Orte die unsere Seele berühren

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Alina Frey

Orte die unsere Seele berühren

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Orte die unsere Seele berühren

Der schlafende Vishnu

Tempel der Affen in Swayambhunath

Impressum neobooks

Orte die unsere Seele berühren

Es gibt Orte auf der Welt, die die Seele tief berühren. Seien sie so berühmt wie die Ruinenstadt Macho Picchu in den Anden oder weniger bekannt, wie beispielsweise das Hindu-Heiligtum des schlafenden Vishnu, der in Form eines riesigen schwarzen Monolithen in einem Wassertümpel in der Nähe von Kathmandu ruht. Einige Besucher spüren die Magie, die diesen Städten innewohnt und sind ergriffen. Andere lässt diese wiederum völlig kalt. Eine geheimnisvolle Aura umgibt auch die Tempelstadt Angkor in Kambodscha. Diese liegt rund 240 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh und gehört zum Kulturerbe der Menschheit. Der besondere Reiz eines Besuchs von Angkor liegt nicht an den zahllosen Sehenswürdigkeiten, die sich aus gewaltigen Tempelanlagen, einzelnen Städten, weitläufigen Seen und Kanalsystemen zusammensetzen. Es liegt vielmehr im Erleben und Aufnehmen der großartigen Atmosphäre, wie sie nirgendwo auf der Welt zu finden ist. Anfangs gleicht eine Ruine der anderen, man hat keinen Blick für Details - die Macht der Steine ist zu erdrückend. Erst nach einigen Tagen kommt das Gefühl für Einzelheiten, Stimmungen, Momente, Spiele des Lichts und der Schatten. Dann erkennt man, mit wie viel Liebe und Perfektion etwa die Künstler das milde Lächeln auf dem Gesicht einer Tänzerin herausgearbeitet haben. Ein Lächeln in das man sich


spontan verlieben kann.

Jede Anlage hat ihren eigenen Zauber

Gerade bei Sonnenuntergang breitet sich eine fast mystische Atmosphäre über die einzelnen Tempel aus. Fast scheinen die von der brennenden Sonnen aufgeheizten Steine den Besuchern ihre Geschichte erzählen zu wollen. Denn wer Angkor besucht, sollte sich darüber klar sein, dass er die perfekte Nachbildung des Universums, wie es in der hinduistischen Mythologie beschrieben wird, betritt. Die Wassergräben symbolisieren das Urmeer, Gräben und Galerien die Gebirgsketten und die Türme den Sitz der Götter. Angesichts der gewaltigen Ausmaße der Region Angkor, geografisch umfassen sie eine Fläche von 232 Quadratkilometern und der unglaublichen Kunst- und Vielfältigkeit ihrer Architektur, wird der Besucher zunächst regelrecht erschlagen. Nicht nur Kunstfreunden bleibt bei der Betrachtung des Detail- und Ideenreichtums der Atem weg. Welche wirtschaftliche Kraft muss das Khmervolk gehabt haben, um solche Bauten errichten zu können? Welche unmenschlichen Kraftanstrengungen waren notwendig, um die Steinmassen zu erzeugen, zu bewegen und sie zu bearbeiten? Über welches Wissen und Ideenreichtum verfügten die Architekten, die ein religiöses Ensemble in dieser Dimension planten und ausführten? Angkor ist noch immer eine gewaltige Herausforderung für Archäologen aus aller Welt. Denn auch heute noch gibt der Urwald seine Geheimnisse rund um Angkor nur sehr hartnäckig preis.

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