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So einfach kann gute Kommunikation sein!

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From the series: Miniratgeber
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FRAGE: Bei uns im Team gibt es einen Kollegen, der sehr beliebt ist. Er ist sehr witzig, präsentiert auch „schwierige Finanzthemen“ immer mit einem Lächeln und schafft es immer wieder, das versammelte Team regelrecht zu unterhalten. Das nimmt natürlich auch die Geschäftsführung wahr und hat ihn schon zweimal befördert. Ist das ein generelles Erfolgsgeheimnis?

Ja, Lebensfreude, Spaß und Humor sind sehr treibende Kräfte. Wenn nach einem Vortrag die Zuhörer befragt werden, was ihnen beim Redner besonders gefallen hat, steht „Ich wurde sehr nett unterhalten“ an oberster Stelle. Eines der relevantesten Kriterien für beliebte Chefs ist: „Es macht Spaß, mit und für ihn zu arbeiten.“

Insbesondere bei der Kommunikation ist die Anleitung damit klar: Sympathien und Zustimmung erhalten Sie in erster Linie über die Faktoren „Spaß und Freude“. Wer seine Sache sichtlich liebt, kommt gut an. Wer Freude an seiner Arbeit und seinem Thema hat, bekommt Fans. Wer andere auch mal zum Lachen bringen kann, nimmt sich selbst auch nicht immer so ernst und ist damit besonders beliebt. Setzen Sie auf mehr Unterhaltung! In beinahe jedem Thema steckt die Möglichkeit, eine Portion Spaß einzubauen.

Menschen, die gemeinsam gelacht haben, fühlen sich in der Gruppe wohl und öffnen sich den anderen. Wie bei Partnerschaften oder anderen Bereichen des Lebens!

FRAGE: Mir fällt es sehr oft schwer, mich für Themen oder Aufgaben zu motivieren. Da ich auch für drei Mitarbeiter in meinem Team verantwortlich bin, soll ich die natürlich auch immer wieder motivieren. Wie kann ich das mit einfachen Mitteln schaffen, wenn ich selbst immer wieder schwächele?

Motivation funktioniert relativ simpel. Der Begriff „Motivation“ beinhaltet das Wort „Motiv“. Das bedeutet ganz einfach übersetzt, dass es um Gründe geht. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn jemand motiviert ist, dann sieht er einen oder mehrere klare Gründe dafür, etwas zu tun oder zu sagen. Fällt die eigene Motivation – wie Ihnen offensichtlich auch immer wieder – schwer, dann fehlen einfach nur Gründe.

Fangen Sie bei sich selbst an und dann verfahren Sie auch bei Ihren Mitarbeitern so: Motivation erfordert Gründe, die Kraft geben. Je klarer der Grund, desto stärker ist die Motivation. Und noch etwas Wichtiges – wir können andere nicht wirklich motivieren. Wir können ihnen nur helfen, sich selbst zu motivieren. Über gute Gründe! Denken Sie um, suchen

Sie nach Argumenten, die Aufgaben und Projekte erstrebenswert machen, und stellen Sie diese in den Mittelpunkt. Ein Sprichwort hat es einmal sinngemäß wunderbar auf den Punkt gebracht: “Wenn du ein Schiff bauen willst, dann suche nicht nach Arbeitern, sondern wecke in Freiwilligen die Lust auf die hohe See!“

FRAGE: Ich optimiere nun schon seit mehreren Jahren meine Kommunikationsfähigkeit. Das macht mich nicht nur stolz, es macht mich auch sehr sensibel dafür, was andere sagen und wie sie sich zeigen. Je weiter ich komme, desto mehr regen mich aber viele andere auf: Kollegen mit Totschlagargumenten, Chefs mit „Das machen wir immer so“-Aussagen oder launische Negativdenker. Gehört das dazu oder gibt es einen Trick, der mich da stabilisiert?

Je besser Sie werden, desto eher werden Ihnen viele Kolleginnen, Freunde und Mitarbeiter auffallen, die offensichtlich nicht wissen, wie professionelle Kommunikation funktioniert. Das ist erst einmal gut. Sehr gut. Verstehen Sie das als Beweis dafür, wie weit Sie schon sind! Es ist ja auch mathematisch nachweisbar:

Gehören Sie von 100 Mitarbeitern zu den 10 ausgebildeten Profis, dann nehmen Sie 90 Menschen wahr, die es nicht richtig können. Ich empfehle meinen Seminarteilnehmern genau für solche Fälle einen Universalgedanken, der auch Ihnen wunderbar helfen wird, die Sache leicht zu sehen. Der Gedanke lautet: Danke, dass Sie mich daran erinnern, wie ich nicht mehr sein werde! Dieser Universalgedanke hat zwei wesentliche Vorteile: Er stimmt Sie positiv und wandelt Frust in Stolz. Außerdem hilft er Ihnen ganz diskret, über Konflikten zu stehen und so manche Meinungsverschiedenheit erst gar nicht entstehen zu lassen.

Wer besser denkt, fühlt sich stärker und nicht ärgert sich mit Dingen und Erlebnissen herum, die es nicht wert sind!

FRAGE: Reden bereitet mir leider noch große Sorgen. Ich hatte schon immer viel Angst vor Auftritten. Eine Präsentation vor Publikum wäre für mich der absolute Horror. Wichtige Gespräche bereiten mir schlaflose Nächte. Das ist auch der Grund, warum ich mich noch nie auf ein entsprechendes Seminar getraut habe. Wird sich das bei mir jemals ändern? Kann sich so eine Angst überhaupt ändern?

Redeangst ist etwas weit Verbreitetes und eine Portion Aufregung bei wichtigen Momenten haben selbst Profis, die das schon lange und regelmäßig machen. Wichtig ist, dass Sie erkennen, warum Sie so denken. Wenn Sie weiter mit dieser Einstellung und Ihrer „grundsätzlichen Angst“ durchs Leben gehen, wird sich erst einmal nichts ändern.

Im Gegenteil. Ängste werden, wenn sie nicht angegangen werden, noch stärker. In den meisten Fällen entstehen Ängste langsam und schleichend. Da gibt es Eltern, die auch immer erzählt haben, dass sie Vorträge hassen. Dann kommen z. B. viele Kollegen dazu, die jammern und Ihre Angst weiter schüren. Jeder kennt jemanden, der sich mal blamiert hat, und dann wird darüber erzählt und weitere Panik geschürt. Sehr viele Menschen haben „nur“ Angst vor der Angst. Sie sind verunsichert, philosophieren über viele Dinge, die schieflaufen könnten und wissen gar nicht genau, wovon sie sprechen.

Gehen Sie es doch mal so an: Was ist das Schlimmste, was Ihnen bei einem Gespräch passieren kann, und was geschieht dann? Wenn Sie z. B. den roten Faden verlieren – was kann dann passieren? Sie werden schnell merken, dass es zwar unangenehme Momente sein können, wirklich passieren wird aber nichts. Ich habe mal einen Spruch gelesen, der hoffentlich auch Ihnen Kraft geben wird: Egal, vor welchem Redemoment Sie Angst haben – bleiben Sie ruhig, es ist nichts weiter als „ein Furz im Weltall“ :-)

FRAGE: Ich habe einen guten Freund, mit dem ich mich gern und regelmäßig treffe. Wir reden dann über fast alles im Leben und tauschen uns in der Regel sehr nett aus. Ich könnte aber immer fast sauer werden, wenn es um zwei Themen geht, bei denen er eine ganz andere Meinung hat. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen und dann würde ich am liebsten das Treffen auch gleich beenden. Ähnliches passiert mir auch in der Firma. Ich komme einfach nicht klar, wenn jemand eine ganz andere Meinung hat. Wie kann ich damit besser umgehen?

Sie beschreiben ein ganz normales Phänomen. Menschen tauschen sich aus. Immer dann, wenn Werte übereinstimmen, fühlen wir uns jemandem hingezogen, die Person ist uns sympathisch, das Thema macht Spaß. Wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, entsteht meist schnell ein Streit. Gerade im Job, bei dem es auch immer um Geld geht, verhärten sich die Fronten besonders schnell. Sie können, wenn Sie wollen, durch einen ganz simplen Trick künftig viel besser mit solchen „schwierigen“ Momenten umgehen.

Und das funktioniert so: Erkennen Sie, dass die ganze Welt subjektiv ist. Genau genommen hat jeder immer recht. Denn es geht um Meinungen – diese basieren auf individuellen Werten und Erfahrungen. Mag jemand die Türkei nicht, weil er dort bestohlen wurde, hat er recht. Lieben Sie hingegen dieses Land, weil die Urlaube so wunderbar heiß und sonnig waren, haben auch Sie recht.

Zeigen Sie sich künftig aufgeschlossener. Wenn jemand eine ganz andere Meinung hat, dann basiert diese auf anderen Werten. In seiner Welt hat er natürlich auch recht. Und wenn Sie damit anders umgehen, dann werden Sie zum Gewinner. Stoppen Sie Streit und seien Sie bereit, mehr Verständnis für die Glaubenswerte anderer zu entwickeln. Ich verspreche Ihnen, damit werden richtig schwierige Gespräche deutlich seltener!