Kurzkrimis rund um die alltäglichen Ärgernisse

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Kurzkrimis rund um die alltäglichen Ärgernisse
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Kurzkrimis rund um alldie unnötigen

Ärgernisse

von Anja Zachrau

ImpressumTexte: Anja Zachrau Umschlaggestaltung: Anja Zachrau Bildquellen vom Umschlag: Pixabay Fotos im Inneren: Privatfotos von Anja Zachrau

Verlag:

Selbstverlag über Epubli

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, BerlinMai 2020

Geschmäckle

von Anja Zachrau

Isidora lebte in dem wunderschönen Städtchen Stockstadt am Rhein. Sie liebte den beschaulichen Ort für seine hübschen Fachwerkhäuser, insbesondere die alte Hofreite mit den barocken Wandmalereien, seine hübschen Sandsteinskulpturen am Rheintor, die berühmte Dreymann-Orgel, die in ganz Europa bekannt ist, und das Hofgut Guntershausen mit seinem Museum und der Galerie.

Das beschauliche Städtchen

Stockstadt am Rhein vermittelte ihr immer eine Gemütlichkeit, eine heimelige Geborgenheit. Sie liebte

ihr „Stöffche“ aus dem Bembel, ihr Grie Soß mit Pellkartoffeln und Eiern und einem leckeren, saftigem Schnitzel, ihr Handkäs mit Musik und ihren Frankfurter Kranz. Und in der Winterzeit auch gerne mal einen heißen Eppelwoi.Allerdings

verbindet Isidora auch ihren

schlimmsten Albtraum mit diesem romantischen Städtchen – leider...

Ein unfähiger Schwimmlehrer im Stockstädter Freibad ließ ihr Kind fast ertrinken. Damals war ihr kleiner Liebling auf Geheiß des Schwimmlehrers untergetaucht, kam aber selbst nicht mehr alleine hoch, und hatte Todesangst und

Panik. Der armselige Schwimmlehrer, diese unfähige Wurst, schaute

zuerst nach allen anderen Kindern, denen es aber gut ging, und die nur am Spielen waren und lachten und herumalberten, bevor er ihrem armen Schatz endlich hoch half. Ihr Kind ist bis heute traumatisiert, und konnte deshalb niemals mehr

schwimmen lernen. Es kann noch nicht mal mehr in die Nähe eines Flussufers, oder eines Strandes am Meer gehen, geschweige denn ein Schwimmbad von innen betreten.

Allein die Schwimmbadgerüche machen ihren armen Liebling ganz

wahnsinnig und bekloppt. Die

liebende Mutter Isidora konnte das Elend nicht mehr länger mit

ansehen, und ihr Herz blutete jedes Mal mehr und mehr, wenn sie sah, wie ihr armer Liebling leiden

musste, und deshalb fasste sie eines Tages einen radikalen

Entschluss, und stellte den

Schwimmlehrer zur Rede. Doch dieser verhöhnte Isidora nur, und sagte:

„Warum hast du denn nicht besser auf deinen blöden Balg aufgepasst?“

Da rastete sie vollkommen aus und brachte den Schwimmlehrer im Affekt um. Doch vorher quälte Isidora ihn noch ein bisschen, verhöhnte ihn zynisch und liess ihn noch ein

bisschen um sein Leben winseln:„Du kannst so schön betteln, tu's

gleich nochmal. Aber dieses Mal noch intensiver, und flehender und ehrlicher.“ Doch es half ihm alles nichts. Sie ertränkte ihn in seinem eigenen Schwimmbecken, und hing ihn dann am 10-Meter-Sprungbrett als Mahnmal für alle anderen auf, und band ihm ein Schild um den Hals mit der Botschaft: „Schwimmlehrer, passt besser auf eure Schützlinge auf, und wenn nicht, dann endet ihr so jämmerlich wie dieser

hier...“Doch es blieb ein fahler Beigeschmack für Isidora. Denn sie zahlte einen hohen Preis für ihre

späte Rache, sie musste ihren armen Liebling zurücklassen und

untertauchen. Ein schaler

Nachgeschmack, der sie ihr ganzes weiteres Leben begleiten sollte, und nie mehr loslassen würde.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Von nun an war Isidora auf der Flucht. Der bittere Preis für ihre Rache.Als erstes floh sie mit der Bahn vom Stockstädter Bahnhof aus.

Auf ihrer Flucht erlebte Isidora die unterschiedlichsten Dinge, und lernte die unterschiedlichsten Menschen kennen. Sie kam in

schlechte Kreise und schlechte Gesellschaft, aber Isidora musste

ja untertauchen, wie so einige andere dubiose und zwielichtige Gestalten auch, und sie musste ja auch weiterhin irgendwie an Geld kommen.Fürs Erste tauchte sie erst einmal in einer Pension in dem wunderschönen Mosbach unter. In der Pension spielten die miesen Gäste

„Koffer-Crashing“ und ließen die Rollkoffer im Gang völlig sinnlos auf- und abrollen, und gegen die Tür crashen. „Wilde

Verfolgungsjagden“ und „Fangschen-Spiele“ waren an der Tagesordnung, weil diese ungehobelten Gäste sonst nichts Besseres zu tun hatten, und kein Anstand und Benehmen hatten.

Im Gang fuhren sie immer wie wild mit ihren E-Scootern herum, auf dem ganzen Boden waren überall schwarze Striemen verteilt. Die Ecken an den Türen und an den Wänden waren

überall mit Schrammen und Dellen versehen, überall schwarze

Streifen, abgeschlagene

Putzstellen, und im Eingangsbereich hat man illegale China-Böller

gezündet, und die komplette

Eingangsdeko zerstört, die

Fensterscheiben zerbarsten und der Briefkasten wurde herausgerissen.

Die miesen, niveaulosen Gäste der Pension donnerten mit ihren E-Scootern immer mit voller Absicht

und Wucht gegen Isi's Tür. Denn sie war die Einzige, die nicht

mitmachte bei diesen hirnlosen

„Spielchen“. Eines Tages platzte Isidora der Kragen, denn sie

versuchte Bücher zu schreiben, sie schrieb Krimis, und nahm an

Wettbewerben teil, und musste sich dafür konzentrieren, und brauchte dafür Ruhe. Doch dies war mit

diesem ungehobelten Pack unmöglich.

Da diese hirnlose Bande ihren

Verstand versoffen hatte, kurvten sie immer besoffen und im Dunkeln im Gang herum. So streute sie im Flur Reisszwecken aus, und so ging den ganzen E-Scootern die Luft aus

ihren Reifen raus. „Zisch...“

„Platsch...“ Alle Reifen waren platt wie eine Flunder. Und endlich war Ruhe eingekehrt, eine

himmlische Stille. Doch nun musste Isidora ihr Domizil wechseln, denn jeder wusste, dass sie das mit den Reisszwecken gewesen war, und nun musste sie um ihr Leben fürchten.

Aber den Spaß war es Isidora wert.

Allein die dummen Gesichter waren Gold wert. Und es war sowieso

wieder einmal Zeit für einen

Tapetenwechsel.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Auf der Suche nach einer neuen Bleibe, lernte Isidora einen

seltsamen Typen kennen, der seine drei Frettchen an der Leine Gassi führte. Es sollte sich

herausstellen, dass dies der

berühmt-berüchtigte Wurstfabrikant aus dem südhessischen Raum war, der mit verseuchter Wurst gehandelt hat, und er war nun untergetaucht und auch auf der Flucht.

Mittlerweile gingen schon einige Todesfälle auf sein Konto, und er hatte noch so einiges auf dem

„Kerbholz“. Er saß in einem

unterirdischen Cyberbunker im

Landschaftspark von Mosbach, und tätigte von dort aus nun seine illegalen Geschäfte, wie Isidoras

Nachforschungen und Recherchen ergeben sollten. Dieser unsägliche Wurstpanscher wollte doch

tatsächlich aus dem Cyberbunker heraus weiter seine Gammelwurst, sein Gammelgemüse und seinen

Gammelfisch verkaufen.Nun war die Neugier von Isidora endgültig

geweckt, und sie genoß den

Spaziergang durch das romantisch-verträumte Fachwerkstättchen

Mosbach, und bestaunte gerade

begeistert die Skulpturen der

Alltagsmenschen, die in ganz

Mosbach gerade verteilt waren. Doch da entdeckte sie urplötzlich ein kurzes Blinken, und nahm einen

schrillen Signalton war, und so kam sie der Spionage-Software die in all den Alltagsmenschen versteckt war, auf die Spur. Nur durch eine vorübergehende Systemstörung, und durch das extrem feinsinnige Gespür und gute Gehör von Isidora, und durch ihren Scharfsinn, konnte sie diese Spionage-Software überhaupt entdecken und wahrnehmen. Denn für Normalsterbliche war dies weder sichtbar noch hörbar. Die Software in den Alltagsmenschen funkte also immer direkt in den Cyberbunker im Landschaftspark, und so wurden die ganzen Bewohner von Mosbach

überwacht, und keiner ahnte je

etwas davon. Auch die ganzen hübschen, unschuldigen

Fachwerkhäuser waren mit SpionageSoftware, Spionage-Kameras und Abhörwanzen ausgestattet. Und alle Infos wurden immer direkt an den Cyberbunker im Landschaftspark gefunkt. Der abgetauchte,

verbrecherische Wurstfabrikant wollte so eigentlich mit seinem privaten Wissen über jeden

Einzelnen die Bewohner von Mosbach erpressen, denn er musste ja

schließlich auch von irgendetwas leben. Aber da hatte er die

Rechnung ohne Isidora gemacht, denn die drehte nun kurzerhand den Spieß

um, und erpresste den bekannten Wurstfabrikanten nun ihrerseits mit ihrem Wissen. So warnte sie nun alle Bewohner von Mosbach und wurde von denen als Heldin gefeiert. Für die nächsten Monate war sowohl ihre Bleibe als auch ihr Geld gesichert.

Und Isidora gab der Polizei und den Gesundheitsbehörden einen anonymen Hinweis auf den Verbleib des

Wurstpanschers. So zog sie ihren Profit aus der ganzen Sache.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Nach einigen Monaten zog Isidora weiter, nun zog es sie in das

traumhaft schöne Fackwerkstädtchen Michelstadt. Sie liebte Elfenbein-

Schmuck und wähnte sich dort im Elfenbein-Paradies. Auch hier

tauchte sie in einer abgelegenen Pension unter. Dort wohnte

ebenfalls ein Apotheker, der mit verunreinigten Medikamenten in großem Stile gehandelt hatte, und nun auch auf der Flucht ist. Denn mittlerweile hatte er durch seine verunreinigten Drecksmedikamente einige Todesfälle verursacht.

 

Isidora hatte davon in der Zeitung gelesen, und es in den Nachrichten gesehen. Sie erpresste ihn mit ihrem Wissen, und sicherte dadurch für eine Weile ihren

Lebensunterhalt. Isidora fing im

Untergrund über Darknet an einen groß angelegten illgegalen

Elfenbein-Handel aufzuziehen. Aber so ganz nebenbei klärte sie auch einen großen Elfenbein-Diebstahl auf, und so konnte sie unentdeckt weiter agieren und war perfekt und bestens getarnt. Isidora war

clever, sehr clever, viel zu clever für die anderen... Sie war allen immer ein Schritt voraus,

mindestens!...

Aber sie zahlte einen hohen Preis dafür, denn sie vermisste ihren armen Liebling schrecklich. Und dieser fade Nachgeschmack, der blieb für immer und sollte nie mehr

verschwinden.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Nun zog Isidora weiter in die

Großstadt, es stand ihr mal der Sinn nach mehr Action, nach mehr Shopping. Zuerst ging es nach

Wiesbaden in die Landeshauptstadt, und dann als erstes direkt vom Bahnhof aus in das Shopping-Center.

Danach zur Entspannung in eines der ältesten Kurbäder. In einem schönen Kaffeehaus machte sie es sich dann auch noch gemütlich und plante ihre weitere Reiseroute. Ihr unstetes Leben und das ständige Wechseln ihrer Aufenthaltsorte war ihre perfekte Tarnung. Die Heppenheimer

Fachwerkstadt an der Bergstraße und die Goldschmiedestadt Hanau hatte sie auch noch auf ihrem Plan. Doch jetzt ging es erst einmal weiter in die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Kaum angekommen, bekam sie

unerwartet Gesellschaft. Dort lief ihr ein ganz entzückendes Hündchen zu, das sie ein bisschen über ihren Schmerz wegen ihres armen

Lieblings, den sie ja auf ihrer Flucht zurücklassen musste, hinweg tröstete. Der neue Gefährte wich nicht mehr von ihrer Seite. Beim Gassi-Gehen entdeckte der kleine Hund, wie zufällig, ein Verlies, einen Eingang zu einem

unterirdischen Versteck. Dieses unterirdische Versteck sollte sich als Darknet-Bunker erweisen...

Ein berühmt-berüchtiger Abmahn-Anwalt aus dem südhessischen Raum trieb hier sein Unwesen. Der Anwalt hatte die Regierung verarscht, und ihnen die Bunkeranlage, unter

Vorspiegelung von falschen

Tatsachen, und mit falscher

Identität, abgekauft, um dort dann seine halbseidenen und illegalen Geschäfte aufzuziehen. Dieser

unseriöse Abmahn-Anwalt hatte auf seiner Internetseite eine Spionage-Software installiert, damit er immer und ständig ganz genau im

Echtzeit-Modus live sieht, wann, wie und wer sich über seine Kanzlei informiert, und über was genau. Und so merkt dieser dreiste Mensch, dieser Fiesling, auch gleich, dass seine Post auch angekommen ist, und er somit wohl auch die richtige Adresse hatte. Denn dieser war ja erst der erste Schritt, bevor er dann mit seinen fiesen,

hinterhältigen Praktiken erst so richtig die Rechtsmaschinerie und den Justizapparat in Gang setzte.

Und die ganze Bande inclusive

Inkassobüro dann los schickte, und auf seine völlig hilflosen Opfer los hetzte... Solche Verbrecher-

Anwälte wissen leider immer ganz genau wie weit sie gehen können, genau so weit eben, wie es gerade mal noch geht, ohne die Zulassung zu verlieren, und selbst Probleme zu bekommen. Also immer schön

unterm Radar bleiben...

Isidora beobachtete den

verbrecherischen Abmahn-Anwalt ganz genau aus dem Hinterhalt, und

entlarvte dann seine

hinterhältigen, fiesen Methoden.

Sie stellte den verbrecherischen Abzocker-Anwalt zur Rede und fuhr ihn an: „Anstatt Ihre Mandanten anständig zu verteidigen, und Ihr Wissen zum Schutz und zum Nutzen

von Ihren Mandanten einzusetzen, benutzen Sie Ihr Wissen und Ihre Macht für Ihre verbrecherischen und kriminellen Geschäfte. Was sind Sie nur für ein widerlicher Fiesling?

Haben Sie denn gar kein

Gewissen?“...

Mit diesen Worten ließ sie den verdutzten Anwalt erst einmal

stehen, erst einmal. Denn aus dem Hinterhalt agierte sie weiter.

Zuerst erpresste sie den Abmahn-Anwalt und warf ihn aus seinem Darknet-Bunker raus, um ihn dann mit einem anonymen Hinweis an die Presse und an die Polizei

auffliegen zu lassen und zu

enttarnen.

Der fiese Abzocker-Anwalt versuchte noch mit allen Mitteln dies zu verhindern, er winselte um Gnade und Verschonung, er winselte um sein Leben. Doch Isidora blieb unerbittlich, so wie er vorher ja auch mit seinen Opfern. Isidora verhöhnte ihn mit den Worten: „Du kannst so schön betteln, tu's doch gleich nochmal. Aber dieses Mal noch intensiver, und flehender und ehrlicher. Vielleicht erhöre ich dich ja dann, oder vielleicht

glaube ich dir ja dann.“ Doch es half ihm nichts. Alles Betteln und Flehen half ihm nicht. Und Isidora

lachte fies und gemein auf.

Schallend dröhnte ihr Lachen durch den Darknet-Bunker und sie bedachte den Anwalt mit dem Spruch: „Böse Nachbarn hab' ich selber... Da brauche ich dich nicht auch noch zusätzlich als Gesellschaft.“ Und sie fuhr fort mit den gehässigen Worten: „Du wirst zu Müll der

Geschichte, und gehörst in den Mülleimer der Kriminalgeschichte.“

Mit diesen Worten und einem

bedrohlichen Lachen warf sie nun den verbrecherischen Abzocker-Anwalt endgültig aus „seinem“

Darknet-Bunker und verpasste ihm noch einen Fußtritt in den

„Allerwertesten“ und rief ihm hinterher: „Verpiss dich!“

Das Geheimversteck kannte ja nach wie vor keiner, und Isidora sorgte auch dafür, dass dies auch

weiterhin so blieb, und auch so bleiben würde. Denn von nun an nutzte sie den Darknet-Bunker für sich selbst, für ihre eigenen

Geschäfte. Um ihre eigenen

Geschäfte voranzutreiben. Sie

betrieb nun einen flukturierenden Elfenbeinhandel aus dem Darknet, und betrieb auch ihre

Aktiengeschäfte aus dem Darknet-Bunker heraus.

Aus der Bunkeranlage schrieb

Isidora einen Bestseller nach dem anderen, einen Bestseller über ihr Leben, das aber in einem fiktiven Krimi verpackt und getarnt wurde, mehrere weitere Krimis, die auch alle zu Bestsellern wurden, alles unter ihrem Pseudonym: Esmianora, die Verruchte.

Sie schrieb aber auch einige

Enthüllungsbücher über

Justizskandale und Amtswillkür, die ebenfalls zu wahren Kassenschlagern wurden. Alles, was sie anfing und anfasste, alles, was sie schrieb, wurde zu Gold.

Und aus ihrem geheimen Versteck heraus, dem Darknet-Bunker heraus,

konnte sie auch Kontakt zu ihrem armen Liebling aufnehmen, und

wusste wenigstens, dass es ihrem Kind gut ging, und dass es klar kommt. Aber Isidora vermisste ihren armen Schatz halt sehr, und sie zahlte halt nach wie vor einen hohen Preis für ihre Rache.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Irgendwann zwischendrin zog es sie aber wieder raus in die weite Welt, raus aus ihrer Bunkeranlage und ihrem sicheren Versteck. Isidora liebte Feuerwerk, und so gönnte sie sich eine Schifffahrt während Rhein in Flammen, und genoss vom Boot aus das farbenprächtige und

leuchtende Schauspiel am Himmelsfirmament, und die

angestrahlten Burgen, die in

leuchtendem Feuerwerk prachtvoll glänzten und schimmerten. Ebenso genoss Isidora auch ein hessisches Spezialitäten-Buffet während der Schifffahrt. Danach unternahm sie noch einen Abstecher nach

Rüdesheim. Dort wollte Isi in der Rüdesheimer Drosselgasse schlemmen und shoppen gehen, und einen

Abstecher in die Asbach Uralt

Fabrik machen, und dort an einer Besichtigung teilnehmen. Sie

übernachtete in einem Original-Weinfass in Rüdesheim, und zum

krönenden Abschluss saß sie gemütlich schlürfend vor ihrem Rüdesheimer Kaffee, mit einem

Asbach Uralt-Böhnchen – denn es gab und gibt nichts Besseres und

Leckereres als einen guten original Rüdesheimer Kaffee und einem Asbach Uralt-Böhnchen dabei, und einem großen Stück Frankfurter Kranz.Nun zog es Isidora aber weiter in die Goldschmiedestadt Hanau. Sie war in Goldgräberstimmung und ließ sich in die Kunst des Goldschmiedens

einweihen und war verzaubert vom Goldglanz. Isi ließ sich ganz vom Goldzauber in den Bann ziehen. Und sie vergass für einen Moment den

Schmerz um ihren von ihr so schrecklich vermissten armen

Schatz, ihr heißgeliebtes Kind.

Isidora schmuggelte noch etwas Gold in ihren Pumps und in ihrem BH, um noch etwas Geld für unterwegs zu haben.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Nun zog es Isidora weiter nach Frankfurt „Mainhattan“ mit seiner atemberaubenden Skyline und der pulsierenden Bankenmetropole und Einkaufsstadt. Auf dem Römer liess sie es sich gutgehen bei Ebbelwoi aus dem Bembel, Grie Soß mit

Pellkartoffeln und Eiern, und dazu ein leckeres saftiges Schnitzel.

Zum Nachtisch dann Handkäs mit Musik. Das war aber erst ihr erster Streich. Darauf folgte dann noch ein leckeres Stück Frankfurter Kranz mit einem Rüdesheimer Kaffee.

Nach einem Shopping-Tripp genoss Isi am Mainufer die aufregende Skyline „Mainhattans“ und der

Bankenmetropole. In der Stadt

organisierte sie sich voller

Vorfreude ein auffälliges,

extravagantes Manga-Kostüm. Isidora tauchte auf der Frankfurter

Buchmesse unter, und mischte sich unter die ganzen „Manga-Jünger“ und

„Manga-Kids“ und Cosplayer in ihren prachtvollen Gewändern und

phantasievollen bunten Kostümen.

Unter den ganzen „Manga-People“

konnte sie bestens untertauchen, und so machte sie es sich ein

Wochenende lang auf der Frankfurter Buchmesse gemütlich. Und seitdem blieb Isidora, auch genannt Isi, die Schreckliche, die alle das Fürchten lehrte, unentdeckt und für immer abgetaucht.

„Es bleibt halt ein Geschmäckle...“

Für immer und ewig wird dieses Geschmäckle bleiben...

von Anja Zachrau

Ismealda, die Gans und die Geldfälscherbande

von Anja Zachrau

Error - Error - Error - schreit mein PC mich laut und bedrohlich an.

Und noch einmal: Error – Error –

Error – Fehlermeldung. Und ein bedrohliches Alarmsignal schallt durch den Raum. Die gemütliche Stille im Raum ist zerstört, der Duft von leckerem Gänsebraten liegt noch in der Luft. Denn Ismealda wurde jäh bei ihrem Festessen

gestört, und ihre Köstlichkeit blieb ihr im Halse stecken, als der Computer sich so brutal zur Stelle

meldete, und ihre vorweihnachtlichen Gefühle und ihre Vorweihnachtsstimmung mit einem Ruck zerstörte. Dann hallte eine Stimme durch den Raum: „Rück sofort eine Million Euro heraus, in

Putlitzer Währung, am besten.“

Ismealda wusste nicht wie ihr

geschah, und sie dachte, dass sie eben nicht richtig gehört hätte.

„Putlitzer Währung, was soll das denn sein? Will der mich gerade verarschen?“, dachte sie noch. Doch das Spotten und Lachen sollte ihr noch vergehen, es sollte ihr noch im Halse stecken bleiben. Ihr

Computer, ihr schönes Maschinchen,

ging in Flammen auf. Es brannte lichterloh, und nebenan die

Fälscherwerkstatt ging auch

lichterloh in Flammen auf. Ismealda konnte gerade noch ihre eigene Haut und ihren leckeren Gänsebraten retten. Draußen im Garten die Gänse haben das Fiasko auch überlebt. Die Geldfälscherbande von nebenan hat es nicht mehr aus ihrer Werkstatt heraus geschafft, und ist mit Mann und Maus untergegangen. Und das viele schöne Geld auch. Später kam heraus, dass die Geldfälscherbande durch einen Bedienfehler diese Flammenhölle ausgelöst hatte, und dass die Erpressung auf Ismealdas

Computer auch von den Fälschern ausging. Dies war der größte

Skandal, den Putlitz jemals erlebt hatte, und er wurde bis heute nie aufgeklärt. Warum in so einem

beschaulichen Örtchen, wo jeder jeden kennt, die Geldfälscher so lange ihr Unwesen treiben konnten, und unentdeckt blieben, ist bis heute unklar. Und wer etwa als möglicher Helfer oder Mitwisser noch alles in Frage kommen könnte, wird auch für immer ein Rätsel bleiben.

Ein Jahr später steckte Ismealda immer noch der Schreck in den

 

Gliedern, und sie hatte das Ganze

immer noch nicht verwunden, aber sie saß erneut vor ihrem leckeren Gänsebraten. Sie versuchte immer noch zu ergründen, was damals so wirklich geschehen ist. Aber all ihre Recherchen verliefen ins

Leere, alles endete in einer

Sackgasse.

Eines Tages lief ihr ein süßes, kleines Hündchen zu. Ismealda nahm es dankbar auf. Das Hündchen konnte sie gut ablenken von dem ganzen Grauen vor einem Jahr. Einige

Wochen später fing der kleine Hund auf einmal in ihrem Garten wie wild an zu buddeln. Er buddelte immer weiter und weiter, bis er einen

geheimnisvollen Koffer ans Tageslicht beförderte. Ismealda begutachtete den Koffer neugierig, und fing an das Zahlenschloß zu knacken. Einige Stunden später hatte sie den Code geknackt, und konnte den Koffer öffnen. Dort entdeckte sie noch eine Million von dem Falschgeld. Niemand wusste, dass von damals noch Falschgeld existieren würde. Also suchte auch niemand danach und niemand

vermisste es. Und so nahm Ismealda das Geld, packte ihr zuckersüßes und geniales Hündchen ein, und machte Urlaub im Ausland. Ganz weit weg, dort wo man das Falschgeld

nicht als Solches erkennen würde.

Und dort machte sie sich dann mit ihrem Hündchen ein schönes Leben, unter Palmen, am Sonnenstrand. Sie ließ es sich gutgehen, und

irgendwann beschloss sie, selbst einen Computervirus zu entwickeln, um sich für ihren damaligen Schock zu rächen und ihn so auch zu

verarbeiten. Außerdem wollte sie sich für ihren damaligen

Datenverlust, und den in Flammen aufgegangenen Computer rächen. Nach einiger Tüftelei also konzipierte sie den Putlitzer Computervirus, und schleuste ihn auf alle

Behördencomputer ein, und legte

alle Behörden in Deutschland lahm.

Der Computervirus installierte sich mit der Melodie: „Ach, ich wollt, ich wär ein Putlitzer. Ach, ich möcht so gern ein Putlitzer sein.“

Die Melodie erklang bedrohlich laut über die Lautsprecher, und

beschallte den ganzen Raum, so dass es allen Sesselpupsern in den

Behörden das Blut in den Adern gefrieren ließ. Danach zerstörten sich dann sämtliche Computer und alle Daten waren unwiderbringlich verloren. Aus der Ferne verfolgte sie die Nachrichten, denn von solch einem Chaos wird natürlich in aller Welt berichtet. Ismealda kitzelte

sich eins und freute sich diebisch.

Von nun an arbeitete sie als

weltweit beste und weltweit

anerkannte Computer-Hackerin im Untergrund, und blieb stets

unentdeckt am Sonnenstrand unter Palmen. Unter Pseudonym schrieb sie auch einige Computer-Ratgeber. Als Hackerin verdiente sich Ismealda eine goldene Nase und schwelgte von nun an im Luxus. Und in ihrer neuen Heimat war sie nur die

geheimnisvolle, schöne Lady. von Anja Zachrau

Freitag, der dreizehnte – ein rabenschwarzer Tag

von Anja Zachrau

Es war Freitag, der dreizehnte –

ein rabenschwarzer Tag, und es kam, wie es kommen musste...

Und ein Dämon schlummerte in ihr, und am Freitag, den dreizehnten, war kein Entrinnen und Halten mehr.

Da erwachte der Dämon in ihr zum Leben... Es gab kein Halten mehr, und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Schon seit längerem ging bei

Gloria-Claudette alles schief. Doch an diesem Freitag, dem dreizehnten, gipfelte die Tragödie noch und schlug dem Fass den Boden aus. Sie

hatte einen schweren unverschuldeten Verkehrsunfall, der ihr ganzes Leben verändern sollte.

Der Unfallverursacher war stark alkoholisiert und stand unter

Medikamenteneinfluss. Zudem

verweigerte er auch noch die

Verantwortung dafür zu übernehmen.

Gloria-Claudette verlor ihren Job deswegen, und wurde dauerhaft

erwerbsunfähig. Ein jahrelanger Kampf vor Gericht folgte. Wegen korrupter Richter, und Rechte, die für manche „eben gleicher sind als für andere“..., denn dieser

Unfallverursacher hatte selbst einmal bei Gericht gearbeitet,

mittlerweile Rentner, hatte aber Kontakte bis ganz nach oben. Ein einziger Filz...

Gebeutelt von den langjährigen, kräftezehrenden und zermürbenden Streitereien vor Gericht, mit dem Herumärgern mit unfähigen Anwälten und dem Herumärgern und Kämpfen mit Behörden und Krankenkassen, war Gloria-Claudette völlig am Ende.

Sie konnte einfach nicht mehr, und wollte einfach nur ihre Ruhe haben.

Durch ihre ständigen Migräne-

Attacken und Panik-Attacken,

verursacht durch den schweren

Verkehrsunfall, war sie einfach dermaßen geschwächt und am Ende

ihrer Kräfte, so dass sie sich einfach um gar nichts mehr kümmern konnte.

Und dies nutzten ihre bösartigen Nachbarn weitlich aus, denn die hatten sie schon lange auf dem Kicker, denn Gloria-Claudette hatte das schönste Haus in der ganzen Straße, das schönste Auto in der ganzen Straße, die schönsten

Klamotten und den schönsten Schmuck überhaupt, und all das neidete man ihr. Neid musste man sich

verdienen, und den hatte Gloria-Claudette sich redlich verdient.

Und man war raffgierig und gehässig hinter ihrem Eigentum her, und

wollte ihr schönes Haus für sich selbst beanspruchen und nutzen. Und ihre schönen Habseligkeiten wollte man gewinnbringend auf dem

Schwarzmarkt und im Internet

„vertickern“... Man hatte Gloria-Claudette also schon von langer Hand beobachtet, und schon lange ausspioniert und ausgespäht, man wusste genau was ihr lieb und teuer war, woran ihr Herz hing, und was ihr besonders wichtig war. Um all dies rauszufinden, hat man in ihrem Haus, in ihrem Briefkasten und in ihrem Auto Spionagesoftware

angebracht, und sich auf ihren Computer eingehackt. So hat man

dann auch langfristig immer wieder auf ihre Rechnung, von ihrem

Computer, bösartig in ihrem Namen Ware bestellt, die man dann aber abfing, und Gloria-Claudette

erhielt dann immer nur Rechnungen, Mahnungen, und Besuche von

Gerichtsvollziehern und

Inkassounternehmen. Aber sie hatte an all dem keine Schuld und konnte sich auch nicht dagegen wehren. Und dies wussten ihre bösartigen

Nachbarn, und nutzten dies weitlich aus. Gloria-Claudette war schon längstens am Ende mit ihren Nerven und stand kurz vor einem

Nervenzusammenbruch.

Und so kam es wie es kommen musste.

Eines Tages musste Gloria-Claudette wegen all dieser Katastrophen in die Klinik, und danach musste sie sich in eine mehrmonatige Reha begeben. In der Zeit geriet bei ihr zuhause endgültig alles außer

Kontrolle, niemand vor Ort, der es hätte aufhalten können, und niemand vor Ort, der Gloria-Claudette, ihr Eigentum und ihre

Erinnerungsstücke, die sie einst in guten Zeiten liebevoll

zusammengetragen hatte, hätte

beschützen können. Und so wurde eine weitere Lawine von massiven, schwerwiegenden Schicksalsschlägen

losgetreten, und an diesem Freitag, den dreizehnten, ausgerechnet an dem Tag als Gloria-Claudette aus ihrer Kur wieder nach Hause kam, gipfelte es nun endgültig und

sollte zu einer unglaublichen

Eskalation kommen. Man hatte ihr bereits aufgelauert, und als man sie zurück kommen sah, hatten die bösartigen Nachbarn sofort die ganze Maschinerie in Gang gesetzt und die Katastrophe nahm ihren Lauf.

Über Jahre hinweg hatte Gloria-Claudette schon Schwierigkeiten mit den Nachbarn. Um genauer zu sein, eigentlich schon von Anbeginn, seit

dem sie dort eingezogen war, und das schöne Häuschen geerbt hatte.

Es wurden ihr ständig die Pakete, die Paketbenachrichtigungskarten und ihre Post geklaut. Es erreichte sie nichts. Dieselben fiesen

Menschen sorgten auch zweimal

dafür, dass ihr Postfach wie von Geisterhand geschlossen wurde, obwohl sie es bezahlt hatte. Und da das Postfach völlig unsinniger Weise, total bekloppt, diesen

Kündigungsbrief, oder auch die Vorwarnung, nur an ihren

Hausbriefkasten schickt, und keine Nachricht in ihrem Postfach

hinterlässt, konnten Gloria-

Claudette diese Nachrichten dann verständlicher Weise auch nie

erreichen. Sie hatte also keine Chance, und war vollkommen

ahnungslos welche weiteren

Katastrophen sich in ihrem bislang schon genug aussichtslosen Leben und ihrem dramatischen Werdegang nun noch ereignen würde, und

welches Ausmaß von Katastrophen ihr da noch bevor stand und sozusagen ins Haus stand...

Sie hat zwar erfolglos den

Postdiebstahl bei der Polizei und bei der Hausverwaltung angezeigt, doch sie wurde nur ausgelacht und wieder weggeschickt. Vertrauen in

die Polizei und in die Gerichte hatte Gloria-Claudette sowieso schon lange nicht mehr.

Doch noch hatte sie keinerlei

Ahnung wer hinter ihrem

Postdiebstahl steckte. Dies jedoch sollte sich bald drastisch ändern.

Denn eines Tages kam sie nach

Hause, eben genau an jenem Tag, als Gloria-Claudette von der Reha

wieder heim kam, und ihr komplettes Zuhause war verwüstet worden, und man hatte ihre Schlösser in ihrer Abwesenheit bösartig, und ohne jegliche Vorwarnung, ausgetauscht.

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