Magischer Rauch

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Magischer Rauch
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Wichtiger Hinweis

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von der Autorin sorgfältig geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verlages, der Autorin und ihrer Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen. Sämtliche Informationen in diesem Buch sind für Interessierte zur Weiterbildung gedacht.

Impressum

Magischer Rauch

Die Reise zum Ich

Der Weg in die Freiheit

Caroline Deiß

Copyright: © 2015 Caroline Deiß

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de ISBN 978-373756-393-2


Caroline Deiß, geboren 1964, beschäftigt sich seit ihren Kindheitstagen mit den kostbarsten Gewächsen unseres Planeten Erde. In zahlreichen Vorträgen, Seminaren und Wanderungen gibt sie Ihr Wissen über die Heilkraft der Natur weiter. In ihren Räucherveranstaltungen erklärt sie, wie wir mit den Pflanzenseelen in Kontakt kommen und wieder lernen können, die Heil- und Zauberkraft einer Pflanze intuitiv zu erfassen. Sie zeigt, wie man seine eigene Verbindung zur Natur wieder stärkt und mehr im Einklang mit ihr Leben kann. Von ihren Reisen bringt sie Räucherschätze aus den entlegensten Winkeln dieser Welt mit, die unser Leben um eine zauberhafte Dimension bereichern.

Informationen unter:

http://blog.raeucherhain.de oder http://kräuterwanderungen-münchen.de

Postanschrift:

Caroline Deiß Postfach 1103

82327 Tutzing am Starnberger See

Fon (0 81 58) 90 38 53

Fotos:

Ingrid Fidelak, Claus Wegener, München, Caroline Deiß, Tutzing

Layout, Bildgestaltung:

Ingrid Fidelak, Claus Wegener

„Und so studierte er die Wohlgerüche und die Geheimnisse ihrer Entstehung, destillierte betäubende Öle und verbrannte duftendes Gummiharz aus dem Orient. Er erkannte, dass es keine Gemütsstimmung gibt, die nicht ihr Widerspiel im Leben der Sinne hat, und er wollte die wahren Beziehungen ergründen, wollte herausfinden, was im Gummiharz des Weihrauchbaums die mystische Stimmung, was im Ambra die Leidenschaften erregt...“

(aus dem „Bildnis des Dorian Gray“ v. Oscar Wilde - irischer Schriftsteller 1854-1900 - Werk in zwei Bänden S. 260, Carl Hanser Verlag 1970)


Räucherständer im Emirates Palace, Abu Dhabi

Einführung

Wie schon die alten Germanen, so räuchern wir bis heute kostbare Kräuter, Hölzer und Harze, um unser Bewusstsein zu verändern, störende Kräfte in unserem Umfeld zu neutralisieren, zum Schutz von Haus und Hof, bei einem Neuanfang, nach einer Trennung oder einem Todesfall sowie bei Spuk und paranormalen Erscheinungen, die unser Leben belasten. Dabei wird eine gezündete Kohletablette oder heiße Asche in ein mit Sand gefülltes, feuerfestes Gefäß gelegt und die entsprechenden Räucherstoffe auf die glühende Masse verteilt. Sofort entfaltet sich ein herrlicher Duft nach feinsten Harzen, aromatischen Kräutern und wohlriechenden Hölzern.

Schnell merkt der Räuchernde selbst, welche Pflanzen und Pflanzenteile sein Bewusstsein lenken und ihm Wege zu neuen Welten öffnen. Es werden Pforten in die Welt der Toten und Ahnen durchschritten, Impulse zur Lösung von Problemen aller Art empfangen und Kräfte freigesetzt, mit deren Hilfe jede Art von belastenden Gedanken und Gefühlen sich auflösen. Oftmals gelangen wir Menschen erst durch schmerzvolle Erfahrungen und Erlebnisse auf den Pfad der Naturverehrung und finden unsere Bestimmung, indem wir endlich auf unsere innere Stimme hören, die uns seit Kindesbeinen an begleitet, die aber durch jahrzehntelange, zivilisierter Erziehung verstummt ist. Räucherrituale sind ein Weg, um wieder zu uns zu finden, um wieder die Lebensstärke zu spüren, mit der wir geboren wurden und die uns niemals im Stich lässt. Atmen wir also den Duft der Natur ein, setzen wir durch das Räuchern Naturkräfte frei, die uns überall hin begleiten, trösten, stärken und uns in jeder Lebenslage helfen und unterstützen.

Räuchern Sie nicht nur zu Hause, sondern auch im Freien, an Flüssen und Seen, in Wäldern unter Bäumen, in den Bergen mit Blick in die Ferne und nehmen Sie die andere Seite unseres Daseins wahr.

Ein zurückgewonnenes Verständnis für die Natur und somit für die eigene Natur lässt Krankheiten von uns über Nacht abfallen und gibt uns die psychische und physische Stärke zurück, die wir einst hatten, um erhobenen Hauptes unseren Weg zu gehen, den nur wir selbst kennen. Keine noch so gut gemeinten Ratschläge unserer Eltern, Freunde, Lehrer, Ärzte, Psychologen etc. können uns unseren Weg weisen. Nur wir selbst können wissen, wohin unsere Reise geht.

Dazu müssen wir unser Leben selbst in die Hand nehmen, endlich selbst die Verantwortung für uns übernehmen und nicht ständig, wie seit Kindesbeinen an gewohnt, andere für uns entscheiden lassen. Wenn einmal etwas schief geht, dann lassen wir es einfach schief laufen und übernehmen dann auch dafür die Verantwortung. Jeder Misserfolg birgt schon den zukünftigen Erfolg in sich, denn wir gehen auf jeden Fall geläutert aus der Situation heraus. Streifzüge durch die Natur sowie Räucherrituale zu Hause, in Wäldern, an Flussufern und in den Bergen stärken den Rücken für die Abenteuer des Lebens, spenden Trost, wenn es einmal nicht so läuft, wie wir es gerne hätten und kommunizieren mit den tiefen Schichten unserer Seele. Der Duft der Wildnis verbindet uns mit unseren Ahnen, die darauf warten, von uns gerufen zu werden. Sie sind die wahren Helfer für die ungelösten Fragen des Lebens. Sie kommunizieren mit uns über Blumen, Kräuter, Bäume, Tiere, Felsen, Berge und Flüsse, dass wir wieder die Melodie der Landschaft vernehmen und wieder die in uns schlummernden, Jahrtausende alten Rituale finden, die uns kraftvoll durch das Leben schreiten lassen.

Motive zum Räuchern

1 Geburt, Geburtstage

2 Sterbebegleitung und Tod

3 Trennung, Scheidung

4 Angst, Stress, Schlafstörungen

5 psychische und seelische Probleme

6 Krankhseiten

7 Entspannung

8 Meditation

9 atmosphärische und energetische Reinigung

10 Spuk und paranormale Erscheinungen

11 Vertreibung von Ungeziefer (Motten, Stechmücken etc.)

12 Feste jeglicher Art (z.B. Weihnachten, Silvester, Halloween, Ostern, Hochzeit, Sommerfeste, Gartenfeste etc.)

13 Sonnenwende

14 Rauhnächte

15 Schutz für Haus und Hof

16 Zeiten der inneren Veränderung

17 Neuanfang

18 gemütliches Beisammensein (z.B. Nachmittagskaffee, Teatime, Picknick, Ausflug etc.)

Räucherstoffe


  Alraune (Mandragora officinarum)

  Bartflechte (Usnea barbata)

  Beifuß (Artemisia vulgaris)

  Benzoe (Siam-Styrax, Sumatra-Styrax)

  Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)

  Dammar (Canarium strictum)

  Eiche (Quercus robur)

  Eibe (Taxus baccata)

  Eisenkraut (Verbena officinalis)

  Engelwurz (Angelica officinalis)

  Fichte (Picea abies)

  Fliegenpilz (Amanita muscaria)

  Galbanum (Ferula gummosa)

  Holunder (Sambucus nigra)

  Johanniskraut (Hypericum perforatum)

  Kalmuswurzel (Acorus calamus)

  Kiefer (Pinus sylvestris)

  Königskerze (Verbascum thapsiforme)

  Koriander (Coriandrum sativum)

  Kyphi

  Labdanum (Cistus creticus, cistus ladaniferus)

  Lavendel (Lavandula angustifolia)

  Lorbeer (Laurus nobilis)

  Mädesüß (Filipendula ulmaria)

 

  Mariengras (Hierochloe odorata)

  Mastix (Pistacia lentiscus)

  Muskatellersalbei (Salvia sclarea)

  Süße Myrrhe (Opoponax chironium)

  Narde (Nardostachys jatamansi)

  Olibanum (Boswellia sacra)

  Propolis

  Rainfarn (Tanacetum vulgare)

  Rose (Rosa damaszena)

  Safran (Crocus sativus)

  Salz

  Sandarak (Tetraclinis articulata)

  Weißes Sandelholz (Santalum album)

  Stechapfel (Datura tatula)

  Styrax (Liquidambar officinalis)

  Thuja (Thuja occidentalis)

  Thymian (Thymus serpyllum)

  Tollkirsche (Atropa belladonna)

  Tragant (Astragalus gummifer)

  Wacholder (Juniperus communis)

  Weißer Salbei (Salvia apiana)

  Wermut (Artemisia absinthium)

  Ysop (Hyssopus officinalis)

  Zedernholz (Cedrus atlantica, Cedrus libani, Cedrus deodara, Cedrus brevifolia)

  Zimtrinde (Cinnamomum ceylanicum)

Alraune (Mandragora officinarum)


Duft

erdig, wie verbranntes Holz

Herkunft

östliche Mittelmeerregion wie Zypern, Kreta oder Sizilien

Zitat

„Die Liebesäpfel (= Früchte der Alraune) duften; an unsrer Tür warten alle köstlichen Früchte, frische und solche vom Vorjahr; für dich hab ich sie aufgehoben, Geliebter.“

(Hohelied 7,14)

Räucherwirkung

Der Rauch getrockneter Früchte entfaltet seine aphrodisierende Wirkung, während die Wurzel uns in die Ahnenwelt ebenso einführt, wie in alle anderen feinstofflichen Dimensionen.

Räucherrezeptur

¼ Teil Alraunenwurzel

1 Teil Olibanum

1 Teil Copal

1 Teil Lotosblüten

1 Teil Wacholderholz

1 Teil Wacholderbeeren

1 Teil Holunderblüten

1 Teil Zimt

Die Alraune ist die Pflanze mit dem unheimlichsten und zaubervollsten Ruf. Sie fasziniert und inspiriert die Menschen schon seit dem griechisch-römischen Altertum mehr als alle anderen Pflanzen und wird als Allheilmittel hoch gepriesen, als Liebesmittel sehr geschätzt und als Zaubermittel gerühmt und hoch gehandelt. Bei den Assyrern verglimmte man die Wurzel bei exorzistischen Ritualen und im ägyptischen Reich wurden Alrauneräucherungen zur Erzeugung von Visionen für Orakel, Trance, Tempelschlaf und göttliche Eingebungen verwendet.

Die Früchte der Alraune (auch als Liebesäpfel bezeichnet) wurden im Grab des Pharao Tutenchamun entdeckt. Dort fand man einen Halskragen mit halbierten Mandragorenfrüchten. Noch heute wird die Alraunenwurzel im Orient und in Nordafrika als Liebesmittel gehandelt. Der Rauch von ihr kann uns in andere Welten führen. Hierfür sind die psychoaktiven Tropanalkaloide verantwortlich, die durch eine Räucherung ihre Wirkung entfalten und uns in die Geheimnisse der feinstofflichen Dimensionen einführen.

Wir erkennen, dass alles, was lebt, eine Seele hat und nicht nur Menschen beseelt sind, sondern ebenso Tiere, Pflanzen, Steine, Berge, Quellen und Feuerstellen. Oft unternehmen wir einen Spaziergang durch die Natur und kehren erleichtert, entspannt und gut gelaunt zurück. Hier haben wir unbewusst Kontakt mit den Seelen der passierten Bäume, Blumen, Kräuter, Steine, der Erde und allem anderen, dem wir begegnet sind, aufgenommen. Ihr Geist hat uns gestreichelt, getröstet und ihre Schönheit erfreut.

Bartflechte (Usnea barbata)


Duft

gebirgswaldig, vanillig, holzig, sanft und sinnlich

Herkunft

europäische Gebirge

Zitat

„Bäume sind Heiligtümer.

Wer Ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit.“

(Hermann Hesse, 1877 - 1962)

Räucherwirkung

Auf Grund ihrer antibakteriellen Wirkung dient die Bartflechte hervorragend zum Reinigen von Räumen. Sie führt uns in die Freiheit, um unser wahres Wesen zu erkennen und zu entdecken, wer wir wirklich sind.

Räucherrezeptur

1 Teil Fichtenharz

1 Teil Dammar

1 Teil Eisenkraut

1 Teil Bartflechte

1 Teil Lavendel

1 Teil Alantwurzel

Flechten sind Symbiosen aus Pilzen und Algen und werden den Pilzen zugerechnet. Sie zeigen einen strauchig aufrechten oder bartförmig von Bäumen herabhängenden Thallus. Diese bärtigen Gebilde wachsen auf Bäumen und Gesteinsuntergründen sowie an Felsen und in Wüsten. Sie besiedeln Orte, die anderen Organismen keine Lebensgrundlage bieten. Dies zeugt für ihre hohe Widerstandskraft und Stärke. Nur selten leben Baumflechten parasitisch und zeigen sogar häufig höhere Werte an Silikat, Phosphat, Magnesiumoxyd, Eisenoxyd und Aluminiumoxyd als die Baumrinde, auf der sie zu finden sind. Sie wächst hauptsächlich an Bäumen in ganz Europa, in den Nebellagen der Gebirge und dringt bis in die Arktis und Antarktis vor.

Da sie sehr sensibel auf Umweltverschmutzung reagiert, ist sie ein wunderbarer Indikator für reine und saubere Luft. Usnea barbata ist eine magische Zauberpflanze in den Alpen mit urwüchsigen Kräften. Ihr nach Gebirgswälder anhaftender Duft spiegelt die Wildheit und Weisheit der Berge wider. Dabei spüren wir ihren unverwechselbar hartnäckigen Charakter, der sich durch den sinnlichen Wohlgeruch ihres Wesens zu erkennen gibt.

Mit ihrem Rauch nehmen wir Verbindung zu ihrer Seele und ihren Gefühlen auf und können ihre Persönlichkeit spüren. Dabei verstehen wir ihre Sprache und geheimen Botschaften, die uns zu heilen vermögen und unsere Wahrnehmung wieder schärfen, um über die Tore der Sinne wieder in das unerschöpfliche Mysterium der Pflanze einzudringen.

Beifuß (Artemisia vulgaris)


Duft

herb-würzig-aromatisch

Herkunft

Die Pflanze ist weltweit verbreitet.

Zitat

„Erinnere du dich, Beifuß, was du verkündestest.

Was du anordnetest in feierlicher Kundgebung.

Una heißt du, das älteste der Kräuter.

Du hast Macht gegen 3 und gegen 30,

Du hast Macht gegen Gift und gegen Ansteckung,

Du hast Macht gegen das Übel, das über das Land dahinfährt."

(Lacnunga - angelsächsischer Neunkräutersegen, 11. Jh.)

Räucherwirkung

Der Rauch dieser Pflanze wirkt tief reinigend und ist daher eine gute Zutat bei Hausräucherungen. Er löst tief sitzende belastende Energien auf und öffnet für das Neue. Er wird gerne zur Linderung von Schmerzen und besonders bei Rheumaerkrankungen gebraucht. Bei Einschlafschwierigkeiten hat er schon wahre Wunder bewirkt.

Räucherrezeptur

1 Teil Beifuß

1 Teil Wacholderholz

1 Teil Rainfarn

1 Teil Mariengras

2 Teile Fichtenharz

2 Teile Olibanum

Weltweit gibt es um die 200 Beifußarten. Sie verbreiteten sich vor ca. 10.000 Jahren, als sich die Gletscher zurückzogen. Schon die Großwildjäger der Altsteinzeit verarbeiteten die aromatisch duftende Pflanze in ihren Heilmitteln und schätzten sie bei ihren rituellen Feierlichkeiten. In der Antike weihte man in der gesamten Mittelmeerregion der Göttin Artemis, der griechischen Schutzgöttin der gebärenden Frauen, den herrlich duftenden Beifuß. Er war ebenfalls dem Gott der Erkenntnis, Wotan (auch Odin genannt) gewidmet, denn sein Rauch erleichtert den Kontakt mit unseren Ahnen und eignet sich hervorragend für Räucherungen, wenn ein Familienmitglied verstorben ist. Heute wird der Tod oft verdrängt und als etwas Fremdes, mit dem man nichts zu tun haben möchte, abgelehnt. Tatsächlich aber dient der Tod eines Menschen dazu, den Kontakt mit der Ahnenwelt und der Anderswelt aufzunehmen. Gerade in der Zeit zwischen Tod und Beerdigung öffnen sich uns die Pforten für die jenseitige Dimension besonders leicht und wir können durch Räucherungen uns Einblicke ins Jenseits verschaffen. Trotzdem ein Mensch verstorben ist, realisieren wir, dass er nicht tot ist, sondern nur für unsere Wahrnehmung unsichtbar geworden ist. Tatsächlich können wir ihn spüren und mit ihm kommunizieren, wenn wir uns für die andere Welt öffnen.

Möchte man getrocknete Beifußblätter alleine räuchern, braucht man keine Kohle. Es genügt, die Blätter zu einer Kugel zu pressen und sie in eine feuerfeste Räucherschale zu legen. Nach dem Anzünden bläst man sie sofort wieder aus und die Beifußkugel fängt an zu glimmen und ihren kostbaren Duft zu verströmen.