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Fridolins heimliche Ehe

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V

Fridolin und Leopold waren bis an das Haus in der Königgrätzer Straße gelangt, als Fridolin noch einmal stehen blieb und fragte: »Nun, und deine Liebe, mein Sohn, deine Liebe zu jener Dame – wie heißt sie doch noch?«

»Nichts!« antwortete Leopold.

»Nichts?«

»Nein. Es ging nicht. Sie hielt sich nicht.«

»Sie hielt sich nicht?«

»Nein. Als ich sie naturwissenschaftlich analysierte, erkannte ich sie als Katze; felis communis, Linné.

»Wie altklug der Junge spricht! – Bedauernswerte Geschöpfe, die ihr doch seid, ihr Naturforscher. Ein Mädchen sitzt neben euch bei Tisch; schlank, frisch wie eine Knospe, blond – sagen wir, blond —, strahlende Augen, liebliches, Helles Lachen, reizende Einfälle, rosige Fingerspitzen, zum Einbeißen. Uns wuppert und puppert das Herz vor Freude, uns, den alten Männern. Der junge Naturforscher, der große Gelehrte, hat keine Zeit, sich zu freuen: er analysiert. Er zergliedert sie. Er zieht ihr eine ihrer Eigenschaften nach der andern, wie die Häute von einer Zwiebel, herunter. Dann legt er das Resultat auf den Tisch: ›Hier!‹ sagt er, ›bestimmen wir nun, zu welcher Spezies sie gehört. Ah! das ist eine Katze. Ah! das ist ein Blaustrumpf. Ah! das ist ein Pfau. Man hätte sich in sie verlieben können, wenn sie kein Pfau wäre; aber hier sehen wir's ja: sie ist ein Pfau. Gute Nacht! War auch wieder eine von diesen langweiligen Gesellschaften . . .‹ Darauf gähnt er. Darauf geht er nach Hause. Darauf legt er sich in seinem wollenen Unterhemd – denn die Wissenschaft empfiehlt Wolle – zu Bett, und träumt von einer Kritik in der Zeitschrift für vergleichende Anatomie, die ihn den größten Naturforscher der Gegenwart nennt. Darauf wacht er auf – und ist noch ganz derselbe altkluge, trockne, naseweise Bengel wie am Abend vorher.«

»Ich danke dir!« sagte Leopold und drückte ihm die Hand.

»Ist die Schilderung falsch?«

Leopolds Antwort war nur ein liebenswürdiges Lächeln. Endlich sagte er: »Vielleicht.«

»Und worin?«

»In dem letzten Abschnitt: zu Hause. Darauf legt er sich – doch ohne Wolle – zu Bett, ärgert sich über den verlorenen Abend – über die niedlichen jungen Mädchen mit den rosigen Fingerspitzen, der vortrefflichen Erziehung und der langweiligen Seele – über die zerstörenden Wirkungen der naturwissenschaftlichen Kritik – über sich selbst. Darauf versucht er einzuschlafen; aber er kann nicht. Eine junge Dame steht hinter seinem Kopfkissen und flüstert ihm etwas zu; – ›ah!‹ sagt er, ›das bist du!‹ Darauf setzt sie sich auf einen Stuhl neben seinem Bett, lächelt ihn an, – und nun wird ihm wohl.«

»Eine Dame? – Wer?«

»Meine zukünftige Braut. Die, welche es sein wird.«

Fridolin riß die Augen auf und zog die Brauen nach oben. »Wie? Dieser junge Naturforscher da

hätte ein heimliches Ideal? – Oder – — kein Ideal, sondern Fleisch und Bein?«

»Einstweilen, mein Alter,« erwiderte Leopold lächelnd, »weiß ich weder, ›wer und von wannen sie ist, noch die Heimat und die Erzeuger‹. Sie kommt vermutlich durchs Schlüsselloch, und geht – mir durch den Kopf.«

»Dieser Mensch ein Idealist! – — Du liebst sie.«

»Ja. Denn sie hält sich. Ein wirklich liebenswürdiges Mädchen, Fridolin; geistvoll, nachdenklich; auch zuweilen übermütig; auch angenehm anzusehn. Sie sitzt dann da und wir führen Gespräche – Gespräche, Fridolin, die sich dem Schönsten an die Seite stellen, was seit Adam und Eva vorgefallen ist. Aber wir sind in der Regel beide ebenso verständig wie liebenswürdig; als Kinder unserer rationellen Zeit. Zuweilen kommt sie auch, wenn ich arbeite; lehnt sich mir plötzlich auf die Schulter, mit ihrer leisen, beruhigenden Art, und sieht mir aufs Papier – mit einem Blick des Verständnisses – — diesen Blick hat sie oft. Und dann – dann werde ich ganz zufrieden, ganz still, und analysiere nicht mehr.«

»Natürlich liebt sie dich —«

»Ja. Und diese Liebe eines so vorzüglichen Geschöpfes, dessen Namen ich nicht einmal kenne – die thut mir sehr wohl.«

»Hm! – Und wenn du dieses vorzügliche Geschöpf nie auf Erden findest —«

»Ich werd' sie finden, Fridolin; daran zweifle ich nicht. Und wenn ich sie finde, sagen wir uns sicherlich am ersten Tag, daß wir zusammen gehören.«

Fridolin antwortete hierauf nichts, sondern trat ins Haus. Erst als er den Hof überschritten hatte und am Eingang zu seinem dreistöckigen »Turm« stand, blickte er auf Leopold zurück, der ihm stumm gefolgt war. »Mein Sohn,« sagte er mit einem Gesicht voll Zufriedenheit und Wohlgefallen: »ich nehme alles zurück, was ich gegen dich sagte. Gott sei Dank, du bist doch auch noch ein Narr!«

Leopold lächelte behaglich. Sie stiegen die Treppen hinauf. Als sie den Vorplatz in Fridolins Wohnung erreicht hatten, hörten sie eine wohlklingende, aber lebhafte, etwas erregte Frauenstimme; sogleich öffnete Leopold leise die Thür. Die Stimme an sich schien ihn zu interessieren: denn statt einzutreten, blieb er stehn. Fridolin desgleichen. Endlich sagte die weibliche Stimme: »Aber ganz im allgemeinen wünsche ich, daß man mich über diesen Zustand ein wenig aufklärt – und daß man mich ungefähr wie einen Menschen behandelt —«

»Jetzt wird es Zeit!« sagte der Professor vor sich hin und trat voran in die Thür. Hier konnte er nun nicht umhin, zu lächeln, als er die furchtbare Niedergeschlagenheit seines Bruders Philipp, die in sich zusammengesunkene Gestalt, die nach vorn gefallenen langen Haare sah, an denen hier und da, wie Tautropfen an »Frauenhaar«, ein verlegener Schweißtropfen hing. Die junge Dame dagegen schien sofort ihre Seelenruhe wieder zu gewinnen; die reizende Röte in ihrem Gesicht verschwand, sie murmelte etwas, und der Professor glaubte die schmeichelhaften Worte zu verstehen: »endlich kommt ein Mensch!«

Augenblicklich trat er in der ritterlichen Haltung des Grafen Egmont auf sie zu, machte ihr eine seiner stilvollsten Verbeugungen und sagte: »Mein Fräulein! erlauben Sie mir zunächst Ihnen mitzuteilen, daß ich hier zu Hause, und daß ich ein Jahr nach diesem meinem Bruder auf besonderen Wunsch meiner Eltern zur Welt gekommen bin, um alles, was er schlecht machen würde, wieder gut zu machen. So gewiß Sie Fräulein Ottilie Ritter sind —«

Sie verneigte sich bejahend.

»So gewiß hat mein geistlicher Bruder etwas angerichtet, das indessen unsere weltliche Einsicht noch wieder gut machen wird. Ich bitte dich, mein teurer Philipp, schweig einen Augenblick still! – Er hat Ihnen offenbar gesagt, daß er morgen abreisen wird. Dies sagt er jeden Sonnabend, seit er hier ist; denn der Sonnabend ist sein schlimmster Tag. An diesem Tag pflegte er sonst seine Predigten zu machen – — mein teurer Philipp, schweig noch einen Augenblick still! – Er wird morgen nicht abreisen. Wir alle werden beisammen bleiben, Ihre Tante wird kochen und backen, mein Bruder wird damit genährt werden, Sie werden seine Tochter zu einem Engel erziehen, und ein blühender Gatte wird sie einst aus Ihren Händen empfangen. Bitte, legen Sie ab! Sie haben die Handschuhe noch an. Dänische! – Ich auch. Man erwirbt sich nach und nach ein kleines Vermögen, wenn man nur noch die billigen dänischen trägt. Haben Sie schon zu Abend gegessen? – Nein. Ihr Lächeln sagt nein. (Ein allerliebstes, geistreiches Lächeln! setzte er stillschweigend hinzu.) Ich hatte ohnehin schon diesen fürchterlichen Verdacht! Mein teurer Leopold – ich stelle Ihnen hiermit Leopold Rheinau vor; ein sehr merkwürdiger Mensch; Naturforscher; nach meinem Tode mein Biograph – mein teurer Leopold, analysiere nicht beständig diese junge Dame, sondern sorge dafür, daß wir ein Abendessen bekommen! Tante Ritter Ha! Wo steckt Tante Ritter?«

Das Fräulein, mit einem Seitenblick auf den Pastor, antwortete: »Wir erwarten sie noch.«

»Wir erwarten sie?«

»Ja. Sie ist – noch nicht zurück. Erlauben Sie, daß ich sie in ihrer Abwesenheit ein wenig vertrete; daß ich für das Abendessen sorgen helfe!«

Indem sie das sagte, schwebte ihre anmutige Gestalt schon zur Thür hinaus, hinter Leopold her.

Fridolin sah ihr nach. »Tante Ritter,« sagte er, »in der Wahl dieser Nichte, scheint mir, waren Sie glücklich! – Aber ein niederträchtiger Zigarrengeruch. Diese Jungen paffen! – Da fällt mir erst ein: alle meine Leibschwaben sind fort. Wo sind sie hin?« – Er ging ans Fenster, riß es aus, um reine Luft einzulassen, und wiederholte: »Philippus! wo sind sie hin?«

»Wohl mir, daß ich nicht deiner Leibschwaben Hüter bin!« erwiderte der unglückliche Pastor, der nun endlich zu Worte kam. »Ich kann dir nicht sagen, wo sie sind; denn ich weiß es nicht. Ich weiß nur – — Fridolin!«

»Was?«

»Du sagst, daß ich nicht abreisen werde, daß ich bleiben werde; aber du hast meinen Brief noch nicht gelesen – meinen Brief an dich, der in deinem Arbeitszimmer auf deinem Tisch liegt.«

»Nein; ich verspreche dir, ich werde ihn lesen; und dann werd' ich mir einen Fidibus daraus machen, und wir werden uns nach dem Abendessen die Friedenszigarre dran anzünden.«

»Du bestehst darauf, daß ich bleibe – auch nach dem, was heute zwischen uns vorgefallen ist?«

»Ja, ich bestehe darauf; weil – —«

Er brach ab und sah durch das Fenster in die Nacht hinaus.

»Weil —?« fragte der Pastor.

Fridolin drehte sich um. Es war ihm plötzlich etwas Feuchtes in die Augen gekommen. »Weil – weil du bei mir in der Kur bist und deine Kur noch nicht aus ist; und weil ich deiner und meiner Mutter auf ihrem Sterbebett versprochen habe, dich nie zu verlassen; und weil – und weil wir zu alt sind, um dumme Jungen zu sein.«

Damit wandte er sich wieder ab, und ging nach der Küche zu.

»Es scheint Ihnen irgend etwas Unheimliches an mir aufzufallen,« sagte in diesem Augenblick Fräulein Ottilie, die sich mit Tellern und Bestecken zu schaffen machte, lächelnd zu Leopold, der mit der großen Bratenschüssel in beiden Händen vor ihr stand: »denn statt diesen Braten weiter zu befördern, sehen Sie mich die ganze Zeit furchtbar nachdenklich an.«

 

Der junge Mann fuhr auf wie aus einem Traum. »Verzeihen Sie! – Den Braten weiterbefördern; ja!« – Er that es, indem er ihn kurzweg dem Küchenmädchen auf die beiden roten Hände legte; dann blieb er wieder stehn. »Es scheint wirklich, ich benehme mich wie ein Narr!«

»Der Ausdruck wäre zu hart,« entgegnete das Fräulein mit ihrem stillen, feinen, humoristischen Lächeln.

»Bei Gott, Sie sind es!« sagte er plötzlich.

»Wer bin ich?«

»Und sind's doch auch wieder nicht,« murmelte er halblaut; nachdem er ihr so fest ins Gesicht gesehen hatte, daß sie errötete.

»Ich verstehe Sie nicht – — vier Personen, vier Bestecke diese niedlichen kleinen Dessertmesser! – Und nun, mein Herr, nachdem Sie sich so unendlich nützlich gemacht haben, sollten Sie wohl zu den Männern zurückkehren und das ›ewig Weibliche‹, die Küche, verlassen.«

»Sie sind es!« rief Leopold wieder aus.

»Wirklich, mein Herr – —« Das Fräulein sah ihn ernsthaft und mit einem Ausdruck des Mißvergnügens an. »Ich verstehe Sie nicht.«

»Bitte, verzeihen Sie mir! – Ich muß Ihnen albern vorkommen, wie ein Gymnasiast. – Und doch schwebt mir – schwebt mir eine Frage auf der Zunge

– eine höchst alberne Frage.«

Das Fräulein sah ihn ungewiß an.

»Darf ich fragen —?«

»Ich bitte —«

»Nicht wahr, ich bin es nicht

Das Fräulein sah ihn nicht mehr ungewiß, sondern erschrocken an. Trotz seines gescheiten, ruhigen Gesichts glaubte sie einen Augenblick, ein verwirrter Mensch stehe vor ihr. Sie antwortete nichts.

»Ah, mein Fräulein,« fing er mit einem liebenswürdigen, elegischen Lächeln wieder an: »ich sehe wohl, was Sie von mir denken! – Nicht wahr – es fällt Ihnen bei meinem Anblick nichts, gar nichts ein? Ich erinnere Sie an nichts? Sie haben mir gar nichts, ganz und gar nichts zu sagen?«

»Ich müßte lügen,« erwiderte sie langsam, ihn noch immer anstarrend; – »nein.«

»Ich danke Ihnen – das heißt, verzeihen Sie – oder vielmehr – — Ich komme Ihnen verrückt vor, natürlich. Weder wie ein Naturforscher – noch wie ein erwachsener Mensch. Wenn ich Ihnen sagen könnte – — ich kann's nicht. Aber diese Aehnlichkeit – — und dann wieder nicht. Dann wieder nicht!«

»Was spricht der junge Mann für Zeug?« rief Fridolin, der schon eine Weile in der Nähe der Thür stand und in die Küche hereinsah. »Ich verstehe kein Wort!«

»Ich auch nicht!« sagte Fräulein Ottilie, die ihren Humor wiedergewonnen hatte, und lachte.

»Fräulein Ottilie, das Essen wartet!« rief der Professor. »Lassen wir diesen Jüngling noch unverstanden, und nähren wir uns! – Und dann beim Nachtisch – Sprachverderber nennen es Dessert – sag' ich Ihnen eine Idee, die ich soeben, bei Ihrem Anblick, gehabt habe.«

Wie, hat denn hier jeder Mensch bei meinem Anblick Ideen? dachte das Fräulein; ging in das Speisezimmer und legte die Bestecke auf den Tisch.

»Was für eine Idee?« fragte der Pastor, der dem Professor mit seinen langen Schritten nachgekommen war.

»Was für eine Idee? – Daß ich in acht Tagen ein freier Mann bin; daß ich Judica versprochen habe, mit ihr eine Reise zu machen, sobald wir den nötigen weiblichen Schutzengel für sie hätten; daß wir ihn nun haben; und daß so eine Reise dich, geistlicher Bruder, wieder gesund machen wird —«

»Eine Reise im April?«

»Ueber die Alpen – an den Gardasee – ins gelobte Land Italien!«

»Nach Italien!« krähte Judicas Stimme; das Kind, das sich aus des Professors Arbeitszimmer herbeigeschlichen hatte, klatschte vor Vergnügen in die Hände.

»Hurra, nach Italien, und Tante Ritter kommt!

Tante Ritter kommt!« krähte sie plötzlich aus einer anderen Tonart.

»Bei Gott, Tante Ritter kommt!« rief der Professor aus, ging würdevoll an die Thür zum Vorplatz und öffnete sie.

Das Fräulein legte die letzte Serviette und das letzte Besteck auf den Tisch und eilte hinaus.

Leopold sah ihr noch von der Küche aus nach. Er schüttelte den Kopf. »Nein, sie ist es nicht,« sagte er vor sich hin. »Ich dachte wirklich, sie wär' es. Wenn auch mein Anblick ihr etwas gesagt hätte – — Er hat ihr gar nichts gesagt. Wir sind's beide nicht! – — Uebrigens hat Fridolin recht: ich bin doch auch noch ein Narr.«

Zweites Buch

I

Die kleine Judica stand am offenen Fenster und sah nachdenklich, das heißt nach Kinderart, mit glotzenden Augen, in den hellen Himmel hinaus. »Woran denkst du, Kind?« fragte Fräulein Ottilie, die am anderen Fenster saß, ein Buch in der Hand, in dem sie mit großer Unaufmerksamkeit las. »Komm her und sag mir einmal alles, was du denkst.«

Das Kind sprang herbei, kniete vor Ottilien nieder und stützte ihre beiden spitzen Ellbogen auf deren Schoß. »Was ich denke?« sagte sie. »Erstens denk' ich —«

»Erstens huschele nicht und muschele nicht, sondern sprich deutlich, so daß man jedes Wort, jede Silbe hört. Was hatte dir die arme Silbe ›stens‹ gethan, daß du sie verschlucktest? Und dann krähe nicht; sondern steig ein wenig tiefer in deine kleine Kehle hinab. Und nun fang' wieder an!«

»Erstens also denk' ich – oder dacht' ich eben – daß mir alles so komisch vorkommt, weil alles so anders ist. Daß wir hier in Italien an einem ganz himmelblauen See wohnen, wo alles schon grün wird, und wo an furchtbar hohen Felsen natürliche Oelbäume wachsen – — Du!« unterbrach sie sich selbst; »weißt du, was ich weiß? Hier werden die Ruten für die Kinder von den Oelbäumen genommen; es zieht gut an; ich hab' es selber probiert.«

»Das ist allerdings interessant; aber sag mir, was dir sonst noch ›komisch‹ vorkommt.«

»Sonst noch? – Daß mein Papa gar nicht so mißmürrisch herumgeht, wie in Berlin, sondern ein sehr netter Papa ist —«

»›Mißmürrisch‹ ist ein Wort, mein Kind, das es bis jetzt noch nicht gibt; die kleine Judica wollte ›mißmutig‹ sagen.«

»Ja, das wollt' ich sagen! – Und dann, daß der Papa und der Onkel Fridolin nicht mehr so zanken wie früher, seit du bei uns bist und seit wir hier sind. Und dann, daß ich dich nicht mehr Sie nenne, sondern du. Und dann, daß ich mich nicht mehr vor dir fürchte, wie zu allererst, sondern dich gräßlich lieb habe – ja, gräßlich lieb hab' ich dich!« wiederholte sie, sprang auf und drückte Ottilie so heftig an sich, daß das Fräulein beinahe aufgeschrieen hätte.

»Unart, du thust mir weh! – Uebrigens hast du mir deine Liebe vorgebellt wie ein junger Hund. Komm, sag noch einmal, ganz lieblich, ganz schön: ›daß ich dich gräßlich lieb habe.‹«

»Daß ich dich gräßlich lieb habe!« wiederholte das Kind mit treuherziger Sanftmut und Deutlichkeit. »Du, die jungen Hunde!« fuhr sie dann plötzlich fort. »Der Wirt von unserm Herbergo hat eine Hundefamilie; der Papa heißt Corbo, sie heißt Spiega; sie haben drei Kinder, zwei sind schon verschenkt. Tante Ottilie, – Onkel Fridolin kann die Hunde nicht leiden! gar keine Hunde! Aber dich hat er sehr gern.«

»Wirklich?« sagte Ottilie, lächelte, und ward rot.

»Nu! warum wirst du rot?« fragte das kleine aufmerksame Geschöpf. »Weißt du, was er gesagt hat? Du wärst auch die beste Erzieherin, die es geben könnte; und zu mir hat er gesagt: Seit Tante Ottilie da ist, wirst du kleiner Unband schon eine Art von Mensch; und befolge nur immer alle ihre Gebote – — Haha! Tante Ottilie, ich weiß auch schon das sechste Gebot. Du sollst dich nicht erbrechen.«

Das Fräulein lachte, notgedrungen, einen Augenblick auf. Wohl auch noch eins von den Unkräutern aus der Leibschwabenzeit! dachte sie. Da ist viel zu jäten! – Sie nahm das Kind, das so unschuldig mitlachte, in einer unwillkürlichen Regung in die Arme, hob es auf ihren Schoß und küßte es auf den Mund.

Judica erwiderte ihre Zärtlichkeit; dann sagte sie: »Du! haben alle Männer alle Erzieherinnen so gern, wie der Papa und Onkel Fridolin dich?« (Das Fräulein war nahe daran, wieder zu erröten.) »Und ist es eigentlich nett, Erzieherin zu sein? Soll ich auch einmal eine werden – glaubst du?«

»Jedenfalls sollst du gescheit werden,« sagte Ottilie; »und nicht mehr solche Fratzen schneiden, wie eben jetzt.«

Auf diese Anmerkung ward das Gesicht des Kindes eine Weile ganz ruhig; Ottilie fuhr sanft mit der Hand darüber hin, wie um die letzte Fratze wegzuwischen; Judica hielt dazu still. Endlich sagte sie, wie aus einem tiefen Nachdenken erwachend: »Tante Ottilie!«

»Was?«

»Weiß der liebe Gott nun schon, was ich werden werde?«

Ottilie lächelte. »Wenn er allwissend ist, mein kleiner Fragetot, so muß er's wohl wissen.«

»Ja, aber —!« sagte Judica mit einem sehr schlauen Gesicht, »wenn er sich nur nicht irrt! Er denkt gewiß, ich werd' eine Mutter; aber wenn alle Leute die Erzieherinnen so gern haben, dann werd' ich doch wohl auch noch eine Erzieherin.«

»Meinst du!« erwiderte Ottilie mit möglichst ernsthaftem Gesicht. »Was hast du da für ein Stück Papier?« fragte sie dann, da Judica ein mit sehr kleiner Schrift beschriebenes Blatt aus der Tasche zog und entfaltete. »Verse! – Wie kommst du dazu?«

»Das sag' ich dir nachher,« antwortete das kluge Ding; »wenn du mir's vorgelesen hast. Bitte, lies mir's vor! Der Onkel schreibt so schauderhaft klein und so fix, ich kann's eigentlich gar nicht lesen.«

Ottilie sah hinein; statt vorzulesen, las sie für sich, – folgendes Gedicht:

 
Oft schon floh ich in Wälder tief,
Tief im Herzen die Liebe.
Träg' am Felsen das Echo schlief,
In mir, weckend das Echo, rief
Laut und leise die Liebe.
Immer nach Liebe die Liebe rief;
Echo antwortete: »Liebe!«
 
 
O du, holder als Alle zumal,
Thränenquelle der Liebe!
Tausend Boten der Lust und Qual,
Innige Blicke, ach ohne Zahl,
Leise dir sagen: »Ich liebe!«
Ich, ich liebe! Wann sagst du einmal,
Echo des Herzens: – —?
 

»Nun? Willst du mir's denn nicht endlich vorlesen?« fragte das Kind. »Nein!« sagte Ottilie. »Oho! Warum nicht?«

»Weil es für so ein kleines dummes Mädchen nicht geschrieben ist; weil du's nicht verstehst. Sieh mir ins Gesicht! Du hast mir versprochen, immer die Wahrheit zu sagen.«

»Ja. Ich will ja auch.«

»Wie kommst du zu diesem Papier? Wo hast du es weggenommen?«

»Ach Gott – — es lag so da.«

»Wo lag es?«

»Wo es lag? – Du mußt aber nicht böse werden.« »Danach fragt man nicht, sondern man sagt die Wahrheit.«

»Wo es lag? Auf Onkel Fridolins Schreibtisch; auf der großen Mappe.«

Es ist seine Hand! dachte Ottilie. Ein sehr verliebtes Gedicht!

»Nun? Bist du böse?«

»Kind, was würd'st du thun, wenn man dir deine Puppe, dein Butterbrot, dein Bilderbuch wegnähme – wenn auch nur zum Scherz – und du suchtest und suchtest und fändest sie nicht? Du würd'st weinen und heulen wie ein Schloßhund. Onkel Fridolin weint nicht, aber es kränkt ihn doch.«

»Ich will's schnell wieder hintragen,« sagte Judica zerknirscht und sprang auf. »Tante Ottilie, gib her!«

»Da hast du's,« sagte Ottilie, – hielt es aber doch noch eine Weile fest. Ihre Augen flogen noch einmal über die Verse hin. »Oft schon floh ich in

Wälder tief« – »O du, holder als alle zumal« – — Sie wußte nicht, wie es zuging, aber ihr fiel auf, daß in beiden Strophen die Anfangsbuchstaben der Zeilen die gleichen waren. Zuerst O – dann T – dann nochmals T – — Hier erschrak sie. O—T—T—I—L—I—E. Ottilie. Die ersten Buchstaben in beiden Strophen: Ottilie. Ihr Name.

In diesem Augenblick zog die Kleine, ungeduldig ihr Verbrechen wieder gut zu machen, Ottilien das Blatt aus der Hand und sprang damit hinaus.

Zu ihrer Erleichterung sah Ottilie sich allein. Sie hätte den Wechsel der Farben auf ihrem verräterisch lebhaften Gesicht nicht verbergen können; sie war überrascht, bewegt. Dieses Gedicht an sie! Von ihm. Ganz Liebe; ganz Begehren nach Liebe. »Ich, ich liebe! Wann sagst du Keinmal, Echo des Herzens: – —?« Sie wiederholte sich diesen Schluß. Sie bemerkte plötzlich, Selbstbeobachterin wie sie war, daß etwas ganz Ungewohntes, Sonderbares mit ihr geschehe. Es ward ihr angenehm weh ums Herz; weil ihr alles Blut nach dem Herzen strömte. Es lief ihr ein süßer Schauder über die Haut. Es schoß ihr auf einmal eine Flut von Kraft, Lust, Entzücken, Uebermut in den Kopf, in die Glieder. Es kam ihr der Gedanke, zu singen. Sie fühlte deutlich, daß eine Art von Verrücktheit sie erfaßte. Gott im Himmel! dachte sie, was ist mir geschehn?

Eine Bewegung an der Thür schreckte sie aus diesem Taumel auf. Ihr heißes, glückstrahlendes Gesicht zu verbergen, trat sie näher ans Fenster und starrte hinaus.

 

Der Morgensonnenschein lag aus dem nackten, bräunlichen Felsengebirg, stieg an den schroffen Abstürzen hinunter und schwamm unten zitternd auf der blauen Flut des Sees, der bis an den Garten des Hotels heranplätscherte und mit seinen kühlen, feuchten Atemzügen Ottiliens Stirn und Wangen zu erfrischen schien. Rechts, wo der See in einer von Vorstadthäusern umbauten Bucht endete, lief eine blendend helle Fahrstraße in vielen Windungen vom Felsen herab. Wenn man so scharfe Augen hatte wie Ottilie, so sah man auf dieser Fahrstraße einen Mann in grünem Rock und schwarzem Schlapphut herunterschlendern; so erkannte man seinen Vollbart, seinen etwas zu zierlichen, kurzschrittigen Gang, sein schottisches Plaid auf der hohen Schulter, und so sagte man sich, daß es der Professor Fridolin fei. Ottilie sagte es sich. »Oft schon floh ich in Wälder tief,« dachte sie plötzlich, und vor unaussprechlichem Vergnügen mußte sie lachen.

»Worüber lachen Sie?« fragte eine bekannte klanglose Stimme hinter ihr, in der Thür.

Selbstbeherrschung! dachte sie auf der Stelle, obwohl sie zusammenfuhr. Erzieherin seiner Tochter! – Weiterlachen! – Sie lachte weiter und drehte sich herum. Die lange Gestalt des Pastors Philipp war auf die Schwelle getreten; in etwas ungeschickter Haltung, wie immer, aber mit zutraulichem, vergnügtem Ausdruck auf dem blaßgrauen Gesicht. »Darf man eintreten?« fetzte er mit fast schalkhafter Feierlichkeit hinzu. »Sie stellen sich ganz allein ans Fenster und lachen sich etwas vor. Großer Gott, wer das auch so könnte! Darf man fragen, mein Fräulein, wie Sie das machen, und worüber Sie lachten?«

Angenehme Leute, dachte Ottilie, die so langsam sprechen, daß man alle Zeit hat, sich zu fassen! – »Ich will's Ihnen verraten, Herr Pastor,« sagte sie darauf laut. »Es fiel mir eine Dummheit ein; darüber lachte ich.«

»Wenn ich über jede Dummheit lachen wollte oder könnte, die mir in den Sinn kommt, so würde man mich wohl vom Morgen bis zum Abend lachen hören!« sagte der Pastor mit seinem langsamen, melancholischen Humor. »Doch es sollte ja nicht von mir die Rede sein; sondern von diesen Blumen, – diesen Blumen und Gräsern. Wollen Sie gefälligst – —« Er unterbrach sich und trat ihr näher, seinen Hut in der Hand; als er nun vor ihr stand, sah sie, daß sich in dem Hut ein Blumenstrauß versteckt hatte. »Wollen Sie gefälligst bedenken, verehrtes Fräulein, daß es nur Feldblumen und Aprilblumen sind; und daß es die ersten sind« – die Unterlippe des guten Pastors begann ein wenig zu zittern – »die ersten, die ich seit langen Jahren gepflückt habe. Ich glaubte vernunftgemäß zu handeln, mein Fräulein, indem ich sie nicht in der warmen Hand trug, sondern im Hut; indem ich also unbedeckten Hauptes nach Hause ging, und die Blumen im Hut mit diesem Taschentuch – diesem noch ungebrauchten Taschentuch – gegen die Sonne verdeckte. Wenn ich mir nun erlaube, Fräulein Ottilie —«

Das Fräulein fiel ihm gerührt ins Wort: »Wie! Mit bloßem Kopf sind Sie in der Sonne gegangen – den Blumen zuliebe —«

Sie bedachte nicht, daß man den Pastor nicht in einer unvollendeten Rede unterbrechen konnte; daß dies vielleicht noch nie einem Menschen gelungen war. Der Pastor winkte ihr mit dem Taschentuch, wie wenn ein Parlamentär die weiße Fahne schwenkt, um Waffenstillstand zu erwirken; und als sie darauf unwillkürlich verstummte, fing er wieder an:

»Wenn ich mir nun erlaube, Fräulein Ottilie, Ihnen diesen unbedeutenden Blumenstrauß vom Ufer des Gardasees zu überreichen, so soll damit ein Wort durch die Blumensprache gesprochen sein: eine letzte Bitte nämlich um Verzeihung —«

»Um Gottes willen! ich habe Ihnen nichts zu verzeihen,« fiel sie ihm wieder ins Wort.

»Eine letzte Bitte nämlich um Verzeihung – wenn anders so ein unglückseliges Gebaren ohne Sinn und Verstand ganz und völlig verziehen werden kann: ich meine – und ich brauche nicht zu sagen, was ich meine —«

»Nein!« sagte sie lächelnd. »Wir haben's beide gewußt, und haben's beide vergessen!«

Diese Antwort, oder vielmehr diese Unterbrechung, schien dem Pastor ausnehmend zu gefallen; einige Augenblicke verstummte er, und war drauf und dran, den Schluß seiner Rede zu opfern. Mit einer letzten Anstrengung fuhr er aber fort: »Ich meine jenen ersten Abend, an dem ich Sie auf so – ungeschickte und beleidigende Weife begrüßte, – ohne zu ahnen, mein Fräulein, was für einen Segen ich armer, kurzsichtiger Mensch aus meinem Hause gleichsam hinwegzufluchen im Begriffe war. Was für einen Segen, mein Fräulein« (er ergriff ihre Hand und ließ sie nicht wieder los) – »was für einen Segen.«

Ottilie konnte nicht umhin, ihm gerührt ins Gesicht zu sehn; obwohl sie bei sich dachte: Seine Hand hat vierzig Grad Reaumur! – »Ich hab' Sie damals nicht fluchen hören,« sagte sie freundlich; »und ich kann auch nicht einsehn, was für ein absonderlicher Segen ich Ihnen bin.«

»Was für ein Segen? – Da ist erstens meine Judica; es war ein unglückseliges, verwildertes, moralisch schiefgewachsenes Kind; in ein paar Wochen haben Sie es grade gezogen; ich sehe Ihnen zu und begreife es nicht. Da ist zweitens. der Vater dieser Judica« (er lächelte); »eine morsche, traurige Ruine; aber Sie kommen mit Ihren kleinen, kunstfertigen Händen, tragen die frischen Bausteine der Heiterkeit, des Gottvertrauens, der Menschenliebe,« (er stockte) »der weiblichen – weiblichen Liebenswürdigkeit und Anmut herzu, und flicken diese elende Ruine so kunstgerecht aus, daß sie wirklich schon anfängt, sich wie eine menschliche Behausung auszunehmen; daß man sich sagt: lassen wir sie denn in Gottes Namen noch ein paar Jahre stehn, 's ist ein alter Kasten, aber er hält doch zusammen! – Da ist dann drittens mein Bruder —«

Ich geb' es auf, ihn zu unterbrechen! dachte Ottilie.

»Da ist dann drittens mein Bruder; er sing an, einsam und ältlich zu werden; er fing an, sich zu einem rechthaberischen alten Junggesellen auszubilden; – aber die frische Luft, die Sie in unser stockiges Dasein gebracht haben, macht ihn wieder jung. Obwohl sich damit leider auch seine Lebhaftigkeit, sein Ungestüm verjüngt, womit er seine kirchenfeindlichen Gesinnungen an mir ausläßt und sich gegen meine heiligsten Ueberzeugungen erbittert —«

»Kirchenfeindliche Gesinnungen? Die, mein' ich, findet man im Herrn Professor nicht —«

»Ich weiß, Sie nehmen sich seiner allemal an!« fiel ihr der Pastor, indem er etwas aufgeregt lächelte, ins Wort. »Ich weiß, mein Fräulein, Sie verteidigen ihn, wenn er die Selbstüberhebung der weltlichen Gewalt, wenn er ihre brutalen Angriffe auf die Kirche als einen Segen für die Menschheit verherrlicht —«

»Nun,« sagte Ottilie lächelnd, »vielleicht geht der Herr Professor im Feuer des Streits gelegentlich zu weit —«

»Sie sagen: vielleicht? Sie sagen: gelegentlich? Erlauben Sie mir, mein Fräulein, Ihnen zu bemerken, daß mein Bruder noch nie mit mir gestritten hat, ohne zu weit zu gehn; und daß ich erstaunen muß, Sie gegen seine maßlosen Angriffe auf alles, was uns heilig sein soll, so tolerant zu finden. Wenn Sie – —« Er unterbrach sich selbst: »Ich wünschte durchaus nicht, an diesem Morgen und mit Ihnen zu streiten; aber wenn Sie alle die grenzenlosen Uebertreibungen meines Bruders, alle seine Ketzereien verteidigen —«

»Die Uebertreibungen nicht!« warf Ottilie ein.

»Die Uebertreibungen nicht! also seine Ketzereien! Das also wollten Sie sagen« (sie schüttelte den Kopf) – »das also geben Sie zu! Nun, mein Fräulein, so sagen Sie diesem begeisterten Lobredner des gewaltthätigen Staats, diesem Kirchenfeind, für den Sie so warm eintreten, daß er sich leider nie die Zeit genommen hat, die Geschichte der Kirche zu studieren; sonst wüßte er aus tausend Blättern dieser Geschichte, daß die rohen Faustschläge des weltlichen Arms nie etwas anderes bewirkt haben, als das Gewissen der Menschheit zu wecken und den Glauben zu stärken. Sagen Sie diesem Fanatiker des Polizeistaats, mein Fräulein, daß an einer Stelle eines heiligen Buchs geschrieben steht: ›Ihr seid ausgegangen, als zu einem Mörder, mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen . . . Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten!‹ Sagen Sie diesem Mann, der nach Ihrer Meinung mir ›vielleicht und gelegentlich zu weit geht‹, daß ich jetzt, Gott sei Dank, die Fassung gewonnen habe, seine Maßlosigkeiten mit christlicher Geduld, oder, wenn er lieber will, mit Philosophie zu ertragen; und daß ich nur an dem Einen festhalten, und dieses Eine nie und nimmer verleugnen, und dieses Eine ihm immer und immer wieder in die Ohren und ins Gewissen rufen und verkündigen werde: Ihr seid und bleibt ohne Religion eine höhere Affenart!«