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Nachtstücke

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Nun könnte ich, sehr geliebter Leser! wohl füglich meine Erzählung schließen, denn du magst es dir vorstellen, daß Max, nachdem er aus Konstantinopel, wo er die Marmorstufe, wohin der Seehund Extern das Kind apportiert, nebst vielem andern Merkwürdigen geschaut hatte, zurückgekehrt war, wirklich Julien heiratete, und verlangst wohl nicht noch zu wissen, wie die Braut geputzt war und wieviel Kinder das Paar bis jetzt erzeugt hat. Hinzusetzen will ich nur noch, daß am Tage Mariä Geburt des Jahres 18- Max und Julie einander gegenüber im Pavillon bei dem roten Herzen knieten. Häufige Tränen fielen auf den kalten Stein, denn unter ihm lag das ach! nur zu oft blutende Herz des wohltätigen Oheims. Nicht um des Lord Horions Grabmal nachzuahmen, sondern weil er des armen Onkels ganze Lebens- und Leidensgeschichte darin angedeutet fand, hatte Max mit eignet Hand die Worte in den Stein gegraben:

Es ruht!