Fünf kleine Geschichten für Dich ;-) ...

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Fünf kleine Geschichten für Dich ;-) ...
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Inhalt

Rita und der treue Hund Oskar 2

Rezepte 12

Hefeklöße mit Heidelbeersoße 12

Streuselkuchen mit Rhabarber 14

Rote Grütze mit Vanillesoße 15

Limonade 16

Muttis selbst gemachter Kartoffelsalat 17

Schreibübungen 19

Ich bin die Lotta und das ist mein Frosch Winfried 20

Alles, was ich über meinen Frosch Winfried weiß und euch erzählen kann 25

Die Stadtmaus Lore und der Landausflug 26

Gedächtnisübungen 33

Die kleine Schwalbe Rosa 34

Wenn du einmal ein schönes Frühstück mit der ganzen Familie machen möchtest 39

Willi, das kleine freche Wildschein 40

Rita und der treue Hund Oskar

Ich, Rita, bin vor einer halben Stunde aus der Schule gekommen und gerade fertig mit dem Mittagessen. Mutti hat mein Leibgericht gemacht, Hefeklöße mit Heidelbeersoße. Mutti ist noch in der Küche geblieben und macht einen schönen Streuselkuchen mit Rhabarber. Ich bin aber schon in mein Zimmer gegangen und stehe nun vor dem Fenster und schaue über die vielen Dächer der Stadt und überlege, was ich wohl heute noch machen könnte. Draußen wimmelt es nur so von Menschen, Autos, Straßenbahnen, Hunden, Katzen und Vögeln, die zwitschern. Ich stehe und träume vor mich hin, als es plötzlich an der Tür klingelt.

Wer das wohl sein mag, frage ich mich? Ich gehe also zu meiner Zimmertür und horche erst einmal, wer da wohl gekommen ist. Mutti macht die Tür auf und Tante Agnes steht total aufgeregt vor der Tür.

Tante Agnes ist die Schwester von Mutti und wohnt auf dem Land in einem alten Bauernhaus, nicht weit von Berlin weg. Sozusagen fast um die Ecke, wie Papa immer sagt.

Wie sich herausstellt, kommt Tante Agnes direkt vom Reisebüro und erklärt Mutti ganz aufgeregt, dass sie an einem Preisausschreiben teilgenommen hat. Sie habe den ersten Preis gewonnen und jetzt würde sie verreisen müssen. Es geht nach Ägypten.

Nun ist Mutti auch ganz aufgeregt, und beide reden durcheinander. Ich entschließe mich nun Tante Agnes zu begrüßen. Ich warte meist immer etwas mit der Begrüßung, wenn Tante Agnes zu Besuch kommt, denn dann geht die Küsserei und Knuddelei los, ätzend. Wer das wohl mal erfunden hat, kleine Mädchen und Jungs so zu begrüßen?

Na ja, ich gehe also raus, und dann geht’s los: „Ach die kleine Rita! Bist du aber gewachsen! Ach wie niedlich – Kuss, Kuss, Kuss … knuddel, knuddel …“ Oh Gott!

Dann erzählt Tante Agnes alles von vorne, wie sie sich entschloss das Preisausschreiben mitzumachen. Wie sie die Nachricht bekam usw. usw. Tante Agnes erzählte und erzählte, alles dauerte noch einmal eine ganze Stunde. Es schloss an der Tür, jetzt kam Papa von der Arbeit, juhu. Endlich, meine Rettung! Vielleicht geht Papa noch mit mir auf den Spielplatz! Das wäre toll!

Wie sich schnell herausstellt, leider nicht. Auch Papa muss sich nun die ganze Geschichte nochmal anhören, bis er Tante Agnes fragt: „Und wer wird denn nun auf den Hof aufpassen, wenn du drei Wochen nicht da bist und dir die Schätze Ägyptens ansehen wirst?“

Es ist für einen Augenblick still und Tante Agnes sagt: „Ja, meine Lieben, deshalb bin ich hier. Ich kann mir niemanden anderes als euch drei vorstellen, die sich in den drei Wochen um meinen Hof kümmern.“

Wieder ist es still und Mutti und Papa sehen sich an. Papa sagt: „Hm ja also, dass kommt jetzt aber wirklich sehr plötzlich. Wir wollten in diesem Sommer nach Schweden. Wann soll denn die Reise losgehen?“ Tante Agnes antwortet schnell: „In drei Wochen.“ Papa reißt die Augen auf, schaut Mutti und mich an und sagt: „Was Agnes? Bereits in drei Wochen? Wie hast du dir das vorgestellt? Du immer mit deinen außergewöhnlichen Geschichten, Mann ooo Mann! Wie sollen wir das denn machen?“

Mutti schreitet ein und sagt: „Kinder, wollen wir nicht erst einmal einen Kaffee trinken und ein leckeres Stück Kuchen essen, dann sehen wir weiter.“ So geschieht es nun auch und alle reden wieder wild durcheinander. Ich bin mitten drin, aber niemand fragt mich, wie ich diese Idee finde.

Ich hatte mich schon so auf Schweden gefreut. Alle Kinder sind irgendwie in den Ferien in anderen Ländern. Wir wollten dort in einem Haus wohnen und es uns gemütlich machen. Wir wollten viel wandern und auch mal angeln usw. usw. Das soll jetzt alles nichts werden. Och nööööö.

Tja, es kam wie es kommen musste. Mutti kann Tante Agnes nichts abschlagen, also ging es genau drei Wochen später zu Ferienbeginn in die Nähe von Berlin nach Sandkrug, auf den Hof von Tante Agnes.

Angekommen auf Tante Agnes‘ Hof, packten wir erst einmal all unsere Sachen aus und Mutti kochte rote Grütze mit Vanillesoße - zur Feier des Tages - wie sie sagte, damit die Ferien nun endlich beginnen können. Das war super, denn auch wenn der Weg zu Tante Agnes nicht weit war, aber irgendwie wollten alle an diesem Tag genau in die Richtung fahren, in der wir auch unterwegs waren, und so brauchten wir für den Weg nach Sandkrug nicht zwei, sondern vier Stunden.

Tja, jetzt waren wir definitiv hier in Sandkrug. Keiner auf der Dorfstraße zu sehen, was also für mich bedeutete, keine Kinder zum Spielen in Sicht. Oh Mann, was soll ich denn jetzt drei Wochen lang machen?


Verzweifelt setzte ich mich auf die Treppe vom Haupthaus und schaute mir alles ganz genau an. Rechts vom Haupthaus war der Stall mit den Hühnern. 10 Stück waren es. Das war lustig. Alle rannten noch draußen herum und pickten unaufhörlich ihr Futter. Ob Tante Agnes noch mein altes Fahrrad im Stall hatte? Ich beschloss später nachzuschauen. Links war noch eine große Scheune, da hatte Tante Agnes früher das Heu gestapelt. Ich konnte mich noch ganz genau erinnern, als ich einmal mit vier Jahren hier zu Besuch war, sprang ich immer ins frische Heu. Das machte mächtig Spaß. Hm, jetzt bin ich fast sieben Jahre. Mal sehen vielleicht ist noch Heu drinnen und ich versuche es noch mal.

Jetzt kam Mia um die Ecke, eine hübsche Katze mit schwarz-weißem Fell. Sie war neugierig und setzte sich etwa fünf Meter von mir entfernt auf den Rand des Brunnens, der in der Mitte des Hofes war. Es war heiß und die Sonne heizte den Innenhof auf.

Da kam der rettende Ruf von Mutti:

Kinder, los die rote Grütze und die Vanillesoße sind fertig! Lassen wir es uns gutgehen!“ Mutti hatte den Tisch in der großen Küche herrlich gedeckt. Eine schöne Tischdecke und frische Blumen. Für jeden gab es eine riesige Portion rote Grütze mit Vanillesoße. In der Mitte vom Tisch sah ich einen großen Krug selbst gemachte Limonade, aus Zitrone, Minze, Apfelsaft und Eiswürfeln.

Wir setzten uns an den Tisch und schlemmten alles weg. War das herrlich! Danach waren wir alle mächtig müde. Papa holte die Liegestühle, Auflagen und einen kleinen Tisch aus dem Stall, in dem ich mein altes Fahrrad vermutete. Wir legten uns in den Schatten unter den großen alten Kirschbaum neben dem Haupthaus und dösten vor uns hin. Wie still es hier war. Keine Geräusche von Autos, Bussen und Straßenbahnen. Nur der Wind in den Blättern des Baumes, Vogelgezwitscher… Ich schlief fest ein. Nach einer Stunde wachte ich auf. Ich war wirklich erholt und die Vögle zwitscherten immer noch. Ach, war es schön hier, doch irgendwie anders als befürchtet. Ich war froh. Papa kam um die Ecke und ich bekam große Augen. Im Stall waren tatsächlich die alten Angeln von Tante Agnes aufgetaucht. „Juhu, wir gehen angeln!“, rief ich. Papa holte tief Luft und sagte: „Rita, mein kleiner Stern, erst einmal müssen wir die Angeln sauber machen und morgen können wir angeln gehen. Wenn wir Glück haben, können wir uns dann am Abend den frischen Fisch grillen.“ Mutti war hellauf begeistert und holte sofort ihr tolles Rezept für den selbst gemachten Kartoffelsalat aus der Tasche und legte los. Sie war der Meinung, der Kartoffelsalat wird heute noch gemacht, dann kann er schön durchziehen. Ich sagte: „Aber wenn wir nun nichts fangen.“ Mutti tröstete uns und sagte: „Wir haben genug für einen schönen Grillabend im Kühlschrank!“

Am Abend fiel uns auf, dass Tante Agnes‘ kleiner Hund Oskar fehlte. Die Hütte war leer. Oh je, wir bekamen leicht Panik. Wir hatten Oskar überhaupt nicht vermisst.


Ja wie denn auch, wir hatten ja sonst keinen Hund. Oskar war ein kleiner Rauhaardackel, der Tante Agnes von Zeit zu Zeit in Atem hielt. Tante Agnes hatte Papa vorher erzählt, dass Oskar manchmal einfach fortlief.

Wir beschlossen also, nach dem Abendessen alle nach Oskar zu suchen.

Es wurde schon langsam dunkel. Papa steckte seine große Taschenlampe ein, Mutti nahm die Jacken und ein Leckerli für Oskar mit. Mutti wollte Oskar damit anlocken, falls es notwendig war. Für uns packte sie zur Stärkung ein Leberwurstbrot und eine große Flasche Wasser ein. Mutti sagte: „Man kann nicht wissen, wie lange wir suchen müssen.“

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