Paleo - die Steinzeit-Diät

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Paleo - die Steinzeit-Diät
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Alina Frey

Paleo - die Steinzeit-Diät

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Inhaltsverzeichnis

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Paleo Steinzeit - Diät

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Paleo Steinzeit - Diät


Das Prinzip hinter dieser Ernährungsform entwickelte der amerikanische Gastroenterologe Walter Voegtlin in den 70er Jahren: Der Mensch ist dann am gesündesten und schlank, wenn er sich so wie die Jäger und Sammler vor 15.000 Jahren ernährt - mit viel Fleisch und wenig Kohlenhydraten. Als Beweis für diese These gilt die Tatsache, dass Urvölker, die noch heute in einigen abgelegenen Regionen der Erde leben und sich auf diese Weise ernähren, weder Übergewicht noch Bluthochdruck oder Diabetes kennen. Der amerikanische Ernährungswissenschaftler Loren Cordain hat Voegtlins Idee modifiziert und bezeichnet die steinzeitliche Diätform als „Paleo-Prinzip“.

Was spricht also für diese Ernährungsweise?

Je weiter die Methoden und Errungenschaften der Ernährungsmittelindustrie voranschreiten, desto mehr Menschen kommen mit der modernen Ernährung nicht mehr zurecht. Immerhin leiden hierzulande bereits Millionen Menschen an einer Laktose-, Fruktose-, Gluten- und Histaminintoleranz und müssen bei Nichtbeachtung ihrer Nahrungsmittelunverträglichkeiten Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen und Migräne ertragen. Eine strikte Ernährung nach dem Paleo-Prinzip soll angeblich dabei helfen, die unangenehmen Symptome solcher Unverträglichkeiten zu lindern. Anders als moderne Ernährungsweisen setzt sich die Paleo-Diät zum Ziel, auf alle potenziell schädlichen Nahrungsbestandteile zu verzichten. Zu den Grundregeln der „Steinzeit-Diät“ gehört es daher, all das zu verzehren, was gesammelt oder gejagt werden kann, zum Beispiel: Fleisch und Fisch*Gemüse*Eier*Früchte und Nüsse*tierische Fette wie Schmalz oder Talg*pflanzliche Öle wie Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl, Palmöl, Macadamia-, Walnuss und Sesamöl. Tabu sind dagegen sämtliche Lebensmittel, die nicht „artgerecht“ für die Menschen der Altsteinzeit waren - also alle Nahrungsmittel, die industriell hergestellt oder verarbeitet werden. Dazu gehören:*Brot oder andere Teigspeisen oder Backwaren*Milchprodukte*gepresste, raffinierte Öle*Zucker, Zuckerersatzmittel und Süßigkeiten*Getreide, Weißmehl oder Vollkornprodukte*Hülsenfrüchte*Kartoffeln und Reis(geringe Mengen sind erlaubt)*Alkohol, Kaffee und Nikotin.

Fertiggerichte sind ein Tabu

Die Liste der empfohlenen und nicht empfehlenswerten Lebensmittel ist fast identisch mit der Low-Carb-Diät. Dabei lehnt das Paleo-Prinzip zusätzlich jede Form von verarbeiteten Speisen ab. Dazu gehören Convenience-Produkte genauso wie fertige Backwaren, zum Beispiel Muffins. Für die Anhänger der Steinzeit-Diät ist ihre Ernährungsform mehr als nur eine Schlankheitskur. Für sie ist Paleo eine Essensphilosophie nach dem Motto: „Weg mit den Fertigprodukten, zurück zur Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln“. Dieser Ansatz ist unbestritten vernünftig. Vorgefertigte Speisen und Fastfood enthalten meist viel Salz, Zucker, Zusatzstoffe und Fett. Frisches Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch sind wesentlich gesünder. Einige Studien konnten bestätigen, dass die Paleo-Diät nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern nachweislich sogar zu hohen Blutdruck sowie die Blutfettwerte senkt.

Was man von der Paleo-Diät lernen kann

Wenn man an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit wie einer Gluten- oder Laktose-Intoleranz leidet, lohnt es sich, die Prinzipien der Paleo-Diät in die Alltagsküche zu integrieren und die Wirkungsweise der Steinzeit-Ernährung auszuprobieren. Vor allem die Grundregel, bei Fleisch und Fisch auf eine gute Qualität aus biologischer Zucht zu setzen und viel frisches Obst und Gemüse zu verzehren, ist förderlich für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt, der bei Frauen in den Wechseljahren eine wichtige Rolle spielt. Vollständig auf die Paleo-Diät zu setzen ist - genauso wie bei anderen einseitigen Diäten - dagegen weniger sinnvoll. Auch wer nicht strikt auf auf industriell hergestellte Nahrungsmittel verzichtet, erhält die Energie, die er benötigt.

Risiken der Paleo-Diät

Gesundheitliche Risiken sind bei der Paleo-Diät nicht zu befürchten, solange man nicht zu viel Fleisch isst. Dann nämlich besteht die Gefahr, dass sich im Körper vermehrt Harnsäure bildet, die langfristig Nierensteine oder Gicht verursachen kann. Auch die Jod-Versorgung sollte man im Auge behalten. Durch das Fehlen von Salz und Milchprodukten bei der Paleo-Diät kommt es zu einer Verringerung der Jod-Konzentration. Experten raten daher Anhängern der Paleo-Ernährung zur Zufuhr von Jod. Das Spurenelement ist wichtig für die Produktion der Schilddrüsenhormone. Aber auch wenn die Paleo-Ernährung im Allgemeinen nicht ungesund ist, ist es fraglich, ob man sich an der Ernährung von Menschen orientieren sollte, die einerseits wesentlich aktiver waren als wir heute und nur selten älter als 40 Jahre alt wurden - abgesehen davon, dass eine Avocado oder ein Apfel heute ganz anders aussieht und schmeckt als in der Steinzeit. Diät halten nach der Evolutionstheorie ist wissenschaftlich gesehen auch gar nicht notwendig. Das Argument der Paleo-Anhänger, der Mensch habe sich genetisch noch nicht an die „neuen Produkte“ angepasst, ist bei näherer Betrachtung nicht haltbar. Beispiel Milch: Ursprünglich konnte der Mensch nur in den ersten Lebensjahren Milchzucker verdauen, nach dem Abstillen verlor er diese Fähigkeit. Die Situation änderte sich jedoch, als man begann, Kühe zu halten. Innerhalb vergleichsweise weniger Generationen verbreitete sich eine genetische Mutation, dank der der Körper auch nach dem Abstillen noch das milchzucker-spaltende Enzym Lactase produziert.

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