Handbuch Gender und Religion

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2 Gender als grundlegende Dimension religiöser Symbolsysteme

Gendervorstellungen und -rollen sind mit der Grundfrage der Anthropologie verbunden und werden also im Zusammenspiel mit vielfältigen Dimensionen von Religion geformt. Grundlegend für das Verhältnis von Religion und Gender sind zunächst die subjektive Wahrnehmung der Welt und die Interaktion mit einem vis-à-vis: Menschen nehmen die Welt wahr, sie verorten sich als Körper im Raum, sie kategorisieren und kommunizieren diese Wahrnehmungen durch unterschiedliche Medien wie mündliche Sprache, Texte, Bilder, Handlungen, sie systematisieren sie nach bestimmten Konzepten und formen durch diese und in diesen Prozessen Wirklichkeit.19 Teil dieser Wirklichkeitskonstruktionen sind auch Gendervorstellungen und Geschlechterrollen. Da diese oft mit existenziellen Fragen rund um Körper und Sein verknüpft sind, nehmen Geschlechterdifferenzierungen – und davon zeugen die Artikel im vorliegenden Handbuch – in zahlreichen religiösen Symbolsystemen eine zentrale Bedeutung ein. Gendervorstellungen können die basale Struktur religiöser Praktiken formen und religiöse Weltbilder prägen. Religionen können Genderhierarchien begründen und legitimieren, sie können beispielsweise durch Mythologien oder Kosmologien Unterschiede zwischen den Geschlechtern erklären und erhärten. Religionen ermöglichen es aber auch, Geschlechterdifferenzen zu hinterfragen, zu nivellieren oder zu brechen. Dabei bieten Religionen, auch in stark binären und heteronormativen Geschlechtersystemen, oft beides: Einerseits werden Erhärtungen von Geschlechtsdifferenz propagiert, andererseits werden sie unscharf gemacht, kritisiert und verändert. Aushandlungen von Geschlechterbestimmungen spiegeln die Auseinandersetzung von dominanten und marginalisierten Machtdiskursen wider. Diesbezüglich stellen die biblischen Schöpfungsberichte im Genesisbuch ein eindrückliches Beispiel dar. Diese Narrative wurden im Laufe von Tausenden von Jahren in der Legitimierung und Delegitimierung theologischer Begründungen von Machtverhältnissen aufgenommen, debattiert, verfremdet. Diese Auseinandersetungen mit dem biblischen Mythos und seine Verwendung in der Bestimmung der Geschlechter und ihres gegenseitigen Verhältnisses, die ganze Bibliotheken füllt, ist heute noch voll im Gang. In europäischen Religions- und Kulturgeschichten wurden diese Narrative von Adam und Eva verwendet, sowohl um die ontologische Sündhaftigkeit der Frau zu propagieren und ihre Unterwerfung unter den Mann zu untermauern, als auch um die Gleichwertigkeit der beiden Geschlechter darzulegen.20

An diesem Beispiel können drei Prozesse, die für einen Blick auf Gender als Dimension religiöser Symbolsysteme bedeutsam sind, verdeutlicht werden:

Erstens, Gendervorstellungen können nicht losgelöst von Traditionslinien betrachtet werden. Religionen interagieren mit Geschlechterordnungen nicht nur innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft, sondern auch über die Zeit hinweg: Religionen wie auch Gendervorstellungen unterliegen Tradierungs- sowie Diffusionsprozessen. Sie prägen die Weitergabe von religiösem Wissen, religiösen Praktiken und Vorstellungen; sie brechen sie und formen sie neu. Eine diachrone Vermittlung, gerade bezüglich Gender, geschieht manchmal auch über Religionsgrenzen hinweg. So haben beispielsweise antike griechische Vorstellungen wie sie im Odyssee-Zitat vorzufinden sind, die christliche Religionsgeschichte mitgeprägt. Religionen erschaffen bezüglich Gender in ihren synchronen und diachronen Ausprägungen ein komplexes Netzwerk, das in ständiger Aushandlung und Transformation ist. Gendervorstellungen und Geschlechterrollen verändern sich also entlang religiöser Traditionen.

Zweitens formen sich Gendervorstellungen in Religionen durch unterschiedliche Medien aus: Das oben genannte Narrativ von Eva und Adam wurde in der europäischen Religionsgeschichte so bedeutsam, weil es in einem heiligen Text präsentiert wird, aber auch, weil es in unterschiedlichsten medialen Formen bis heute immer wieder rezipiert wird. Textkommentare, Bilder, Filme, Werbung, Romane, Internetblogs und viele weitere Kommunikationsformen nehmen es auf, wiederholen und popularisieren es – und zwar so stark, dass heute ein Apfel (der wohlgemerkt in Genesis 3 gar nicht vorkommt) genügt, um Referenzen auf dieses Narrativ auszulösen.21 Bestimmte Gendervorstellungen werden dabei redundant repräsentiert und formen Werte und Normen aus, die wiederum Identifikationsmechanismen von Gemeinschaften und Individuen auslösen können – und umgekehrt.22 Die Relation von Religion und Gender tangiert also im Zusammenspiel zwischen Medialität und Körper Ebenen der Produktion von Genderwissen, der Rezeption solcher Vorstellungen in synchroner und diachroner Perspektive, der Repräsentation und Inszenierung von Gender, der Normativität sowie die Dimension von Identität.23

Drittens spielt für Religion und Gender die Selbstreflexion innerhalb religiöser Gemeinschaften eine zentrale Rolle. Wiederum ist das biblische Narrativ von der Erschaffung des Menschen als Frau und Mann ein aufschlussreiches Beispiel dafür. Denn dieser Text wurde in verschiedenen Positionen und religiösen Traditionen verwendet, um Gendervorstellungen zu legitimieren oder zu hinterfragen. Die Selbstreflexion führt zu theologischen, aber auch zu politischen Überlegungen und zu Aktivismus. Klassikerinnen der Religionswissenschaft wie Elizabeth Cady Stanton sind ein prägnantes Beispiel für eine solche Veränderung, die durch ein kritisches Nachdenken und eine frauenspezifische Aneignung der biblischen Narrative angestoßen wird.24 Wissenschaftliche Konzepte entstehen aus diesen Reflexionen und formen sich durch sie weiter aus.

3 Gender und Religion als Gegenstand öffentlicher Debatten

Gendervorstellungen und -rollen sind also eng vernetzt mit religiösen Menschen- und Weltbildern. Sie wandeln sich mit der Transformation in religiösen Traditionen, sie breiten sich mit religiösen Gemeinschaften aus und regulieren Genderbilder auch in der heutigen, säkularisierten und pluralisierten Gesellschaft. Genderfragen waren und sind integraler Bestandteil gesellschaftlich-politischer Debatten: Das Frauenwahlrecht, der Zugang von Frauen zu Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen, die Rolle der Frau in Familie und Arbeitswelt, die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper, der Kampf gegen sexuelle Übergriffe in ihrer ganzen Bandbreit (die #metoo-Kampagne ist hier zu nennen) sind nur einige der Diskussionsthemen, die seit der frühen Neuzeit verschiedene Länder, und zwar nicht nur der Nordhalbkugel, prägten. Feministische Bewegungen erlangten eine wichtige Bedeutung in diesen Emanzipationsbestrebungen.

Aufschlussreich für unseren Blick ist dabei die Rolle von Religion: Religion spielt bei zahlreichen Debatten um Gender eine maßgebende Rolle. Bei gesellschaftlichpolitischen Diskussionen beispielweise über Verhüllung (die am Körper von Frauen ausgeführt werden), über weibliche Genitalverstümmelung oder über das Priesteramt für Frauen in der römisch-katholischen Kirche geht es um Debatten über die Rolle von religiösen Traditionen im Umgang mit dem weiblichen Körper und der Frau. Religiöse Argumente können aber auch als Grundlage dienen, um gegen Emanzipationsbewegungen zu kämpfen: antifeministische und antigenderistische Bewegungen oder LGBTIQ+-feindliche Positionen zeigen dies deutlich auf. Gleichzeitig können religiöse Positionen jedoch auch Emanzipationsbestrebungen unterstützen, wie beispielsweise im globalen Feminismus, der religiös geprägt sein kann.25

Diese wenigen Beispiele zeigen bereits, dass das Wechselspiel zwischen Religion und Gender die Welt verändernde gesellschaftlich-politische Debatten angestoßen hat und noch immer anstößt. Solche Debatten transformieren einerseits die religiösen Gemeinschaften selbst, die sich in diesen Diskursen positionieren und gegen Kritiken – entweder gegen den Vorwurf des Konservativismus oder der normativen Verwässerung – antreten müssen, die aber auch in sich plural sind, neue Sichtweisen in sich aufnehmen oder sich erweitern. Denn religiöse Gemeinschaften befinden sich in einem steten Wandel, der in Interaktion mit gesellschaftlich-politischen und den kulturellen Debatten betrachtet werden muss.

Andererseits haben solche Diskurse bezüglich Gender und Religion maßgebenden Einfluss auf gesellschaftliche Ansichten und Grundlagen: Sie beeinflussen die politischen Meinungsbildungen und Gesetzeswerke; sie tangieren medizinische Diskurse und das alltägliche soziale Zusammenleben. Und nicht zuletzt verändern diese Debatten die medialen Repräsentationen von Frau, Mann und anderen Geschlechtern.26 Die »Macht« der Medien – und auch der Unterhaltungskultur – darf für gesellschaftliche Debatten über Gender und Religion nicht unterschätzt werden. Mediale Diskurse formen alltägliches Wissen über Gender und bilden »Repräsentationsregime«, die durch Reiteration und Verbreitung von Stereotypen Vorstellungen und Praktiken prägen.27

Diese Relevanz des Zusammenspiels von Gender und Religion für öffentliche, politische und mediale Debatten, die wir hier nur mit wenigen Beispielen illustriert haben, hat für eine wissenschaftliche Beschäftigung verschiedene Implikationen, von denen wir zwei betonen möchten:

Erstens sind wir auch als Fachleute in einen sozialen Genderdiskurs und ein Genderregime eingebettet. Wir sind also als Lehrende und Forschende immer Teil dieser öffentlichen Debatten über Gender und Religion, sie prägen uns im Alltag und im Berufsleben maßgebend mit. Sie formen unsere Forschungsfelder und ermöglichen aufgrund ihrer Aktualität Finanzierungen von Projekten.

 

Zweitens versuchen wir, trotz aller Verfangenheit in Genderrollen, als Wissenschaftler*innen auch Distanz zu diesem Forschungsfeld zu generieren. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass wir ein metasprachliches Instrumentarium entwickeln und zur Verfügung stellen, um solche öffentlichen Debatten aufzugreifen. Ein solches Instrumentarium sollte geeignet sein, um synchrone und diachrone Prozesse zu erfassen, es erklärt Verbindungen zwischen historischen und gegenwärtigen gesellschaftlichen Fragen und Unsicherheiten. Des Weiteren hilft es, Zugänge zu Geschlechterfragen zeit- und kulturgeschichtlich zu kontextualisieren. Solche metasprachlichen Konzepte können dann wiederum Mittelpunkt öffentlicher Debatten werden, wie es beim Begriff »Gender«, zum Beispiel im Antigenderismus, geschehen ist.28 Damit wird Wissenschaft selbst wieder Teil dieser gesellschaftlichen Diskurse. Sie oszilliert zwischen Nähe und Distanz und sucht nach Reflexionsmöglichkeiten der eigenen Vorannahmen und Zugänge.

4 Inhalte und Aufbau des Handbuchs

In dieser Einleitung haben wir drei Dimensionen des Verhältnisses von Gender und Religion als wissenschaftliche Konzepte überblicksmäßig vorgestellt: die theoretische Dimension und ihre Verbindungen zu einer kulturwissenschaftlichen Annäherung an Religion; die Relevanz dieser Art von konzeptuellen Reflexionen für die Erforschung von religiösen Symbolsystemen, Gemeinschaften und Traditionen in unterschiedlichen Epochen und gesellschaftlichen Konstellationen, und schließlich wurde auf die enge Verbindung mit politischen und medialen Debatten hingewiesen. Die Komplexität der Erforschung von Geschlechtsbestimmungen, -rollen, -wertungen und ihrer Transformationen ergibt sich nicht zuletzt aus dieser Verflechtung von wissenschaftlichen, empirischen und öffentlichen Annäherungen an das Verhältnis von Gender und Religion und aus den vielfältigen, kontroversen und divergierenden Sichtweisen, die die involvierten Subjekte in diese verflochtene Konstellation einbringen.

Dieser Band kann diese Vielfalt nicht abdecken, sondern möchte mögliche Verfahren aufzeigen und mit relevanten Fallstudien dazu motivieren, sich in der Religionsforschung intensiv mit Gender zu beschäftigen. Die Beiträge folgen ausgewählten Leitfragen, die zu Beginn jedes Teils in einem einleitenden Text vorgestellt werden.

Wir steigen mit hermeneutischen Fragen der Religionsforschung ein und thematisieren die notwendige (selbst-)kritische Reflexion des Standpunktes, aus dem eine Analyse der Wechselwirkung von Gender und Religion betrieben wird. Es folgt die Auseinandersetzung mit Schlüsselkonzepten der Religionsforschung, die für das Verhältnis von Religion und Gender weiterführend sind. Im dritten, forschungshistorischen Teil werden ausgewählte Klassikerinnen der Erforschung von Religion mit Fokus auf den sozio-politischen und intellektuellen Kontext, in dem sie gewirkt haben, vorgestellt. Fallbeispiele aus unterschiedlichen religiösen Traditionen und Kulturen prägen die letzten zwei Teile des Handbuchs. Im vierten Teil ist die Aufmerksamkeit auf Tradierungsprozesse gerichtet, in denen das Verhältnis der Geschlechter artikuliert ist, während im fünften Teil das Augenmerk auf der Medialität von Religion und Mediatisierungsprozessen liegt. Das Buch wird mit einem Beitrag geschlossen, in dem Erkenntnisse aus allen fünf Teilen verbunden werden, um ein multimediales Werk zu untersuchen. Das von Margaret Atwood inspirierte dystopische Narrativ The Handmaid’s Tale inszeniert künstlerisch eine einzigartige Wechselwirkung von Gender und Religion – beide als wissenschaftliche, mediale und emische Konzepte verstanden. Die Religion in diesem Werk der speculative fiction bietet einen Rückblick auf die Religionsgeschichte, verbunden mit einer Reflexion über unsere Zeit und über Zukunftsszenarien, die Bedrohung und Hoffnung auf erstaunliche Weise verbinden.

Literatur

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1 Beard (2017), 3–5. Das Zitat übernimmt die Übertragung von Voß (2002), 450.

2 King (2005), 1–2.

3 Hier nur einige ausgewählte Studien seit der Veröffentlichung der Erstauflage des Handbuchs: Lanwerd/Moser (2010); Dahinden/Höpflinger/Lavanchy (2012); Elsas/Franke/Standhartinger (2014); Stollberg-Rilinger (2014); Knauß/Pezzoli-Olgiati (2015); Benthaus-Apel/Grenz/Eufinger/Schöll/Brücker (2017); Sammet/Benthaus-Apel/Gärtner (2017); Breitenbach/Rieske/Toppe (2019); Behrensen/Heimbach-Steins/Hennig (2019); Kulaçatan/Behr (2020).

4 Neuere deutschsprachige Studien zu Migration, Religion, Gender bieten beispielsweise: Dennerlein/Frietsch (2011); Kulaçatan/Behr (2020); Breitenbach/Rieske/Toppe (2019); zu Gender, Nation und Religion: Behrensen/Heimbach-Steins/Hennig (2019).

5 Zu den verschiedenen Konzepten von Körper und Leib siehe: Schaufler (2002), v.a. 15–77; für Körper, Leib und Geschlecht: Schaufler (2002), 79–112.

6 Beispiele dazu findet man u. a. in Rösing (2013).

7 Diese Perspektive ist geprägt von den Studien von Foucault, bahnbrechend waren diesbezüglich u. a. seine Untersuchungen des Wahnsinns von 1961 und seine Gefängnisstudie von 1975, siehe Foucault (2013) und (2017).

8 Mieke Bal (2002) versteht unter travelling concepts Konzepte, die zwischen Disziplinen, aber auch zwischen Diskursen, Zeiten und Kulturen wandern. Konzepte werden also in ihrer Prozessualität und Transformation untersucht.

9 Zunächst als gender role und gender identity. Siehe zu dieser Entwicklung Udry (1994), 561.

10 Siehe dazu Davis-Sulikowski/Diemberger/Gingrich/Helbling (2001).

11 Zum Beispiel MacCormack/Strathern (1980).

12 Dazu Crenshaw (1994) oder Auga/Guđmarsdóttir/Knauß/Martínez Cano (2014).

13 Siquans/Mulder/Carbonell Ortiz (2020).

14 Udry (1994), 561; West/Zimmerman (1987), 125–127.

15 Butler (1990).

16 West/Zimmerman (1987).

17 Siehe dazu z. B. Geertz (2003), 48; Stolz (2001), 33; Kippenberg/von Stuckrad (2003); Gladigow (2005).

 

18 Diese Kategorien haben wir bezüglich sichtbarer Religion untersucht. Siehe Fritz/Höpflinger/Knauß/Mäder/Pezzoli-Olgiati (2018).

19 Berger/Luckmann (1984).

20 Siehe Ferrari Schiefer (1998) und ihren Beitrag im vorliegenden Handbuch.

21 Siehe dazu Knauß (2015).

22 Siehe dazu mit Fokus auf sichtbare Religion: Fritz/Höpflinger/Knauß/Mäder/Pezzoli-Olgiati (2018).

23 Das Zusammenspiel der Ebenen Produktion, Rezeption, Repräsentation, Identität und Regulierung wurde ausgearbeitet von Stuart Hall und seinen Mitarbeitenden und visualisiert im sogenannten circuit of culture, einem Modell zur Erfassung kultureller Bedeutungsgenerierung, siehe DuGay/Hall/Janes/Mackay/Negus (1997).

24 Siehe den Beitrag von Ann Jeffers zu dieser »Klassikerin der Religionswissenschaft« im vorliegenden Handbuch.

25 Siehe den Beitrag von Janet Wootton zu globalem Feminismus im vorliegenden Handbuch.

26 Siehe Fritz/Höpflinger/Knauß/Mäder/Pezzoli-Olgiati (2018).

27 Der Begriff »Repräsentationsregime« (regime of representation) ist hier im Sinne von Stuart Hall (1997), 232 verwendet. Zu der Macht der Medien siehe die Beiträge in Teil V des vorliegenden Handbuchs.

28 Siehe den Beitrag von Kristina Göthling-Zimpel zu Antigenderismus im vorliegenden Handbuch.