Tashi - Amethyst und Lavendelquarz

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Font:Smaller АаLarger Aa

Lavendel

Die Lavendelpflanze beginnt mit Sasha zu sprechen und säuselt ihren süßen Duft direkt in ihre Nase. Sasha lächelt, ist entzückt über diesen Frieden, der sie umgibt, und atmet den erfrischenden Duft tief ein wie ein Parfüm.

»Sasha, das ist schön, dass du den Mut hattest mit Tashi in unser Reich zu kommen. Du wirst Dinge erleben hier, die für die Menschen schwer nachvollziehbar sind. Dieser Besuch und weitere Besuche bei uns werden dich langsam verändern. Möchtest du das wirklich?«

Bevor Sasha antworten kann, spricht Lavendel sofort weiter.

»Ich sehe auch einige angestaute Dinge in deinem feinstofflichen Energiefeld, die ich dir ausgleichen möchte. Die Menschen nennen das die Aura. Verstehst du, worüber ich spreche, und möchtest du, dass wir dir helfen?«

Ernst und ganz klar hat Lavendel gesprochen und wartet jetzt auf Sashas Antwort. Lavendel, die aromatische Pflanze, dessen Name aus sehr alten Zeiten stammt und eigentlich vom Wort Lavare kommt, was so viel bedeutet wie Waschen, weiß um ihre Kraft, die bereits in den ältesten Kulturen genutzt wurde. Sie lächelt Sasha an, obwohl sie es nicht sehen kann, da diese die Augen geschlossen hält und sich konzentriert. Aber Sasha kann es irgendwie fühlen, die Freundlichkeit und sogar die leichte Fürsorge von Lavendel. Die Interaktionen und der Austausch hier finden auf viel verfeinerten Kommunikationsebenen statt.

Es ist alles etwas neu für sie, sie ist so froh und dankbar, dass Tashi sie so gut wie möglich auf diese Begegnung vorbereitet hat.

Sashas Sinne öffnen sich, sie wird ruhig und entspannt.

»Ja, Lavendel, gerne nehme ich deine Dienste an. Was kann ich tun, um mich nützlich zu machen?«

»Oh, Kindchen, du bist es gewohnt zu helfen, nicht? Wir wissen, dass deine Mutter krank ist und du sie so gut wie möglich unterstützt. Und gerade um dieses Thema geht es heute bei dir. Ich freu mich sehr, dir zu helfen, du brauchst gar nichts dazutun, einfach nur zu genießen. Wenn es dir recht ist, mache ich dich auch noch mit einem Edelstein, einem Quarzwesen, vertraut, das wird dir unglaublich helfen, dich neu auszurichten. Ja?«

»Was bedeutet auszurichten?«

Die Sternenmutter schaut intensiv auf das Mädchen, sie ist klug und möchte alles wissen. Ein reger Geist bewegt sich in ihr. Sie drückt Sasha leicht an sich als Zeichen der Unterstützung.

Die weise alte Lavendel Seele überlegt, wie sie das in einfachen Worten am schnellsten erklären kann. Während sie ihre Worte zurechtlegt, erscheint ein helllila-leuchtender Lavendelquarz inmitten des weiten Lavendelfeldes. Lavendelquarz leuchtet so stark, dass sogar Sasha das spürt und sie die Augen erneut öffnet.

Im selben Augenblick erscheint ein seltsames ihr unbekanntes Gefährt am Himmel, dort wo Tashi mit Nga, Waka und Klara wartet. Das Gefährt wird immer größer und schwebt über dem Teich, in dem sie eben noch ihre Füße gebadet haben. Sasha ist jetzt doch etwas unsicher und rückt näher in die wunderbare hilfreiche Ahnenbank. Ihre Wächter umgeben sie, um sie wissen zu lassen, dass sie für sie da sind. Schüchtern kuschelt sich Sasha noch näher an die Sternenmutter, die bei der Ankunft von Lavendelquarz und dem Gefährt freudig lächelt. Die Amsel singt laut und ergiebig, stärker als sonst, falls das überhaupt möglich ist.

Lavendelquarz

Der Edelstein, genannt Lavendelquarz, wird von der Lavendelpflanze herzlich begrüßt.

»Danke für dein Kommen Quarz, wie schön dich hier begrüßen zu können. Ich freu mich sehr, wieder einmal mit dir zusammenzuarbeiten. Lass uns doch ein kleines Wunder vollbringen für Sasha, nicht? Sie ist ein aufgewecktes Mädchen und hat viele Fragen. Gerade will sie mehr wissen über die feinstofflichen Körper, die alles umgeben. Kaum bist du angekommen, erwartet dich bereits Arbeit! Magst du ihre Frage beantworten und die Energiefelder noch näher erklären?«

»Deshalb bin ich doch hier! Hallo Lavendel, wie herrlich du duftest!«

Lavendelquarz zieht das überaus frische Aroma ein, wie Sasha es gerade getan hat. Sasha hat die Stimmen der beiden wahrgenommen und ist verblüfft. Wie ist es möglich, dass sie die Sprache der Steine und Pflanzen hört? Sie ist jetzt hellwach. Ihre Sinne schärfen sich und die Wahrnehmung dehnt sich in die angrenzenden, unsichtbaren Energiefelder aus.

Gerade in diesem Moment öffnet sich das seltsame Gefährt über dem Teich, verfärbt sich in ein kräftiges dunkles Violett. Aus dem Gefährt scheint eine Lichtsäule direkt auf Tashi und seine Wächter zu. Die Lichtsäule saugt die drei, inklusive Pixie, wie ein Vakuum direkt nach oben in die Leuchtkraft des schwebenden Gefährts. Es macht einen sehr leisen, surrenden Ton und löst sich einfach auf! Es ist nicht davongeflogen, es ist nicht gelandet und auch sonst nicht mehr zu sehen. Das Gefährt, die Wächter und Tashi sind einfach weggebeamt worden!

Sasha juckt auf vor lauter Schreck, sie ist jetzt doch nervös und beunruhigt.

Alles geht ihr viel zu schnell, ihre Sensoren sind komplett überfordert.

Die Sternenmutter lacht auf und Klara, die auf dem Boden bleiben musste, gackert etwas von: »He, ich wollte auch mit, muss ich schon wieder hierbleiben? Hmmm… ungerecht … tjajaja …!« und watschelt zurück zur Ahnenbank.

Die Sternenmutter schmunzelt, weil Klara höchst selten schmollt und kaum jemals trotzig reagiert. Sie nimmt sie vom Boden auf, setzt sie zu Sasha hin, die sich etwas verloren zurück auf die versteinerte Holzbank platziert hat.

»Klara, ich glaube, es hat seinen Grund, dass du bei uns bleiben sollst. Tashi hat dich nicht verlassen, er wird dir nach seiner Rückkehr alles erzählen. Sei nicht traurig!«

Die Sternenmutter hat plötzlich zu tun, sie kümmert sich um die erschreckte Sasha, streichelt gleichzeitig Klara und tröstet die beiden.

Erst jetzt sieht Klara das großartige überaus intensiv duftende Lavendelfeld und die schöne Gestalt des Lavendelquarzes. Sie ist schnell getröstet, weil sie nicht alleine ist und fürs Bodenpersonal auch ganz schön was los ist. Sie lächelt die Sternenmutter an, jetzt ist alles wieder gut. Klara mag es gerne, wenn das Universum und die Sternenfamilie auf Besuch sind und sonst alles etwas turbulent her- und zugeht.

Die Sternenmutter spürt Klaras Ungeduld, sie will sofort auf Lavendelquarz zulaufen. Sie stupst Klara von der großen Bank und sie hüpft freudig, ihre langen Federn hinter sich herziehend, in die erhöhten Energiewellen der beiden lavendel farbigen Wesen hinein. Klara hat mit ihrer Verspieltheit und Fröhlichkeit Sasha und ihren Wächtern aus der ersten Unsicherheit und Starre herausgeholfen.

Sasha und ihre Wächter haben Klaras Abenteuerlust und völlige Vertrautheit gegenüber diesen so ganz anderen Wirklichkeiten beobachtet, ohne zu stören oder sich einzumischen. Alle drei sind jetzt bereit, aufzunehmen, was die beiden wunderschönen lila Wesen, Lavendel und Lavendelquarz, ihnen zu lehren haben.

Lavendelquarz wendet sich freundlich Sasha und ihren Wächtern zu.

»Sasha, Mädchen, ich bin Lavendelquarz. Ein sehr altes Steinwesen, das dermaleinst auf die Erde gebracht wurde. Wir Steinwesen sind sozusagen die Ur-Ur-Ur-Ur-egal wie viele Ur-Ahnen der Menschen. Wir sind Teil eurer Familie. Immerhin habt ihr ebenso diesen Planeten bevölkert wie viele andere Wesen auch! Unsere jeweilige Intelligenz und unser Wissen stehen den Menschen seit jeher zur Verfügung. Ich spreche hiermit für alle Steinwesen, die sich auf Erden niedergelassen und entwickelt haben. Sei dies zu Heilzwecken, zur Hilfe und Orientierung, als Tausch- und Bezahlungs-Mittel, als Schutz oder einfach zur Dekoration. Wir sind intelligente Wesen, kommunizieren durch unsere Schwingungen. Ein Teil unserer chemischen Zusammensetzung steht in Resonanz mit eurer DNS. Wir, also wir Edelsteinwesen sowie die Menschen kommen aus fernen Sternensystemen. Unser Original, unsere Herkunft ist das Universum! Kannst du mir bis hierhin folgen Sasha?«

Sasha ist ganz Ohr und nickt kurz. Sie hat sich aufrecht hingesetzt und ist voll konzentriert. Fragen will sie später stellen. Also spricht Lavendelquarz weiter, während das helle, lilafarbene Licht eine neue Schattierung annimmt.

»Sie nennen mich Quarz, weil ich mich mit der Familie der Quarze vermischt habe. Vor allem habe ich mich mit Rosenquarz und Amethyst vermischt. Eine erweiterte Symbiose unserer gemeinsamen Energien. Rosenquarz hast du sicher bereits bei Tashi kennengelernt, nicht? Du weißt schon, dass wir über Millionen von Jahren gewachsen und gereift sind? Absolut jedes Kristallwesen trägt die Urinformation seiner Herkunft in sich und verteilt diese Informationen, diese Heil – und Schöpferkraft in sämtliche Kristallvorkommen, wo auch immer sich diese befinden. Sei dies auf eurer wunderschönen Erde, in anderen Dimensionen oder selbst in eurem Menschenwesen. Denn das musst du wissen Sasha, in jedem Menschen warten Kristallinformationen, um aktiviert zu werden. Wir Kristallwesenheiten sind die Erinnerung des Lichtes und der Harmonie aus dem Ursprungswissen. Wenn du dich mit mir verbindest, kann ich dir helfen, du erfährst meine Kraft und ich erlebe und entfalte mich in meiner Wirkkraft und Schönheit durch dich.«

Lavendelquarz schweigt und beobachtet Sasha, ob dies nicht doch zu viel Information ist für das Mädchen, das doch eben erst in eine neue Wirklichkeit getreten ist. Sasha versucht zu verarbeiten, was dieses leuchtende Kristallwesen ihr erzählt hat, und starrt das Wesen lange an. Dann meint Lavendelquarz fürsorglich:

»Wir wollen dich beim ersten Mal nicht überfordern. Deshalb fasse ich es eher kurz mit meiner Erklärung über mich.

Mein Wesen ist hauptsächlich für die inneren, feinstofflichen Körper zuständig. Weißt du, der Mensch ist kein kompaktes Wesen, sondern besteht aus vielen Schichten, Energien, Frequenzfeldern und Informationen, die den Körper umgeben und von diesem aufgenommen werden, aber nicht sichtbar wahrnehmbar sind. Verstehst du das so weit?«

 

Sasha nickt wieder und die Sternenmutter hält die Hand über ihr drittes Auge, damit sie weitere Informationen aufnehmen kann.

Sie ist froh, dass sie bereits immer wieder mit Tashi über die Anderswelten diskutiert und gesprochen haben, so ist sie besser vorbereitet auf das, was nun auf sie einströmt.

Klara ist mittlerweile im Lavendelfeld angekommen und putzt sich die Federn. Sie genießt das Parfüm, das von den Büschen ausgestrahlt wird. Manchmal gackert sie freudig vor sich hin, so als würde sie mit den zarten hellvioletten kleinen Blumen reden.

»Mit Verlaub Sasha, du hast zu viel kranke Energie deiner Mutter aufgenommen, weil du ihr so gerne helfen möchtest. So ist dein Energiefeld unausgeglichen und macht dich traurig. Dein Emotional-Körper ist aus dem Gleichgewicht sowie dein emotionales Feld, weil du dir Sorgen machst. Wenn du uns erlaubst, deine Schwingungen, die deinen Körper nähren, zu reinigen, dann wirst du wieder Freude empfinden können. Du wirst dich wieder besser spüren und auch deinem Vater eine Hilfe sein. Auch er macht sich Sorgen um deine Mutter!«

Erstaunt antwortet sie.

»Und das könnt ihr alles sehen? Oder hat Tashi euch davon erzählt?«

»Nein, Tashi weiß nichts Genaues, du hast ihm ja noch nicht allzu viel von der Krankheit deiner Mutter erzählt, oder? Man kann alles im Energiefeld lesen Sasha, nichts ist verborgen. Verschiedene unsichtbare Energiefelder verbinden sich miteinander und leiten ihre Informationen ineinander. Hast du jemals deine Gedanken gesehen? Und dennoch beeinflussen sie dich und dirigieren dein Verhalten. Oder Gefühle, man kann sie nicht sehen, nur deren Auswirkungen wahrnehmen. Jetzt, wo dein drittes Auge leicht geöffnet ist durch die Hilfe der Sternenmutter, nimmst du einiges dieser feinstofflichen Informationen wahr. Wenn wir dich leicht ausgleichen dürfen, nennen wir das neu ausrichten. Das ist es, was dir Lavendel erklären wollte. Möchtest du momentan noch mehr wissen?«

Die beiden Quarz- und Blumenwesen leuchten in ihrem herrlichsten Lila, das Lavendel Parfüm schwängert die Umgebung und verteilt Frieden und Gelassenheit.

»Meine Mutter mag Lavendel nicht besonders, aber mein Vater und ich schon.« Sashas Stimme scheint etwas traurig und leise.

»Gerne möchte ich ausgerichtet oder aufgerichtet werden. Was geschieht dann mit mir?«

»Möglicherweise wirst du etwas müde und möchtest danach ein Nickerchen machen oder du hast Lust zu weinen, weil blockierte, nicht fließende Energieströme umgeleitet und wie ein Kanal gereinigt werden.«

Sasha vertraut der liebevollen Art der beiden, vor allem des Lavendel-Quarzes, von dem sie sich bereits angetan fühlt. Sie nickt leicht als Antwort.

Die Lavendelblüte beginnt leise ein Singsang, eine undefinierbare und sehr leichte Melodie zu singen. Das große weite Feld stimmt in diesen Singsang ein und die Luft beginnt sanft zu vibrieren. Sasha kann die Töne sehen!

»Oh mein Gott! Meine Wächter, könnt ihr das auch sehen?«

Der »andere« Wächter ist scheu, leicht gekrümmt und möchte weinen. Der sensitive Wächter würde am liebsten zu den Tönen tanzen. Er bewegt sich im Rhythmus und singt in seinem Inneren die Töne nach. Er ist unglaublich glücklich. Er erschrickt darüber. Diese Gefühle, glücklich zu sein, waren schon lange nicht mehr offenbar!

Leise flüstert der »andere« Wächter zu Sasha:

»Dürfte ich auch einen Namen haben? Würdest du etwas Passendes für mich finden? Ich möchte nicht mehr nur der ›andere‹ Wächter sein.«

Sasha war sich weder ihrer Wächter noch Namen, die sie haben sollten, bewusst, bevor sie an diesen magischen Ort kommen durfte. Sie schaut ihren Wächter an und nickt. Sie berührt ihn am Arm, eine zärtliche Geste, welche beiderseits starke Gefühle auslöst.

Der Gesang des Feldes wird intensiver, genau wie der Lavendel Duft, der langsam beginnt, seine antiseptische, reinigende und antidepressive Wirkung zu entfalten. Jetzt weint der »andere« Wächter. Das hat man noch nicht gesehen!

Klara wird aufmerksam, löst sich aus dem herrlichen Lavendel Feld und kehrt zur Ahnenbank zurück, um den »anderen« Wächter zu trösten. Der nimmt das dankbar entgegen, ist sich diese emotionale fürsorgliche Nähe nicht gewohnt und umarmt Klara.

Das wiederum hat Auswirkungen auf Sashas Emotionen. Sie schluckt, aber beherrscht sich. Sie ist gewohnt, stark sein zu müssen. Das scheint hier allerdings nicht so ganz zu klappen. Aufgebaute Masken und Traurigkeit haben hier keinen Platz. In diesen traumhaften Schwingungen erhellt sich alles, was nicht zum persönlichen Wesen gehört. Fremdenergien finden keine Resonanz in den höheren Schichten des Bewusstseins.

Die Sternenmutter genießt alles in großer Stille. Sie verbindet, was getrennt ist, sie ist auch eine Mutter und hat auch Kinder! Sie streichelt Sashas Haare ohne Worte.

Die Tränen kullern dem Mädchen die Wangen herunter, sie sagt nichts mehr und kämpft auch nicht mehr dagegen. Sie möchte wieder Sasha, das fröhliche unternehmungslustige unbeschwerte Mädchen, sein, das sie in Wirklichkeit ist. Ein klein wenig von diesen Attributen scheinen im sensitiven Wächter noch aktiv zu sein und wieder stärker zu erwachen.

Lavendelquarz in seiner großen Statur, ziemlich menschenähnlich für ein Quarzwesen, strömt sein starkes Lilalicht über die drei und hüllt sie ein, um sie alle zu verbinden. Sie sollen in neuer Harmonie und neuer Erkenntnis zusammenschmelzen können wie noch nie zuvor.

Lavendelquarz reinigt Sashas psychisches Nervensystem von Verkrampfungen. Es reinigt das blockierte Lymphsystem, das durch die gestauten Ängste und Emotionen nicht mehr fließen konnte. Es löst die feinstofflichen Energielinien, das unsichtbare Lichtnetz im Körper, damit die Kommunikation im Inneren wieder aufrechterhalten werden kann.

Schließlich müssen die Zellen und das Nervensystem miteinander kommunizieren, sonst geht da mal gar nichts. Der Kreislauf kommuniziert auch, indem er durch den ganzen Körper wandert und alles miteinander verbindet und die Organe mit Lebenskraft versorgt. Es ist wie in der Natur, die Flüsse, die mit ihrem frischen Wasser die Landschaft nähren und schlussendlich irgendwann irgendwo in einen See oder in das große Meer zurückfließen. Und irgendwo fließt das segnende Wasser zurück in die Landschaft und speist neues lebendiges Erwachen für die Natur. Der Körper ist ein großartiges phantastisches selbständiges Programm. Sowas merkt man natürlich erst, wenn man krank wird, und lernt es meistens zu spät zu schätzen!

Klara spürt die große Kraft, die durch Sasha und ihre Wächter fließt. Sie setzt sich auf Sashas Schoß, um sie zu beruhigen. Sasha schluchzt immer noch, weil sie die Entspannung fühlt, die sich schon nach kurzer Zeit einsetzt. Sie wird unglaublich müde. Die Erschöpfung und der Stress, die sie so lange aufrecht hielten, lassen sich nicht mehr verleugnen.

Weder Lavendel noch Lavendelquarz erklären ihr Tun, sie arbeiten schweigend und in absoluter Harmonie zusammen.

Klara trocknet ein paar verirrte Tränen des Mädchens mit ihrem wunderschönen weißen Flügel, der momentan stark silberig leuchtet. Sasha schaut Klara dankbar an, ohne etwas zu erwidern. Es ist offensichtlich, Klara ist einfach die beste und verständnisvollste Freundin, die man sich nur wünschen kann.

Die Wächter kommen sich beide näher, sie werden ausgeglichen, so dass sie sich gegenseitig stärker und exakter ergänzen können. Die drei, Sasha mit ihren Wächtern und Beschützern, erfahren eine neue emotionale Nähe, erkennen sich besser, werden energetisch harmonisiert und verfeinerter aufeinander abgestimmt.

Silk und das S

Die Sternenmutter steht auf, legt Sasha sanft auf die Bank, damit sie ein wenig schlafen kann, währen das lila Licht weiter an den dreien arbeitet. Die beiden Wächter setzen sich auf die Bank, einer zu Sashas Füßen und der andere zur Kopfseite. Zum ersten Mal erscheinen die drei ein harmonisches Bild abzugeben.

Der sensitive Wächter kann nicht aufhören zu grinsen, er ist so dankbar und glücklich, während der »andere« Wächter Sashas Haare berührt und mit ihr weint.

In ihrem Halbschlaf und zwischen den Tränen hört man Sasha leise flüstern.

»Silk soll dein neuer Name sein. Unsere Namen sollen alle mit einem S beginnen.«

Sensitiv, Silk, Sasha. Eine harmonische Dreiheit!

Die Sternenmutter beobachtet Silk, der sich herzlich um Sasha kümmert. Sie wartet, bis er sich etwas gefangen hat. Sie setzt sich erneut auf die Bank und beginnt ein leichtes Gespräch mit dem »anderen« Wächter, der jetzt Silk heißen soll.

»Du weißt schon, was Silk bedeutet? Seide …«

Silk = englisch

Seide = deutsch

»Ja, ich weiß. Weshalb nennt mich Sasha Silk? Was hat es damit auf sich Sternenmutter?«

Die drei unterhalten sich, als wäre Sasha gar nicht anwesend. Leise nuschelt sie im Halbschlaf:

»Ich kann euch immer noch hören! Ich schlafe noch nicht!«

Die Sternenmutter lacht, streicht ihr über die Haare und erklärt weiter:

»Ihr alle drei seid in einer Transformationsphase. Silk – Seide entsteht aus der Seidenraupe, die sich nach ihrem Prozess zu einem weißen Falter, Maulbeerspinner genannt, verwandelt. Die Raupe spinnt ihren Faden innerhalb ihres Kokons, der dann geerntet wird. Ein langwieriger Prozess beginnt, um aus dieser klebrigen Faser einen glänzenden, exklusiven traumhaft leichten Faden herzustellen. Von klebriger Masse zu einem luxuriösen Faden! Sowas nenne ich Transformation!«

»Du warst vielleicht einer der Schmuggler Mönche, der das kostbare Gut aus China nach Byzanz gebracht hat?«

Sensitiv, der genau auf die Worte der Sternenmutter gehört hat, frotzelt über die uralte chinesische Schmuggelgeschichte.

»Bist eben ein Revoluzzer! Deshalb haben wir uns Sasha ausgesucht, weil sie, oder wir alle, einen revolutionären Quantensprung erleben, nicht wahr?!«

»Ach du und deine Sprüche! Sensitiv, ich wusste gar nicht, dass du dich mit Seide auskennst? Und? Wie haben sie die Raupen aus dem Land geschmuggelt?«

»Das waren Spazierstöcke oder Wanderstöcke zweier Mönche, sie haben sie in ihren Wanderstäben versteckt gehalten. War es so Sternenmutter? Dürfen wir dich auch Sternenmutter nennen?«

Sie lächelt ihr strahlendes Lächeln.

»Ja, natürlich dürft ihr mich auch Sternenmutter nennen! Und ja, so erzählt uns die Geschichte. Seide war ein so wertvolles Gut, dass jeder, der nur das Leiseste darüber verriet, sofort zum Tode verurteilt wurde. Ungefähr 3000 Jahre lang war es in den Händen Chinas, bevor die Seide ihren Weg über die Seidenstraße fand. Du siehst Silk, aus einem Grunde wurdest du Silk genannt!«

Sie schmunzelt Silk an und streicht dem Wächter über den Arm.

»Seide ist sehr starkes Material und wird mehrfach versponnen. Das Verzwirnen erinnert an die DNS Stränge! Irgendwie …«

Sensitiv hat seine Kenntnisse zur Schau gestellt, aber dass die Fäden ihn an die DNS erinnern? Die Sternenmutter philosophiert weiter:

»Nicht nur ist der Faden sehr stark. Sein Ursprung ist rein biologisch. Die Raupe ernährt sich nur vom Maulbeerbaum, also den Blättern des Baumes. Das macht ihn rar, wertvoll und kostbar. Das Material glänzt ganz wunderbar und gehört bis in die heutige Zeit zu den luxuriösen Materialien.«

»Hmmm, dann muss ich wohl einige diesen ganz speziellen Charakteren verkörpern? Weshalb hätte Sasha mich denn so genannt?«

»Vielleicht ist es die Sanftheit, die Einfachheit des Lebens der Raupe, die in ihrer Bescheidenheit diesen großen Luxus hervorbringt? Das Leben der Seidenraupe ist relativ kurz, aber von größtem Luxus und höchster Qualität. Möglicherweise wirst du ihr helfen, damit Sasha ihr Leben zu vollster Größe ausschöpfen kann. Ihr werdet jetzt, mit Hilfe des Lavendelquarz und des Pflanzenwesens von Lavendel, energetisch und gefühlsmäßig miteinander vereint. Eure Energiefelder werden zu einem einzigen Feld verschmelzen. Deshalb hat Sensitiv vielleicht die DNS gesehen? Eure Lichtfäden werden zu einem durchgehenden Segment verschmolzen!«

Gespannt hören sie alle der Sternenmutter zu, sie ist eine geborene Erzählerin! Sie schaut auf ihre Zuhörer, bedient sich des Kristallglases, das mit frischem Wasser gefüllt wurde. Die Wächter bestaunen die Regenbogenfarben, die sich auf der Bank und rundherum spiegeln, ausgestrahlt durch das Prisma des Kristallglases.

 

Die Sternenmutter, träumend den ausgestrahlten Regenbogen betrachtend, erzählt andächtig weiter.

»Das Ineinander-Verschmelzen und Sich-Wiederfinden ist wohl das Thema dieser Reise. Denn auch Lavendelquarz wurde erst mit Quarz vermischt. Lavendel hat seine Frequenz so ausgedehnt, dass er über tausende von Jahren sein eigenes Wesen entwickelte, ursprünglich aufgebaut auf Quarz. Quarz gehört zu den Grundelementen eines Planeten. Unsere universelle Intelligenz fließt in die Schwingungsmuster der Zellen, nicht nur der Erde, sondern auch der Menschen. Diese kristalline Struktur dieses Lebensmusters ist in vielen Lebewesen des Planeten Erde zu finden!«

Lavendelquarz unterbricht und macht sich bemerkbar:

»Hier würde ich gerne noch kurz erwähnen, wie sich die kristalline Struktur in kommenden Zeiten im Menschen verändert. Menschen, die sich jetzt in ein neues Bewusstsein ausdehnen, so wie Tashi und Sasha es tun, entwickeln ihren Lichtkörper. Der Kristallkörper, die Erinnerung an die Quelle erwacht. Die DNS wird umstrukturiert, erneuert und erweitert. Eine verfeinerte Menschenspezies entsteht. Das, was Sasha bis anhin so edel und verfeinert, so vornehm empfunden hat an diesem Ort, ist bereits ein Teil des höheren, neu strukturierten Bewusstseins.«

Lavendelquarz lächelt Sasha freundlich an, obwohl diese leise vor sich hindöst, und berührt leicht ihre herrlichen Haare. Sie hat trotz Dahindösens mit geschlossenen Augen aufmerksam zugehört. Bei Lavendels Berührung hat sie die Augen geöffnet und die wärmende Liebe und Güte, die aus Lavendelquarz strömen, aufgenommen.

»Jetzt haben wir dich vollgequasselt Mädchen, aber du bist eine aufmerksame Zuhörerin. Es macht Spaß, dir Geschichten zu erzählen! Nun ja, das Leben, oder der Sinn dessen, was ihr Menschen Leben nennt, kann besser verstanden werden, wenn die spirituelle Intelligenz eingewoben wird. Nun ist es Zeit euch ein wenig auszuruhen, das Zusammenschmelzen wird euch verändern und dieser Prozess macht wohl etwas müde.«

Sasha schaut beide Wächter an und nickt. Plötzlich ruft Sensitiv:

»Oh! Ich habe noch eine Information. Darf ich das noch einwenden, eigentlich weiß ich nicht, woher ich das weiß, aber es ist so. Seide war so wertvoll, dass sie mit Gold bezahlt wurde! Ich muss wohl ein oder mehrere Leben im Seidenland verbracht haben, sonst könnte ich mich doch gar nicht an solche Dinge erinnern.«

»Ja Sensitiv, du hast recht, ihr beide, du und Silk, wart schon viele Male zusammen in verschiedenen Kulturen. Durch das Erwachen an dem Ursprung von Silk wird auch bei dir, Sensitiv, vieles wieder aktiviert! Ein großes Geschenk, das ihr durch das Zusammenschmelzen der Energiefelder und dessen Erinnerung mit Sasha teilen werdet. Eure aufwachenden Informationen werden das Beste aus Sasha hervorbringen. Sie wird ihr Wissen, das ihr mit ihr trägt, zur vollen Blüte entfalten. Gerade so wie es die Seidenraupe tut! Und ja, du hast recht Sensitiv, damals wurde 1 kg Seide mit einem Kilo Gold bezahlt!«

Langsam schläft Sasha wieder ein und lässt es geschehen.

»Sternenmutter, dürfen wir dich noch wegen der drei S fragen, die Sasha ebenfalls wichtig erscheinen? Weißt du, weshalb unsere Namen mit einem S beginnen sollen?«

Die Sternenmutter überlegt, was sie über den Buchstaben weiß. Aber weshalb Sasha es so ausgewählt hat, weiß sie nicht. Sie räuspert sich leise, um Sasha nicht aufzuwecken, und erzählt, was sie über den Buchstaben weiß. Klara hält ihren Kopf in Richtung Sternenmutter, das würde sie eben auch interessieren. Sie liebt es, wenn die Sternenmutter Anekdoten erzählt. Zudem erscheint es ihr, wie sie es bereits bei Malachit und Moldavit erahnt hat, dass die Sternenmutter zur Geschichtenerzählerin evolviert. Die Sternenmutter betrachtet die interessierte Klara und lächelt ihr zu.

»Jeder Buchstabe ist ein Laut, ein Ton, also eine Schwingung. Der erste Buchstabe eines Namens ist die prägende Kraft, die ein wenig von der Persönlichkeit freigibt. Das S trägt das Ur-Feuer in sich, die Kraft des Mutes und ist eine aktive Energie. Sieht doch beinahe aus wie eine Schlange und zischt sogar ähnlich. Die Schlange steht für die Transformation, das Erwachen, das jetzt gerade bei euch dreien geschieht. Sehr symbolträchtig wieder mal, nicht wahr? Durch den freien Willen, der uns geschenkt wurde, können wir unsere Schöpferkraft anwenden und das Leben gestalten. Sasha ist neugierig, ehrlich und fröhlich, das alles hängt auch mit dem Buchstaben S zusammen.«

Dann schweigt sie lange, schaut in die Ferne, als würde sie angestrengt über etwas nachdenken oder von dort, dem Irgendwo, Informationen herholen. Immer noch in die Ferne blickend spricht sie weiter:

»Bei den Ursprachen, zu Beginn als die Buchstaben noch Symbolcharakter waren, sah der Buchstabe S anders aus und hatte nicht dieselbe Bedeutung wie in der heutigen Moderne auf eurer Erde. Auch die Entwicklung der Buchstaben und deren Wirkkraft unterstehen dem Gesetz der jeweiligen Wandlung einer Zivilisation! Alles ist ineinander vernetzt, Buchstaben, Zahlen, Farben, Elemente, alles Schwingungen! Der Mensch als Ausdruck des Mikrokosmos, das Universum als Makrokosmos. Denkt doch einmal über die Kraft eines einfachen, gesungenen Mantras ›OM‹ nach. Zwei Buchstaben, die mit richtiger Anwendung unglaubliche Kräfte freisetzen!«

Wieder stoppt sie ihren Erzählfluss und meint dann seltsam andächtig:

»Auf dieser Amethyst Reise scheint alles mit Transformation zu tun zu haben. Wenn du nämlich das S umdrehst, hast du eine Zwei. Planet Erde wird jetzt für tausend Jahre von der Nummer zwei angeführt, 2000 bis 2999. Eine ungeheure transformative Wandlung für die Menschheit und Planet Gaia.«

Die Sternenmutter pausiert und schaut sich um, alle hören ihr gebannt zu und sie muss jetzt wirklich lachen. Sie hat selbst gar nicht bemerkt, wie leicht sie doch erzählen kann. Erstaunt stellt sie fest, dass das Wissen freimütig aus ihr heraussprudelt. Laut meint Klara:

»Siehst du Sternenmutter, wusste ich’s doch! Du bist zur Erzählerin avanciert! Sasha ist neugierig, sie will alles genau wissen. Da wird dir die Arbeit mit Erzählen bestimmt nicht so schnell ausgehen!«

Die Sternenmutter berührt Klara, streichelt ihr über den strahlenden Kopf und ist richtig zufrieden.

»Da wir schon von Symbolik reden, da kommt mir die Rune Sowilo in den Sinn. Das Zeichen sieht aus wie ein S und steht für innere Kraft und starken Willen. Steht übrigens auch für die Sonne und wie alles, was mit Sonne und Feuer zu tun hat, natürlich auch für die Lebenskraft. Wenn ich mir den Buchstaben S ansehe, sieht es unter anderem auch aus wie ein Fluss. Also im Flow sein, vor allem nach der Reinigung und Transformation, die mit euch dreien geschieht. Und wenn man das S liegend betrachtet und es schließt, ergibt sich eine Acht! Oder die Lemniskate, die Schlaufe der Unendlichkeit … spannend nicht?«

Sie lächelt vor sich hin, nickt den beiden Wächtern entgegen, die sich herzlich und voller Staunen über dieses Wissen bei ihr bedanken.

»Ach, also das ist ja faszinierend, gerade erinnert mich Sashas Haarfarbe an die Symbolik der Farbe der Rune Sowilo, welche dem rötlichen und goldfarbigen Spektrum zugeordnet wird. Was doch ein einziger Buchstabe auslösen kann! Eine lange interessante philosophische Tirade über das S, den Anfangsbuchstaben eurer Namen, Sasha, Silk und Sensitiv.«

Dann schaut sie auf die beiden Wächter, bevor sie leise einen letzten Gedanke äußert. »Ist schon magisch, wie sich alles immer wieder zusammenfügt, ohne dass es wahrgenommen oder erkannt wird. Vielleicht wäre das Leben gar nicht ein so großes Rätsel, wenn altes vergessenes Ur-Wissen wieder gelebt werden könnte.«

You have finished the free preview. Would you like to read more?