Weltreise in 40 Tagen

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Weltreise in 40 Tagen
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Weltreise in 40 Tagen

für Friedberta

„Wer gleichen Kurs hält, ist am Ende dort, wo er am Anfang war.“

Weltreise in 40 Tagen

Der Autor nimmt seine Leser mit auf eine Weltreise. Er schildert auf seine Weise sichtbare und unsichtbare Erlebnisse in Singapur, Sydney, Noumea, Mare, Mystery Island, Lautoka, Pago Pago, Honolulu, Victoria, Vancouver, Washington Nationalpark, Cannon Beach, Portland und St. Helens Nationalpark. In 40 Tagen werden 40.000 km von Ost nach West über Äquator und Datumsgrenze bewältigt. Höhepunkt ist die 26 tägige Überfahrt des Pazifik mit dem Passagierschiff Noordam. Für jeden Leser, ob er eine Weltreise plant oder eine solche hinter sich hat oder sich nur in Gedanken auf eine Weltreise begibt, ist das Buch ein Genuss.

Über den Autor

Friedbert Wittum ist Jurist, 1948 geboren, verheiratet, drei Kinder und wohnt in Obernkirchen.

Neben juristischer Literatur hat er folgende belletristische und poetische Bücher geschrieben:

1970 Der Herr mit den sieben Schlüsseln

1980 Spiritus Fausti

1981 Gedichte

1983 Autorenwerkstatt 3, Gedichte

1984 Haitabu

1989 Autorenwerkstatt 17, Gedichte

1992 Ein Blumenstrauß, Gedichte

1993 Der Maler Friedbert Wittum

1994 Das Geschlecht der Alther von St. Gallen

1995 Reisezeit, Gedichte

1996 Entropie

2004 Der Schatz der Erde

2009 Zeus und seine Geliebten

Inhalt

Kapitel 1 Von Obernkirchen nach Frankfurt

Kapitel 2 Von Frankfurt nach Singapur

Kapitel 3 Von Singapur nach Sydney

Kapitel 4 Von Sydney nach Neukaledonien

Kapitel 5 Von Neukaledonien nach Vanuatu

Kapitel 6 Von Vanuatu nach Fidschi

Kapitel 7 Von Fidschi zur Datumsgrenze

Kapitel 8 Von der Datumsgrenze nach Samoa

Kapitel 9 Von Samoa nach Honolulu

Kapitel 10 Von Honolulu nach Victoria

Kapitel 11 Von Victoria nach Vancouver

Kapitel 12 Von Vancouver nach Seaside

Kapitel 13 Von Seaside nach Portland

Kapitel 14 Von Portland nach Frankfurt

Kapitel 15 Von Frankfurt nach Obernkirchen

Kapitel 1
Von Obernkirchen nach Frankfurt

Ich wohne in einer Kleinstadt zwischen Hannover und Minden. Obernkirchen. Die Stadt ist der Nabel der Welt. Es gibt 150 Millionen Jahre alte Dinosaurierspuren, Obernkirchener Sandstein, Kohle, Glas, die Marienkirche und ein beheiztes Freibad.


Foto 1: Obernkirchen - Marktplatzbrunnen

Die Schaumburger Märchensänger singen dort und Dr. Oetker hat hier das Puddingpulver erfunden. Die Bückeberge grüßen die Nordsee. Alles ist ruhig und gemächlich. Außerhalb der Stadt wird platt gesprochen. Das Wetter ist meist schön und die Leute werden uralt.

Bevor auch ich uralt werde, machte ich mit meiner Frau Brigitte eine Weltreise. Da dies in Obernkirchen selten vorkommt, stand die Blaskapelle am Bahnhof der historischen Dampfeisenbahn und winkte und spielte: „Wo die Weser einen großen Bogen macht“. Dann kam die Dampfmaschine und trug zwei Menschen und sechs Koffer in die weite Ferne.

Foto 2: Obernkirchen Bahnhof - Dampfeisenbahn „Else"

Das erste Ziel war Stadthagen. Dieser Verwaltungssitz von Schaumburg darf nicht mit Hagen in Westfalen verwechselt werden. Stadthagen war der Bahnhof von Wilhelm Busch. Dort dichtete er die weltberühmten Verse: „Zug zu fahren ist nicht schwer, wenn die Wagen völlig leer“. Statt Wilhelm Busch stand der Stadthauptmann von Stadthagen am Bahngleis, um uns abzuholen.

Er wollte uns mit dem Auto, wegen des vielen Gepäcks nach Hannover zum Flughafen fahren. Der Stadthauptmann, ein berühmter Schlachtschwertträger, ist der Schwiegersohn meiner Frau Brigitte. Er ist stark und ich bin schwach, darum durfte er drei, meine Frau zwei, und ich einen Koffer tragen. Mit seinem schnellen Wagen waren wir in einer halben Stunde bereits beim Einchecken. Der Schwiegersohn winkte, Küsschen, Küsschen und verschwand. Meine Frau merkte plötzlich, dass der rote Koffer fehlte. Sie telefonierte mit dem Stadthauptmann. Die Flughafenansage bat Herrn und Frau Wittum dringend an Bord zu gehen. Es erschien der Schwiegersohn, ohne Koffer. Dann verschwand er wieder. Diesmal ohne Küsschen. Das Flugzeug hob ab. Da sagte Brigitte zu mir: „Was hast Du mit dem roten Koffer gemacht!?!“ Dann folgte bis Frankfurt eisiges Schweigen. Um 22 Uhr sollte es mit der Lufthansa weiter nach Singapur gehen. In der Wartehalle stand ein roter Koffer. Dahinter meine Tochter Ketti, ohne den Stadthauptmann. Sie lächelte. „Viel Spaß auf der Weltreise“, flüsterte sie noch. Dann war sie weg. Es war Freitag der 1.4.2016 und wir hatten 300 km geschafft.

Kapitel 2
Von Frankfurt nach Singapur

Im Flieger geht es zu wie im Krankenhaus. Man wird auf einen Stuhl geschnallt, gefüttert, bekommt einen Schlürschluck, wird flachgelegt und zugedeckt. Dann ging das Licht aus. Als ich aufwachte, war ich in Singapur. Nun waren schon 10.300 km geschafft und davon 12 Stunden im Schlaf. Die Ankunftszeit war 16 Uhr Ortszeit.

Sechs Koffer und zwei Weltreisende passen nicht in ein Taxi. Also kamen die sechs Koffer in ein Taxi und wir fuhren mit dem South West Train hinterher. Das Taxi kostete 30 Singapur Dollar, der Zug fünf Singapur Dollar, etwa 3,50 Euro. Im Hotel Mandarin, Orchard Road, standen schon alle Koffer im Zimmer auf dem 22. Stock. Die Nacht kostete 150 Euro. Ich durfte die Koffer öffnen, dann wurden die Kleider gelüftet und Handys und Tablets mit Strom versorgt, Emails und WhatsApp-Nachrichten ausgetauscht. Nur der rote Koffer wollte nicht aufgehen. Sapperlot. Unser Koffercode, 9596, klappte nicht. Meine liebe Frau Brigitte störte mich noch mit der Frage: „Wie ist noch gleich die Vorwahl von Deutschland?“ Das weiß sie ganz genau, sie fragte bloß, um mich zu provozieren. Und sie setzte nach: „Wo ist der rote Koffer?“ Um nicht zu streiten sagte ich: „0049“ und tippte gedankenverloren die Zahl ein. Der Koffer sprang auf. „Hier mein Liebling“, höre ich mich noch sagen, „da ist der Koffer.“ Warum sie mich minutenlang den falschen Code eintippen ließ, wissen die Götter. Ein Schrei von ihr ließ mich hochfahren. „Schau rein“, rief sie empört, „Was siehst Du?“ Dem Schrei nach, musste wenigstens eine Leiche im Koffer liegen. Gutmütig stand ich auf und guckte rein. Ich war enttäuscht, aber auch fasziniert: Keine Leiche. Statt dessen High Heels und knackige Dessous. Dazu diverse Parfüms. „Das ist der falsche Koffer“, sagte Brigitte resolut. „Bring ihn zurück. Ich will meinen Koffer.“ Nachdem sie sich beruhigt hatte, skypte sie ausführlich mit meiner Tochter Ketti und dem Stadthauptmann. In Deutschland war es gerade 13 Uhr. Der Kontakt zeigte keinen Erfolg. Die beiden beharrten darauf, dass meine Tochter den richtigen Koffer nach Frankfurt gebracht hatte. Schuld hatte nun der Taxifahrer.

Foto 3: Singapur - Hotel „Marina Bay Sands“

Am nächsten Tag besuchte uns unser Sohn Reimer. Dieser wohnt gleich um die Ecke, bei Peking in Shenyang. Er kam zum Frühstück. Dann ging es zu Dritt auf Sightseeingtour: Shopping in der Orchard Road, Wanderung um die Marina Bay, wo viele Kunstobjekte, auch der Merlion, stehen, und Wolkenkratzer bestaunen.

Foto 4: Singapur - Merlion

Weiter ging es zu einem tropischen Urwald in der Stadt. Der Weg führte vom Hort Park zum Mount Faber. Hier war der linke Fuß meiner Frau so erschöpft, dass er drei Tage lang nur humpelnd mit sich gehen ließ. Abends ist der South Marina Park ein Muss. Hier stehen Kunstbäume, die den Himmel und die Besucher verzaubern.

Foto 5: Singapur - South Marina Park Kunstbäume

Um Mitternacht wanderte der Kalender vom 3.4. auf den 4.4.2016. Wir waren im Marina Bay Sands Hotel angekommen. Ganz oben auf der Terrasse im 57. Stock feierten wir den Geburtstag von Brigitte. Singapur täuscht mit der phonetischen Nachsilbe poor, über das, was sie wahrlich nicht ist: arm. Ihr gebührt der Name Singarich. Der Präsident der Republik wacht über den Wohlstand. Hier ein Beispiel: In der Orchard Road machen tausende von Vögeln einen Heidenlärm. In der Hotelbar im Mandarin Hotel traf ich auf einen Deutschen mit wettergegerbtem Gesicht und Dreitagebart. Er stellte sich als Ernst Goll vor. Er sei Wengerthiater, also Rebenbeschützer. Mittels einer Rätsche und einer Schreckschusspistole vertreibe er die Vögel. Die würden sonst die Touristen erschrecken. Der Präsident von Singapur sei mit vielen Leuten bei ihm in Knittlingen gewesen auf dem Besen, also in einer Weinausschänke. Er habe ihn vom Fleck weg engagiert und nun vertreibe er die Vögel mit seiner Rätsche und der Schreckschusspistole aus den Bäumen in der Orchard Road. Kost und Logis frei sowie 10.000 Singapur Dollar monatlich ließe sich der Präsident diesen Spaß kosten. Au weia, da wurde ich aber blass. Da hat man jahrelang studiert und ein Wengerthiater verdient mehr als mancher Akademiker. Mit diesen Gedanken schlief ich ein.

 

Mehrere Schüsse schreckten mich aus dem Schlaf. Der Wengerthiater, dachte ich. Ich schaute auf die Uhr: sieben Uhr. Meine liebe Gattin schlief den Schlaf der Gerechten. Um 9 Uhr ging das Flugzeug. Mein Sohn erschien, er musste zurück nach China. Da er allein mit dem Taxi fuhr, nahm er von uns den roten Koffer mit. Wir fuhren später mit den restlichen Koffern zum Flughafen und waren tatsächlich kurz vor 9 Uhr im Flieger. Diesmal ging es mit der Singapur Airline nach Sydney. Eine tolle Fluggesellschaft sagen alle. Als wir Weltreisenden nun zwei Stunden im Flugzeug saßen und sich gar nichts rührte, kamen Zweifel auf. Endlich durften wir das Flugzeug verlassen und wurden mit einem Bus zum Hotel Mandarin in der Orchard Road zurückgebracht. Dieses hatten wir in aller Eile vor drei Stunden verlassen. Im Changi Flughafen sei Bombenalarm, sagte mir der Hotelportier, er sei völlig geräumt worden. Es wundert mich sehr, dass in einer Präsidialrepublik, wie Singapur ein Bombenalarm zugelassen wird. Ein hiesiger Geschäftsmann versicherte mir an der Bar, dass dies noch nie vorgekommen sei.

Am Abend rief mein Sohn aus Peking an. Sein Flugzeug war offenbar das Letzte, das vor dem Bombenalarm noch gestartet ist. Um Mitternacht saßen wir wieder in der gleichen Maschine. Ich wurde zugedeckt, bekam, wie bei der Lufthansa einen Schlürschluck und schlief ein. Um ein Uhr morgens am 5.4.2016 startete das Flugzeug Richtung Sydney. Kurz nach dem Start gab es einen gewaltigen Rumpler, wovon ich aufwachte. Die Stewardess lächelte und sagte, wir seien soeben über den Äquator gehüpft. Ich glaube eher, dass wir vom Frühling in den Herbst gefallen sind. Aber da schlief ich schon wieder.

Kapitel 3
Von Singapur nach Sydney

Um 10 Uhr landeten wir auf dem Kingsford Smith Airport. Von hier sind es 17.300 km westwärts nach zuhause. Wir standen an der Gepäckausgabe und warteten auf den 6. Koffer. Der kam aber nicht. Es war der Rote. Meine Frau Brigitte schlug vor, diesen endgültig zu ignorieren. Also gingen wir durch den Zoll. Es war herrliches Wetter: trocken und heiß. Mit dem Airporter fuhren wir zum Hotel Mercury. Nach dem Hotel ging es sofort zu den Hauptattraktionen von Sydney.

Dazu braucht man eine Opal Karte. Die berechtigt zwar nicht zum unlimitierten Kauf von Opalen, erlaubt aber die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus, Bahn und Fähre. Die Opal Karte kostet für drei Tage 30 Australische Dollar, also 21 Euro. Die Fahrt mit der Stadtbahn ging zum Circular Quai, dort ist alles was Sydney berühmt macht: Oper und Hafenbrücke. Die Oper, spöttisch Nun’s Srum genannt, ist schon etwas in die Jahre gekommen. Die Nonnenhauben brauchen neuen Glanz. Schön war es, die Opernbesucher zu bestaunen. Es wurde gerade Turandot aufgeführt. Die Sydneyer Gesellschaft besteht aus einer einmaligen Vielfalt von Menschen, die die Geschichte in den letzten 250 Jahren zusammen geschmolzen hat: Aborigines, Bushrangers, Blackbirders, Soldaten, Kaufleute, Glücksritter, Sträflinge und Engländer. Es gibt daher ungewöhnlich Dicke, wie Dünne, Lange und Kurze, Schwarze und Weiße, die nebeneinander und besonders in Opernkleidung komisch wirken. Auf der Kaimauer lag ein verwahrloster Aborigines. Er sagte zu mir „A pretty lady has an ox“. Er glaubte wohl, dass die heutigen Männer Ochsen von schönen Frauen sind. Das war früher ganz anders. Als der deutsche Australienforscher Ludwig Leichhardt mit Ochsen und einer Handvoll Männer in den Busch ging, wurde er von den Aborigines gefragt, ob die Ochsen seine Frauen sind. So ändern sich die Zeiten.

Die Eisenbrücke über den Hafen heißt Coat Hanger, also Kleiderbügel. Derartige Brücken gibt es in Europa zu Dutzenden. Allerdings kann man den Coat Hanger mit kundigem Führer für 250 Australische Dollar besteigen. Ich sah Tag und Nacht unheimliche Gestalten auf den Bügeln der Brücke laufen.

Wir ließen den Abend anklingen am Circular Quai East. Wir bestellten ein Menü für 35 Australische Dollar und tranken weißen und roten australischen Wein. Die Stimmung war gut, die Menschen fröhlich und die Aussicht auf die beleuchtete Skyline, die Oper und die Hafenbrücke umsonst.

Foto 6: Sydney - Circular Quai mit Coat Hanger

Zwischen den Wolkenkratzern sagte mir der Stern des Südens gute Nacht. Ich gab’s an meine Frau weiter, die wollte aber davon nichts wissen. So durfte ich noch einige Geschäfte in der George, Pitt und King Street besichtigen, bis ich am Martin Place Halluzinationen bekam. Im Juweliergeschäft Paspaley gab es Riesenperlen zu bestaunen. Die kamen aus Tahiti oder wurden sonst irgendwo gezüchtet. Die dickste und teuerste Kette gefiel meiner Brigitte. Fast wäre es auch zum Kauf gekommen. Gerade in diesem Augenblick übermannte mich eine Ohnmacht. Der Juwelier rief auf seine Kosten ein Taxi, so dass ich schnell gesundet ins Hotel gebracht wurde. Brigitte schwärmt noch heute von den dicken Perlen und dem noblen Juwelier.

Am nächsten Morgen haben wir wegen des Jetlags das Frühstück verpasst. Die Bedienung war so freundlich und schmierte uns für unterwegs noch ein paar Butterbrote. Dann ging es am Circular Quai zu Wharf 3. Hier startet alle 20 Minuten eine Fähre nach Manly. Mit der Opalkarte öffnete sich der Zugang zum Schiff. Dieses war beladen mit fröhlichen Badegästen. Alle hatten den Strand von Manly zum Ziel. Das Wetter war herrlich. Wenn man hinten im Schiff, also achtern sitzt, hat man die ganze Hafeneinfahrt von Sydney vor Augen. Links die Oper mit Skyline, rechts die eiserne Hafenbrücke. Die Australier halten den Hafen von Sydney für den schönsten der Welt. Das liegt daran, weil sie von der Welt so abgeschieden sind. Ich sah Häfen, die sich zum Schwärmen besser eignen.

Foto 7: Sydney - Oper und Hafenbrücke

Davon sagte ich aber nichts. Aber diese haben keine Wale. Genau vor den Nonnenhauben der Oper zeigte uns ein Wal seinen Buckel und schoss zur Begrüßung eine Fontaine in die Luft. Wir waren mit der Fähre nach Manly ohne Aufpreis auf Whalewatching Tour. Was für ein toller Hafen. Manly liegt nördlich vom Hafeneingang am Pazifik. Die Überfahrt dauerte 20 Minuten. Manly ähnelt einem Ostseebad.

Nach der Ankunft ging es geradewegs an Einkaufsläden und Restaurants vorbei zum Sandstrand. Mächtige Wellen schlagen unaufhörlich auf die Badegäste ein. Sie brachten Lieder aus dem fernen Peru und himmlische Düfte aus Valparaiso mit. Meiner Frau hoben sie die Sonnenbrille von der Nase und mir stahlen sie die Badehose.

Foto 8: Sydney - Manly Strand

Am Abend, als die Badegäste in Sydney untergetaucht sind, saßen wir beim Sundowner am Hafen. Die Sonne versank im Pazifik, wie die Orangenscheibe im Cocktail. Ein Wetterumschwung kündigte sich an.

Der nächste Tag war der 7. Tag unserer Weltreise. Der Himmel war bewölkt, die Temperatur auf 22° C herabgestürzt. Zeit für Sightseeing. Nach dem guten Frühstück im Hotel ging es mit der City Rail zum Circular Quai. Von dort sind es nur wenige Meter zum Museum of Contemporary Art. Der Eintritt ist frei. Auf zwei Stockwerken wurde moderne australische Kunst präsentiert. Das Museum ist ein Muss für jeden Kunstfreund.

Foto 9: Museum of Contemporary Art Australia, Bilder von Mirrikuriya und Wunuwun

Im obersten Stockwerk ist ein Café mit hübscher Terrasse und tollem Ausblick auf Brücke, Oper und Skyline. Wenn man Glück hat, ankert davor ein Kreuzfahrtschiff und man bekommt Sehnsucht nach der Ferne. Aber die Stadtbesichtigung ging weiter. Gleich hinter dem Museum beginnt der älteste Stadtteil von Sydney, the Rocks. Hier gibt es Läden, alte Häuser, Pubs und Restaurants. Hat man the Rocks durchquert, kommt man an den neu angelegten Barangaroo Park zum Millers Point. Im Barangaroo Park sind viele Sandsteinblöcke aufgestellt. Sie ähneln dem Obernkirchner Sandstein, sind aber weniger berühmt als dieser.

Wir fuhren dann mit der City Rail zur St. Marys Cathedral, ein sakrales Bauwerk aus hiesigem Sandstein. Davor steht ein prächtiger Brunnen mit Figuren aus der griechischen Mythologie. Da erschlägt Theseus den Minotauros, Diana umschlingt einen Hirsch, Zeus spielt mit Ziegen, und über Allem thront Apoll.

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