"Nicht der Ablauf der Dinge ist ihr Wert, sondernwas sich zwischen ihnen ereignet." Dieses Zitatvon Maria Reinecke gilt auch für ihren Roman"Leben in den Zwischenräumen", der jetzt inneuer, überarbeiteter Form/Fassung auf Deutschund in amerikanischer Übersetzung vorliegt: nichtder Ablauf der Handlung steht im Vordergrund,sondern was sich in den raumzeitlichenZwischenräumen des Erzählten vollzieht,gewinnt Bedeutung: feinste Wahrnehmungen,Empfindungen der beiden ProtagonistinnenMarie und Anne – oder ist es nur eine, die sichin der anderen spiegelt? – stehen als verdichteteRuhepunkte in und neben dem dramatischenGeschehen; Erinnerungen, Reflexionen, Träume,Traumata begleiten die szenischen Abläufe leiseund lassen den Leser unmittelbar teilhaben an deninneren Erregungszuständen der Figuren.
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