SPIRITUELLE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN

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SPIRITUELLE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN
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Christine Woydt

SPIRITUELLE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN

Aufwachen durch Aktivierung von Hundalini & Lichtkörper


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Herausgeber & Lektor Michael Nagula
Einbandgestaltung Guter Punkt
Layout & Satz Birgit Letsch
Covermotiv Josephine Wall
Druck CPI books GmbH

Copyright © 2021 by AMRA Verlag

ISBN Printausgabe 978-3-95447-489-9

ISBN eBook 978-3-95447-490-5

Ebenfalls von Christine Woydt bei AMRA erhältlich:

Saint Germain. Die Meisterschaft des Seins (Buch)

Saint Germain. Dein Aufstieg in die Meisterschaft (Buch)

Transformation gemeinsam erleben (Channeling-Kongress-DVD)

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Ich danke meinem Lehrer Saint Germain, der mich jenseits von Zeit und Raum in allen Höhen und Tiefen begleitet hat.


INHALT

Einleitung

AUFWACHEN

1IMPULSE ZUM AUFWACHEN

Spirituelle Depression • Erleuchtung

2HERAUSFORDERUNG DES AUFWACHENS

Sinnsuche • Beziehungskonflikte • Perspektive

3HEILSAME TRANCE

Kernschamanismus • Bewusstseinserweiterung • Tranceheilung • Heilende Worte

4MEDIALE HERAUSFORDERUNG

Der freie Wille • Ethische Regeln • Dunkle Energien • Schlafparalyse • Energetische Angriffe • Perspektive

5NAHTODERFAHRUNGEN

Dreamwalk • Sterbebegleitung • Frühere Leben • Kommunikation mit Verstorbenen

6HERAUSFORDERUNG DER TODESNÄHE

Sehnsucht nach Zuhause • Neue Prioritäten • Glaubenskonflikte • Perspektive

7MACHTSPIELE

Täter und Opfer • Schuld und Angst

8HERAUSFORDERUNG DER MACHT

Sog der Machtspiele • Der Retter • Hybris • Perspektive

9SCHÖPFERBEWUSSTSEIN

10HERAUSFORDERUNG DER MANIFESTATION

Kraft der Gefühle • Innere Konflikte • Blockierende Seelenaspekte • Das Innere Kind • Familiensystemische Verstrickungen • Frühere Inkarnationen • Kollektive Aspekte • Perspektive

KUNDALINI

1FLAMME DER TRANSFORMATION

Das Phänomen der Kundalini • Die Auslöser • Herausforderung Kundalini

2KÖRPERLICHE SYMPTOME

Körperliche Sensationen und Krämpfe • Symptome des zentralen Nervensystems • Heilreaktionen • Künstliche Krankheiten • Hypersensibilität • Sexuelle Symptome • Erschöpfung • Schlafstörungen

3PSYCHISCHE SYMPTOME

Stimmungsschwankungen • Langeweile • Die dunkle Nacht der Seele • Künstliche Persönlichkeitsstörungen

4MENTALE SYMPTOME

 

Konzentrationsstörungen • Umdenken

5GEISTIGE SYMPTOME

Expandierte Wahrnehmung • Fehlende Erdung • Einsamkeit

6DIFFERENTIALDIAGNOSEN

Restless-Legs-Syndrom • Restless-Genital-Syndrom • Multiple Sklerose • Parkinson-Syndrom • Herzerkrankungen • Depression • Bipolare Störung • Psychose • Perspektive

7DIE ERWECKTE KUNDALINI

Heilung • Kreativität • Glückseligkeit • Mittler zwischen den Welten

8KUNDALINI-MEDITATIONEN

Raum des Unendlichen Lichts • Lichtkanal • Raum der Allumfassenden Liebe

LICHTKÖRPER

1KÖRPERWISSEN

2KLARHEIT

3TELEPATHIE

4HERZÖFFNUNG

5FREUDE

Schlusswort

Anhang: Homoöpathie bei spirituellen Herausforderungen

Anmerkungen & Hinweise

Verwendete Literatur

Über die Autorin


EINLEITUNG
AUFWACHEN

Wir leben in spannenden Zeiten. Viele Menschen wachen auf, suchen in mystischen Erfahrungen nach Quellen der Inspiration, Heilung und Erlösung. Sie erinnern sich, wer sie eigentlich sind, und begegnen ihrer Göttlichkeit. Manche Menschen starten ihren Prozess des inneren Erwachsens mit einer eruptiven Erweckung der Kundalini. Das ist kein einfacher Einstieg, vor allem wenn man noch nicht einmal einen spirituellen Weg angestrebt hat, jedenfalls nicht bewusst. Bei mir war es anders, denn bevor ich intensive Kundalini-Anzeichen erfahren habe, arbeitete ich schon einige Jahre als Medium und spirituelle Lehrerin. Ich erlebte schon als Kind im Rahmen meiner religiösen Erziehung mystische Einheits- und Glückserfahrungen, habe mich dann aber im Laufe meines Studiums von der Religion abgewandt, bis mich eine bewegende Vision erleuchtete. In der veränderungsreichen Lebensphase nach meinem inneren Aufwachen konnte ich vielfältige Bekanntschaft mit spirituellen Herausforderungen machen.

Wie ich aus meiner langjährigen Praxistätigkeit als Heilpraktikerin weiß, fühlen sich nach dem Aufwachen viele Menschen allein mit ihren nicht alltäglichen Erlebnissen, etwa mit hellsichtigen Eingebungen und der Wahrnehmung göttlicher Präsenz. Sie schrecken davor zurück, sich nahestehenden Menschen zu öffnen und von Träumen, Erleuchtungen, Visionen und wundersamen Synchronizitäten zu berichten. Sie fürchten, für verrückt erklärt zu werden. Wenn man den Mut aufbringt, sich zu öffnen, kann es passieren, dass die eigenen Erlebnisse solange analysiert, zerpflückt und zerredet werden, bis man selbst an ihnen zweifelt.

Mein Buch soll dazu beitragen, dass du dich mit deinen außergewöhnlichen Erfahrungen und Erlebnissen weniger allein fühlst und sie sogar als normale Begleiterscheinungen des spirituellen Weges einordnen und verstehen kannst.

KUNDALINI

Im Nachhinein betrachtet war die Kundalini-Erweckung die logische Folge meiner Hingabe an mystische Selbsterfahrung und spirituelle Praxis. Sie war eine bedeutsame Etappe in meinem Prozess des inneren Erwachens. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle Menschen, die sich ernsthaft ihrem spirituellen Weg hingeben, eines Tages der Kundalini begegnen. Anhaltende spirituelle Praxis und Bewusstseinserweiterung erfassen irgendwann nicht nur den Geist und die Seele, sondern auch den Körper und dann kommt die Kundalini ins Spiel. Die Kundalini-Aktivität ist ein körperliches Phänomen, das physische Reinigung und ganzheitliche Heilung initiiert.

In dem Kapitel über die von der Kundalini ausgelösten typischen Begleiterscheinungen, Symptome und Herausforderungen habe ich den von der Kundalini initiierten Verwandlungsprozess aus der Perspektive ganzheitlicher Heilkunde und moderner Psychologie beschrieben. Um den Prozess des Aufwachens besser zu verstehen und in diesem Buch beschreiben zu können, habe ich außerordentlich von dem intensiven Studium der über die Kundalini erschienenen wissenschaftlichen Büchern profitiert, auf die ich mich im Text auch beziehe. Wenn gewünscht, kann der Leser mit meinen Literaturhinweisen seine Lektüre vertiefen. In erster Linie basiert das Buch auf meinen persönlichen Erfahrungen, die ich jedoch häufig in der einschlägigen Literatur bestätigt fand. Ich konnte dadurch erkennen, dass ich mit meinen außergewöhnlichen Erlebnissen nicht allein dastehe.

Ich glaube, dass die Aktivierung der Kundalini zur Realisation gehört. Spirituelle Lehrer sprechen allerdings oft gar nicht über die Kundalini, weil sie sich damit nicht auskennen oder weil sie niemand ausgrenzen möchten. Die Kundalini scheidet die Geister, denn manche Menschen spitzen die Ohren, wenn davon die Rede ist, während andere sich abwenden.

Ich bin sicher, dass du als Leser dieses Buches dich aus gutem Grund zu dem Thema hingezogen fühltest, selbst wenn du bisher noch keine Kundalini-Erfahrungen hattest.

Die Kundalini verstärkt die Phänomene, mit denen sich viele Menschen in der Phase nach ihrem persönlichen Aufwachen auseinandersetzen. Der innere Prozess, die brennenden Fragen, die Schattenthemen, die vermeidbaren Fallen, die tiefen Einsichten und Erleuchtungen und die glückseligen Erlebnisse nach dem Aufwachen und nach der Kundalini-Erweckung unterscheiden sich nur graduell. Daher kannst du auch, wenn die Kundalini noch nicht in dein Leben getreten ist, von diesem Kapitel profitieren.

LICHTKÖRPER

Mein Buch unterstützt dich dabei, den tieferen Sinn besser zu verstehen, der hinter den Symptomen und Herausforderungen steckt, die mit dem Aufwachen automatisch einhergehen. Du kannst nach der Lektüre deinen Prozess des inneren Aufstiegs bewusster erleben und gestalten.

Die Kundalini bringt seelische und geistige Begleiterscheinungen mit sich, aber vor allem wirkt sie im Körper. Sie bereitet den Lichtkörper vor, welcher der Verkörperung göttlichen Bewusstseins dient. Eine höhere Frequenz der körpereigenen Schwingung stellt sich ein und initiiert Veränderungsprozesse, Transformation und Heilung bei einem selbst und bei anderen Menschen, die einem Träger des Lichtkörpers begegnen. Mein Buch befasst sich auch mit den speziellen Herausforderungen des Lichtkörperprozesses. Es wird für dich leichter, dich den spirituellen Herausforderungen des Aufstiegsprozesses zu stellen und sie vertrauensvoll anzunehmen, wenn du das Ziel kennst. Der Lichtkörper ist ein Geschenk mit außerordentlichen Potenzialen, die dein Leben bereichern werden.

Ich biete dieses Buch als Handreichung für den inneren Aufstieg an und hoffe, dass es meine Leser motiviert, ihre spirituelle Entwicklung mit Hingabe und Begeisterung weiter zu verfolgen. Die im Buch präsentierten Fallgeschichten aus meiner Praxis sind aus Datenschutzgründen anonymisiert. Ich habe die Namen sowie Umstände und Einzelheiten verändert, die auf eine bestimmte Person hinweisen könnten. Manchmal habe ich auch aus einer Reihe ähnlicher Fälle eine beispielhafte Geschichte konstruiert. Es handelt sich also nicht um konkrete Personen, sondern um Episoden, die mir das Leben diktiert hat.

Viel Licht & Liebe!



AUFWACHEN
1 IMPULSE ZUM AUFWACHEN

Die ersten Impulse für meine spirituelle Entwicklung liegen wie bei vielen anderen Menschen in meiner Kindheit. Ich bin in einem evangelischen Pfarrhaus in einer Bischofsstadt aufgewachsen und dementsprechend christlich sozialisiert worden. Nicht nur zuhause wurde regelmäßig die Bibel gelesen, sondern auch in meinem Umfeld gehörten die christlichen Rituale zum Alltag. In meiner Studienzeit habe ich mich allerdings mehr für Literatur, Geschichte und Psychologie interessiert als für Religion.

~Spirituelle Depression

Meine eigene Reise begann, als äußerlich alles in meinem Leben perfekt erschien. Ich war in zweiter Ehe glücklich verheiratet und führte ein wohlsituiertes Leben als berufstätige Mutter. Mein Leben schien in einem ruhigen Fahrwasser gelandet zu sein.

Aber bei genauerem Hinsehen sah doch nicht alles so rosig aus. Wegen der beruflichen Karriere meines Mannes waren wir aus der Großstadt in ein beschauliches Wohngebiet am Rande einer Kleinstadt gezogen. Ich hatte Schwierigkeiten, mich dort einzuleben. Meine Freundinnen fehlten mir und neue Bekanntschaften waren nicht so schnell in Sicht.

Ich hielt mich viel im Garten auf, der an ein Biotop angrenzte. Im Nachhinein hat die Natur wohl meine innere Schamanin wiederbelebt, denn eine unbestimmte Sehnsucht keimte in mir auf, die ich mir nicht zu erklären wusste.

Außerdem fühlte ich mich in einer Sackgasse, was meine Karriere anging. Als ausgebildete Lehrerin war ich zunächst in der außerschulischen Bildung tätig gewesen und hatte dort sehr selbstbestimmt arbeiten können. Wegen des Umzugs unterrichtete ich nun an einem Gymnasium und versuchte, mich dort einzugewöhnen. In der Schule fand ich einfach keine Einsatzmöglichkeiten für meine Kreativität.

Ich träumte in dieser Zeit immer wieder, dass ich suchend durch die Flure der Schule irrte und alle Türen verschlossen waren. Nach drei Jahren wechselte ich meinen Beruf.

 

Schlimmer empfand ich noch, dass mein Mann sich gerade an seiner neuen Arbeitsstelle einarbeitete und wenig Zeit für unser Privatleben hatte. Nach der Trennung von meinem ersten Mann hatte ich lange allein gelebt. Ich war kein Kind von Traurigkeit und konnte mich nicht über einen Mangel an Männerbekanntschaften beklagen, aber ich hatte einfach nicht den Richtigen gefunden. Meinen Mann hatte ich durch einen Glücksfall kennen gelernt und die Beziehung war perfekt. Als mein Mann für seine neue Stelle so viel arbeitete, kamen bei mir alte Verletzungen an die Oberfläche. Ich reagierte in alten Mustern, fühlte mich vernachlässigt und nicht ausreichend gewürdigt. Instinktiv wusste ich aber, dass es nichts nützen würde, noch einmal wegzurennen und mein Glück woanders zu suchen. Mein Mann, nach dem ich so lange gesucht hatte, war der Richtige. Ich musste mich meinen persönlichen Traumata und einschränkenden Glaubenssätzen stellen.

Es gab noch eine Baustelle in meinem Leben, die ich auch lieber verdrängen wollte. Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit in einem Pfarrhaus mit vielen Geschwistern erlebt. Seit ich nun selbst ein Kind hatte, konnte ich besonders schätzen, was meine Eltern und insbesondere meine Mutter für uns getan hatten. Ich fühlte mich wohl im Kreis meiner Verwandten und liebte meine Familie, die mich immer großzügig unterstützt hatte. Allerdings grassierte auf der mütterlichen Seite meiner Familie chronische Alkoholsucht mit allen typischen Begleiterscheinungen von Verzweiflung, Hilflosigkeit, Streit, Co-Alkoholismus und enttäuschten Hoffnungen. Ich quälte mich mit Sorgen um meine Verwandten, aber das Schlimmste war, dass ich, wenn ich mich unglücklich und einsam fühlte, einen unwiderstehlichen Drang verspürte, zur Flasche zu greifen.

Dabei reagierte ich äußerst empfindlich auf Alkohol. Wir fuhren regelmäßig zum Familienurlaub in die Niederlande und freuten uns, dort andere Gäste, die wir schon kannten, wiederzusehen. Weil Ferien waren, war ich nicht besonders vorsichtig mit dem Rotwein. Ich brauchte höchstens zwei Gläser, damit ich mich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnerte. Mein Mann erzählte mir dann, dass ich einen anderen Mann aus der Clique massiv angebaggert hätte, und mir war das furchtbar peinlich. Die anderen verloren kein Wort über diesen Zwischenfall. Aber ich hatte das Gefühl, mir selbst fremd zu werden, denn den Mann, den ich angemacht hatte, mochte ich nicht einmal. Mir war nur aufgefallen, dass er von seiner Frau permanent schlecht gemacht und untergebuttert wurde. Also hatte ich mir instinktiv doch den Richtigen ausgesucht, denn er schien anschließend das Kinn sichtlich höher zu tragen. Mein Mann war enttäuscht von mir und hatte nur klare Worte zu meinen Entgleisungen übrig. Er fand es ganz einfach unerträglich.

Einige Tage später passierte ein tragischer Unfall in der Nähe unseres Hotels. Die Kinder konnten dort unter Aufsicht im Wald reiten und ein Mädchen stürzte vom Pferd und wurde schwer verletzt. Der Unfall hing wie eine dunkle Wolke über uns. In dieser Nacht trank ich wieder ein Glas Rotwein zu viel und konnte mich am darauffolgenden Tag an nichts mehr erinnern. Weil ich nach Rechtfertigungen für mein Verhalten suchte, rückte allerdings das schreckliche Geschehen des Unfalls verstärkt in mein Bewusstsein. Als ich auch in der Gruppe über meine Gefühle sprach, brach das Eis und alle konnten ihrem Entsetzen, ihrer Trauer und ihrem Mitgefühl Ausdruck geben. Ich konnte selbst erkennen, dass meine Rauschanfälle sogar einen tieferen Sinn zu haben schienen, aber ich litt trotzdem, vor allem unter meinem Kontrollverlust.

Eigentlich zeichneten sich damals schon die Themen ab, die mich über Jahre beschäftigen sollten: Trauma und familiensystemische Verstrickungen, toxische und segensreiche Beziehungen, Selbstwert, Kreativität und Heilung.

Zunächst einmal wusste ich aber einfach nicht weiter und begab mich auf die Suche nach Erlösung. Phasenweise hatte ich panische Angst, dem Alkohol zu verfallen. Außerdem bewegte mich sicherlich ein unbewusster Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Ich fand auch sehr schnell eine Perspektive, indem ich anfing, an einer Heilpraktiker-Schule Homöopathie zu studieren. Die Homöopathie faszinierte mich von Anfang an und vermittelte mir eine ganzheitliche und energetische Sichtweise auf den Körper. Mir eröffnete sich die neue Welt der Energieheilung.

Trotzdem überfiel mich von Zeit zu Zeit eine tiefe Depression, aus der ich oft gar nicht so schnell einen Ausweg fand. Es äußerte sich so, dass ich abends, wenn mein Mann sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen hatte, oft allein im dunklen Zimmer saß und weinte. Wir hatten ein kleines »Fernsehzimmer«, in das ich mich dann verkroch. Selbst wenn der Fernseher lief, interessierte er mich nicht. Ich fühlte mich nur leer, ausgebrannt, unglücklich und verzweifelt. Ich konnte keinen Sinn mehr in meinem Leben entdecken. Schon damals fiel es mir schwer, jemandem meine »Not« zu erklären, denn ich wusste, dass mich niemand verstehen würde. Es gab in meinem Leben doch keine gravierenden Probleme und eigentlich hatte ich es doch gut. Manchmal am Wochenende goss ich mir im Fernsehzimmer auch noch die zwei Gläser Wein hinter die Binde, die mich ausknockten. Das machte es aber nur noch schlimmer, denn ich war dann nicht nur traurig, sondern verachtete mich auch noch selbst.

Im Rückblick möchte ich diese Phase als spirituelle Depression bezeichnen, denn ich spürte schon damals deutlich, dass die innere Leere und Verzweiflung von mir forderten, in meinem Leben Bilanz zu ziehen und Veränderungen vorzunehmen. Ich spürte, dass die Depression mehr ein Weckruf meiner Seele als eine echte Krankheit war. Instinktiv wusste ich, dass ich Heilung für meine Depression nur in mir selbst finden konnte, dass also eine bewusste innere Einkehr nötig war. Deshalb kam ich auch gar nicht auf die Idee, einen Therapeuten aufzusuchen und mir Tabletten verschreiben zu lassen. Inzwischen ist Depression zu einer Volkskrankheit geworden. Durch meine eigene Erfahrung bin ich überzeugt, dass das Phänomen »spirituelle Depression« sehr oft auftritt und durch die Energieveränderungen, die gerade auf der Erde stattfinden, eher noch zunehmen wird.

Die dunkle Stimmung, in die ich zeitweise geriet, führte mich automatisch nach innen und zu mir selbst. Ich fühlte mich zu schlecht, um etwas zu unternehmen oder mich abzulenken. Dabei war ich immer noch in der Lage, alle meine Pflichten angemessen zu erfüllen. Dass man seinen Alltag noch bewältigen kann, auch wenn es einem schwerfällt, ist ein wesentliches Kriterium, um eine spirituelle Depression von einer depressiven Erkrankung abzugrenzen. Ich funktionierte also noch in meinem Beruf und meinem Alltag, aber wenn ich allein war und Zeit für mich hatte, zog ich mich sofort in eine äußerst düstere Stimmung zurück. Manchmal empfand ich es so, als sei die gedrückte Stimmung ein Schutzwall, den ich um mich aufbauen konnte, um getrost allein zu sein und mich mit mir selbst zu beschäftigen.

Ich spürte immer deutlicher, wie wenig Sinn ich in meinem Beruf sah. Demgegenüber faszinierte mich die Welt der ganzheitlichen Heilkunde und die damit verbundene Selbsterfahrung immer mehr. Neben der Homöopathie-Ausbildung nahm ich daher auch noch ein Heilpraktiker-Studium auf. Meinen Fokus auf Heilung, inneres Wachstum und persönliche Veränderung zu richten empfand ich als sehr hilfreich, während es in meinem Beruf als Lehrerin immer nur um Bewertung, letztlich auch Abwertung zu gehen schien, wenn etwas nicht funktionierte. Ich begann tatsächlich immer mehr die Entwicklungspotenziale meiner Schüler zu sehen und spürte leider auch, dass für Heilungs- und Veränderungsprozesse in der Institution Schule praktisch kein Platz war. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, musste ich mir eingestehen, dass ich wohl nach Bestehen meiner Heilpraktiker-Prüfung den Beruf wechseln würde. Ich tat das dann auch, indem ich mein Beamtenverhältnis kündigte und eine Praxis eröffnete.