Tierratgeber für Einsteiger - Bartagamen

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Tierratgeber für Einsteiger - Bartagamen
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Tierratgeber für Einsteiger - Bartagame

C. C. Brüchert

Impressum

Texte: C. C. Brüchert

C. C. Brüchert c/o Koch

Feldbergstr. 21 b

79336 Herbolzheim

Umschlaggestaltung: Carola Käpernick

Bildquelle Pixabay

Verlag: Selbstverlag über Epubli

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin wiedergegeben werden.

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Bartagamen – Warum sind sie so beliebt

Born to be wild - Wildleben der Bartagamen

Special Heros - Die Arten der Bartagemen

Facts - Interessante Daten und andere kurze Fakten zur Bartagame

In den Warenkorb – Die Bartagamen-Anschaffung

Willkommen daheim – Heimtransport, Einzug und Umgang mit Bartagemen

My Home is my castle - Das Bartagamen-Terrarium

Only One - Bartagamen vergesellschaften

Hygiene und Bartagamenpflege

Winterruhe für Bartagamen

Food - Ernährung der Bartagamen

Die besondere Verantwortung - Fortpflanzung und Zucht

Bartagamen-Gesundheit

Bartagamen – Warum sind sie so beliebt

Bartagamen erfreuen sich einer großen Beliebtheit in der Terrarienhaltung. Sie gelten als pflegeleichte Einsteigertiere. Allerdings werden sie diesem Ruf nicht unbedingt gerecht. Bartagamen sind zwar einfach zu züchten - weshalb der Markt auch mit ihnen überlaufen ist- allerdings haben sie gewisse Ansprüche in Sachen Haltung, Pflege, Ernährung etc.

Was sind Bartagamen und wie sehen sie aus?

Eine Bartagame - Mehrzahl: Bartagamen- sind tagaktive Echsen. Sie gehören zur Tierklasse der Reptilien. Von Bartagamen gibt es mehrere Arten. Alle Arten besitzen unter anderem ein stacheliges Schuppenkleid, einen langen Schwanz, 4 Beine und die Männchen einen Kehlbart. Der Schwanz macht etwa 2/3 der Körperlänge aus. Gegen ihn wirken die Beine sehr kurz. Allerdings haben sie eine kräftige Statur und groß erscheinende Krallen. Die Stacheln an der Kehle und die Stachelreihe an den Flanken sowie an ihrer Kopfbasis dienen zur Verteidigung. Der Kopf selbst besitzt bei den Tierchen eine dreieckige Form. Während die Hörorgane (schmale Öffnungen) sich an den Seiten befinden, sitzt auf dem Schädeldach das Parietalorgan. Es heißt auch drittes Auge, weil mit ihm die Tiere Helligkeit wahrnehmen können. Außerdem besitzen alle Bartagamen eine von Schuppen besetzte, dicke Haut. Diese verfügt an Grundfarben über beige, braunrot oder grau. Die Farbe passt sich der Umgebung an und tarnt die Tiere vor Fressfeinden. Des Weiteren verfügen diese Reptilien über die Fähigkeit, die Farbtiefe zu verändern. Beim Sonnen werden sie dunkler und erscheinen schwarz und in der Abkühlphase sind sie hell. Ihre Haut schützt eine Bartagame zudem vor Austrocknung, UV-Strahlen und Verletzungen.

Born to be wild - Wildleben der Bartagamen

Der ursprüngliche Lebensraum der Bartagmanen ist der australische Outback. Dort ist die Landschaft karg und trocken. Sie besteht aus Steppen, Savannen, Trockenwäldern mit geringer Vegetation, Wüsten sowie Halbwüsten. In ihrem natürlichen Gebiet gelten Bartagamen als Bodenbewohner, welche aber hin und wieder auf kleinere Sträucher klettern. Außerdem sind die Bartagamen Einzelgänger. In der Wildnis kommen sie nur zur Paarung zusammen. Selbst andere Tiere werden gemieden. Allerdings werden verlassene Erdhöhlen oder Tierbauten zum Ausruhen in der Trocken- und Winterzeit aufgesucht. Auch heute gibt es noch Bartagamen in ihrem natürlichen Lebensraum. Dabei besitzt jedes Männchen ein Territorium von mehreren Quadratmetern. Dieses wird durch einen erhöhten Sitzplatz auf Steinen, Baumstämmen, Bäumen, Termitenhügeln und mehr gut beobachtet.

Special Heros - Die Arten der Bartagemen

Bei Bartagamen gibt es derzeit 8 anerkannte Arten.

Die Östliche Bartagame ( Pogona barbata):

- Herkunft: Ostaustralien,

- Länge: bis 65 cm Gesamtlänge, bis zu 25 cm Kopf-Rumpf-Länge,

- Optisches und Farbgebung: grau, rötlich, braun oder gelblich; kann sich jeweils nach Situation ändern; Jungtiere mit rautenartigem Muster. Es verblasst mit dem Alter oder verschwindet ganz.

- Unterschied Männchen und Weibchen: Die Bartagamen-Männchen sind meist größer.

Die Westliche Bartagame (Pogona minor):

-Herkunft: Zentral- und Westaustralien,

-Länge: weniger als 4 cm Gesamtlänge, maximal 1,50 cm Kopf-Rumpf-Länge.

-Optisches und Farbgebung: grau-braun mit großen, hellen Flecken, einer dunklen Kehle, einer hellen Körperunterseite und oft einer Rautenzeichnung durch größer gekielte Schuppen; kleine und unaufstellbare Stachelschuppen als Bart; Jungtiere und manche Erwachsenen meist mit einem dunklen Schulterfleck.

-Unterschied Männchen und Weibchen: Männchen haben meist eine gelbliche Kopfseite.

Die streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps):

- Herkunft: Zentral- und Südaustralien,

- Länge: 25 cm ist ihre Kopf-Rumpf-Länge und 30 cm die Schwanzlänge,

- Optisches und Farbgebung: Gebänderter und gleichmäßig beschuppter Schwanz; kurze und kräftige Vorderbeine und Hinterbeine; variable Beschuppung und Stacheln je nach Körperstelle; größer gekielte Rückenschuppen und eine Zeichnung über hellere und dunklere Farbe; gekielte Bauchschuppen; bis zu 19 Präanofemoralporen zur Duftabsetzung; Farbgebung in grau, gelblich und rot mit manchmal hellen Bauch, roten Augen und roten Köpfen; Außerdem am Kopf: Ein Kopfstreifen

der von den Augen bis zum Trommelfell reicht.

- Geschlechtliches: temperaturabhängiger Geschlechts-Angleich in der freien Wildbahn.

Die Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni):

- Herkunft: Halbwüsten und Gebieten mit wenig Grasbewuchs in Nord-Ost-Zentralaustralien,

- Länge: etwa 15 cm Kopf-Rumpf-Länge + Schwanzlänge. Die Schwanzlänge beträgt rund 90 % des Kopf-Rumpfes und ist damit ausnahmsweise einmal etwas kürzer.

- Optisches und Farbgebung: gelblich, braun oder blassoliv mit 2 Reihen blasser Flecken zwischen dem Hinterbein-Ansatz und dem Nacken; gedrungen wirkender Kopf; kurze Hinterbeine; schwacher Bart ohne vergrößerte Kehlstacheln; Stacheln am hinteren Kiefernende, den Schultern und bis zu 4 Reihen an den Flanken.

Die Mitchells Bartagame (Pogona mitchelli):

- Herkunft: West- und Nordaustralien,

- Länge: etwa 17 cm Kopf-Rumpf-Länge, bis 25 cm Schwanzlänge,

- Optisches und Farbgebung: heller wie die westliche Bartagame. Schuppenkontrast der Querreihen vor und nach den Hinterkopfschuppen ist mehr; fehlende Längsreihen von seitlichen Nackenschuppen.

Die Kleine Bartagame (Pogona minima):

- Herkunft: Westaustralien und dem Houtman-Abrolhos-Archipel,

- Länge: bis 11,5 cm Kopf-Rumpf-Länge, bis 24 cm Schwanzlänge,

- Optisches und Farbgebung: Wenige Stacheln; ein kaum entwickelter Bart; Rückenseite mit zwei Reihen gelber Flecken (manchmal miteinander verschmolzen); restliche Oberseite grau oder graubraun - selten mit schwachen Querbändern.

Die Kimberley Bartagamen (Pogona microlepidota):

-Herkunft: nordwestliches Australien. Kimberley Bartagamen gibt es außerhalb Australiens nicht. Ihre Ausfuhr ist verboten.

-Länge: etwa 14 cm Kopf-Rumpf-Länge, bis 26 cm Schwanzlänge,

-Optisches und Farbgebung: schmaler Kopf ohne vergrößerte Schuppen und ohne Bartspreiz-Möglichkeit; Farbe: graubraun bis hin zu gelbbraun mit einer hellgrauen Unterseite und einem graubraun gebänderten Schwanz.

Die Nullarbor Bartagamen (Pogona nullarbor):

-Herkunft: Nullarbor-Wüste,

-Länge: etwa 14 cm Kopf-Rumpf-Länge, bis 20 cm Schwanzlänge,

-Optisches und Farbgebung: rotbraun oder orangebraun mit weißen Rückenstreifen und 7 Stachelreihen am Körper.

Facts - Interessante Daten und andere kurze Fakten zur Bartagame

- natürliches Vorkommen: Wüsten, Steppen, Halbwüsten und Trockenwälder im australischen Outback,

- wissenschaftlicher Name: Pogona,

- Stamm Cordatiere (Chordata),

 

- Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata),

- Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata),

- Tierklasse: Reptilien (Reptilia),

- Ordnung : Schuppenkriechtiere (Squamata),

- Unterordnung: Echsen (Lasertilia ; Sauria),

- Familie: Agamen (Agamidae),

- Anzahl bekannter Arten: 8,

- Länge: je nach Rasse bis zu 65 cm insgesamt,

- Gewicht: je nach Rasse bis 500 Gramm,

- Lebenserwartung: 10 bis 15 Jahre in Gefangenschaft, bis 20 Jahre in der Wildnis,

- äußere Besonderheiten: Da ist zum Beispiel der mehr oder weniger ausgeprägte Bart am dreieckigen Kopf durch eine stachelbesetzte Kehle. Weitere Stacheln befinden sich an den Flanken und am Kopf. Am Kopf sitzen zudem 2 Augen, 2 Hörorgane und 1 Parietalorgan.

- 2 Augen ermöglichen ein gutes Sehen. Auch Farben können unterschieden und Feinde sowie Beute schon vom Weiteren erkannt werden.

- 2 Hörorgane ermöglichen das Hören. Sie sind meist eine Öffnung ohne Gehörmuschel seitlich am Kopf.

- Haut: dick und schuppig,

- Grundfarben: grau, braunrot, gelblich, leicht oliv und beige; Farbe kann geändert werden.

- Winterruhe: Beginn November oder Dezember und Dauer 2 bis 3 Monate.

- Gelege: Je nach Art werden bis 30 Eier 23 bis 44 Tage nach der Befruchtung gelegt. Sie sind maximal 2 cm lang und bis 3 Gramm schwer. Nach 50 oder mehr Tagen schlüpfen die maximal 10 cm langen Jungtiere.

- Geschlechtsreife: ab 2 Jahren,

- empfohlene Terrarientemperatur: 28 - 33°C, Bartagamen sind wechselwarme Tiere,

- empfohlene Terrarienluftfeuchte: 30 bis 40 % am Tag, bis 60 % in der Nacht,

- empfohlene Einrichtung und Bodengrund: feiner Kies oder roter und lehmiger Sand, Wurzeln, Äste, flache Steine, Agaven und Sukkulente.

- Nahrung: pflanzlich und tierisch, Blätter, Früchte, Sämereien, Insekten, Amphibien,

- Aktivzeit: tagaktiv,

- Sozialverhalten: Einzelgänger.

Typisches Verhalten von Bartagamen

Jedes Lebewesen hat typische Verhaltensweisen an sich. Bartagamen besitzen folgende:

Die Kommunikation:

Treffen sich einmal zwei Tiere, verständigen sich diese Reptilien mittels ihrer Körpersprache. Nur selten wird als Lautäußerung gefaucht. Dann muss das Tier sehr aufgeregt sein.

Revierverhalten:

Die männlichen Bartagamen bilden Reviere. Sie verteidigen sie strikt gegen andere Männchen. Begegnen sich einmal zwei männliche dieser Tiere, gibt es erst einmal ruhige Signale. Verschwindet eines der beiden nun nicht, kommt es zu Drohverhalten und eventuell auch zum Kampf. Der Kampf geht dabei nicht nur ums Revier, sondern oft um Leben und Tod. So ein Revierverhalten ist den Weibchen hingegen nicht gegeben. Sie leben ruhig untereinander und werden vor allem zur Balz von den männlichen Bartagamen im Revier akzeptiert.

Bei Gefahr:

Bei Gefahr stellen die meisten Bartagamen ihre Stacheln auf. Damit erscheinen sie bedrohlicher und schrecken Feinde ab.

Tarnung:

Diese Reptilien können ihre Hautfarbe ändern. Somit sind sie vor Feinden getarnt.

Achtsamkeit:

Haben Bartagamen einen nach oben gebogenen Schwanz mit einer in die luftragenden Spitze und einem fest gehobenen Kopf, sind sie sehr aufmerksam.

Dominanzverhalten:

Ein geöffneter Mund, ein schnell nickender Kopf und ein peitschender Schwanz stehen für Dominanz. Auch das Winken mit einem Vorderbein kann eine Dominanzgeste sein. Halten sich zwei Tiere für dominant, kann ein blutiger Kampf folgen. Auch Menschen gegenüber kann sich ein Tier dominant fühlen. Wird es dann bedrängt, kann es beißen.

Eine blauschwarze Kehle ist entweder ein Zeichen dafür, dass ein Männchen aufgeregt ist oder dass sich ein Weibchen dominant fühlt.

Unterlegenheitsverhalten:

Ein langsames Nicken und ein langsames Winken mit einem Vorderbein stehen für Unterlegenheit.

Überforderungs-Zeichen:

Werden die Augen zu gedrückt, zeigt dies eine Überforderung oder ein Totstellen. Sobald die Stresssituation vorbei ist, verändert sich das Verhalten.

Anschmiegen:

Vermutlich friert die Bartagame.

Erkunden durch Geruch/Züngeln:

Häufig erkunden diese Echsen mit ihrer Zunge den Geruch der Umgebung. Dabei lecken sie zum Beispiel Gegenstände ab.

Wärmeaufnahme:

Eine Bartagame ist ein wechselwarmes Tier. Sie passt also die Körpertemperatur ihrer Umgebung an. Muss sie sich aufwärmen (damit ihr Stoffwechsel funktioniert), sucht sie sich eine sonnige Stelle. Auch verfärbt sie sich rot bis schwarz und öffnet ihr Maul. So kann sie die Wärme leichter aufnehmen. Ist es ihr zu heiß, nimmt sie helle Farben an. Dabei kann sie ebenso ihr Maul öffnen, um sich vor einer Überhitzung zu schützen.

Jagdtrieb:

Bartagamen sind geschickte Jäger. Männchen halten meist von einem erhöhten Platz Ausschau nach Beute. Werden Beutegreifer nah vermutet, wird die Beute auch in Verstecke gebracht.

Ruhverhalten:

Bei Bartagamen handelt es sich um tagaktive Tiere. Sie schlafen also nachts. Aber auch am Tag können sie sich mal ruhen. Gern nutzen sie dafür Baumstümpfe, Baumstämme oder Klettern auf kleine Bäume. In der Trocken-und Winterzeit ruhen die Tierchen in Erdhöhlen oder Tierbauten.

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