Koppelgeschichten - von und mit Pferd; Peterchens Geschichte

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Koppelgeschichten - von und mit Pferd; Peterchens Geschichte
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Gabi Lohmann

Koppelgeschichten - von und mit Pferd; Peterchens Geschichte

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Peter / Donatello

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Kapitel 1

Vorwort:

Einige Teile dieser Geschichten mögen bekannt vorkommen und doch möchte ich hier noch einmal ausdrücklich festhalten:

Alle Geschichten, Personen und Tiere sind frei erfunden! Eine Ähnlichkeit mit lebenden Personen wäre rein zufällig. Im Laufe eines Reiterlebens erlebt man viel, hört und liest noch mehr. Dazu eine blendende Fantasie und fertig sind die

Koppelgeschichten“

Ausdrücklich möchte ich mich auf diesem Wege bei meinen Freundinnen Petra, Anne und Birgit bedanken. Petra, für die Beisteuerung ihrer Geschichte und Birgit und Anne, für ihr unermüdliches Kontrolllesen, sowie die konstruktive Kritik. Rückmeldungen zu diesem Buch sind erwünscht. Schreiben Sie mir Ihre Kommentare einfach unter: glohmann@rocketmail.com

Und nun – viel Spaß beim Lesen!

Das Buch „Koppelgeschichten“ umfasst in Form eines kompletten Romans Auszüge aus dem Leben von 13 Pferden und ihren Menschen. Hier zum Ausprobieren eine Geschichte aus dem Buch.

Zum besseren Verständnis: Wir befinden uns auf einem Reiterhof – der erste Koppeltag. Die Pferde grasen auf der Weide und ihre Menschen lassen es sich bei Kaffee und Kuchen gut gehen.

Wo Pferdemenschen zusammentreffen gibt es immer etwas zu erzählen – und so vertreiben sich die Reiter ihre Zeit mit Geschichten aus ihrem und aus dem Leben ihrer Pferde.

Wir stoßen jetzt gerade dazu als die Tischälteste Pferdehalterin, Lotte, erzählt, wie sie zu ihrem „Peter“ gekommen ist.

Ich wünsche

Gute Unterhaltung!

Peter / Donatello

Ich bin erst spät zum Reiten gekommen. Schon von frühester Kindheit liebte ich Pferde heiß und innig, aber entweder hatte ich kein Geld oder keine Zeit für das Reiten. Ich war schon fast fünfzig Jahre alt, als meine Bekannten mir im Urlaub einen Ausritt spendierten. Es war in Ungarn ein Ritt durch die Puszta. Wir waren alles Urlauber ohne Reiterfahrung. In Sandalen mit Jeans zum Teil sogar mit kurzen Hosen hockten wir auf unseren Pferden. Die waren Kummer gewöhnt und trugen uns mit stoischer Ruhe durch die weite Steppe. Wir trabten weder noch galoppierten wir – und das war gut so. Keiner von uns wäre bei einer schnelleren Gangart auf dem Pferd geblieben!

Für mich war es, wie ‚nachhause kommen‘! Ich genoss die wiegende Bewegung meines Pferdes, ließ mich einfach mitnehmen. Die Gegend war traumhaft: Endlose Steppe, bunt durchzogen von blühenden Gewächsen in allen möglichen Farben, unterbrochen immer mal wieder von den typischen Ziehbrunnen. Hirtenreiter begegneten uns. Sie umkreisten uns im wilden Galopp, aber unsere Pferde blieben brav. Wie die Hirten, so müsste man reiten können! Mit leuchtenden Augen folgte ich jede ihrer Bewegungen. Ich fühlte damals eine tiefe, nie gekannte Sehnsucht in mir aufsteigen!

Der Ritt endete viel zu schnell, aber die Sehnsucht blieb und reiste mit mir zurück nach Deutschland. Ich nutzte den Rest meines Urlaubs, um mein Leben zu überdenken. Bisher hatte ich erst für mein Studium, dann für meine Familie geschuftet. Mein Mann starb früh und es war nicht einfach die Kinder durchzubringen. Jetzt war der Nachwuchs aus dem Haus. Ich verdiente sehr gut und lebte praktisch nur für die Firma. So sollte es nicht weitergehen. Arbeiten ja, aber es musste doch möglich sein, nebenher das Reiten zu lernen – auch in meinem ‚biblischen‘ Alter!

Die Suche nach einem passenden Reitstall war nicht ganz einfach. Die meisten Ställe in der Nähe hatten sich auf das Turnierreiten spezialisiert, oder boten Reiten nur für Kinder und Jugendliche. Aber ich gab nicht auf und meine Hartnäckigkeit wurde belohnt! Ein kleiner auf Freizeitreiten eingestellter privater Stall war bereit, es auch mit einer knapp fünfzigjährigen Anfängerin zu versuchen!

Der Anfang war schwer. Nach und nach wurde mir bewusst, über welche Muskeln mein Körper überhaupt verfügt – und wie weh die tun konnten. Aber ‚aufgeben‘ gab es nicht in meinem Wortschatz. Nach dem Motto ‚was einen nicht tötet, härtet ab‘ verdoppelte ich die Reitstunden. Und ganz langsam begann sich mein Körper, an die ungewohnte Bewegungsabfolge zu gewöhnen. Zwei Jahre plagte ich die Schulpferde zwei- bis dreimal die Woche, jeder Lehrgang war auch der meine. Zur Dressur gesellten sich das Springen und bald auch schon der eine oder andere Ausritt. Ich genoss alles in tiefen Zügen. Das Springen ließ ich bald wieder sein. Zu schnell küsste man dabei den Boden und in meinem Alter heilten Knochen einfach zu langsam! Aber das Ausreiten machte mir immer mehr Spaß!

Dann bekam ich unverhofft das Angebot, die Reitbeteiligung an einem älteren ausgemusterten Turnierpferd zu übernehmen. Gesucht wurde jemand, der hauptsächlich mit dem Pferd ins Gelände ging. Das Tier sollte sein Leben genießen und einfach locker vorwärts geritten werden. Das war genau das, was auch mir Freude machte. Von da an war ich jeden Tag im Stall zu finden. Entweder ich bummelte mit ‚Merlin‘ durch den Wald oder wir gingen spazieren. An Schlecht-Wetter-Tagen konnte ich meine Boden-Lehrgangserfahrung an Merlin ausprobieren. Er hatte eine Engelsgeduld mit mir. Dafür dankte ich ihm mit ausgiebigen Massagen, mit Bürste und Händen. Merlins kupferrotes Fell leuchtete bald von meiner liebevollen Zuwendung.

Unser Boxnachbar war die in etwa gleich alte Freia. Die dunkelbraune Stute war ständig übellaunig. Reichte man ihr einen Leckerbissen, zuckten die Ohren nur kurz nach vorn. Sie schnappte sich die Leckerei und schon legten sich die Ohren wieder flach an den Kopf. Wenn man sie kannte, konnte man darüber lachen. Mir jagte sie immer wieder einen großen Respekt ein!

Kira, Freias Reitbeteiligung, ließ sich davon nicht abschrecken. Sie ignorierte einfach Freias drohendes Gehabe. Mit den beiden zusammen haben Merlin und ich große ausgedehnte Ausritte unternommen. Das Leben war einfach nur schön.

Das sollte nicht so bleiben. Unsere Pferde wurden nicht jünger und Kira musste feststellen, dass ihre Dressurambitionen bei Freia immer weniger Zuspruch fanden. Die Pferde wurden zunehmend steif. Etwas, was ich in meinem Alter gut nachfühlen konnte. Brauchte ich doch morgens auch immer länger, um mich richtig beweglich zu fühlen.

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