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Wortbildung im Deutschen

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2 Zur Etymologie von dt. Top(-)/top(-)

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„ein altes nur noch im Niederdeutschen übliches Wort, welches theils das oberste, den Gipfel eines Dinges, theils ein spitz zulaufendes, kegelförmiges Ding, theils auch einen Büschel bedeutet, da es denn von einigen Niederdeutschen, wenn sie Hochdeutsch reden wollen, nicht selten in Topf verwandelt wird, obgleich Zopf der eigentliche gleichlautende Hochdeutsche Ausdruck ist. Im Angels. Engl. Schwed. u. s. f. hat Topp eben dieselben Bedeutungen. Im Nieders. ist der Topp eines Berges, dessen Gipfel, der Topp eines Baumes, der Wipfel, Zopf, der Topp des Mastbaumes, dessen Spitze, ein Haartopp, ein Haarzopf.“ (Adelung 1801: 630).

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„Walter, der bis dahin still und ernst die Worte seines Freundes anhörte, strekte seine Hand aus und sagte: ‚topp! ich bin euer.‘“ (1789; Deutsches Textarchiv, DWDS)

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„(…) entsprechend dem engl. sprachgebrauch wird auch in der nhd. umgangssprache vielfach tipp topp im sinne von das ‚höchste vom höchsten, das feinste vom feinsten‘ verwendet“. (DWB 1935: 867)

3.1 Lexikographische Daten

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Schmidt (1990: 209) zufolge ist diese Bedeutung von Top- mit Bezug auf eine Oberseite oder einen oberen/obersten Teil von etwas „im Deutschen seit dem 19. Jh. nachgewiesen und heute kaum produktiv“. Auch in unseren Korpusdaten stellt dieser Typus nur eine sehr kleine Gruppe dar (z.B. Topcase).

6.2 Schwedisch

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Der definite Artikel ist im Schwedischen ein Suffix: en topp ‚eine Spitze‘, topp-en ‚die Spitze‘.

2 Wortbildung des Verbs kontrastiv: Deutsch – Albanisch

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„Suffixderivation (lächeln) und Zirkumfixderivation (beerdigen) treten quantitativ gegenüber der Präfixderivation und Partikelverbbildung weit zurück“ (Fleischer/Barz 2012: 373).

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Der Wechsel des Hilfsverbs für die komplexen Flexionsformen geht mit der Bildung von telischen Verben aus atelischen einher (ausführlich hierzu cf. Duden 2009: 689–890 wie auch Zifonun et al. 1997: 1864–1869).

3.1 Präfixderivation

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„The prefix për- gives to verbs derived from verbs: a) an intensification of the meaning of the non-prefixed form […] b) a new intensive meaning related to the meaning of the source verb […] c) a new meaning more distantly related to the meaning of the source verb […]“ (Newmark et al. 1982: 114).

3.1 Entsprechungstyp I: dt. Substantivkompositum → alb. Wortgruppe im Genitiv

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Eine strukturelle Besonderheit der Adjektive des Albanischen, im Vergleich zum Deutschen, besteht darin, dass eine Reihe von Adjektiven mit vorangestelltem Artikel versehen ist. „Der vorangestellte Artikel bildet einen festen (getrennt geschriebenen) morphologischen Bestandteil dieser Adjektive. Er dient dem Ausdruck der Attributivität“ (Buchholz/Fiedler 1987: 316). Der Artikel macht eine phonetische Ganzheit mit dem Adjektiv aus und muss in allen Umständen auftreten. i steht bei den Adjektiven, die ein Substantiv im Maskulin bestimmen, und e bei weiblichen Substantiven, z.B. i/e mirë ‚gut‘, i/e bukur ‚schön‘, i/e shkurtër ‚kurz‘ usw.

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Der vorangestellte Artikel ist auch fester morphologischer Bestandteil des Genitivs im Albanischen. Wie bei den Adjektiven, steht i bei den Substantiven im Genitiv, die ein Substantiv im Maskulin näher bestimmen, und e bei weiblichen Substantiven, sowie bei Substantiven im Plural.