Einur und die Vögel

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Einur und die Vögel
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Melanie Knoedler

Einur und die Vögel

Eine Kindergeschichte für Erwachsene

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Inhaltsverzeichnis

Titel

I

II

III

IV

V

Impressum neobooks

I

Einur und die Vögel

von Melanie Knoedler 2018

Einur ist ein kleines Mädchen. Einur hat einen Bruder, er wurde einundhalb Jahre nach ihr geboren. Einur läuft jeden Tag nach dem Mittagessen die Treppen hinunter auf die Terrasse. Sie schaut sich die Pflanzen an - die Tomaten, welche ihre Mutter gepflanzt hat, ob sich irgendwelche Insekten eingenistet hätten und ob es neue Blätter gibt. Ihr wird es recht schnell langweilig. Dann steht sie auf der Terrasse und ruft ihren Bruder: “Ahmet! Ahmet! Komm, wir spielen!”.

Ahmet, Einur und Ihre Eltern leben in einem kleinen Haus an einer Nebenstrasse der Hauptstrasse in einem mittelgrossen Dorf im Schwäbischen Süddeutschland. Das Dorf hatte Anfang der Achtziger Jahre ein Industriegebiet bekommen mit einer Fabrik die so gross war dass über dreitausend Menschen dort beschäftigt wurden. Sie stellten Teile her für die Automobilindustrie. Und diese Teile wurden dann in die Welt geliefert. Nach China, nach Japan, in die Vereinigten Staaten, ja, nach Amerika und nach England. Diese Teile waren Luftballons die im Auto aufgingen, die sogenannten Airbags. Und Sicherheitsgurte. Es arbeiten viele Menschen in der Fabrik, in der Produktion und am Fliessband. Sowie Henry Ford das entwickelt hat, das Fliessband. Man macht aus einer grossen Arbeit, viele kleine Arbeiten, und das macht man am Fliessband. So bastelt man schneller etwas zusammen. Einurs Mutter und Vater arbeiteten auch in dieser Fabrik. Neulich kam noch eine neue Fabrik dazu. Da gab es wieder viele tausend Arbeitsplätze. Einurs Mutter arbeitete früh und der Vater arbeitete in der Nacht. Jeden morgen, als Einurs Mutter schon auf der Arbeit war und der Vater schon schlief kam eine freundliche Nachbarin, welche Einur und Ahmet mit in den Kindergarten nahm. In den katholischen Kindergarten St. Martin, in der Nähe der Hauptstrasse auf der anderen Seite des Zentrum des Ortes. Einur machte der Kindergarten viel Spass. Es gab viele andere Kinder, es gab Stühle auf die man sich hinsetzen konnte und man konnte viel Malen und Basteln. Die Kindergärtner und Kindergärtnerinnen waren immer sehr freundlich und es war immer etwas los. Und was ihr am meissten gefiel war, dass sie inmitten von den vielen Kindern nur einmal rufen musste: “Ahmet!” Und Ahmet kam und stand gleich bei ihrer Seite. Und so brachte Einur Ahmet alle neuen Dinge bei, die sie für sich entdeckte. Wie man ein Blatt Papier zusammenklebte, wie man etwas ausschneidete, wie man etwas zeichnete. Einur zeigte ihrem Bruder auch gerne die Vögel, welche sie auf dem nachhauseweg in den Bäumen sah. Kleine Vögel. Und manchmal höhrten sie die Raben. Aber nach den Raben mussten sie meisstens Ihre Köpfe drehen. Denn die krächzten immer irgendwo, hinter Ihnen, nachdem sie den Weg schon gegangen sind. Manchmal von der Terrasse aus sahen sie auch Flugenten, und die Flugenten die flogen viel höher als die Raben und kleinen Vögel und machten ganz leise Geräusche: “Quakquak, quakquak, quakquak”.

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