Mein Name ist Adolf Hitler

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Mein Name ist Adolf Hitler
Font:Smaller АаLarger Aa

Ralph Ardnassak

Mein Name ist Adolf Hitler

Mein Leben, von mir selbst erzählt. Dritter Band: die tiefe Schmach des langen Rückzugs (1941 bis zur alliierten Invasion in Frankreich)

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

XV

XVI

XVII

XVIII

XIX

XX

XXI

XXII

XXIII

XXIV

XXV

XXVI

Impressum neobooks

I

Von den beiden Hauptaufgaben meines begrenzten irdischen Daseins, vor die mich der unermessliche Ratschluss der Vorsehung gestellt hatte, war bis zu diesem Zeitpunkt, da wir in Schlamm und Frost vor der Hauptstadt Stalins fest saßen, im Grunde nichts wirklich erfüllt! Das Judentum war nicht vollständig ausgemerzt. Immer noch war es, wenn auch begrenzt und beschnitten in seinen Möglichkeiten, ein allgegenwärtiger Teil unseres alltäglichen Lebens. Dies galt für das Altreich und umso mehr für die besetzten Gebiete Ost- und Südosteuropas! Auch war Russland noch nicht vollständig niedergeworfen, da unsere Truppen vor Moskau witterungsbedingt zunächst erst einmal ausharren mussten, während Nachschub und Material heran geführt und die Gefallen, Verwundeten und Vermissten ersetzt wurden, so gut es eben ging.

Ich hatte den Körper des deutschen Volkes bislang noch nicht vollständig vom Aussatz des Judentums reinigen können. Er war noch da, dieser Aussatz. Zwar verdeckt von Pflastern und Salben, aber dennoch immer mit dem deutschen Volkskörper verbunden, auf dem er sich jederzeit hätte sogleich wieder ausbreiten können, wären wir auch nur einen Moment lang nachlässig geworden oder hätten in unseren Anstrengungen, vielleicht von falschem Mitleid getrieben, einmal nachgelassen!

Alles schien mir bislang nur halb getan! Ich war meiner historischen Aufgabe und meiner Verantwortung vor dem deutschen Volke und vor der Geschichte noch nicht in vollem Umfang gerecht geworden! Dabei spürte ich, wie mir die Lebenszeit zwischen den Fingern zerrann, wie sie verfloss und schwand, wie die Spanne, die mir verblieb, abnahm, wie eine Kerze, die man unausgesetzt brennen ließ.

Bis zum 13. September 1941 hatte ich sogar die Abschiebung aller Juden aus dem Altreich und aus den besetzten Gebieten Europas verboten. Wir waren bis dahin ja davon ausgegangen, dass wir Russland noch im Verlaufe des Jahres 1941 in einer einzigen raschen Anstrengung militärisch vollkommen niederwerfen und zerschlagen würden. Dann hätte sich leicht die Möglichkeit geboten, sämtliche Juden, die sich in unserem Einflussbereich befänden, hinter den Ural abzuschieben.

Ich hatte daher im Hochsommer 1941, die Angriffe auf Russland hatten gerade erst einmal begonnen, an Göring geschrieben und ihn damit beauftragt, sämtliche organisatorische Vorkehrungen dafür zu treffen, dass alle in unserem Einflussbereich befindlichen Juden gemäß eines strengen Zeitplanes zu evakuieren. Ich fasste dies als eine Gesamtaufgabe auf, die einer möglichst effektiven Gesamtlösung zuzuführen war. Und so sollte es Göring auch verstehen. Es ging also keinesfalls darum, einzelne Gruppen von Juden, beispielsweise aus bestimmten Ländern, auszusiedeln, sondern das Judenproblem in unserem Einflussbereich durch Evakuierungen, Auswanderungen und Deportationen in Gänze zu lösen.

Dies waren meine ursprünglichen Planungen gewesen! Allerdings entwickelten sich die Dinge im Verlaufe des Krieges anders! Nach dem Festlaufen unserer Offensive vor Moskau, im zeitigen Winter 1941, stand erstmals die schnelle militärische Niederwerfung Russlands in Frage. Womöglich mussten wir uns auf Kampfhandlungen an der Ostfront einstellen, die sich Jahre hinziehen würden. Vor diesem Hintergrund gestaltete sich das Ernährungsproblem der Truppen und der Menschen im Altreich drängender denn je, wollten wir keine Hungerjahre riskieren, wie während des Ersten Weltkrieges, die mit einem Verfall des Ernährungszustandes des deutschen Volkes, mit schmerzendem Hunger, drückender Unterernährung und einer hohen Kindersterblichkeit einher gehen würden! Glauben Sie mir, Frau Junge, ich weiß, wovon ich hier spreche! Ich weiß es tatsächlich nur zu gut!

Jeder, der viele Millionen Esser umfassenden Judenbevölkerung Europas, stellte vor diesem Hintergrund eine unzumutbare und nicht länger tolerable Belastung für die Ressourcen des Reiches und der besetzten Gebiete dar, die der kämpfenden Truppe und den Deutschen im Altreich uneingeschränkt zur Verfügung stehen mussten!

Glauben Sie mir, Frau Junge, alles im Leben reduziert sich letztendlich auf die Tatsache, ob es zu Fressen gibt oder nicht! Das ist bei den Tieren ebenso wie bei den Menschen!

Es ging also darum, die vielen Millionen Juden möglichst schnell vom Futtertrog des kämpfenden Heeres und der Nation zu entfernen! Um gar nichts anderes ging es letztendlich hier!

Hinzu kamen außenpolitische Entwicklungen! Mit der Atlantik-Charte vom 14. August 1941 rotteten sich die beiden Freimaurer Roosevelt und Churchill zusammen. Während sie auf einem der zahlreichen britischen Schlachtschiffe in der Neufundland-Bay herum segelten, wurden Waffenlieferungen aus Amerika an Churchill und an Stalin beschlossen! Das kam faktisch einem Kriegseintritt Amerikas gleich! Und welche Konsequenzen ein Kriegseintritt Amerikas nach sich ziehen konnte, das hatte ich im großen Kriege in den Schützengräben an der Westfront ab 1918 am eigenen Leibe erleben müssen! Immer hatte der Kriegseintritt Amerikas bisher bedeutet, dass es Deutschland an den Kragen gehen würde!

Unter Punkt 6 ihrer Vereinbarungen hatten die unterzeichnenden Staaten es vollkommen eindeutig formuliert, was sie anstrebten. Sie nannten es die endgültige Vernichtung der Nazi-Tyrannei! Nicht nur Roosevelt und Churchill haben dieses Machwerk unterzeichnet, sondern auch die Russen und insgesamt neun selbst ernannte Exilregierungen!

Das war ein Kreuzzug! Ein Kreuzzug gegen den Nationalsozialismus und das deutsche Volk! Ein Kreuzzug gegen meine Person! Was bildeten sie sich eigentlich ein, diese aufgeblasenen angelsächsischen Freimaurerfiguren mit ihren Zigarren und Whiskygläsern!

Hinzu kamen die anderen Aktivitäten und Frechheiten! Jede davon, nur für sich allein genommen, kam bereits einer veritablen Kriegserklärung gleich!

Um den 10. September 1941 herum erfuhr ich, dass Stalin plante, über 400.000 Wolgadeutsche einfach nach Sibirien zu deportieren. Churchills Luftwaffe flog am 16. September 1941 einen grundlosen Terrorangriff auf Hamburg! Viele tapfere Hamburger wurden dadurch obdachlos!

Karl Kaufmann, seit 1929 NS-Gauleiter und seit 1933 Reichsstatthalter in Hamburg, bedrängte mich darauf hin, ich möge für die ausgebombten Hamburger zwangsweise jüdische Wohnungen in der Stadt räumen lassen. Kaufmann meinte, es sei nunmehr unerlässlich, die Hamburger Judenschaft endlich zu deportieren.

Wir begannen nunmehr planmäßig damit, Juden aus den besetzten Ländern nach dem Osten zu deportieren. Zunächst in das Ghetto Litzmannstadt. Die hygienischen Verhältnisse dort sollen wegen der Überfüllung unerträglich gewesen sein. Es stand, auch unter den Wachmannshaften, zu befürchten, dass Seuchen ausbrechen würden. Himmler sprach mich mehrfach darauf an, dass es keine zufriedenstellende Lösung sei, die europäischen Juden nach Litzmannstadt zu deportieren und dann darauf zu warten, dass sie dort verhungern würden. Außerdem zog dies die Aufmerksamkeit der Weltpresse unnötig auf sich.

Dennoch hielten wir das System der Deportierungen von nun an aufrecht. Zumindest das Altreich und große Teile der besetzten Gebiete Mitteleuropas wurden auf diese Weise zunächst judenfrei. Das Problem wurde nach Osteuropa verlagert und die dort vor Ort Verantwortlichen beklagten sich. Die Deportationen stellen also keine befriedigende Lösung des Judenproblems dar. Ich wurde mir zwischen September und Dezember 1941 klar über die Tragweite dieser Aufgabe! Es war nicht damit getan, die Judenschaft zu deportieren. Sie musste vollständig liquidiert werden! Ich fasste es als Teil meiner historischen Aufgabe auf, jeden Juden zu liquidieren, dessen ich irgendwo habhaft werden konnte. Auf andere Art und Weise war das Judenproblem nicht in seiner Totalität zu lösen, denn auch die Deportierten hatten letztendlich ihre Fähigkeit zur unausgesetzten Vermehrung keinesfalls eingebüßt!

 

Anfang September 1941 berichtete mir Himmler, es sei im KL Auschwitz I ein Mittel gefunden worden, mit dem man etwa 900 Kriegsgefangene kostengünstig und schnell liquidiert habe. Es sei vor allem für die mit der Liquidierung beauftragten Wachmannschaften schonend und schütze vor Verrohung. Es sei alles sauber. Ein Mittel zur Insektenbekämpfung! Gut, dachte ich mir. Was zur Bekämpfung von Ungeziefer taugt, eignet sich also auch zur Liquidierung der Juden!

II

Die allergrößte Enttäuschung unter allen Generälen und in menschlicher Hinsicht beinahe ebenso schwerwiegend wie der Verrat Himmlers durch seine Verhandlungen mit dem Grafen Folke Bernadotte vom 17. Februar 1945, war für mich Rommel!

Ich selbst habe, Gott sei Dank, nie eigene Kinder gehabt! Dennoch weiß ich genug über die Erziehung von Kindern. Glauben Sie mir, Frau Junge, es ist mit diesen Generälen ganz ähnlich wie mit Kindern! Man befördert sie, man dekoriert sie, sie werden in der Öffentlichkeit gefeiert wie Filmstars! Und wie danken Sie es? Mit Feigheit und Verrat! Jawohl, mit Feigheit und Verrat! Was habe ich Ihnen nicht alles Gutes getan, Ihnen Wohltaten erwiesen und sie überhäuft mit Dotationen, die obendrein auch noch geheim bleiben mussten, damit ihr Ansehn im Volke dadurch keinen Schaden nahm! Mit Dotationen aus der Staatskasse! Göring: 6 Millionen Reichsmark in bar aus der Staatskasse! Die Nachkommenschaft Ludendorffs: Grundbesitz im Wert von über 1,6 Millionen Reichsmark! Keitel: eine gewaltige Ackerfläche und Bargeld von mehr als 1 Million Reichsmark! Ribbentrop: 1 Million in bar! Ley: 1 Million in bar! Ritter von Leeb: Bargeld und Grund im Wert von fast 900.000 Reichsmark! Arno Breker: 800.000 Reichsmark in bar! Kluge: 250.000 Reichsmark in bar! Und so weiter!

Rommel war meine Freude als Kommandant des Führerhauptquartiers! Ein tüchtiger Soldat! Ich hatte ihn gern in meiner Nähe! Alles, alles habe ich ihm gegeben, um was er mich je gebeten hat! Auch die 7. Panzerdivision habe ich ihm im Februar 1940 in Bad Godesberg gegeben, obwohl er praktisch keinerlei Erfahrung in der Führung schwerer motorisierter Verbände gehabt hat! Er war ja bis dahin ein reiner Infanterist gewesen! Ein Lehrer an der Kriegsschule!

Rommels Verrat an mir begann bereits in Afrika! Jawohl, in Afrika! Ich sehe das heute vollkommen klar!

Eigentlich hatte er schon beim Frankreichfeldzug gezeigt, dass er sich im Grunde wenig um Hierarchien und Befehlsstrukturen scherte. Ein Ehrgeizling, dem es um persönlichen Ruhm war, mehr nicht!

Die Cyreneika ist ein elend langer und trockener Streifen, der sich auf beinahe 1.000 Kilometern entlang des Mittelmeeres zieht. Das ist das Aufmarschgebiet der alten Pharaonen und ihrer Streitwagenheere, Frau Junge! Dort hat Hannibal gekämpft, mein Kind! Im Westen dieses heißen und trockenen Gebietes liegt Lybien. Begrenzt durch das befestigte El Agheila, ganz am südlichen Ufer der Großen Syrte, die zum Lybischen Meer und damit zum südlichsten Teil des Mittelmeeres überhaupt gehört. Im Osten liegt Ägypten mit Sallum, einer abgeschiedenen Beduinenstadt, in der schon die Römer lagerten. Sallum ist eine Grenzstadt mit einem kleinen Hafen.

Dieser ganze Streifen ist nur 100 Kilometer breit, aber 1.000 Kilometer lang, von El Agheila im Westen bis nach Sallum in Osten. Im Norden brandet das Mittelmeer an die Küsten und im Süden liegen die Trockenheit und Weiten der Wüste. Dürres Gelände, voller Sand und Geröll! Wenige Siedlungen, kaum Dörfer und Städte! Die Beduinen bevorzugen hier seit Jahrhunderten eine ganz andere Art der Kriegsführung, als diejenige, die wir kennen. Geländegewinne zählen nicht! Je länger die Versorgungswege für Nachschub und Munition, desto gefährdeter ist jedes kriegerische Unternehmen in dieser Region! Den größten Vorteil erzielt jener Feldherr, dessen Aufmarschgebiet möglichst nahe liegt! Dann das fürchterliche Klima! Die Hitze und die Trockenheit! Ständig ist die Auffrischung von Soldaten und Kriegsmaterial erforderlich! Die wenigen Nachschubwege verlaufen parallel zur Küste und man kommt auf ihnen zu jeder Jahreszeit nur beschwerlich voran. Je weiter ein Feldherr sich in der Cyreneika von seiner Basis entfernt, desto schwieriger wird jede militärische Operation! Es ist ähnlich wie in Russland! Ach, was rede ich? Schwieriger als in Russland! Tatsächlich viel schwieriger!

Für die Briten war es enorm wichtig, diesen Streifen zu verteidigen. Hätten sie die Straße von Gibraltar im Westen und den Suezkanal im Osten verloren, so wären die Lebensadern des Empire durchtrennt gewesen! Nach dem Fall Frankreichs konzentrierte Churchill sich allerdings auf die Verteidigung des britischen Mutterlandes. Wer also in der Cyreneika kämpfte, hatte es dort nicht mit den Briten selbst zu tun, sondern anfänglich mit den Truppen der Commonwealth-Staaten: mit Neuseeländern, Australiern, Indern und Südafrikanern, die sich zunächst in Ägypten sammelten.

Nachdem sein Vorstoß in Frankreich gescheitert war, betrachtete Mussolini Nordafrika als sein traditionelles Aufmarschgebiet. Im Stile der römischen Cesaren war er bestrebt, dort militärisch erfolgreich zu sein, um ein neues italienisches Großreich nach römischem Vorbild schaffen zu können.

Aber der Versuch der italienischen 10. Armee, den Suez-Kanal zu erobern, scheiterte schließlich daran, dass die Briten ihre Nachschubwege zerstörten. Ebenso zum Scheitern verurteilt waren Mussolinis Bemühungen, auf Kreta zu landen. Wir mussten ihm sowohl in Kreta wie in Nordafrika Unterstützung gewähren.

Ich hatte zunächst General Wilhelm von Thoma nach Nordafrika entsandt. Er sollte dort die Möglichkeit des Einsatzes gepanzerter Truppen untersuchen. Schließlich hatten diese sich im bisherigen Verlaufe des Krieges als unsere besonders schlagkräftige Waffe erwiesen. Gerade dann, wenn sie im Verein mit Luftunterstützung zum Einsatz kam. Ich befahl daher auch die Verlegung des X. Fliegerkorps nach Sizilien. Die Luftüberlegenheit im Mittelmeerraum war zurück zu gewinnen, der britische Schiffsverkehr in der Straße von Sizilien war zu eliminieren.

Ich war lange mit mir im Zwiespalt, ob ich meinem Vernichtungsfeldzug gegen Russland Priorität einräumen sollte oder möglichen Aktivitäten des Heeres in Nordafrika. Endlich erließ ich am 11. Januar 1941 die Weisung Nr. 22 für den Beginn des Unternehmens Sonnenblume. Ich stimmte der Aufstellung des Afrikakorps als Sperrverband zu, dem die Aufgabe zugewiesen wurde, lediglich die italienischen Stellungen in Nordafrika zu halten.

Dieser Sperrverband, der vor allem gepanzerte Kräfte enthielt, sollte dann in Kämpfe verwickelt werden, die sich bis zum Jahre 1943 hinzogen.

Rommel war erst im Januar 1941 zum Generalleutnant befördert worden. Ich geriet mit von Brauchitsch aneinander, dem Oberbefehlshaber des Heeres, setzte es allerdings durch, dass Rommel am 15. Februar 1941 Befehlshaber der deutschen Truppen in Nordafrika wurde, mit der Aufgabe, die Italiener dort zu unterstützen und die Cyreneika zurück zu erobern.

Am 12. Februar war Rommel in Tripolis eingetroffen und rückte sogleich, wie er auch in Frankreich stets getan hatte, mit gepanzerten Kräften vor. Mit der 5. Leichten mot. Division und der 21. Panzer-Division erreichte er schon am 16. Februar 1941 Syrte, eine lybische Hafenstadt am Mittelmeer, die die Italiener im Grunde schon seit dem Italienisch-Türkischen Krieg von 1912 in Besitz hielten. Die Stadt lag nur wenig über Meereshöhe und praktisch mitten in der Wüste. Tripolis war ungefähr 300 Kilometer weit entfernt und lag von hier aus in Richtung Nordwesten. Am 22. Februar traf Rommel schließlich vor El Agheila ein.

Als er Ende März 1941 im Reich weilte, empfing ich ihn persönlich und verlieh ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Er war erst der zweite Soldat des Heeres, der diese Auszeichnung aus meiner Hand erhielt.

Rommel schien tatsächlich alle in ihn gesetzten Erwartungen und Hoffnungen zu erfüllen, denn am 24. März 1941 wurde mir gemeldet, dass er El Agheila eingenommen hatte.

Am 10. April schloss Rommel schließlich die Eroberung der Cyreneika bis hin zur Feste von Tobruk ab und schloss die Stadt Tobruk mit seinen Kräften ein.

Tobruk wurde von Rommel im Verein mit italienischen Kräften ganze 230 Tage lang belagert, also vom 11. April bis zum 27. November 1941.

Die erfolgreiche Einnahme von Tobruk wäre für den weiteren Kriegsverlauf von enormer Bedeutung gewesen, da sich dort ein strategisch wichtiger Tiefwasserhafen befand.

Rommel kommandierte hier deutsche und auch italienische Truppen. Nämlich das Deutsche Afrikakorps mit seinen Korps-Truppen, die sich aus unterschiedlichen Infanterie-, Artillerie- und Versorgungseinheiten zusammensetzten, die 5. leichte Division, die 15. Panzer-Division, die Afrika-Division zbV, das 104. Artilleriekommando und die 55. Italienische Infanterie Savona. Ebenso das XX. italienische Korps mit der 101. Motorisierten Division Trieste, die 132. Gepanzerte Division Ariete und die Aufklärungsgruppe Ragruppamento Esplorante. Dann das XXI. italienische Korps mit der 17. Infanteriedivision Pavia, der 25. Infanteriedivision Bologna, der 27. Infanteriedivision Brescia sowie der 102. Motorisierten Division Trento.

Obwohl die Stadt und Festung Tobruk durch unerfahrene gegnerische Kräfte verteidigt wurden, konnten alle Versuche Rommels zur Einnahme abgeschlagen werden. Auch sämtliche Kommandounternehmen mit Pionieren scheiterten.

Rommel ließ sich dadurch zunächst entmutigen und stellte alle weiteren Angriffsbemühungen ein. Das OKW und ich gerieten über den stockenden Vormarsch Rommels in Afrika, da wie die dort gebundenen Kräfte dringend in Russland brauchen würden. Daher entsandte ich den Oberquartiermeister Friedrich Paulus nach Tobruk. Er sollte die Planungen Rommels dort vor Ort prüfen.

Wir verlegten dann weitere Teile der 15. Panzer-Division nach Afrika, um sie Rommel für seine Angriffspläne zur Verfügung zu stellen. Endlich wurden die Angriffe auf Tobruk am 30. April wieder aufgenommen. Rommel versicherte, dass diese Kämpfe seitens des Afrikakorps und der Italiener mit großer Härte geführt wurden, konnte allerdings nur Teilerfolge gegen die Gräben der Australier erzielen, stellte die Angriffe schließlich am 1. Mai gänzlich ein und ließ die Truppen sich eingraben.

Hier ließ er nun die folgenden Wochen und Monate gänzlich ungenutzt verstreichen und beschränkte sich darauf, seine Truppen zu trainieren, als wären sie auf der Kriegsakademie oder auf dem Kasernenhof, nicht aber auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz! Außerdem wurden sowohl das OKW, als auch ich, ständig mit Rommels Forderungen nach Nachschub und Lieferungen von weiterem Kriegsgerät, vor allem aber nach personellen Verstärkungen konfrontiert. Rommel kam mir vor, wie eine Primaballerina, die plötzlich vergessen hatte, dass es auch noch andere Tänzerinnen auf der Bühne gab!

Noch bevor Rommel sich endlich zu weiteren Angriffen auf Tobruk entschließen konnte, die dringend notwendig gewesen wären, begannen die Briten unter Claude Auchinleck, der den völlig glücklosen Archibald Wavell ersetzt hatte, damit, Tobruk ab dem 18. November 1941 zu entsetzen.

Anfangs gelang es Rommel immer wieder, die Entsatzversuche der Neuseeländer abzuweisen. Schließlich konnten die Neuseeländer jedoch einen Korridor nach Tobruk öffnen und verteidigen, so dass Rommel sich unter Berufung auf die katastrophale Versorgungslage und die enorm hohen Verluste an gepanzerten Fahrzeugen am 7. Dezember 1941 dazu entschloss, die Belagerung Tobruks aufzugeben und den strategischen Rückzug durch die Cyreneika anzutreten. Seine Verluste von ungefähr 8.000 Mann erachtete ich als wenig gravierend! Schwieriger war allerdings, dass die meisten seiner gepanzerten Fahrzeuge verloren gegangen waren, die uns nun im Russlandfeldzug fehlten! Mit jener Unfähigkeit, Tobruk zu nehmen, begann der Bruch zwischen ihm und mir, der seinen Höhepunkt dann später in seinem Verrat finden sollte! Ein gewissenloser Ehrgeizling mit den Allüren eines Filmstars! Er wäre wohl bei der Ufa letztendlich weitaus besser aufgehoben gewesen, als beim Heer!