Maxi!”

„I’m leaving. What’s all the fuss about?”

„You’re still here, dear!”

„Do you miss me?”

„I sure do, but now − out!”

„By the way, did I ever tell you …?”

„You obviously need some spanking …”

„Oh yeah!”

„You crazy fellow! ─ Aaaahh!”

„Well, my dear, if that wasn’t a nice coming! Sounded spectacular!”

„ … “

„No growling needed, honey. I’m dashing off.”

„You ought to spare me kicking you!”

Michael atmete tief durch. Cecilia hatte meisterliches an ihm vollbracht.

So gern er hin und wieder an Maxi dachte, so störte es ihn doch, daß er in solch intimen Momenten auftauchte und gar mit ihm sprach. Er war nur froh, daß Cecilia ihn weder sehen noch hören konnte.

Michael fuhr mit den Fingern seiner rechten Hand zärtlich über Cecilias Wangen, und sie drängte sich mit geschlossenen Augen in seine Zärtlichkeit hinein.

Wie schön sie sei, dachte er sich.

„Bist Du denn auf mein rückwärtiges Eintauchen vorbereitet, Kätzchen?”

„Hm?” Cecilia öffnete nur widerwillig ihre Augen. „Was meinst Du?” Sie war mit ihren Gedanken offenbar weit weg − genußvoll weit weg.

„Ob Du darauf vorbereitet bist, anal genommen zu werden”, wiederholte er seine Frage. „Ich möchte Dir nicht weh tun.” Michael runzelte die Stirn.

Cecilia küßte ihn zärtlich auf den Mund und lächelte ihn mit der Gewißheit einer Verliebten an.

„Du kannst mir gar nicht weh tun, Liebling, und selbst wenn, dann wäre es ein Liebesschmerz, der zum Spiel dazu gehörte, und ich ertrüge ihn völlig klaglos, denn er käme von Dir. So einfach ist das.” Sie tippte ihm verspielt mit dem rechten Zeigefinger auf die Nasenspitze.

„Das ist gut, Kätzchen. Das mußte ich wissen, sonst könnte ich nicht mit Dir zusammen sein, weißt Du. Aber trotzdem mußt Du dafür vorbereitet werden. Ich werde für unser nächstes Beisammensein etwas mitbringen, das uns beiden Freude machen wird.”

„Und was ist das?” Cecilia fragte es mit sanfter, leiser Stimme. Innerlich jubelte sie, denn nun wußte sie, daß er wiederkommen wollte.

„Sei nicht so neugierig, sonst ist es doch keine Überraschung mehr.” Damit tippte er ihr auf die Nasespitze. Cecilias Nasenflügel blähten sich. „Und überhaupt”, sein überhaupt klang vorwurfsvoll, „warum hast Du es so eilig? Wir müssen doch nicht alles in einer Nacht durchziehen, oder? Wir haben doch alle Zeit der Welt, Du kleine Wilde.”

Cecilia mochte es, wie er mit ihr sprach, auch, daß er nicht bei allem auf Kommando „spurte”. Sie kuschelte sich an ihn. Dabei sog sie tief den Duft seines Körpers ein. Ein leises Lächeln umspielte Michaels Mund. Er fand es schön und sinnlich, daß sie so an ihm schnupperte. So lagen sie ohne Zeitgefühl beieinander.

„Leckst Du mich noch einmal? Bitte.” Cecilia erhob ihren Kopf und sah Michael dabei so lieb, so voller Sehnsucht an, daß ihn ihre Bitte nicht nur erregte, sondern ganz tief in seinem Innern auf bislang nicht gekannte Weise berührte. Sie wollte ihn, und seine Zuwendung tat ihr offensichtlich gut, und es tat ihm gut, daß er gewollt wurde. Das war nicht die Bitte einer zahlenden Kundin. Einen kurzen Moment dachte er daran, was wohl dazu geführt haben könnte, daß eine so schöne junge Frau so lange unberührt geblieben war. Er würde sie fragen, und sie würde ihm ehrlich antworten, dessen war er gewiß. Aber nicht in dieser Stunde, nicht in dieser Nacht. Sie gehörte ganz allein der Liebe, Leidenschaft und Zärtlichkeit. Und dann wandte er sich wieder dem wunderbaren Genuß zu, sie verwöhnen zu dürfen.

Cecilia streckte sich unter seinem langsamen Hinarbeiten zum Ziel ihrer und seiner Wünsche. Und da war es wieder − das Schnurren einer total zufriedenen Katze.

„Wie wundervoll er mich bereit macht … es ist herrlich … will mich nur noch hingeben … nur ihm …so lustvoll naß war ich noch nie … nicht einmal für … oh ja, jetzt …mein Gott, diese Zunge … so zärtlich … so forsch … hhmmm … mir ist so leicht … nicht aufhören … niemals soll er aufhören … er leckt so gut … mach’ weiter … bis in alle Ewigkeit … Himmel, es rauscht heran … −”

*

Michael blinzelte. Das in seine Augen eindringende Licht tat noch weh. Nein, er mochte noch nicht hinsehen. Aber er streckte sich. Dabei gähnte er. Der Geschmack in seinem Mund war auch schon mal besser.

„Was hab’ ich nur alles geträumt? Was war das doch gleich? … Ich war auf einer seltsamen Sexparty. Komisch. Alle Mädchen sahen gleich aus und jedes wollte mit mir schlafen. Und mittendrin lief Maxi im Kilt herum. Jeden Fick hat er begutachtet und bewertet. Mann-o-Mann, war das schräg. Und dann war Maxi böse, daß ich ihm keinen blasen wollte. Teufel, war ich betrunken? … Wo bin ich hier überhaupt? Das ist doch nicht mein Bett …? Mist, ich muß pinkeln. …”