Zwei Jungs, ein Trike und die Insel

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Zwei Jungs, ein Trike und die Insel
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Frank Habbe

Zwei Jungs, ein Trike und die Insel

ein Sylt-Krimi

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Inhaltsverzeichnis

Titel

... und ab geht die Post...

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Impressum neobooks

... und ab geht die Post...

„Digger, das läuft gar nicht!“

Entgeistert starrt Pepe auf das Objekt, mit dem Knut auf dem Parkplatz von Itzehoes Plaza-SB-Center vorgefahren ist. Grinsend steigt der von dem magentafarbenen Trike, wirft seinem Freund einen silbernen Helm zu.

„Wär dir die Stretch-Limo lieber gewesen?“

In der hätte er sich wenigstens verstecken können, denkt Pepe, als er stumm den Helm auffängt.

„Hättest halt den Lappen nicht versaufen sollen.“

Pepe zuckt geschlagen mit den Schultern. Bei Knut und seinem Motorradführerschein, was sollte er da erwarten? Angesicht der bei Knuts Vater auf dem Hof herumstehenden Skurrilitäten, haben sie mit dem grellgefärbten Dreirad wahrscheinlich sogar noch Glück gehabt.

„Wo soll’s denn hingehen?“

„Kampen, Sylt.“

Kopfschüttelnd wirft Pepe seinem Freund einen mitleidigen Blick zu. Es ist nicht so, dass Knut doof ist. Gut, er schraubt nach vorzeitigem Schulabgang bei seinem Vater an den Autos rum, beschäftigt sich ansonsten mit World of Warcraft, Tribute von Panem und derlei Dingen. Aber deswegen ist man doch nicht gleich dumm. Weltfremd, denkt Pepe, das passt eher. Genauso weltfremd wie die Idee, mit einem Trike durch Kampen zu kurven.

„Da warst du noch nie, oder?“

„Muss immer ein erstes Mal geben.“ Damit klopft Knut Pepe auf den Rücken, nimmt wieder auf dem Fahrersitz Platz und zeigt grinsend mit dem Daumen auf die vakante Position in seinem Rücken. Seufzend setzt Pepe den Helm auf, inständig hoffend, dass ihn darunter niemand erkennt.

„Und worum geht’s?“

„Darum.“ Ohne sich umzudrehen tippt Knut auf seine Umhängetasche, startet den Motor und fährt sie knatternd vom Parkplatz.

Na dann, denkt Pepe resigniert, während er sich auf seinem Hochsitz möglichst klein zu machen versucht.

Darum, erklärt ihm Knut auf halbem Weg bei einem Fischbrötchen in Tönning, ist eine Tasche, die er für Panzer, der Rotlichtgröße im Raum PI/IZ, bei einem Kontaktmann auf Sylt gegen Bares tauschen soll.

Ein Job, den er in ähnlicher Weise ab und zu für ihn erledigt.

Warum? Money, Money, Money!

Was in der Tasche ist? Knut hat keine Ahnung. Will es gar nicht wissen.

Und wieso Pepe dabei mitmacht? Weil Knut nun mal sein Freund ist. Und, es springen zweihundert Euro für ihn raus.

Warum nicht dafür einen Tag auf Sylt verbringen, sagt sich Pepe, während er die Zähne zur Abwehr der ihm im Fahrtwind entgegengeschleuderten Eintagsfliegen zusammenbeißt.

Gut zwei Stunden geht das so, bis sie den Autozug in Niebüll erreichen. Doch auch als sie sich in einer Schlange lauter Audis und BMWs einreihen, ist an Entspannung nicht zu denken. Wie ausgestellt fühlt Pepe sich auf seinem Hochsitz und lässt den Helm trotz der wärmenden Sonnenstrahlen lieber auf.

Gerade will er vom Thron klettern, als Knut mit einem „Passt Du kurz auf“ in Richtung Kiosk und Toiletten entschwindet.

Hilflos schaut ihm Pepe nach, als sein Blick auf ein links neben ihm einfahrendes Cabrio und die gebräunten Beine seiner jungen Fahrerin fällt. Fasziniert starrt Pepe abwechselnd auf ihre blonden, mit einem Zopf gebändigten Haare und die wohlgeformten Schenkel, bis Knut ihn aus seinen Träumen reißt und ihm eine Portion Pommes vors Gesicht hält.

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